Versicherungen, das Geschäft mit der Angst

Versicherungen, das Geschäft mit der Angst. Es ist daher auch kein Wunder, dass Versicherungen beim Thema Klima kräftig mitmischen. Insbesondere Rückversicherer fallen dabei auf. Es erscheint dabei fast logisch, dass die Rückversicherer die Nähe zur Wissenschaft suchen, sie wie MunichRe zum PIK. Die Vorgehensweise ist dabei stets identisch. Es müssen schließlich Gründe gefunden werden, damit Beiträge steigen. Das Klima ist ein prima Grund, den ein Kunde auch nicht mal eben hinterfragen kann. Wer will denn auch dem PIK widersprechen, wenn die neue Beitragsrechnung ins Haus flattert, denn es wird ja immer schlimmer? Das Jahr 2022 kommt zusätzlich die Inflation dazu, beste Voraussetzungen für gute Betriebsergebnisse der Versicherer und Rückversicherer. So geschieht es auch aktuell. Obwohl 2022 aus Sicht der Versicherer ein eher “normales” Jahr war, werden dennoch schon mal Beitragserhöhungen avisiert, wie die Tagesschau berichtet.

“Sturm, Hagel und Starkregen haben im abgelaufenen Jahr versicherte Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro verursacht. Das teilte der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mit. Der Verband stufte 2022 als „durchschnittliches Naturgefahrenjahr“ ein: mit vielen Versicherungsfällen, aber ohne ein Extremereignis wie die schwere Flut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Vorjahr. „Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Der Verband ist die Dachorganisation der privaten Versicherer und hat rund 460 Mitgliedsunternehmen.”

Wie gut Angst funktioniert, zeigen die Aktionen von Klima-Aktivisten der “Letzten Generation”. Angst ist Gefühlssache und weniger auf Fakten basiert. Das wird bei der “Letzen Generation” bereits an Forderungen wie einem 9-Euro-Ticket und einem Tempolimit deutlich. Würden die Aktivisten wirklich einen spürbaren und nachweislichen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen fordern, dann hätten sie längst für den Erhalt und die Wiederinbetriebnahme der deutschen Kernkraftwerke gefordert. Genau das machen sie aber nicht.

In einem Weltartikel (Bezahlartikel) kommentiert Sebastian Nötzel die Angst der Aktivisten, die nicht seine ist. Er stellt richtigerweise fest, dass der Angstzustand ein Totschlagargument ist, denn es ist nicht klar, was passieren muss, damit der Angstzustand beendet ist. Im Fall der “Letzten Generation” darf daher getrost davon ausgegangen werden, dass Tempolimit und 9-Euro-Ticket nur ein erstes Stöckchen sind, das hingehalten wird. Sobald das übersprungen ist, wird es höhergelegt.

“Nach meiner Beobachtung leiden die wenigsten meiner Altersgenossen an Zukunftsangst. Das heißt aber nicht, dass die angstfreien Jugendlichen keinerlei Interesse an politischen Themen hätten oder wegen der Entwicklung unserer Gesellschaft nicht besorgt seien. Auch ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Zukunft meines Landes, um die hohe Inflationsrate, die Meinungsfreiheit und die rücksichtslose Staatsverschuldung, die meine Generation zu tragen haben wird.

Ich mache mir Sorgen wegen der Politisierung aller Lebensbereiche und der damit einhergehenden Spaltung der Gesellschaft, der parlamentarischen Lähmung in Fragen der Zuwanderung und der gezielten Verbreitung von Gender-Ideologie an Kinder. Junge Aktivisten schreiben sich gerade wegen ihrer Angst besondere Kompetenzen zu; ihr Angstzustand wird zum Totschlagargument und damit zum Politikum. So kam es, dass Vertreter von Fridays for Future etliche Male ins Kanzleramt eingeladen wurden, die „Letzte Generation“ ein Einzelgespräch mit Olaf Scholz erwirken konnte und Greta der Weltgemeinschaft die Leviten lesen durfte. Der Angstzustand wird verklärt. Das wird sich als Fehler erweisen, sobald sich die Angst dieser jungen Leute proportional zu ihrem politischen Einfluss verfestigt und sie im logischen Denken und Handeln einschränkt.”

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Der neue Boss, schlimmer als der alte Boss? Dieser Frage geht Veronika Grimme im Handelsblatt bei Energieabhängigkeiten in der Zukunft nach. Die Frage ist berechtigt. Deutschland wird immer ein Energieimportland bleiben, auch wenn gern etwas anderes behauptet wird. Es wird sich seine Partner sehr genau aussuchen müssen, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Ein Aspekt wird außer Acht gelassen, wenn Grimm für einen Ausbau der eigenen Kapazitäten fordert. Bei Solar und auch Wind ist die Abhängigkeit von Komponenten aus China bereits jetzt ganz erheblich. Oder anders gesagt, wenn sich China in Kürze überlegt, Taiwan zu überfallen und die üblichen Mechanismen greifen wie im Fall von Russland, dann ist die Energiewende beendet.

“Die Erfahrung zeigt, wie schwer es ist, sich aus Abhängigkeiten wieder zu lösen. Deshalb müssen wir jetzt so schnell wie möglich die Chance nutzen, mit Ländern wie Australien, Namibia, Kanada oder Chile ins Geschäft zu kommen, die ebenfalls gute Voraussetzungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff haben. Die Initiative muss von Europa ausgehen. Der Aufbau neuer Energiehandelsbeziehungen eröffnet uns auch die Chance, beim Bezug von weiteren Rohstoffen unabhängiger zu werden. Nicht zuletzt muss Europa in vielen Bereichen aber auch stärker eigene Kapazitäten aufbauen. […] Auch bei kritischen Rohstoffen sollte sorgfältig abgewogen werden, in welchem Umfang eigene Förderung und Weiterverarbeitung möglich ist. Dabei müssten zwar Akzeptanzprobleme überwunden und Umweltbelastungen in Kauf genommen werden. Gleichzeitig aber würden so noch größere Umweltschäden in Exportländern vermieden und die Technologieentwicklung vorangebracht.”

