Rettete Deutschland Frankreichs Stromversorgung?

Ein Artikel bei Nuklearia analysiert die Situation in 2022 als so wenig Kernkraftwerke in Frankkreich in Betrieb waren, wie noch nie. Danach hat Deutschland wohl eher Österreich gerettet und indirekt auch Italien. 

“Ist es nun so, dass Deutschlands Kohle- und Gaskraftwerke in 2022 nur für Frankreich liefen? Klar, Deutschlands Stromexporte umfassten den gesamten Strommix, deshalb war natürlich auch Strom aus Kohle und Gas dabei. 

Ein Vergleich der Länge des Balkens für Exporte (violett) in Abb. 4 mit den Balkenlängen für Braunkohle (braun), Steinkohle (schwarz) und Erdgas (orange) zeigt sofort: Nein, die fossil befeuerten Kraftwerke liefen vor allem für uns selbst. In den Export ging nur ein kleiner Teil davon. 

Hat Deutschland Österreichs Stromversorgung gerettet? 

Es gingen ja auch nicht sämtliche Stromexporte Deutschlands nach Frankreich, siehe Abb. 5. Noch mehr Strom haben wir nach Österreich exportiert. Trotzdem behauptet merkwürdigerweise niemand – erst recht kein Atomkraftgegner –, Deutschland habe Österreichs Stromversorgung gerettet.” 

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Erst kürzlich hatten wir einen Artikel über Agri-Solar, also Flächen, auf denen unter Solarpanelen weiter Landwirtschaft betrieben werden kann. Bei The Conversation geht ein Artikel auf mögliche positive Effekte solcher Agri-Solar Flächen speziell in Kanada ein. 

“Our recently published paper found that Canada has an enormous agrivoltaic potential as it is a global agricultural powerhouse — with Canadian-produced food export goals set at $75 billion by 2025. Agrivoltaics provide numerous services including renewable electricity generation, decreased greenhouse gas emissions, increased crop yield, plant protection and so on. (U. Jamil, A. Bonnington, J.M. Pearce), Author provided 

Many crops grown here, including corn, lettuce, potatoes, tomatoes, wheat and pasture grass have already been proven to increase with agrivoltaics.  

Studies from all over the world have shown crop yields increase when the crops are partially shaded with solar panels. These yield increases are possible because of the microclimate created underneath the solar panels that conserves water and protects plants from excess sun, wind, hail and soil erosion. This makes more food per acre, and could help bring down food prices. 

And as the costs of solar energy plummet, nations across the world are installing agrivoltaic systems and offsetting the burning of fossil fuels by profitably producing more renewable energy.” 

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Eine interessante Theorie von der taz-Journalistin Ulrike Herrmann bei der TV-Talk-Sendung Maischberger. Man bekomme einfach kein gutes Personal mehr heutzutage, daher wäre es doch völlig in Ordnung, wenn im Wirtschaftsministerium Posten mit Freunden und Verwandten besetzt werden. Die würden sich doch schon seit Jahren kennen und sind halt die Experten. Dass es hier auch um erhebliche Gelder geht, die von einem Familienmitglied oder Freund zum nächsten geschoben werden, erwähnte sie besser nicht. Kurze Informationswege scheinen auch den Ausschlag gegeben zu haben, warum ein weiterer Spezl von Patrick Graichen Referatsleiter in seinem Ministerium wurde, wie man diesem Artikel entnehmen kann. 

“Christian Maaß war Mitgründer, Gesellschafter und Geschäftsführer des „HIC Hamburg Institut Consulting GmbH“, das “Energiepolitische Analysen, Geschäftsmodelle und Strategien für Unternehmen” entwickelt und nach Außen schlicht als „Hamburg Institut“ auftritt.  

