Bessere Unwetter-Vorhersagen durch neuen Satelliten

Es wird spannend. Wenn tatsächlich Anbieter von Wärmepumpen aus Asien und besonders aus China den deutschen Markt fluten und hier deutsche Hersteller verdrängen, dann wird es vermutlich eine weitere Dolchstoßlegende geben, wie man sie fast täglich bei Solar lesen kann. China subventioniert seine Wirtschaft kräftig, auch die Wärmepumpenhersteller, wie die Tagesschau bemerkt. 

“Europäischen Firmen fehlen derartige Hilfen. Das mache es ihnen schwer, sagt Schiefelbein. Aber die Deutschen wollen gegenhalten: „Wir arbeiten daran, dass wir den technologischen Vorsprung, den wir heute haben, halten und gleichzeitig die Herstellkosten runterbringen, um auf der Kostenseite mit den Chinesen und den anderen Asiaten wettbewerbsfähig zu werden.“ 

Technologisch gelten japanische Wärmepumpen als besonders hochwertig. Doch auf dem europäischen Markt bewegen sich auch chinesische Marken. Unter den drei Marktführern in der Volksrepublik sind Midea und Haier. Beispiel Midea, bekannt durch die Übernahme des Augsburger Robotikherstellers Kuka: Der Hausgeräteriese expandiert in Europa, kaufte dafür 2016 die Firma Clivet. Im norditalienischen Feltre baut Midea für Clivet gerade ein neues Werk – mit Schwerpunkt Wärmepumpen. Nach chinesischen Marktanalysen kletterten die Exportzahlen von Wärmepumpen-Produkten für Midea 2022 allein im ersten Halbjahr um 200 Prozent. Midea hat zwar ein Büro in Deutschland, will sich zum Geschäft mit Wärmepumpen aber nicht äußern.” 

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Das war ja mal eine Kontroverse im Presseclub der ARD

“Den Grünen und besonders ihrem Wirtschaftsminister Robert Habeck bläst der Wind zurzeit ziemlich stark ins Gesicht. Seit dem geleakten Entwurf über das Gebäude-Energiegesetz rutschen die Zustimmungswerte immer weiter in den Keller. Und jetzt hat Habeck auch noch den Vorwurf der Vetternwirtschaft am Hals – zu Recht? Oder bauschen hier in Wahrheit die Gegner der Energie- und Klimawende eine Petitesse zum Skandal auf, um Habecks Politik und am besten ihn auch gleich selber zu Fall zu bringen?   

Der wollte seinen ehemaligen Trauzeugen, Michael Schäfer, zum Chef der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur machen. Damit ist es aber nicht getan. Inzwischen sorgen auch erneut die personellen Verflechtungen der Familie Graichen zwischen Ministerium und Lobbyvereinen für Diskussionen. Die Opposition will wissen, ob bei der Vergabe von Aufträgen an das Öko-Institut in den vergangenen Jahren alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Eine Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses nächste Woche soll hier für Klarheit sorgen. Wie schwer wiegt es, dass sich ausgerechnet die Grünen mit ihren hohen moralischen Ansprüchen an Transparenz mit dem Vorwurf der Vetternwirtschaft konfrontiert sehen? Wie kann sich Habeck aus dieser schwierigen Situation befreien? Muss er seinen Staatssekretär jetzt entlassen, um selber politisch zu überleben? “ 

Es gab hier zwei Lager. Albrecht von Lucke (Blätter) und Barbara Junge von der taz. Alles eine Kampagne, die da von Springer gesteuert ist und außerdem wäre es doch kein Lobbyismus, wenn man sich für die Menschheit einsetzt. Dem widersprachen Ulrich Reitz von Focus, der das Wärmewendegesetz schlampig findet. Interessant auch die Ausführungen von Julia Ruhs (BR), die wohl etwas andere Ansichten zum Thema grüner Altruismus hatte als Barbara Junge von der taz. Die Sendung ist noch bis zum 07.05.2024 in der ARD-Mediathek zu sehen. 

Die FAZ kommentiert die Fehlerkultur von Robert Habeck: 

“Robert Habeck lobt sich selbst für das Zugeben von Fehlern in der „Trauzeugenaffäre“ um seinen Staatssekretär Graichen. Das unbedingte Festhalten an seinem wichtigsten Mitarbeiter ist jedoch ein weiterer Fehler.” 

Offenbar gibt es noch Spielraum beim Starttermin ab wann keine neuen Gas- und Ölheizungen eingebaut werden dürfen. Laut Focus hatte Wirtschaftsminister Habeck ohnehin vor, es ab 2025 in Kraft treten zu lassen. 

