Jasper von Altenbockum kommentiert in der FAZ. Er spricht das Dilemma der Grünen an, die am Ausstieg aus der Kernkraft festhalten und daher zwangsweise in die Abhängigkeit von z. B. Kohle geraten.
“Dieser Schatten legt sich gerade über Lützerath. Das hätte er auch ohne Gas- und Energiekrise getan. Nur ist die Räumung des Dorfes, das einem Braunkohletagebau weichen muss, unvermeidlich geworden. Denn heimische Braunkohle erlebt nur deshalb eine (auch von Grünen!) unterstützte Renaissance, weil Deutschland unter der falschen Ausstiegspolitik vergangener Jahre leidet.”
Dazu passt eine Meldung aus dem Handelsblatt (Bezahlartikel), dass das Wirtschaftsministerium den Bau von neuen Gaskraftwerken plant. Das ist in sich schon logisch, denn wenn der Kohleausstieg auf 2030 vorgezogen werden soll, muss irgendetwas die Leistung der Kohleverstromung kompensieren.
“Hintergrund ist der Umbau des Stromversorgungssystems. Der Anteil von Wind- und Sonnenstrom soll kräftig wachsen, 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Gleichzeitig scheiden Kohle- und Atomstrom aus dem System aus. Gaskraftwerke, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden können, spielen daher als Back-up-Kapazität eine zentrale Rolle.”
Wasserstoff spielt offenbar eine große Rolle in den Plänen der Regierung. Im Falle der neuen Gaskraftwerke sind sie so etwas wie die neue Hoffnung, denn die sollen in der Zukunft auch mit Wasserstoff laufen. Wohl aus diesem Grund wurde eine Partnerschaft mit Norwegen beschlossen, wie die Tagesschau berichtet.
“Derzeit laufen Gespräche über den möglichen Bau einer Wasserstoff-Pipeline. Bis zum Frühjahr sollen laut Ministerium die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorliegen. Mittelfristig wolle Deutschland sogenannten grünen Wasserstoff importieren. Bei dessen Gewinnung kommen erneuerbare Energien zum Einsatz, der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid wird vermieden. Nur für eine „kurze Übergangszeit“ sollte auch weniger klimafreundlich gewonnener Wasserstoff eingeführt werden, so das Ministerium.
Norwegen habe das Potenzial zur Erzeugung von bis zu 50 Terawattstunden grünem Wasserstoff bis 2030 und von 150 Terawattstunden bis 2040, erklärte das Ministerium unter Berufung auf den European Hydrogen Backbone, einem Netzwerk von Infrastrukturbetreibern. Gleichzeitig werde ein nur geringer Eigenverbrauch Norwegens erwartet.”
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“Die Märkte für Rohstoffe werden ohne uns verteilt”
So lautet ein Artikel in der FAZ von Hildegard Müller. Dass Deutschland sehr rohstoffarm ist, dürfte klar sein. Es geht darum, wie in der Zukunft der Zugriff auf Rohstoffe gesichert werden kann.
“Die Autoindustrie investiert zusätzlich bereits massiv in die Entwicklung von Recyclingtechnologien, um eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Es wird aber noch lange dauern, bevor sich dieses Potential ausreichend entfalten kann. In zehn Jahren werden die Recyclingprozesse voraussichtlich gerade mal 10 Prozent des gesamten Rohstoffbedarfs in Europa decken können.
Wir sind also weiter auf Importe angewiesen. Entscheidend ist dabei, weltweite, diverse Bezugsquellen zu haben, die den steigenden Bedarf krisensicher abdecken. Ein Blick auf die aktuellen Verhältnisse zeigt allerdings kein Bild von Unabhängigkeit. Sowohl beim Abbau als auch bei der Weiterverarbeitung sind Deutschland und Europa von einigen wenigen Ländern abhängig. Das liegt vor allem daran, dass Berlin und Brüssel in den vergangenen Jahren versäumt haben, die ehrgeizigen Ziele in der Klimapolitik mit strategischen, wirtschaftspolitischen Entscheidungen zu unterlegen. Politisch wurde die Notwendigkeit einer aktiven Rohstoffpolitik lange ignoriert – und bis heute nicht mit der notwendigen Entschlossenheit verfolgt. Das widerspricht der berechtigterweise an die Unternehmen gestellten Erwartung, sich diversifizierter und resilienter aufstellen!”
