Studie: Penisse tragen zum Klimawandel bei

Studie: Penisse tragen zum Klimawandel bei. Ja, richtig gelesen. Bevor jetzt Träger des männlichen Geschlechtsmerkmals ein schlechtes Gewissen bekommen, diese Überschrift ist natürlich Schwachsinn. Aber Schwachsinn, der ein Peer-Review erhalten hat! Das Berliner Journal:  

“Der Philosoph Peter Boghossian und der Mathematiker James Lindsay haben eine Scherzstudie mit dem Titel „Der konzeptionelle Penis als ein soziales Konstrukt“ verfasst. Darin gehen sie soweit zu behaupten, dass der „konzeptionelle Penis“ maßgeblich zum Klimawandel beiträgt. Ihr Ziel bestand darin zu zeigen, dass geisteswissenschaftliche Fachmagazine jeden Unsinn veröffentlichen, solange dieser Unsinn wie eine linke Denkweise klingt. Um nicht erkannt zu werden, nutzten die Autoren die Pseudonyme Jamie Lindsay und Peter Boyle. Und tatsächlich hat das Magazin Cogent Social Sciences die Scherzstudie innerhalb eines Monats von zwei Experten auf dem Gebiet prüfen lassen und dann am 19. Mai veröffentlicht. Inzwischen hat das Magazin die Studie von seiner Webseite entfernt. Doch wir haben sie hier (engl. Link) archiviert.”  

Schade, vermutlich haben bereits etliche Gender-Wissenschaftler schon ein neues Betätigungsfeld und weitere Finanzierung im Blick gehabt.  

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Neuartige Batterie auf Kohlenstoff Basis: Der NDR Postdcast “Mission Klima” stellt ein Unternehmen aus Süddeutschland vor, das eine neuartige Batterie herstellen möchte. Das Material besteht in erster Linie aus Kohlenstoff und fast alle Teile der Batterie können quasi nachgefüllt werden. Die Rohstoffe für die Batterie stammen nicht aus dem fernen Ausland, was sicherlich ein wichtiger Aspekt sein kann. Als Vorlage der Technik diente der menschliche Körper, der aus Zucker Fett herstellt, um dann bei Bedarf aus dem Fett Energie herzustellen. Die Unternehmensseite CMBlu stellt die Technik auf seiner Firmenseite vor. 

In dem Podcast wird auch Wolf Peter Schill vom DIW interviewt. Spätestens dann wird klar, woher Claudia Kemfert ihr Speicher noch und nöcher hat. Allerdings spricht Schill nicht von tatsächlich vorhandenen Speichern sondern von der Technologie. Da hat Kemfert offenbar etwas gründlich missverstanden als sie sich zu ihrem Statement hinreißen ließ. 

“In Zukunft sollen Wind und Sonne unseren Energiebedarf möglichst vollständig decken. Aber die Erneuerbaren sind ja nicht jederzeit in gleichbleibender Menge verfügbar – deshalb brauchen wir für die „Energiewende“ auch Speicher. Großbatterien, mit denen sich Netzschwankungen ausgleichen lassen und mit denen wir wolkige, windstille Tage überbrücken können. Susanne Tappe und Verena von Ondarza stellen in dieser Folge neuartige Batterien von CMBlu vor – die Technikchefin des start ups spricht von einem „game changer“ für die Energiewende – was ist dran, was können die Großspeicher wirklich? Im Interview: Wolf-Peter Schill vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, er erstellt den Energiemonitor und dokumentiert damit, wie weit die Bundesregierung schon bei ihren Klimazielen ist.” 

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Das Windland Dänemark liebäugelt offenbar mit der Kernenergie. Extrabladet (übersetzt) berichtet allerdings auch über Bedenken der Ministerpräsidentin. 

“Unsichere Mette: Wir haben es noch nie versucht. In Dänemark verfügen wir über große Kompetenzen bei erneuerbaren Energien wie Wind, und wenn ich den gesunden Menschenverstand Jütlands gebrauchen darf, ist es besser, in etwas zu investieren, das wir können, als in etwas, das wir nicht haben habe es schon mal probiert. Ich bin mir bei der Atomkraft nicht sicher, sagte Mette Frederiksen.” 