Ein anderer Geschäftsbereich dieses „Hamburg-Instituts“ ist laut eigener Website: „Fördermittel-Beschaffung“. Darin ist man in der Tat sehr geschickt.   
Denn die „Hamburg Institut Consulting GmbH“ hat eine 100-prozentige Tochter, die „Hamburg Institut Research gGmbH“. Diese Tochterfirma erhält massive Förderungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Ein Förderrahmen von 676.753€ wird im Zeitraum vom 2020-2024 ausgezahlt. 2023 werden weitere 31.000€ ausgezahlt. Das zeigt das Portal EnArgus des Wirtschaftsministeriums. Einzelheiten zu den Zahlungsmodalitäten wollte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage zunächst nicht nennen.” 

Derweil zeichnet sich ab, dass die dena Führung wohl anders besetzt wird. Dem Staatssekretär Graichen fiel erst nachdem sein Trauzeuge den Job bekommen hat, ein, dass er den Mann von irgendwo her kennt. Der Spiegel

“Der Aufsichtsratsvorsitzende der Dena, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Stefan Wenzel, geht nach SPIEGEL-Informationen davon aus, dass der Aufsichtsrat sich für ein komplett neues Verfahren für den Dena-Chefposten ausspricht. Die Entscheidung über ein neues Verfahren liegt beim Aufsichtsrat, auch die Gesellschafterversammlung muss zustimmen. Als pikant an der bisherigen Bestellung gilt, dass Graichen einer Findungskommission angehörte, die Schäfer für den Posten vorgeschlagen hatte. Auch Wenzel war Mitglied der Findungskommission. Dem Gremium gehörte darüber hinaus noch der für die Beteiligungsführung zuständige Referatsleiter an sowie als Gast die zweite Dena-Geschäftsführerin.” 

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Schottland will die Windenergie an seinen Küsten massiv ausbauen. En-former, der Energieblog von RWE, berichtet über die Pläne. Offenbar sind Pumpspeicher als Puffer vorgesehen. 

“Die Menge der Onshore-Windkraftanlagen, die bereits in Betrieb, im Bau, in Planung oder in Vorbereitung sind, erreichen damit bereits jetzt die angestrebte Kapazität von 20 GW. Auch die Zusagen für Offshore-Windkraftanlagen, die im Rahmen fortlaufender Vergabeverfahren gemacht wurden, übersteigen das Ziel von acht bis 11 GW bei Weitem. Es gibt also gute Gründe zu erwarten, dass Schottland zu einem wichtigen Exporteur überschüssiger Erneuerbarer Energie wird – entweder in Form von grünem Strom oder in Form eines anderen Energieträgers wie beispielsweise Wasserstoff. 

Diversifizierung des grünen Energiemixes 

Die Windenergie ist zwar die Basis der Edinburgher Energiepolitik, aber Schottland möchte auch andere Formen Erneuerbarer Energien fördern, um ein vielfältigeres und widerstandsfähigeres Energiesystem zu schaffen. In diesem Sinne fordert Edinburgh die Regierung des Vereinigten Königreichs auf, Marktmechanismen zu schaffen, die den Ausbau von Wasserkraft und die Entwicklung von Pumpspeichern unterstützen. In den vergangenen Monaten wurden außerdem Pläne für eine Reihe neuer Pumpspeicherkraftwerke vorgeschlagen, die Schottlands wachsender Flotte von Windparks dringend benötigte Flexibilität verschaffen könnten.” 

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Norwegen hat offensichtlich keine Lust mehr, die deutsche Energiewende auszubaden. Die Berliner Zeitung

Das wollen die Norweger anscheinend nicht mehr. Der Grund ist offensichtlich der Preis. Vor allem in Südnorwegen habe sich der Anstieg der Großhandelspreise überdurchschnittlich bemerkbar gemacht, heißt es. Über Kabel ist die Region direkt mit dem mitteleuropäischen Markt verbunden. „Über diese Kabel exportieren wir unseren Strom nach Europa – und importieren die hohen Preise“, kritisiert der bekannte norwegische Strompreisaktivist Olav Sylte gegenüber dem Spiegel. 