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Nach einem Bericht bei Climatechangenews ist Deutschland in mindestens 10 Projekten weltweit investiert, die die Erschließung von Gas, Kohle oder Ölvorkommen beinhalten.
“Germany is considering support for at least 10 foreign fossil fuel projects worth over €1 billion ($1bn), despite its pledge to end international funding for coal, oil and gas.
In response to a parliamentary question from a left-wing German lawmaker, the state secretary at the ministry of economic affairs and climate action Udo Philipp said the government is considering 10 applications for export credit guarantees for fossil energy projects in Brazil, Iraq, Uzbekistan, the Dominican Republic and Cuba.
A breakdown of the projects accompanying the response shows that €419 million ($442m) or around 40% of the funding, could go to a single project in Brazil. Three of the projects totalling €340m ($359m) are located in Iraq and four are in Cuba.
Other fossil fuel projects could be under consideration by the German state-owned investment and development bank KfW. The bank does not disclose projects it hasn’t decided to support.”
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Firma baut Terrakottaziegel – mit unsichtbaren Solarzellen. Die neuen Ziegel werden in der antiken Stadt Pompeji getestet. Ein Artikel aus dem Spiegel stellt die Technik vor.
“Die unsichtbaren Solarpaneele, die in Pompeji zum Einsatz kommen, werden den Angaben zufolge technisch als »traditionelle PV-Ziegel« bezeichnet und stammen aus Camisano Vicentino, einer kleinen italienischen Stadt in Venezien. Dyaqua habe sie entwickelt und patentiert. Die Fotovoltaikzellen würden von Hand eingearbeitet und mit einer Schicht aus der Polymermasse bedeckt. »Wir können auch das Aussehen von Stein, Holz, Beton und Ziegeln erzeugen«, sagte Elisabetta Quagliato von Dyaqua der Mitteilung zufolge. »Daher kann eine solche Lösung nicht nur auf Dächern, sondern auch auf Wänden und Böden installiert werden.«”
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Brände in der Natur benötigen in erster Linie Trockenheit, dann ist auch die Jahreszeit egal. So geschehen in Österreich, wo es jetzt in Filzmoos unterhalb eines Skilifts auf 1000 Quadratmetern brannte. Der ORF berichtete.
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1971 erschien das Buch “Der Blaumilchkanal” von Ephraim Kishon. Die Geschichte handelt von einem Arbeiter mit einem Presslufthammer, der anfängt eine Straße aufzureißen. Die Satire macht sich über die Bürokratie in Israel lustig, denn aus der aufgerissenen Straße wird ein breiter Kanal. Vielleicht stand diese Geschichte Pate für das, was die “Letzte Generation” in Berlin versucht hat. Allerdings reagierte die deutsche Verwaltung jetzt schneller als im Buch. Wir können im Focus lesen:
“Die Polizei hat am Mittwochmorgen eine Aktion der Gruppe „Letzte Generation“ in Berlin verhindert: Klimaaktivisten bauten auf der Invalidenstraße vor dem Bundesverkehrsministerium eine vermeintliche Baustelle auf, sperrten die Straße ab und wollten sie mit einem Presslufthammer aufmeißeln.
Offensichtlich eine neue Masche der Protest-Gruppe, die jedoch scheiterte. Eine Streife war schnell vor Ort und konnte die Aktion stoppen, bevor Schäden an der Fahrbahn entstanden. Aufgrund des Vorfalls kam es zeitweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr, auch der Straßenbahnverkehr war betroffen.”
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Leserpost von Hans Joachim Voigt:
Ich denke, es liegt in der Natur der Dinge das alles was der Mensch anpackt mehr oder weniger negative Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Alleine die Euphorie etwas tolles entdeckt zu haben verhindert emotional eine analytische Betrachtung der Einflüsse auf das Gesamtsystem in der Zukunft. Die Natur ist so eingerichtet das diese mit ihren Reaktionen auf unser Tun reagiert und versucht diesen Eingriff zu kompensieren. Dieser Prozess ist so komplex, dass es wohl kaum jemanden gibt der in der Lage wäre dieses komplexe System vollständig zu durchblicken, vielleicht will man das auch nicht. Hier eine Tabelle zu dem Wasserstoff im Vergleich mit Methangas (Quelle).
