Die Erderwärmung und der Schiffsverkehr

“Die Erde erwärmt sich stärker, weil Abgase von Schiffen zurückgehen” 

Noch ein Thema, neben dem Vulkan-Ausbruch Tonga Hunga, über das man wenig liest in den Medien. Futurezone.at

“Durch die im Jahr 2020 von der Internationalen Seeschifffahrtorganisation der Vereinten Nationen (IMO) erlassenen Vorschriften wurde die Schwefelbelastung von Schiffen um über 80 Prozent reduziert. Dadurch hat sich die Luftqualität weltweit verbessert. Allerdings hat diese Senkung auch eine Auswirkung auf die Sulfatpartikel bei der Bildung und Aufhellung der kühlenden Wolken. Dadurch, dass auch diese zurückgegangen sind,erwärmt sich die Erde nun wieder stärker, wie mehrere neue Studien belegen. 

Da der Schiffsverkehr im Atlantik besonders stark ist, ist dieser Effekt hier noch deutlicher zu beobachten. In den Schifffahrtskorridoren führte das erhöhte Licht zu einer Steigerung der Wärmewirkung von CO2 um 50 Prozent. Die IMO-Vorschriften scheinen also in die falsche Richtung zu gehen. Nun sollen weitere Untersuchungen im Rahmen des Geoengineering-Forschungsprogamms der National Oceanic and Atmospheric Administration folgen. Forscher*innen werden ihre Techniken zur Untersuchung der Wechselwirkung von Verschmutzung und Wolken vergleichen.” 

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Die Bedeutung der CO2-Senken: Das ist schon ein spannender Vortrag bei YouTube, den Professor Gerd Ganteför da zum Thema Leistung von Senken erstellt hat. Ihn beschäftigte die Frage, wieso bei abnehmenden Emissionen die Senkenleistung sowohl der Ozeane als auch der Landsenken geringer werden soll. Also schaute er sich den entsprechenden IPCC-Report an und fand dort aber keine Antwort. Eine Referenz lief ins Leere. Der entsprechende Quellenverweis fehlte. Auch eine weitere Überprüfung war erfolglos. Oder fast erfolglos, denn es scheint ein Paper zu geben, das sich mit dieser Frage beschäftigt. Dort aber stieß Ganteför auf die nächsten Widersprüche. Ein Sinken der Senkenleistung scheint nämlich auf einen Vulkanausbruch und auf veränderten Windbedingungen in den 1990er Jahren zurückzuführen zu sein. 

(Abbildung: Screenshot YouTube) 

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Wie sich das Wetter in Deutschland wirklich verändert hat: Die Welt hat in einem Bezahlartikel viele Daten in erster Linie von Deutschen Wetterdienst anschaulich gemacht. 

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Der Windkraft-Sektor wächst weiter im Vereinigten Königreich. Das berichtet En-Former, der Energieblog von RWE. Ein Problem könnte der Fachkräftemangel sein. 

Dem neuen Bericht des britischen Offshore Wind Industry Council (OWIC) zufolge sind derzeit mehr als 32.000 Menschen im britischen Offshore-Windsektor beschäftigt. Vier Prozent mehr als Ende 2021. Mehr als 17.000 Arbeitnehmer sind direkt in der Branche beschäftigt, weitere 15.000 indirekt. Alle Offshore-Windräder in Großbritannien verfügen heute in Summe über eine installierte Kapazität in Höhe von etwas mehr als 13,5 Gigawatt (GW). Ziel der Regierung bis zum Jahr 2030 sind 50 GW – um dies zu erreichen, sind bis 2026 rund 88.500 Beschäftigte nötig, so die Schätzung des OWIC. Dies würde einen enormen Zuwachs um mehr als 56.000 in nur drei Jahren bedeuten. Bis zum Jahr 2030 benötigt der Offshore-Windenergie-Sektor laut OWIC rund 104.000 Beschäftigte. Die Branche muss daher pro Jahr durchschnittlich 10.000 neue Fachkräfte ausbilden und halten. 

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Ist das deutsche Stromnetz geeignet für weitere Verbraucher? Die Tagesschau berichtet über die Pläne den Bezug von Strom in Mangelzeiten zu reduzieren. 

