Der Stoff, aus dem Katastrophen sind

Der Stoff, aus dem Katastrophen sind: Es meint in diesem Fall Schnee und ganz besonders den Schnee in Kalifornien. Der US-Bundesstaat hatte die letzten Jahre unter einer Dürre gelitten. Im Winter 2022/2023 fiel dann sehr viel Niederschlag, in den Bergen Kaliforniens als Schnee. Das ist gut, weil dieser den Niederschlag quasi zurückhält und mit der einsetzenden Schmelze langsam wieder abgegeben wird. Skifahren ist dieses Jahr selbst im Mai in Kalifornien jedenfalls noch problemlos möglich. Eigentlich ist das nicht der beste Augenblick über schlimme Szenarien zu berichten, die LA Times macht es dennoch. Zukünftig soll es zwar noch Schnee geben, aber nur noch in größeren Höhen. Als Grund wird der Klimawandel genannt. Aber, es wird demnach mehr Schnee geben, was dann wiederum für das Wassermanagement ein Problem sein soll. So jedenfalls liest sich der Artikel in der LA Times. 

“The scientists found that as the planet warms with rising levels of greenhouse gases, more of the snow that falls in the mountains will come in atmospheric rivers, which are warmer and generally have higher snowlines than other winter storms. And according to other research, such storms will grow more potent as temperatures rise, transporting more water vapor. 

“At the very high elevations, ironically, we’re getting more likely to have unprecedented snow accumulations, because specifically atmospheric river storms are getting wetter,” Gershunov said.” 

Was der Artikel seinen Lesern besser verschweigt seinen Lesern, dass die Basis für diese Szenarien der wahrscheinlich unplausibelste Klimapfad RCP8.5 war. Danach würde die Temperatur auf der Welt bis 2100 um fast 5 Grad steigen. Andere Szenarien wurde nicht berücksichtigt. Warum eigentlich nicht? Roger Pielke Jr. hat den Fall auf Twitter kommentiert. 

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So viel Rohstoffe braucht die Energiewende? Professor Gerd Ganteför stellt in einem Video den Stand in Sachen Rohstoffe vor. In Kurzform: Europa und ganz besonders Deutschland sollte sich mit China gutstellen. Besser wäre es.  

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E-Autofahrer aufgepasst. In Strommangellagen möchte die Bundesnetzagentur Wallboxen drosseln, wie Giga berichtet. Wie genau eine mögliche Drosselung bei privaten Wallboxen für E-Autosaussehen könnte, hat Klaus Müller, Chef der zuständigen Bundesnetzagentur (BNetzA), verraten. Es gehe um die Situation: „Alle kommen nach Hause und wollen nach der Arbeit ihr E-Auto aufladen. Da gilt es Netzüberlastungen vorzubeugen“ (Quelle: Manager Magazin). Das soll etwa Blackouts vermeiden. 

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Susanne Götze vom Spiegel ist ganz in ihrem Element. In einem Bezahlartikel beschreibt sie, dass 2 Milliarden Menschen vom Hitzekollaps bedroht sind. 

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Sonne und Wind reichen nicht aus. Edison Media

“Photovoltaik und Windkraft alleine können die Energiewende nicht stemmen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie „Zukunft des deutschen Strommarktes“ von der Beratungsgesellschaft e-Eventure aus Berlin. Demnach können die Erneuerbaren Energien nach heutigem Stand auch bei einer bilanziellen Bedarfsdeckung in etwa 40 Prozent der Stunden keine sichere Stromversorgung gewährleisten. Ein Ausbau über diesen Punkt hinaus sei aber nicht sinnvoll, sagen die Autoren. Stattdessen rechne es sich volkswirtschaftlich mehr, in Flexibilitäten zu investieren. Dabei geht die Analyse ohnehin schon von einem gewissen Grad an Flexibilisierung aus. 50 Prozent der Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen könnten um bis zu fünf Stunden verschoben werden, so eine Annahme. Eine weitere: 60 Prozent der Wärmepumpen könnten ihren Stromverbrauch um bis zu zwölf Stunden verschieben. Die Kapazität der Pumpspeicher bleibt mit nahezu 66 Millionen Kilowattstunden (kWh) annähernd gleich, die der Batteriespeicher steigt auf 200 Millionen kWh.” 