“Er sei ja auch damit fein gewesen, dass die Übergangsfristen „immer üppiger gestaltet“ wurden. Nur eines wolle er nicht, stellt der Grünen-Politiker klar: „Dass man die Übergangsfristen oder die technischen Optionen so gestaltet, dass man in Wahrheit gar nichts macht oder darauf hofft, dass eine nächste Wahl das wieder korrigiert – was sie natürlich immer kann, aber nicht sollte, an der Stelle.“ 

Es handle sich um „ein großes Gesetz, das über Jahrzehnte eine Wirkung entfalten wird. Das ist ein Meilenstein in der deutschen Klimapolitik“, so Habeck zum „Deutschlandfunk“. Er sei zeitlich pragmatisch, doch die „Meile muss gegangen werden“, will Habeck grundsätzlich an seinem Gesetz festhalten. Die „Grenze der Flexibilität“ sei dort erreicht, wo jemand versuche, das Gesetz immer weiter hinauszuzögern, unter dem Deckmantel von „lass uns noch mal darüber nachdenken oder ein bisschen technische Entwicklungen abwarten“.” 

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Stichwort Wärmewende. Die öffentlichen Hand könnte die Umstellung erhebliche Summen kosten, wie der Spiegel berichtet. Auch sie müssen umstellen. 

“Die bisherigen Pläne der Ampelkoalition zum Heizungstausch kosten die Kommunen nach Berechnungen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes mindestens acht Milliarden Euro. 135.000 kommunale Gebäude müssten bis 2045 mit einer neuen Heizung ausgestattet werden. Um die Auflagen zu erfüllen, entstünden Mehrkosten pro Anlage von je 60.000 Euro, ermittelte der Städte- und Gemeindebund nach Angaben der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. 

Um das zu stemmen, müssten Kommunen und kommunale Wohnungswirtschaft umfassend und langfristig finanziell unterstützt werden, forderte der Hauptgeschäftsführer des Kommunalverbandes, Gerd Landsberg. Er kritisierte, Kommunen seien von den in Aussicht gestellten Förderungen bislang ausgeklammert.” 

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Schildbürger im Jahr 2023. Das Wohnungsunternehmen Vonovia kann Wärmepumpen in seinen Immobilien nicht anschließen, weil die entsprechenden Zuleitungen fehlen. Die Berliner Zeitung

“Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia kann in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten. Ein Grund sei, dass wegen fehlenden Netzausbaus nicht genügend Strom zur Verfügung stehe, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag. Rund 70 installierte Geräte seien noch nicht angeschlossen, sagte eine Firmensprecherin.” 

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Ein neuer Wettersatellit soll Unwettervorhersagen verbessern. Die Tagesschau

“Der neue Satellit war Mitte Dezember ins All gestartet. Er bietet eine höhere Auflösung und aktualisiert seine Aufnahmen häufiger als seine Vorgänger. Den nationalen Wetterdiensten sollen so bessere Daten für die Vorhersage zur Verfügung gestellt werden – gerade für schnell aufziehende und sich schnell verändernde Wetterlagen.  

Der Deutsche Wetterdienst erwartet einen wichtigen Beitrag für den Katastrophenschutz. Gewitterwolken sollen anhand der Satellitendaten deutlicher erkannt und ihre Lebensdauer besser abgeschätzt werden können. Außerdem sollen die Vorhersagen auf einen kleineren Raum begrenzt werden können. Erstmals sollen mit „MTG-I1“ zudem über einen Satelliten für Europa Blitze erfasst werden. Die Daten ermöglichen den Angaben zufolge auch, Nebel und Waldbrände automatisch zu erkennen.” 

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Wie wird der Sommer 2023? Die Europäische Wetterbehörde ECMWF wagt Aussichten für die nächsten Wochen. Demnach soll der Mai in großen Teilen Deutschlands feucht und kühl bleiben. Der Juni könnte unbeständig werden, zwar warm aber mit Niederschlägen. Von den Sommermonaten könnte der Juli der stabilste Monat werden. Als Wetterlage könnte es blockierende Hochs geben. Tritt das ein, wäre es ein warmer aber kein heißer Sommer, allerdings auch wechselhafter. Bei Kachelmannwetter wird die Entwicklung bis August beschrieben. Wir werden sehen, ob diese Prognosen eintreffen. 

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Klimaskeptiker

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine sehr schöne und Hoffnung machende Mitteilung im Blog vom 06. 05. 23 war der Auszug eines Artikels aus dem „Nebelspalter“, dass die Skeptiker am „menschgemachten Klimawandel“ zunehmen. Die Medien überschlagen sich geradezu mit Nachrichten, über die „dramatischen Folgen des menschgemachten Klimawandels“. Ich habe mich schon manchmal gefragt, ob die Meldungen ernst gemeint sind oder ob lediglich getestet werden soll, was sich die Menschen noch alles erzählen lassen.

Als vor einigen Jahren recht trockne Sommer auftraten, wurde diese Dürre natürlich dem Klimawandel zugeschrieben. Als es dann zu der Aarflut kam, wurde dafür ebenfalls „ganz eindeutig“ der Klimawandel verantwortlich gemacht. Es wurde berichtet, dass die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und diese regnet dann ab und erzeugt die Überflutungen. Dass Dürre und Flut gegenteilige Erscheinungen sind, spielt dabei erst einmal keine Rolle.