Um Überlastungen im Stromverteilnetz zu vermeiden, sollen nach dem Konzept der Bundesnetzagentur bei drohenden Engpässen die Leistung von Wallboxen beispielsweise auf 3,7 Kilowatt reduziert werden. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) würde dies jedoch zu einer dreifachen Ladezeit für E-Autos führen und könne „erhebliche Komforteinbußen“ und Einschränkungen für Nutzer bedeuten. Der Bundesverband Wärmepumpe gibt an, dass es bereits freiwillige Vereinbarungen gebe, um Wärmepumpen für bis zu zwei Stunden bei Spitzenauslastungen abzuschalten, ohne dass es für die Haushalte zu Komfortverlusten kommt. Nach den Eckpunkten der Bundesnetzagentur soll dies jedoch verpflichtend werden. Der Verband bemängelt jedoch das Fehlen von Detailvorgaben. Viele Hersteller geben zudem an, dass viele Wärmepumpen im Bestand technisch nicht in der Lage seien, auf eine Leistung von 3,7 Kilowatt heruntergefahren zu werden und sich in diesem Fall automatisch vollständig abschalten würden. 

Dazu passte eine Meldung aus dem Spiegel. Die deutsche Autoindustrie warnt vor Lücken im Lade-Netz. 

“Aktuell gebe es in Deutschland nur rund 90.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, weniger als ein Zehntel der Million, die laut Bundesregierung bis 2030 vorhanden sein soll. »Um das gesteckte Ziel zu erreichen, müsste die Ausbaugeschwindigkeit der vergangenen zwölf Monate etwa vervierfacht werden«, rechnet VDA-Präsidentin Hildegard Müller vor. Immerhin: Zuletzt habe das Ausbautempo angezogen, vor allem Schnellladepunkte seien verstärkt installiert worden. »Das muss nun unbedingt weitergehen«, fordert Müller, »denn Deutschlands Nachholbedarf ist groß«. Noch Anfang 2023 habe es in rund der Hälfte aller Gemeinden in Deutschland keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt gegeben, in mehr als acht von zehn Gemeinden habe sich kein Schnellladepunkt befunden.” 

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China macht sich in Afrika breit – und überflügelt Glencore als weltgrößten Kobaltproduzenten. Die NZZ mit einem interessanten Artikel zum Thema Rohstoffe. 

“Zusammen mit einer weiteren kongolesischen Mine kann CMOC dann die Produktionskapazität für den Stoff, der die Energiewende ermöglicht, auf knapp 70 000 Tonnen jährlich steigern. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr betrug die gesamte weltweite Produktion 190 000 Tonnen. Damit stösst CMOC den Schweizer Rohstoffkonzern Glencore vom Thron des grössten Kobaltproduzenten der Welt. Der Grossteil der kongolesischen Kobaltminen ist derzeit in chinesischer Hand, auch weil westliche Unternehmen, ausser Glencore, das Land wegen des schwierigen Umfelds verlassen haben. Der chinesische Einfluss wiegt schwer: Im vergangenen Jahr kamen 70 Prozent des Kobalts aus Kongo-Kinshasa. Um den Zugang zu Rohstoffen hat ein grosses Gerangel begonnen. Die USA, die EU und andere Industriestaaten haben Initiativen lanciert, um die Lieferketten für sogenannte strategische Rohstoffe zu sichern. Washington hat mit Kongo-Kinshasa und Sambia eine Absichtserklärung unterschrieben, die afrikanischen Ländern beim Aufbau einer Lieferkette für Batterien zu unterstützen.” 