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Einen interessanten Blick auf “die letzte Generation” ermöglicht der Deutschlandfunk. Maria Christina Nimmerfroh,  Dipl.-Psychologin, hat sich die Organisation angesehen und zeichnet im Interview die Strukturen nach. Finanzierung und Strategie kommen demnach nicht aus Deutschland. Es gibt klare Hierarchien und Strukturen. Nimmerfroh hatte im März auch dem NDR bereits ein Interview gegeben. 

“Es gibt regelrechte Schulungen: Seminare für diese Aktionen, die Sie auch mitgemacht haben. Was haben Sie da erlebt? 

Nimmerfroh: In den Schulungen für die Blockade-Aktionen lernt man vor allem, wie man sich in dieser Blockade-Situationen verhält. Das ist ja eine extreme Situation, sich da in den fließenden Verkehr zu begeben, sich hinzusetzen und sich körperlich festzukleben. Und vor allem wird auch der Umgang mit Autofahrern trainiert – die sind ja schon mal aggressiv und wütend. Auch die Polizei erwartet eine bestimmte Kommunikation: Es wird auch körperlich trainiert, wie das Wegtragen durch Polizisten oder Zivilpersonen am besten erfolgt. Und zwar unter den beiden Aspekten: Eigenschutz und gute Bilder für die Öffentlichkeit. Man soll immer daran denken: Wie sieht das nachher in den Medien und Sozialen Medien aus? Dazu gibt’s auch Rechtsberatung und Verhaltenstraining. Insgesamt ist das Fortbildungsangebot der „Letzten Generation“ extrem ausgefeilt. Es gibt die beiden Basismodule: Krisensitzung und Training. Und dann gibt es einen kompletten Fortbildungskalender, der eben Prozesstraining umfasst, Medientraining, Mut und Vertrauen, aber auch den Aspekt der seelischen Gesundheit. Also der Fortbildungskalender ist tatsächlich etwas Besonderes für eine NGO dieser Art.” 

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“Wie 400 neue Kleinstädte” 

Auf diese Zahl kommt ein Artikel im Focus, der sich mit Ladesäulen an Autobahnen beschäftigt. 

“Eine noch größere Herausforderung ist der LKW-Verkehr, den Deutschland und die EU ebenfalls so schnell wie möglich elektrifizieren wollen. Hier reichen Ladesäulen mit 100, 150 oder 250 Kilowatt Leistung nicht aus, es müssen „Megawatt-Charger“ her. Die Energieversorger und Netzbetreiber, die lange Zeit eher ruhig blieben beim Thema Machbarkeit all der grünen Energie-Pläne, merken langsam, dass der Schwarze Peter am Ende bei ihnen landen könnte . E.ON-Chef Leonard Birnbaum sagte dem Magazin „The Pioneer“: „Eine 30 Megawatt-Tankstelle ist das Gleiche wie eine 30.000 Einwohner-Stadt, die aus dem Himmel ins Netz hineinfällt und versorgt werden muss. Wenn wir jetzt entlang der Autobahn alle 60 Kilometer 30 Megawatt-Anschlüsse bauen müssen, dann ist es so, als wenn entlang sämtlicher Autobahnen in Deutschland ungefähr 400 Kleinstädte à 30.000 Einwohner entstehen“, so Birnbaum.” 

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Leserpost von Paul Schwedtke:

Peter Sloterdijk: Die Reue des Prometheus

Guten Tag, liebe Redaktion,

ich wundere mich, dass wir Deutschen das Weltklima retten wollen. Warum schaut kaum jemand über die Grenze? Peter Sloterdijk hat das getan. „Es ist krankhaft irrational zu meinen, man müsse einem Land wie China ein nachholendes Verschmutzungsrecht zugestehen. Was für eine Wahnidee, zu behaupten: Weil westliche Nationen bei der Überlastung der Erdatmosphäre 200 Jahre Vorsprung hatten, sei den Chinesen für die kommenden Jahrzehnte das Recht auf nachholende Zerstörungen nicht abzusprechen. Ein Recht auf ausgleichende Umweltverbrechen gibt es nicht. Drei Hauptbrandstifter sind leicht zu benennen. Die Chinesen mit ihren 18.000 Kohlebergwerken liegen mit Abstand vor den US-Amerikanern, hinter ihnen kommen die Inder. Zu dritt erzeugen sie drei Viertel der globalen Emissionen aus Kohle….“ Ausschnitt aus einem Interview der Kieler Nachrichten vom 27.Mai 23. Wie wollen wir mit unseren Bemühungen dagegen ankommen?  Merkt das Klima unsere Bemühungen?