Interessant ist sicherlich die Prognose wie viele Gaskraftwerke in Zukunft benötigt werden. Auch die Zahl der Stunden, an denen Solar und Photovoltaik abgeregelt werden müssen ist immens, weil das fast 20% eines Jahres sind. 

“Doch auch unter Berücksichtigung dieser Annahmen werde es in 3.600 Stunden des Jahres zu einem Defizit kommen mit einer Gesamtmenge von 140 Milliarden kWh und einer Spitzenlast von 75.000 Megawatt (MW). Zum Vergleich: Ein normales Jahr hat 8.760 Stunden, in 41 Prozent aller Stunden träte so ein Defizit auf. Die Lücke von 140 Milliarden kWh müssten nach heutigem Stand der Technik flexible Gaskraftwerke decken, so die Ansicht der Berater. Nötig wären 75.000 MW an Kraftwerksleistung, die Kraftwerke kämen auf über 1.800 Betriebsstunden pro Jahr. Auf der anderen Seite würden in 1.600 Stunden des Jahres Solar- und Windkraftanlagen abgeregelt.” 

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Angebotsorientierte Stromversorgung: Im Mai 2023 gibt es einen kleinen Vorgeschmack. Akkus laden oder Geschirrspüler nicht laufen lassen, wenn es notwendig ist, sondern wenn der Strom zufällig da ist. Wir müssen uns wohl alle umstellen. 

(Abbildung: Screenshot Twitter) 

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Die Klimagebote bzw. Verbote gehen weiter. Nach “Du sollst nicht Fleisch grillen und schon gar nicht mit Holzkohle” kommt jetzt “Du sollst nicht fliegen”. Bei Klimareporter sinniert Professor Volker Quaschning über Flugverbote. Und wie schon bei seinen veganen Grill-Tipps hat er hier auch gute Ratschläge parat. Wer kennt schon alle deutschen Nationalparks? Bayrischer Wald statt Balearen. Das ist doch ein fairer Deal?! Aber interessant ist die Überschrift allemal, denn offenbar schwebt Quaschning dann doch ein Verbot vor. Aus “Du sollst nicht fliegen” soll wohl ein ein “Du darfst nicht fliegen” werden. 

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Ihr seid die neuen Ölscheichs wurde vielen Landwirten aus Grünem Mund vor etlichen Jahren zugerufen. Eigentlich müsste es heißen, ihr seid die neuen Methan-Emittenten, wie energymonitor berichtet. Es scheint demnach mehr Emissionen zu geben als bei der traditioneller Gas- und Ölförderung. 

“According to the researchers, 62% of the methane leaks can be attributed to specific facilities and pieces of equipment. They note that methane emissions are not to be blamed on biogas and biomethane but the design and management of plants producing them. The oil and gas industry has been better able to afford leak detection and repair, and more investment in biomethane and biogas plants would allow them to do the same, says the study. “To prevent biogas methane emissions negating the overall benefits of biogas use, urgent attention is needed, including continuous monitoring of biogas supply chains,” said the lead author of the study, Dr Semra Bakkaloglu. “With proper detection, measurement and repair techniques, all emissions can be avoided.” The researchers analysed 51 previously published studies on mobile methane measurements and site data taken from emission sources along the biomethane and biogas supply chain.” 

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Zwei Grüne schreiben einen Meinungsartikel bei der FAZ. Das ist insofern interessant, weil beide auf die Dynamik der Märkte beim Klima setzen. Märkte, die Grüne aus ideologischen Gründen gern drangsalieren, siehe Kernenergie oder auch Gentechnik. Insofern versuchen Ralf Fücks und Danyal Bayaz so etwas wie die Quadratur des Kreises. 