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Video mit Henryk M. Broder auf Welt.de:

KLIMAFORSCHER AUF INLANDSFLUG: „Als würde man einen Rabbi oder einen Priester abends im Puff erwischen“

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Focus:

„Religiöser Fanatismus“ – CDU-Landrätin rechnet mit Grünen und Klimapolitik ab

Die Thüringer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) wirft der Ampelregierung in Berlin und insbesondere den Grünen schwere Fehler vor. Hauptkritikpunkte: Klimapolitik sowie der Umgang mit der AfD und deren Wählern. Die erfahrene Politikerin fragt: „Geht‘s noch?“

Weiterlesen im Focus

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Beitrag von Klaus Alpen:

Wetteronline stellt heute die Frage: Verändert sich der Jetstream? In den letzten Dürrejahren wurde die These aufgestellt, dass der Jetstream schwächelt und wegen der sich erwärmenden Arktis nach Norden ausgewichen sei. Nun kommt die große Überraschung, dass der Jetstream in diesem Jahr wieder weiter südlich verläuft und Mitteleuropa einen „normalen“, kühleren und regnerischen Hochsommer beschert!

Dazu werden in dem Text verschiedene Thesen aufgestellt und immer wieder am Schluss ganz schnell betont, auch wenn die bisherigen Thesen nicht richtig waren, aber eins bestehen bleibt, nämlich, dass der Klimawandel menschengemacht sei. Nun hat man sich aber bei der gesamten Betrachtung auf Klimamodell- „Ergebnisse“ gestützt, aber die Wirklichkeit außer Acht gelassen, die wieder einmal ganz anders aussieht, als es täglich in den Medien berichtet wird. Die Europäische Arktis hält sich im Seegebiet von Spitzbergen nämlich nicht an den von den Klimamodellen errechneten Eisrückgang, wie man an der schwarzen Kurve in der aktuellen Grafik verfolgen kann:

Weiterlesen bei Klaus Alpen (Eintrag 4.8.2023)

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Was macht eigentlich der aktuelle, 25. Sonnenfleckenzyklus (SC25 = Solar Cycle 25)? Der SC25 ist in Summe ein schwacher. Bisher (bis Solar Cyle Month 44) ist er allerdings 42% stärker als sein Vorgänger, wenn man die monatlichen SSN-Zahlen aufsummiert. Jedoch ist er auf keinen Fall aktiver als das Mittel der Zyklen 1-24. Man sieht es gut in der Graphik, die bis Juli 2023 reicht:

Abbildung: Frank Bosse

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Der Berliner Professor Gregor Bachmann fordert einen Preis von 100 Euro für den Liter Benzin. Kaum jemand sei darauf angewiesen, ein Auto zu benutzen, behauptet er. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter kommentiert.

Ein Berliner Professor fordert 100 Euro für den Liter Benzin

Professor müsste man sein. Dann könnte man den ganzen Tag die Welt belehren. Dieses Privileg hat Gregor Bachmann soeben in Anspruch genommen. Er ist Jurist und Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht an der Humboldt-Universität in Berlin (siehe hier).

Nebenbei kümmert sich der Professor um die Umwelt. «Erst wenn der Liter 100 Euro oder mehr kostet, werden unsere lieben Mitbürger*innen anfangen, langsam darüber nachzudenken, ob es auch mal ohne Auto geht», twitterte er, bezugnehmend auf die steigenden Spritpreise.

Weiterlesen im Nebelspalter.

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Achgut:

Nachhaltigkeit: Deutschland zahlt, andere profitieren

Kurz vor der Sommerpause veröffentlichte die Bundesregierung Dokumente, die belegen, dass sie die UN-Nachhaltigkeitsziele über das Wohl der Bürger stellt. So sind Maßnahmen geplant, die Deutschland viel kosten – und internationalen Institutionen wie UN oder WHO nützen.

Vor der Sommerpause hat die Bundesregierung noch einmal zwei bemerkenswerte Dokumente veröffentlicht, die ebenso bemerkenswerte Titel tragen: Die Rede ist vom „Klimaanpassungsgesetz“ und vom „Transformationsbericht“. Letzterer wurde am 13. Juli auf der offiziellen Webseite der Bundesregierung vorgestellt: Der „Transformationsbericht zu Internationaler Verantwortung und Zusammenarbeit“ beschreibe ‒ so ist hier zu lesen ‒, wie Maßnahmen mit internationalem Bezug dazu beitragen können, die siebzehn globalen Nachhaltigkeitsziele der im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen Agenda 2030 in den verbleibenden sieben Jahren zu erreichen.

Weiterlesen auf Achgut

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