Schöne Frühlingstage!

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Brown University:

Study on methane in deep-sea sediments shows small releases happen more often than thought

A team of scientists led by a Brown University researcher has developed a new method for monitoring when deep sea methane deposits convert to gas and rise toward the seafloor in amounts that were previously too small to detect.

The research, published in Earth and Planetary Science Letters, shows that fossils of a single-cell organism called benthic foraminifera from the order Miliolida have a unique ability to serve as a resource for this monitoring because they can record both the location and timing of when crystalized methane goes through—even in small amounts—a process known as methane hydrate dissociation. This is when ice-like methane found beneath the seafloor transforms into gas and rises upward.

In the study, the researchers show through an analysis of 372 individual Miliolida fossils that these previously unrecorded dissociation events have been occurring in the Bay of Bengal in the northern Indian Ocean for the past 1.5 million years, but they were too small to detect through the usual signs of hydrate dissociation. The analysis shows the dissociation events have been largely driven by increasingly warming waters in the region.

Put together, the findings underscore the effects that climate change can have on ancient methane deposits and show that the hydrates transition from their solid phase ice-like to gas more often than previously understood.

„If you look at other drill sites around the area we studied, the records show only two methane dissociation events in the last million years“ said Steven Clemens, a professor of geological sciences at Brown and lead author of the study. „Here, we see it pretty much everywhere when we look at these small scales, particularly during times when Earth’s climate was in a warm phase. It’s clear that methane is cycling a lot more rapidly and more often between its ice and dissolved phase than we could previously detect.“

The research team said the study is the first to document that three particular types of Miliolida foraminifera—Pyrgo spp., Quinqueloculina spp., and Spiroloculina spp.—are sensing small-scale dissociation events. Analysis of the other types of foraminifera the researchers collected during a 2015 expedition to the Indian Ocean showed that unlike the Miliolida, they do not detect these smaller-scale dissociation events.

Large dissociation events are typically easy to spot. They are preserved in the sediment record and detected by the formation and presence of large carbonate nodules and a chemosynthetic community of organisms that develop at sites of methane release.

„When you have a big dissolution event, methane bubbles up through the seafloor and chemosynthetic communities develop, similar to those discovered at mid-ocean ridges in the 1970’s. These communities include organisms from microbes all the way up to large clam beds,“ Clemens said.

„When these are found in the sediment record, you know hydrate dissociation has been very active. The question is: How can we detect such events that aren’t strong enough event to be expressed in terms of these precipitating carbonates and macrobiological communities? That’s what these little foraminifera seem to be doing. They are recording these shorter-term, less strong events.“

The team’s analysis shows that warming bottom waters are what is likely causing the dissociation, making the findings especially significant because of how rapidly Earth’s oceans are warming in recent years, Clemens said.

Methane hydrates are seen as an active research topic, often drawing wide scientific interest in developments surrounding them. There are numerous efforts assessing them as an energy resource and others as a contributor to greenhouse gases when released in sufficient quantities to make it from sediments into the atmosphere.

The researchers say that the small events they investigated are not necessarily a cause for concern because an array of organisms in the sediments and ocean waters feast on methane, devouring it before it reaches the atmosphere. If the warming happens too fast, however, biological communities may not be able to develop quickly enough to mediate it all.

This would cause methane to be released to the atmosphere, resulting in accelerated greenhouse warming. This is most likely to take place in the shallow water of the arctic regions where waters are warming especially fast, the researchers said.

The research team stumbled into this discovery on methane hydrate dissociation largely by chance. They collected the cores they investigated while on a 2015 drilling expedition to the Bay of Bengal onboard the research vessel JOIDES Resolution. As they worked on the data for a study on past South Asian monsoons, the team noticed anomalies in certain species of benthic foraminifera but set it aside for further analysis until after they finished the study they originally set out to conduct.

The findings opened a number of questions the researchers hope to dig into one day, such as whether the Miliolida foraminifera incorporate the methane signal while they are alive and if they are recording such events not just in the sites they looked at but around the world.

Paper: S.C. Clemens et al, Indian margin methane hydrate dissociation recorded in the carbon isotopes of benthic (Miliolida) foraminifera, Earth and Planetary Science Letters (2023). DOI: 10.1016/j.epsl.2023.118101

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