Auch bei der ökologischen Transformation schielen viele auf den Staat, der den Umbau von Verkehr, Gebäuden, Industrie und Landwirtschaft finanzieren soll. Das wird auf Dauer jede Regierung finanziell überfordern. Förderprogramme sollten daher strikt befristet und zielgerichtet dort eingesetzt werden, wo es um Forschung und Entwicklung, Pilotprojekte und die Marktfähigkeit ökologischer Innovationen geht. Investitionszuschüsse können auch sinnvoll sein, um die Abhängigkeit von strategischen Gegenspielern (insbesondere China) bei Schlüsseltechnologien wie Batterien oder Halbleitern abzubauen.  

“Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Niemand weiß, welche spezifischen Produkte und Verfahren sich in der Zukunft durchsetzen werden. Was heute Stand der Technik ist, kann morgen schon veraltet sein. […] Statt auf detaillierte Vorschriften setzt diese Option auf Eigeninitiative und Erfindungsreichtum. Das setzt ein doppeltes Grundvertrauen voraus: in die Fähigkeit der Marktwirtschaft, innovative Lösungen zu finden, sowie in die Fähigkeit von Bürgerinnen und Bürgern, eigenverantwortlich zu handeln. Auf diesen Prämissen beruht unsere freiheitliche Ordnung. Sie bleiben auch angesichts der Klimakrise gültig. Der Weg zu Klimaneutralität führt nicht über engmaschige Vorgaben auf einer linearen Zeitachse, sondern über die Freisetzung einer Dynamik ökologischer Innovationen und Investitionen. ” 

Ganzen Beitrag in der FAZ lesen. 

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Wasser ist Leben

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom27. 05. 23. Darin wird über den Grünen EU-Abgeordneten Michael Bloss berichtet, welcher auf Twitter eine Alarmmeldung zum Pegelstand des Gardasees eingestellt hat. Zum einen fällt mir im Screenshot der Twitter-Meldung auf, dass Herr Bloss vom Gardasee berichtet, und angibt, die Pegelstände in Spanien liegen bei 26%. Mir ist nicht bewusst, was Herr Bloss damit sagen will, der Gardasee liegt in Italien und hat keine Verbindung zu Spanien.

Herr Bloss kritisiert die Wasserstände und gibt an: “Wasser ist Leben, ohne Wasser gibt es kein Leben”. In dem Artikel im Blog wird schon darauf hingewiesen, dass die Pegelstände im Gardasees durch Zu- und Abflüsse geregelt werden. Die Anwohner des Gradasees sehen darin nichts Ungewöhnliches.

Doch in dem Zusammenhang! In Norditalien gab es in den letzten Tagen Meldungen von Hochwasser. Da ist genau der gegenteilige Effekt wie Dürre. Doch auch dafür ist natürlich der Klimawandel verantwortlich. Es wird nicht einmal versucht den Widerspruch von Dürre und Hochwasser als Folge des Klimawandels zu erklären.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Pressemitteilung der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management:

Es gibt letztlich kein Individualrecht auf Klimaschutz!

Die Berufung auf einen rechtfertigenden Notstand bleibt ziemlich gewagt

Die derzeitigen Proteste der Klimaschutzbewegung berufen sich insbesondere auf die Feststellung, dass die Bundesregierung die Verfassung breche und es damit Grund zum gerechtfertigten Widerstand gebe. Doch diese Argumentation greift aus Sicht des Leiters der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management, Dennis Riehle (Konstanz), in verschiedener Hinsicht klar zu kurz. „Zwar ist der zivile Ungehorsam in Deutschland nicht verboten, aber die im Rahmen dessen begangenen Straftaten werden konsequent und selbstverständlich geahndet. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Gerichte zu dem Schluss kommen, dass gerade bei denen Aktivisten der Letzten Generation geplantes und organisiertes Vorgehen gegen das Gesetz verabredet wird, das am Ende mit den Möglichkeiten des Strafgesetzbuches sanktioniert wird.

