Nein, hier geht es nicht um Ideologie, sondern um CO2-Einsparungen beim Baustoff Beton. Aus Finnland kommen interessante Neuigkeiten. Die FAZ schreibt über ein Verfahren zur Herstellung von Beton, welches nicht nur keinen Zement benötigt, sondern sogar CO2 aus der Luft entfernt. Das wäre mit Blick auf die Emissionen von CO2 bei der Zementherstellung sehr effektiv.
“In Island wird Kohlenstoffdioxid, das aus der Luft abgeschieden wird, in den Untergrund gepresst. Dort verwandelt es sich in weniger als zwei Jahren in Karbonat, ein Mineral hart wie Stein. Es ist damit so gebunden, dass es die Atmosphäre nicht mehr belastet. Genau diesen Prozess nutzt das aus einem Forschungszentrum hervorgegangene finnische Unternehmen Carbonaide, um zementfreie Bauteile herzustellen, die so hart sind wie Beton.
Bei der Zementherstellung entstehen rund acht Prozent der von Menschen verursachten Emissionen an Kohlenstoffdioxid. Das will der Geschäftsführer von Carbonaide, Tapio Vehmas, ändern. Schon in wenigen Jahren sollen in Finnland zehn Fabriken laufen, die Fertigbauteile herstellen, die ohne Zement, also auch ohne das dabei entstehende CO₂, auskommen. Darüber hinaus binden die Bauteile zusätzlich das klimaschädliche Gas, das der Luft entnommen wird. In einer Pilotanlage, die Carbonaide im finnischen Hollola betreibt, laufen bereits vollautomatisch Pflastersteine für den Baukonzern Skanska Group vom Band.”
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“Warum einige unserer Nachbarländer auf Kernenergie setzen”
In knapp 20 Minuten fasst eine kurze Dokumentation des MDR zusammen, was in Sachen Kernenergie in Deutschland und einigen seiner Nachbarländer los ist. Dabei geht es auch um Forschung in Dresden an Kernkraftwerken, die ohne Müll auskommen. Eines der Länder, die in dem Beitrag angesprochen werden, ist Polen. Dort nehmen die Planungen zum Einstieg in die Kernenergie immer mehr Gestalt an, wie wnn berichtet.
“On 17 April, Orlen Synthos Green Energy announced it had shortlisted seven locations in Poland for further geological surveys to host SMR plants based on GE Hitachi Nuclear Energy’s BWRX-300, for which it holds the exclusive right in Poland.
The announcement was made during a conference organised by the Orlen Group to discuss the implementation of its strategic plans in the area of nuclear energy.
Speaking at the conference, Polish Prime Minister Mateusz Morawiecki said: „Our future depends on a prudent programme of building nuclear energy in Poland, the future of the energy sector in Poland, but also the future of industry and the future of economic development. The atom, and especially the so-called ’small atom‘, is a very good way to quickly replenish our resources. Poland needs cheap and clean energy sources. We are modernising the Polish energy sector in order to provide such sources in the shortest possible time“.
He noted that through the installation of one SMR reactor, it will be possible to save EUR100-200 million annually on CO2 emissions by not having to purchase CO2 emission allowances.”
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“Deutschlands prominenteste Energie-Expertin und ihre grüne Schieflage”
So titelt der Focus und nimmt sich Claudia Kemfert vor. Das “noch und nöcher” fällt ihr wieder einmal vor die Füße.
“Wer sich über die Zukunft äußert, kann sich irren. Gerade beim Thema Atomkraft ist gefühlt jeder hochrangige Politiker schon Wendehals gewesen. Sie sagt auch viel Richtiges, Kluges und kämpft für eine gute Sache. Doch über die Wahl ihrer Mittel kann man streiten: Kemfert ist keine Politikerin, sondern kommt aus der Wissenschaft. Gerade beim Thema Energie müssen sich Menschen auf die Unabhängigkeit der Forscherin verlassen können. Ihre Aussagen prägen Meinungen. Und gerade das will sie ja auch statt „nur“ Fakten zu verbreiten.