Eine weitere Meldung aus dem letzten Jahr, die mehrmals verbreitet wurde war, dass der Hunger in der Welt zunehmen würde und ein Grund dafür der Klimawandel sei. Ich konnte dabei nur mit dem Kopf schütteln. In der Geschichte (nach der letzten Eiszeit) haben die Warmphasen immer eine bessere Ernährungslage mit sich gebracht. Hunger trat vorwiegend in den Kaltphasen auf. Mit etwas Überlegung kann man sich den Zusammenhang auch klarmachen. Die Wachstumsphasen verlängern sich und die Wachstumsflächen vergrößern sich indem in höheren Lagen Pflanzen wachsen, was in Kaltphasen nicht möglich ist. Außerdem wirkt der höhere CO2 Gehalt als Pflanzendünger, was ebenfalls die Erträge erhöht.

Trotzdem werden den Menschen immer wieder solche Märchen aufgetischt. Es hat in der Geschichte (nicht nur nach der letzten Eiszeit, sondern in der gesamten Erdgeschichte) immer Klimaänderungen gegeben. Man kann sagen: Klimawandel ist Normalzustand. Und dass aktuell eine Klimaerwärmung fällig ist, ergibt sich aus den bekannten Rhythmen (… römische Warmzeit – Kaltphase der Völkerwanderungszeit – mittelalterliche Warmphase – kleine Eiszeit – aktuelle Warmphase). Außerdem erreichten vorhergehende Warmzeiten teils deutlich höhere Durchschnittstemperaturen als wir heute erreicht haben. Somit sind aktuelle Aussagen wie „Klimakriese“, „Klimanotstand“ oder „Klimakatastrophe“ völlig unangebracht.

Ich halte es deshalb für eine sehr gute Meldung, dass die Zahl der Skeptiker zum menschgemachten Klimawandel weltweit zunimmt. Ich hoffe, dass diese Seifenblase vom „menschgemachten Klimawandel“ bald in sich zusammenbricht und wieder Vernunft einkehrt.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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phys.org:

Trees could cut urban heatwave mortality by a third: study

Planting more trees in urban areas to lower summertime temperatures could decrease deaths directly linked to hot weather and heatwaves by a third, researchers said Wednesday.

Modeling found that increasing tree cover to 30 percent would shave off 0.4 degrees Celsius (0.7 degrees Fahrenheit) locally, on average, during hot summer months, they reported in The Lancet.

Of the 6,700 premature deaths attributed to higher temperatures in 93 European cities during 2015, one third could have been prevented, according to the findings.

Currently, just under 15 percent of urban environments in Europe, on average, are covered by some kind of foliage.

The study is the first to project the number of premature deaths due to higher temperatures in cities that could be prevented by additional tree cover, said lead author Tamara Iungman, a researcher at the Barcelona Institute for Global Health.

„We already know that high temperatures in urban environments are associated with negative health outcomes, such as cardiorespiratory failure, hospital admission, and premature death,“ she said in a statement.

„Our goal is to inform local policy and decision-makers about the benefits of strategically integrating green infrastructure into urban planning in order to promote more sustainable, resilient and healthy urban environments.“

Cities record higher temperatures than surrounding suburbs or countryside due to the so-called urban heat island effect.

This extra heat is caused primarily by a lack of vegetation, exhaust from air conditioning systems, along with dark-hued asphalt and building materials that absorb and trap warmth.

Climate change has already amplified the problem. Last year, Europe saw its hottest summer on record, and second warmest year.

Health benefits

Heatwaves around the world are seeing record-breaking peaks, and have increased in duration in recent decades.

Today, cold conditions still cause more deaths in Europe than hot weather. But climate models project that heat-related illness and death will present a bigger burden to health services within a decade.

„This is becoming increasingly urgent as Europe experiences more extreme temperature fluctuations caused by climate change,“ said Iungman.

The researchers estimated mortality rates for people over 20 years old between June and August 2015, accounting for 57 million inhabitants in total.

This data was analyzed in relation to daily average city temperatures in two modeling scenarios.

The first compared the city temperature with and without urban heat islands. The second simulating temperature reduction if tree cover was increased to 30 percent.

On average, the temperature in cities was 1.5C warmer during summer 2015 than in the surrounding countryside. The city with the highest difference—4.1C—was Cluj-Napoca, Romania.

Across all cities, 75 percent of the total population lived in areas at least one degree warmer, while 20 percent experienced temperatures at least two degrees higher.

Overall, cities with highest temperature-elated mortality rates were in southern and eastern Europe.

„This is an important piece of research,“ commented Laurence Wainwright, a lecturer at the University of Oxford’s Smith School of Enterprise and the Environment.

„Urban tree planting—on the right scale, in the right places, and under certain other conditions—likely leads to a modest-yet-real reduction in heat-related deaths in many urban areas.“

Earlier studies have shown that green spaces can have additional health benefits such as reducing cardiovascular disease, dementia and poor mental health, as well as improving cognitive functioning of children and the elderly.

Paper: Cooling cities through urban green infrastructure: a health impact assessment of European cities, The Lancet (2023). DOI: 10.1016/S0140-6736(22)02585-5, www.thelancet.com/journals/lan … (22)02585-5/fulltext

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