Eine Berufung auf einen Notstand gebietet sich verfassungsrechtlich daher nicht, weil dieser eine unmittelbare und für die innere Sicherheit bedrohliche Situation erfordern würde, beispielsweise also eine akute und gegenwärtige Katastrophe. Blickt man auf den rechtfertigenden Notstand im StGB, so kann zunächst dahingestellt bleiben, ob denn nun der Klimawandel mit seinen Folgen eine gegenwärtige Notlage darstellt. Viel eher erfordert der entsprechende Paragraf, dass für eine Strafbefreiung eine Notstandstathandlung vorliegen muss, die geeignet und angemessen ist, die über ein allgemeines Lebensrisiko deutlich hinausgehende Bedrohung abzuwehren. Das heißt einerseits, dass keine milderen Mittel zur Verfügung stehen offen, die für die Erreichung des Ziels anwendbar sind. Andererseits muss die Handlung direkt auf die Gefahr einwirken können. Beides ist im Fall der sinnfreien und destruktiven Proteste der Bewegung, beispielsweise das Festkleben auf den Straßen, nicht der Fall. Viel eher müssen die durch die Verfassung gegebenen Mittel der politischen Einflussnahme genutzt werden“, befindet der 38-jährige Coach vom Bodensee entsprechend.

Immer wieder werde zudem davon gesprochen, dass die Aktionen der letzten Generation friedlich seien. Allerdings zeigen die bereits erfolgten Verurteilungen zahlreicher Teilnehmer der Proteste, dass diese Interpretation offenkundig falsch ist. Immerhin wird durch die Nötigung von Autofahrern, die durch die Blockaden gerade in den hinteren Bereichen im Stau stehen, Gewalt ausgeübt. Dies hat auch der BGH in seiner „2. Reihe-Rechtsprechung“ entsprechend attestiert. Zudem kommen in vielen Fällen die Gefährdung des Straßenverkehrs oder auch Sachbeschädigungen hinzu, so Dennis Riehle. Gemäß des Beraters hinke zudem die Schlussfolgerung, dass die Aktionen deshalb gerechtfertigt seien, weil die Ampel-Koalition Art. 20a GG nicht nachkomme. „Doch hierbei handelt es sich allerdings um nur ein abstraktes Staatszielprinzip mit einem auffordernden Charakter, dass sich die Regierung dem Ziel der Nachhaltigkeit zu verpflichten hat.

Wie der Weg dorthin konkret aussieht, formuliert der in der Verfassung legitimierte Gesetzgeber, also der Deutsche Bundestag – und nicht der von der Bewegung immer wieder eingeforderte Gesellschaftsrat, der nach meiner Auffassung den Ansprüchen an Legitimation, Repräsentation und Gleichheit aus dem Grundgesetz nicht entspricht. Ein individuelles Recht auf Klimaschutz bis steht ohnehin nicht. Und dass wir aufgrund einer aufgeschreckten Generation unserer demokratischen Prinzipien über Bord werfen, weil man durch die panische und dramatisierende Vorstellung von der Zukunft auf Biegen und Brechen seine Partikularinteressen durchsetzen will, kann sicher nicht die Lösung für unsere gesellschaftlichen Probleme sein. Denn wo kämen wir denn hin, wenn künftig jede oligarchisch anmutende Minderheit diktieren könnte, welche politischen Entscheidungen und Maßnahmen notwendig sind. Es obliegt unserem derzeitigen Staatswesen, sich nicht moralisch erpressen zu lassen und weiter mit denen zusammenzuarbeiten, die nach konstruktiv-pragmatischen Antworten auf den Wandel suchen“.

Die Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung ist kostenlos unter www.beratung-riehle.de erreichbar.

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