Kein Regen: Norwegen will Strom-Lieferungen nach Europa drosseln 

Weil die Wasserreservoire in Norwegen wegen der Trockenheit nicht ausreichend gefüllt sind, wird Norwegen im Winter seine Lieferungen ins Ausland drosseln. Sylte wurde dafür bekannt, Opfer der großen Schneeballsysteme von 2002 bis 2005 in Norwegen vertreten zu haben. Jetzt kämpft er nicht nur für niedrigere Energietarife, sondern auch gegen die Stromkabel, die Norwegen mit Deutschland und Großbritannien verbinden. Sein Netzwerk ist groß, immerhin zählt die Facebook-Gruppe „Wir fordern billigeren Strom“ rund 612.000 Mitglieder. Gas könne weiter exportiert werden, aber beim Strom setzt der Aktivist und Anwalt Grenzen: „Unseren Strom sollten wir vor allem für unser Land nutzen. […] Es ist unser norwegisches Wasser, unser norwegischer Wind“, so Sylte. 

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Jetzt kauft doch endlich mein neues Buch, wie oft muss ich es denn noch twittern? Und ihr von Fridays for Future, ihr müsstet es doch schon lange im Schrank stehen haben, verdammte Hacke. So lässt sich zusammenfassen, was Claudia Kemfert auf Twitter so macht. 

(Abbildung: Screenshot Twitter)  

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Das Lastenfahrrad kommt immer mehr in Mode. Zeit für eine Lobpreisung dieses Gefährts, findet Alex Reichmuth im Nebelspalter:

Stretchlimousine für Gutmenschen

Die Stadt Zürich meint es ernst: Gewerbler, die mit einem Lastenvelo unterwegs sind, sollen Subventionen bekommen. Diejenigen, die ihr Dieselfahrzeug stehen lassen und ihre Waren stattdessen mit dem Cargo-Bike ausliefern, erhalten also einen finanziellen Zustupf. So hat es das Stadtparlament beschlossen, auf Antrag der SP.

Das Lastenvelo – welch ein Segen! Dank ihm kommen auch klimabewusste Gutmenschen endlich zu ihrer Stretchlimousine. Entsprechend sind die mehr oder weniger eleganten Öko-Schlitten immer öfter auf unseren Strassen anzutreffen. Der Verkehrs-Club VCS schreibt: «Transportfahrräder verbinden all die praktischen Seiten des Velos mit der Transportkapazität eines kleinen Minivans.»

Weiterlesen im Nebelspalter.

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Leserzuschrift (Name des Autors ist der Redaktion bekannt):

Eine kurze Anmerkung zur Aussage von Herrn Graichen (im Blog am 23.4) in dem Interview der „taz“, in dem er eine „Solarauktion“ in Portugal erwähnt, die für 1,1 Cent pro kWh gelaufen sei. Ich habe nicht recherchiert, was bei dieser Auktion vor sich gegangen ist. Statt dessen möchte ich – anhand einer Überschlagsrechnung – zeigen, dass ein solches Preisniveau nicht kostendeckend sein kann – auch in Portugal nicht. Gehen wir davon aus, dass bei diesem erwähnten Projekt die beanspruchte Fläche egal gewesen ist. Auch die Qualität der Solarmodule soll am untersten Rand liegen (Polykristalline No – Name – Module aus billigster Herstellung). In diesem Fall liegen die Kosten für die Module bei ca. 150 Euro pro Kilowattpeak (150 Euro/kWp).

Das ist – wie man leicht im Internet recherchieren kann – das unterste Ende der Preisskala. Schon Mittelklassemodule wären deutlich teurer. Und ob dieser Preis im derzeitigen Rohstoffpreis – und Zinsumfeld in Zukunft gehalten werden kann (oder gar noch weiter sinkt), möchte ich in Frage stellen. Nun macht der reine Modulpreis zwischen 20 bis 30 Prozent der Anlagekosten aus (siehe hier). Bei derart billigen Modulen eher nur 20%. Ich möchte hier dennoch mit dem Mittelwert (25%) rechnen. Die komplette Anlage wäre also bei 600 Euro pro kWp (600 = 150/0,25). Das wäre extrem günstig.

