Lebendiges Gletschervorfeld: Alles andere als monoton

Die „Letzte Generation“ begeht gezielt Straftaten, um ihre Ideologie durchzusetzen. Ein großer Teil der Grünen-Anhänger hat dafür Verständnis. Im Prinzip handelt es sich um Selbstjustiz. Im Gegensatz zum Wilden Westen ist diese jedoch in Deutschland verboten. Nach anfänglichem Zögern, werden nun endlich die deutschen Sicherheitsbehörden aktiv. Der Verdacht einer kriminellen Vereinigung lässt sich nicht von der Hand weisen. Telefonate werden abgehört, um über die Planung neuer Straftaten informiert zu sein. Die Welt brachte nun einen Beitrag, in dem die Organisation der „Letzten Generation“ durchleuchtet wird:

„LETZTE GENERATION“: Revolution als internationales Franchise-Konzept

Strategen der „Letzten Generation“ führen akribisch Buch über Anhänger, Aktionen sowie Erfolge – und sammeln persönliche Daten ihrer Mitstreiter. Genauso wichtig wie der sechs Personen starke Führungszirkel ist die Vernetzung der Gruppe ins Ausland. Das Ziel: einen Umsturz anzetteln. […]

Recherchen von WELT AM SONNTAG zeigen aber: Die Gruppe agiert in Deutschland weniger konspirativ als von der Staatsanwaltschaft angenommen, sondern in weiten Teilen transparent. Stattdessen müssten die Ermittler viel mehr Augenmerk auf die internationalen Strukturen legen. Aus Unterlagen, die dieser Zeitung vorliegen, geht hervor: Mindestens genauso wichtig wie der sechs Personen starke deutsche Führungszirkel ist die Vernetzung der Gruppe ins Ausland.

Denn nicht nur finanziell ist die „Letzte Generation“ von internationalen Unterstützern abhängig. Auch die Form des Protests und sogar alltägliche interne Abläufe werden von Personen außerhalb Deutschlands mitbestimmt. Die Gruppe funktioniert dabei wie eine Art Protest-Franchise, das beinahe deckungsgleich auch in anderen Ländern hochgezogen wurde. Das Ziel scheint klar: einen Umsturz anzetteln.

Weiterlesen auf welt.de

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Leserpost von Martin Schraag:

Sehr geehrte Redaktion,

in Reaktion auf Ihren Bericht zu Gletschervorstößen in der Antarktis möchte ich für Sie die Gletschervorstöße des Morteratschgletschers in der Schweiz hinzufügen. Bei einer Wanderung über den Morteratschgletscher in den 80er-Jahren habe ich anhand der dort aufgestellten Tafeln gelernt, dass der Gletscher um 1850 den am unteren Ende liegenden Ort bereits bedroht hatte, sich aber von da an zurückzog. Für mich war das immer eine Art Referenz zum Thema Klimawandel, denn der Gletscher musste ja auch mal gewachsen sein – ganz ohne Änderung des CO2-Gehalts der Luft. Beim Nachschlagen auf Wikipedia stieß ich auf eine Referenz dazu „Lebendiges Gletschervorfeld“, u.a. von Professor für Gletschermorphologie Max Maisch. Seine Studien des Morteratschgletschers fanden vor dem Jahr 2000 statt, also wohl noch ohne jede Voreingenommenheit zum Thema CO2-Einfluss. Ich habe mir das Buch besorgt, und zeige hier einen Ausschnitt:

Quelle: Buch „Lebendiges Gletschervorfeld

Ähnlich der Antarktis in Ihrem Bericht gab es am Morteratsch in den letzten 1.200 Jahren drei Vorstöße während der kleinen Eiszeit, und um das Jahr 1200 war der Gletscher in etwa dort, wo er um das Jahr 2000 war. Mir gefällt die Betrachtung deshalb, weil sie ohne Temperatur-Proxies auskommt. Dass der Gletscher während des Holozäns auch schon mal viel weiter geschrumpft war zeigen mehrere tausend Jahre alte Baumstämme, die der Gletscher freigibt. Das Dokument widerspricht dem Einfluss von CO2 in dieser Periode. Der Verlauf dürfte zumindest für Temperaturen und Niederschläge in Mitteleuropa grob repräsentativ sein.