Aus dieser Tabelle lässt sich, wenn man sich die Mühe macht, ein Großteil der zukünftigen Probleme bei der technischen Nutzung von Wasserstoff erkennen. Geothermie ist eine tolle Sache, hat nur ein Problem. Man bohrt eine poröse, wasserführende Kalksteinschicht in ca. 4…6 tausend Meter Tiefe an und installiert dort einen Wärmetauscher, welcher dem 140°C heißen Wasser die Wärme entzieht. 140°C heißes Wasser kommt nur vor wenn dieses unter enormen Druck steht. Entzieht man dieser Schicht mehr Energie als diese diesen Energieverlust ausgleichen kann, eine Frage der Wärmeleitfähigkeit dieser Schicht, so kommt es zu einem Druckabfall und das Erdreich sackt ab mit allen Auswirkungen wie z.B. auf die Bebauung in unmittelbarer Nähe der Entnahmestelle. Mit den Windkraftanlagen sieht es nicht anders aus, um Schaltvorgänge in dieser Leistungsklasse auf engsten Raum zu realisieren kommt Schwefelhexafluorid zum Einsatz, einem Gas was 20.000 bis 30.000 mal schädlicher ist als CO². Man kann dieses Gas auch nicht ersetzen, denn dann müssten die Kanzeln der Windkraftanlagen viel größer werden mit allen anderen notwendigen Konstruktionserweiterungen.
Die bis dato verwendete Gasmenge entspricht der Schädlichkeit der gesamten PKW-Flotte Deutschlands, da dieses Gas bei Reparaturarbeiten und Wartung schlecht hin in die Umwelt abgelassen wird. Das Problem der GRÜNEN besteht darin, dass diese alles wollen, aber scheinbar von nichts Ahnung haben, jedenfalls nicht im notwendigen Umfang. Als Softwareentwickler im Bereich Automatisierung und Prozesstechnik auf allen technologischen Gebieten muss ich ständig vorausschauend denken um nicht hinterher durch Klagen von Auftraggebern ruiniert zu werden. In der Politik kann man jedoch alles machen was man will, sogar haftungsfrei eine Volkswirtschaft an die Wand fahren. Wir sollten zukünftig vorsichtig sein bei der Wahl unserer Möchtegern-Politiker. Es liegt in der Hand der Wähler welche Richtung wir in der Zukunft einschlagen. Hin zum Holzpflug oder zu einem umweltverträglichen und hochtechnisierten Industrie. Wir müssen damit leben das die unipolare Weltordnung unter der Führung der USA der multipolaren Weltordnung weichen wird, da sich den BRICS – Staaten ständig weitere Staaten anschließen und anschließen werden.
Mit freundlichem Gruß
Hans Joachim Voigt
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Klimafolgen
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Blog vom 04. 01. 23 ist ein Artikel (in Englisch) über Meteorlogen des ZDF, insbesondere auch die Frage, ob diese Wahlkampfhilfe für die Grünen leisten. Der Meteorologe Terli erklärte, dass, wenn er den Zusammenhang zwischen Extremwetterereignissen und dem Klimawandel nicht erwähnt, ist das wie eine bewusste Unterlassung.
In den letzten Jahren ist es immer mehr in Mode gekommen, einzelne Extremwetterereignisse dem Klimawandel anzuhängen. Ein krasses Beispiel dazu ist die Aarflut von 2021. Doch diese Aussagen sich grundsätzlich falsch. Extremwetterereignisse sind kein Anzeichen des erwärmten Klimas, solche Ereignisse hat es zu allen Zeiten gegeben. Aarfluten hat es auch in den Jahren 1804 und 2010 gegeben – und das waren ganz andere Klimaphasen.