Mit dieser Webseite kann man errechnen, dass pro kWp an günstigen Standorten in Portugal ein Ertrag von um die 1800 kWh pro kWp im Jahr zu erreichen ist (etwa 80 % höher als in der BRD im Durchschnitt). Nehmen wir eine Lebensdauer der Anlage von 30 Jahren an, was durchaus üblich ist, und vernachlässigen die Degradation über diese Zeit großzügig. In den 30 Jahren erzeugt diese Solaranlage also:

30Jahre*1800 kWh/(Jahr*kWp) = 54000 kWh/kWp

Da diese Energiemenge für 600 Euro (ebenfalls pro kWp) zu haben ist, ergeben sich Kosten von:

600 Euro/54000 kWh = 0,011 Euro/kWh (gerundet).

Schau mal einer an: Das entspricht exakt den 1,1 Cent pro kWh aus der Aussage von Herr Graichen.

Soweit alles gut also? Mitnichten! Bereits im Blog (und selbst von der Interview – Partnerin) wurde erwähnt, dass die Speicherkosten „on top“ kommen (und ein Vielfaches der Produktionskosten an einem solchen Standort ausmachen!) und dass an ungünstigeren Orten (z.B. Mitteleuropa) die Rechnung anders aussieht. Das ist absolut richtig und auch elementar wichtig. Aber ich möchte noch auf etwas anderes hinweisen: Selbst in der Rechnung von Herrn Graichen stimmt doch so einiges nicht. Denn:

  • Halten derart günstige Solarmodule tatsächlich 30 Jahre „durch“?
  • Selbst wenn sie das tun: Die Wechselrichter müssen nach ca. 15 Jahren erneuert werden. Da man – s. Kosten oben – dort wohl eher sehr „günstige“ verwendet hat, sonst machen die Modulkosten tatsächlich eher nur 20% als 25% der Gesamtkosten aus, sind diese evtl. (teilweise) schon früher „fällig“. Wechselrichter schlagen mit 12 – 14% der Gesamtanlagekosten zu Buche, deren Installationskosten kommen oben drauf – oder verwendet man kostenlose Arbeitskräfte dafür?
  • Die Wartung und Pflege bzw. Reinigung der Anlage scheint über diese 30 Jahre wohl ebenfalls kostenfrei zu sein.
  • Die Kapitalkosten scheinen bei Null zu liegen. Ist die weltweite Zinswende in Portugal noch nicht angekommen?
  • Gleiches gilt für die Kosten, die für die benutze Fläche entstehen. Da es sich um polykristalline Solarzellen mit niedrigem Wirkungsgrad handeln muss (sonst kommt man nicht auf die 1,1 Cent pro kWh!) ist dieser Flächenbedarf auch noch besonders hoch.
  • Letztlich: Verdienen kann an dieser Anlage offensichtlich niemand etwas. Die Leute machen das alles weil sie so „nett“ sind.

Sie sehen schon: Selbst ohne Berücksichtigung der Speicherproblematik sind die 1,1 Cent pro kWh …drücken wir es vorsichtig aus… „optimistisch“. Nun ist es richtig, dass bei sehr großen Anlagen, die spezifischen Kosten pro kWp sinken. Ich weiß nicht, auf welche Anlagengröße die Aussage von Herrn Graichen bezogen war. Aber selbst bei extrem großen Anlagen ist ein (gesamtes) Kostenniveau, inkl. aller o.g. Faktoren von 600 Euro/kWp ein frommer Wunsch. Die Kosten liegen dann eher bei 1350 Euro/kWp, siehe hier. Sollte das in Portugal tatsächlich für weniger als die Hälfte zu haben sein?

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