Ihr Buch lässt sich in etwa so zusammenfassen: Vieles sei bei der Energiewende falsch gelaufen, auch weil man immer wieder nicht auf sie gehört hat. So sagte sie kürzlich in einem Interview mit FOCUS online: „Die Abhängigkeit zu Russland hätte verhindert werden können, wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht einfach in den Wind geschlagen worden wären. Was genau da alles schiefgelaufen ist, erläutere ich in meinem neuen Buch.“
Doch wo sie früher die Kassandra war, spielt sie nun lieber die Optimistin. 2022 sagte sie immer wieder, dass Deutschland Stromspeicher „noch und nöcher“ habe. Folgt man den Berechnungen der Bundesnetzagentur, wären bei einem Blackout sämtliche Energiespeicher Deutschlands nach einer halben Stunde erschöpft.”
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“Bayern kann bis 2040 klimaneutral werden.”
Das sagt eine Studie, die die Welt vorstellt. Allerdings wird es sehr teuer und Bayern wird auch weiterhin Strom aus anderen Teilen Deutschlands oder den Nachbarländern beziehen.
“Die Umstellung geht mit hohen Kosten einher. Bis 2040 geht man beim FfE für Bayern im Basisszenario von Mehrkosten von 113 Milliarden Euro gegenüber dem aktuellen Stand aus. Dabei sind Einsparungen – beispielsweise durch wegfallende Ölimporte – eingerechnet, Kosten für die Infrastruktur allerdings nicht. Letztere spielt allerdings eine wichtige Rolle, denn auch bei einem Ausbau der erneuerbaren Energien werde Bayern weiter etwa 30 Prozent seines Stromes aus anderen Teilen Deutschlands oder dem Ausland beziehen müssen. Und auch zwischen den einzelnen Regionen sei der Austausch von Strom wichtig.”
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2024 soll mit dem Bau der Stromtrasse Südostlink angefangen werden. Der MDR berichtet.
“Die Bundesnetzagentur hatte auf Vorschlag von 50Hertz einen 1.000-Meter-Korridor ausgewiesen, der Thüringen nordöstlich von Eisenberg erreicht. Weiter soll die Leitung durch das thüringische Vogtland vorbei an Gera, Weida und Greiz führen. Bei Pausa erreicht sie das sächsische Vogtland und passiert Rosenbach und Reuth, um dann im thüringischen Gefell nach Bayern zu wechseln.”
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Die Tagesschau über das Wetter in Europa im Jahr 2022. Dort beruft man sich auf Daten vom Klimabeobachtungsdienst Kopernikus:
“Den Wissenschaftlern zufolge war der Sommer 1,4 Grad wärmer als im Schnitt der Jahre im Zeitraum von 1991 bis 2020. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag 0,9 Grad über dem Mittel dieser Periode. Nach dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre ist das Klima in Europa inzwischen etwa 2,2 Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit von 1850-1900.
Insgesamt steigen laut der Studie die Temperaturen in Europa doppelt so schnell wie im globalen Mittel und schneller als auf jedem anderen Kontinent. Carlo Buontempo, für Klimawandel zuständiger Direktor bei Copernicus, sprach von „alarmierenden Veränderungen“. Er verwies dabei auch auf Hitzewellen im Mittelmeer und Temperaturrekorde in Griechenland.”
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phys.org am 18.4.2023 über etwas, was man in den deutschen Medien lieber nicht thematisiert:
Water, water everywhere: Wet winter boosts California’s reservoirs
A very wet winter has left California’s reservoirs looking healthier than they have for years, as near-record rainfall put a big dent in a lengthy drought.
A series of atmospheric rivers—high altitude ribbons of moisture—chugged into the western United States, dousing a landscape that had been baked dry by years of below-average rain. The state’s 40 million residents had chafed under repeated warnings to save water, with restrictions on irrigating gardens that left lawns dead or dying. Vegetation dried up, with hillsides a parched brown, and ripe for wildfires. Reservoirs held just a fraction of their capacity, with shorelines retreating to reveal dust, rocks and the remains of sunken boats.
But then the winter of 2022-23 roared into action, and trillions of gallons of water fell from the skies. Rivers and creeks that had slowed to a trickle or even vanished entirely sprang to life. Lake Tulare, in the Central Valley, which had dried up 80 years earlier, began to re-emerge, as all that rain had to find somewhere to go. Mountains were buried under hundreds of inches (many meters) of snow, and the state’s ski resorts began talking about a bumper season that could last all the way into July.