Das Mittelalter war durch eine Warmphase geprägt, welche etwa 500 Jahre andauerte. Das Temperaturniveau lag wohl etwas über dem aktuellen Niveau. Es gab zwar auch Extremwetter im Mittelalter, doch diese traten gelegentlich auf, wie auch in der Kaltphase der „kleinen Eiszeit“. Die mittelalterliche Warmphase ist nicht nur durch Proxydaten belegt, sondern auch durch eine Reihe von schriftlichen Dokumenten – natürlich ohne Temperaturangeben, aber mit entsprechenden Beschreibungen. Auch vorhergehende Warmphasen, wie die römische Warmphase, welche deutlich wärmer war als das Mittelalter, waren nicht durch eine Häufung von Extremwettern gekennzeichnet. Sonst wären herausragende Leistungen wie z. B. die Eifelwasserleitung wohl nicht möglich gewesen.
Es ist schon erschreckend, wie heute alles und jedes dem Klimawandel zugeschrieben wird. Die aktuelle Klimaerwärmung ist alles andere als spektakulär – es ist nicht besonders warm im vergleich zu vorhergehenden Phasen. Auch der Anstieg auf das aktuelle Temperaturniveau ist gemächlich verlaufen – auch dazu gab es andere Beispiele in der Vergangenheit.
Ich hoffe, dass die Menschen irgendwann erkennen, dass die Meldungen über den „dramatischen Klimawandel“, sowie „Klimakatastrophe“ oder „Klimanotstand“ nichts weiter als Panikmache sind und mit der Realität nichts zu tun haben.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn
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Far-flung forces caused the 2021 Pacific Northwest heat wave, say researchers
An extreme heat wave struck the Pacific Northwest in June 2021. Temperatures soared above 40°C (104°F) across Oregon, Washington, and British Columbia, sometimes even approaching 50°C (122°F). Experts estimate that at least several hundred people died as a result.
In a recent paper published in Earth’s Future, Schumacher and colleagues identified earthly factors that caused the heat wave.
The researchers teased apart potential causes using the Community Earth System Model, an atmospheric model developed by the National Center for Atmospheric Research and made freely available for the climate community to use.
The heat wave started thousands of kilometers away from the Pacific Northwest in the northern Pacific Ocean, the researchers found. Above the open sea, high humidity charged potential energy in the air. This amped-up air traveled thousands of kilometers on air streams known as „conveyor belts“ to reach western North America.
From there, it spiraled down toward the ground, where the potential energy converted into heat. This hot air went on to spread both vertically and horizontally. The vertical spread funneled additional heat down from higher in the atmosphere, and the horizontal spread brought dangerously high temperatures to a broad geographic area.
Extremely low soil moisture also contributed to the heat wave, the authors say. Wet soils buffer extreme heat, and had the land conditions been moister, temperatures might have been 5°C cooler.
As bad as the heat wave was, it still could have been worse, the researchers say. The soil could have been even drier, the region upwind could have been warmer, and the air above the Pacific Ocean could have been moister. As the planet heats in the future, the authors expect these trends to bear out.
Paper: D. L. Schumacher et al, Drivers and Mechanisms of the 2021 Pacific Northwest Heatwave, Earth’s Future (2022). DOI: 10.1029/2022EF002967
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Urban heat islands are why it can feel 20 degrees hotter in different parts of the same city
Does it feel sweltering in your neighborhood, yet pleasant at the park a few blocks away? You might be living on an urban heat island.
The effect happens when neighborhoods in highly developed cities like New York and New Orleans become 15 to 20 degrees hotter by midafternoon than surrounding areas with fewer buildings and more vegetation, according to the National Integrated Heat Health Information System.
„If you walk into Central Park, it’s going to feel cooler most likely in the summer than standing on the black pavement just outside the park’s boundaries,“ said Joan Casey, an assistant professor of environmental health sciences at Columbia University’s Mailman School of Public Health.
Extreme heat remains the most deadly weather event, according to the National Oceanic and Atmospheric Administration, and research suggests high temperatures affect lower-income communities the most.
Here’s what to know about the impact of urban heat islands:
Lower-income communities hit hardest
The median energy burden—the percentage of income spent on home energy costs—for low-income families is 8.1%, while the national median is 3.1%, according to the American Council for an Energy-Efficient Economy.
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