Mit freundlichem Gruß
Martin Schraag

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Leserpost von Rainer Palm und Sarah Cordts:

Guten Tag,

ich habe gerade in Ihren Klimanachrichten die Petition gegen Windräder gesehen und auch unterschrieben.

Meine Bitte: Auch wir, die Bürgerinitiative Zukunft-Eiderstedt.de, hat eine Petition für den Erhalt der Landschaft, der Natur und insbesondere für den Schutz des ostatlantischen Vogelzuges (letztes vertikal unverbautes Nadelöhr an der Westküste) und gegen den Wildwuchs von Windrädern veröffentlicht:  openpetition.de/eiderstedt. 

Können Sie ebenfalls den Hinweis auf diese Petition in Ihren Klimanachrichten veröffentlichen. Das würde uns sehr unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer Palm und Sarah Cordts

Hinweis der Redaktion: Zur Petition von Zukunft-Edelstedt.de geht es hier.

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Leserpost von P. Dietze:

Sehenswert! Doku über LNG aus USA. Leider werden die gut 5-fachen LNG-Kosten (Verflüssigung des Methans auf -162 Grad, Transport von USA und Wiedererwärmung) aussen vor gelassen. Dass unsere Industrie das nötige Gas bekommt (wie Scholz betont) reicht ja nicht – sie muss den sehr hohen Preis doch auch bezahlen können, und dasselbe Problem haben ja auch die vielen Leute, die damit heizen – allerdigs nicht zu 100%, sondern als Mischpreis. Soweit ich mich erinnere, verdient die USA an jeder Tankerladung etwa 200.000 $ (und kann leider bei Eigenbedarf den Export stoppen). Auch wird in der umweltorientierten Doku die Tatsache nicht klar dass wir viel mehr EU-Erdgas bei weniger Gaskraftwerken nutzen könnten wenn wir nicht die KKW abgeschaltet hätten. Dazu verzichten wir auch noch auf eigene Erdgasförderung, die unseren Bedarf für 20-30 Jahre decken könnte.

MfG P. Dietze

Hinweis der Redaktion: Hier geht es zur Doku in der ARD Mediathek.

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Tagesschau.de:

Siemens Energy in der Krise: Milliardenkosten wegen ausgefallener Windräder

Für Siemens Energy entwickelt sich die Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa zum Fass ohne Boden. Wegen zahlreicher Probleme strich der Energiekonzern seine Prognose und rechnet mit zusätzlichen Kosten in Milliardenhöhe.

Die Probleme bei der Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa sind schwerwiegender als gedacht. Auch der Mutterkonzern Siemens Energy leidet unter der kriselnden Tochter: „Der Rückschlag ist heftiger, als ich es für möglich gehalten hätte“, sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch in einem Analysten-Call. Es sei zu viel unter den Teppich gekehrt worden.

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Alexander Wendt auf TE:

INSPIRATION ALS ENERGIEQUELLE: Neues vom grünen Hauptmann von Köpenick

TE berichtete über den Fall von Jeremiah Thoronka, den das Greentech-Festival als angeblichen Erfinder einer innovativen Stromquelle ehrte. Jetzt äußert sich das Festival: Seine Geräte würden, leider, nicht mehr existieren. Aber er sei trotzdem irgendwie ein „Vorbild“. Vor allem „inspirierend“.

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Manfred Haferburg auf Achgut:

Energiewende: Neuer deutscher Gigantismus

Deutschlands Energiewende wird viele hundert Milliarden Euro verschlingen. Riesige Netzausbau- und Windparkprojekte sind geplant. Da wird ein neuer deutscher Gigantismus ausgelebt. Derweil investiert China in seinen ersten Thorium-Kernreaktor. Kostenpunkt: einige hundert Millionen. 

Der von mir sehr geschätzte Journalist Daniel Wetzel titelt in der Welt Online hinter der Bezahlschranke: „Projekt „Giga“ – diese 500-Kilometer-Trasse soll 8 KKW wettmachen“. Gemeint ist die Gleichstromtrasse „Rhein-Main-Link“, die acht Gigawatt Windstrom aus Norddeutschland vom nördlichen Niedersachsen ins südliche Hessen transportieren soll. Acht Gigawatt, das entspricht einer Leistung von fünf Kernkraftwerken, wie Deutschland sie gerade verschrottet hat. 