Weiterlesen auf phys.org
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Zunehmendes Problem: Klimawandel schadet der Psyche
Ein wichtiges Zukunftsthema ist der Klimawandel mit all seinen negativen Effekten. Wenig beachtet bisher: Er schadet der psychischen Gesundheit.
Weiterlesen in der Pharmazeutischen Zeitung. Da reiben sich die Pharmakonzerne die Hände: Ein riesiger Absatzmarkt für Anti-Depressiva und andere Stimmungsaufheller entsteht, danke der künstlich stimulierten Klimaangst.
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Antarctic icebergs still exist today where 1700-era sailors spotted and tracked them
A new study comparing observations of large Antarctic icebergs from the 1700s with modern satellite datasets shows the massive icebergs are found in the same areas where they were pinpointed three centuries ago. The study shows that despite their rudimentary tools, the old explorers truly knew their craft, and it confirms that the icebergs have behaved consistently for more than 300 years.
Using primarily the journal records of Captain James Cook’s 1772–1775 Antarctic circumnavigation on the HMS Resolution (where he noted the positions of hundreds of icebergs), a trio of researchers from Brigham Young University, NASA’s Jet Propulsion Laboratory and the University of Washington’s School of Oceanography made comparisons with the two largest modern datasets available today: the BYU/National Ice Center and Alfred Wegener Institute datasets.
They found that Cook’s description of the iceberg plume east of Antarctica’s Amery Ice Shelf, along with iceberg distributions in the Weddell, Ross and Amundsen Seas, agree with modern data. They also found additional iceberg tracking by Edmond Halley in 1700, Lozier Bouvet in 1739 and Edward Riou in 1789 are consistent with modern observations.
„Where they saw icebergs, we see icebergs now; where they didn’t seem them, we don’t see them,“ said study coauthor David G. Long, BYU professor of electrical and computer engineering. „The old data from these explorers may not been very good, but it’s all that we’ve got from that time—and it’s good enough.“
Cook’s observations make up 95% of the historical data used for comparison in the study. His crew used the Larcum Kendall K1 watch in combination with a sextant to track longitude on their journey. The K1 watch carried a heavy price tag (£450—the ship Cook sailed for the trip, the HMS Resolution, cost £1,800) so Cook took great care of the device, requiring the commander, first lieutenant and astronomer all present when it was used.
Lead study author Seelye Martin extracted Cook’s iceberg observations from a line-by-line search of Cook’s journal-turned-book about his journey: „A Voyage Towards the South Pole, and Round the World.“ It turns out that when possible, Cook recorded his position alongside his iceberg observations, which he referred to as „ice islands,“ „ice isles,“ and „hills of ice.“
„Cook kept pretty good records, but they’re not perfect,“ Long said. „They’re basically journal entries. He took some days off. Sometimes he would just say ’saw a lot of ice in the ocean.‘ Wish it was a little better, but on the other hand it was pretty unique.“
Fortunately, Cook’s onboard astronomer, William Wales, also recorded iceberg observations, which helped fill in a few gaps in Cook’s records.
After creating a spreadsheet of Cook’s data (along with data from Halley, Bouvet and Riou), Martin, Long and coauthor Michael Schodlok plotted the voyagers‘ trips and observations on a map of Antarctica that includes the modern iceberg data. BYU’s part of the dataset uses low-resolution satellite scatterometer radars to track icebergs while the National Ice Center data consists of iceberg positions derived from visible, infrared and radar satellite observations. The Alfred Wegener Institute uses satellite transponders to track icebergs from the Weddell Sea.
The diagram provides a visual confirmation of how consistent the early explorers observations are with modern iceberg observations.
Long said since the databases they use track rather large icebergs which are not as sensitive to climate change. Because of that, the study doesn’t necessarily make a connection to global warming issues, but the result of no significant iceberg change from 1700 to 2000s is fascinating to consider.
„It’s the first comparison that I’m aware of, of a satellite iceberg database with pre-modern era data,“ Long said. „I have always been proud that my database goes back multiple decades, but here we’re going back multiple centuries…
„I guess it’s a good reminder to keep a journal; you never know how it will be used in the future,“ he said.
The research appears in the Journal of Glaciology.
Seelye Martin et al, Comparison of Antarctic iceberg observations by Cook in 1772–75, Halley in 1700, Bouvet in 1739 and Riou in 1789 with modern data, Journal of Glaciology (2022). DOI: 10.1017/jog.2022.111