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Daniel Wetzel in der Welt:

RHEIN-MAIN-LINK: Projekt „Giga“ – diese 500-Kilometer-Trasse soll 8 AKW wettmachen

Für die Energiewende müssen die Stromleitungen deutlich ausgebaut werden. Netzbetreiber Amprion will bald eine gewaltige Menge Windenergie von der Nordsee unterirdisch nach Hessen transportieren. Der sogenannte Rhein-Main-Link soll gigantische Ausmaße besitzen – und wird dringend benötigt.

Um die Energiewende zu einem Erfolg zu führen, wurden schon viele Mega-Projekte geplant, doch das nächste Vorhaben verträgt sogar die Vorsilbe „Giga“. Denn acht Gigawatt Windenergie aus Norddeutschland sollen demnächst vom nördlichen Niedersachsen ins südliche Hessen transportiert werden.

Das entspricht der Leistung von fünf bis acht Atomkraftwerken, die in der Nähe von Frankfurt/Main per Kabel aus der Erde kommen soll. Ein Ersatz für das vor rund zehn Jahren abgeschaltete Atomkraftwerk Biblis in Südhessen ist dringend nötig. Das Bundesland war immer schon ein Netto-Importeur elektrischer Energie.

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Meinungsbeitragt von Chefreporterin Anna Schneider in der Welt:

Die neue Macht der Klimagefühle

Unwohlsein oder Klimaangst eignen sich perfekt für die politische Auseinandersetzung, weil man sie nicht anfechten kann. Gefühle erfordern keinen Beweis, und sie können nie abschließend bestritten werden. Sie sind sakrosankt.

Wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht gäbe, hätte ich ein ziemlich entspanntes Leben. Bis Anfang der Woche war mir jedenfalls nicht so richtig bewusst, dass mit mir etwas nicht stimmt – und zwar ganz und gar nicht. Meine Damen und Herren, wir müssen über Gefühle sprechen.

Und damit meine ich nicht irgendwelche, sondern Klimagefühle. Vor ein paar Tagen erschien auf Instagram ein Beitrag der WDR-Sendung „Quarks“, in dem es darum ging, welche Gefühle die Klimakrise auslösen kann. Angst, Wut, Hoffnung, Bedrückung, Schuld, Trauer, Stolz – also eigentlich so ziemlich alle.

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Axel Bojanowski:

Klimawandel macht dumm: Wie der omnipräsente Klimareduktionismus in die Irre führt

Gewalt in Schwimmbädern nehme zu – wegen des Klimawandels, meldet der WDR. Der Klimawandel erleichtere Punkterfolge beim Baseball, ergab eine medienbeliebte Studie: […]

Der Klimaforscher Roger Pielke Jr. erklärt die Omnipräsenz solcher Meldungen mit dem Bedürfnis von Journalisten, das Klimathema bedienen zu wollen und dem attraktiven Resonanzraum, den sie damit schüfen:

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Roger Pielke Jr.:

Top Five Climate Change Narratives in the Media

Coverage of climate has become more about narrative promotion than news

I’ve seen a lot over the past three decades. For instance, I’ve seen my own research on climate go from being widely covered in the late 1990s to 2000s, to journalists actively advocating for me to be fired in the 2010s to today, where thankfully my writing exists in this parallel universe called Substack. All this time my work remains pretty much the same — my research remains widely cited in the research community, including most recently by all three working group of the IPCC. It is not me that has changed.

Along the way I’ve been very public with my criticism of parts of the media, as I have watched climate journalism evolve from reporting of news to narrative promotion and protection. I have come to understand that it just so happens that some of my research happens to clash with leading narratives (e.g., disasters, RCP8.5) promoted nowadays by journalists on the so-called “climate beat” — itself a troubling concept.

Below I provide a list of the five most common types of climate stories that I see in the legacy and specialist media. I’ll admit to being a bit cheeky — it is Friday after all, but at the same time I also think there is a lot of truth to the list below. I’m calling out climate journalism because I am seeing its pathological effects on public views (especially among young people), on the research community and in policy discussions, including political advocacy. Climate is too important to be just another cul-de-sac of identity politics.

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