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Das Tabularasa-Magazin hat Fritz Vahrenholt zur gescheiterten Energiekrise interviewt.

“Ist unsere Energiepolitik gescheitert? Haben wir verlernt Risiken einzugehen und setzen wir unsere grüne Energieideologie über die Entwicklung und Forschung stabiler und sicherer Alternativen? In diesem sehenswerten Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Politiker, Chemiker und Buchautor) besprechen wir unter anderem, ob Klimakleber eine eigene „Religion“ bilden, wieso die hohen Gas- und Strompreise politisch gewollt sind, wie präsent der Klimawandel eigentlich wirklich ist und warum ohne Änderung der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland keine vernünftige Politik zustande kommen kann.

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Leserpost von Professor Dr. habil. Martin Bülow zur Bundestags-Rede von Robin Mesarosch:

Ich habe selten so viel Stuss auf einer Seite gelesen! Und das im Deutschen Bundestag, Ende Oktober 2022. Mich wundert gar nichts mehr! Nehmen Sie Ihren Hut, Herr Mesarosch !

Martin Bülow

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Geld verbrennen ist das neue Hobby.

Kommentar von Thomas Mock:

Der Präsident der BNetzA hat auf Anhieb und nach Zuruf durch Herrn Minister Habeck an seinen „grünen“ Duzfreund die ganze Ermächtigungsspanne für die EEG-Vergütung gezogen: 5,88 x 1.25 = 7,35 ct/kWh. Hinzu kommen noch die regionalen Aufschläge auf Basis der Referenzwertberechnung, so dass die Vergütungen für die Zukunft bei mindestens 9 CentkWh liegen, das sind 90EurMWh für Strom, der kommt wann es ihm beliebt. Und nur davon immer mehr. Die Vergütungen, also Subventionen, haben damit den höchsten Wert seit Bestehen des EEG erreicht und widerlegen die Mär der ach so billig gewordenen Windanlagen.

Das könnte in Zukunft signifikante Folgen für den Bundeshaushalt haben, weil diese Vergütungen ja zu 100% durch den Bundeshaushalt garantiert sind. Hat Herr Minister Lindner auch dazu sein ok gegeben? Dazu ist noch nichts bekannt. Zu hinterfragen ist auch das EEG-Konto und seine Struktur, das dieses Jahr mit Hilfe eines überschiessenden zweistelligen Milliardenbetrags  zu einer Neutralisierung der explodierten Netzentgelte missbraucht wurde. Geld, das den privaten Stromnutzern zwangsweise widerrechtlich entzogen wurde. Wo bleibt die Rechtsaufsicht. Wo bleibt die Opposition? Ein grosser Nutzniesser soll aufgrund seiner Investments in Windanlagen ein grosser US-Fonds sein.

Ausserdem werden dadurch die Redispatch- und Netzentgelte steigen, die von allen zu tragen sind. Weiterhin grenzt dieses Verhalten an  eine beispiellose Selbstbedienung einer Lobby und ist zugleich eine Diskriminierung im Hinblick auf den Nachweis der Betroffenheit gegenüber der übrigen Industrie im Rahmen der Gas- und Strompreisbremse! Denn was werden dort für Anforderungen gestellt die viele nicht erfüllen können. Hier reicht die Behauptung höherer Materialkosten.

So sind die höheren Kosten der Windindustrie nicht evaluiert, nur behauptet. Dem Kommentator ist hierzu bisher keine belastbare Untersuchung bekannt geworden. In den aktuellen vorliegenden Genehmigungen stehen immer noch die niedrigen Werte für Windanlagen. Denn selbst wenn Materialien teurer geworden sein sollten heisst das nicht automatisch, dass das Produkt um diesen Anteil teurer wird.

Ausserdem ist der Stromertrag dieser Riesen über die höhere Windgeschwindigkeit in  200/250m Höhe um die 3.Potenz höher, was vielfach höhere Erträge erbringt als die Materialien teurer geworden sein sollen.

Insbesondere aber ist diese Politik „auf Zuruf“ mit inhärenter Diskriminierung der gesamten restlichen Industrie und privaten Haushalte  hinsichtlich der Anforderungen an den Nachweis der kostenseitigen Betroffenheit höchstc empörend! Das Spinnennetz „grün“ verpflichteter Personen an den Schaltstellen zeigt Früchte. Der EE/EEG-Staat im Staate wächst und gedeiht. Der für ihn durch die Ampel und durch massive Beschneidungen bürgerlich seit Jahrzehnten entwickelter und gewachsene Rechte inzwischen weitgehend rechtsfreie Raum entwickelt sich zu einer Parallelwelt. Wenn die Industrie das ohne Kommentar und Widerstand hinnimmt dann hat sie es nicht anders verdient!

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Auf dem Holzweg

Sehr geehrte Damen und Herren,

Einige Anmerkungen zum Artikel „Auf dem Holzweg“ im Blog vom 28. 12. 22. Das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) setzt sich für Holz als Baustoff ein statt Stahl, Beton und Mauerwerk. Eine solche Idee ist sicherlich nicht Zielführend. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass ein erheblicher Bedarf an Wohnraum gesteht. Sollten das Bauen aus Beton und Mauerwerk durch Holzbau ersetzt werden, würden Unmengen an Holz benötigt werden. Holzplantagen zur Erzeugung on genügend Bauholz ist sicherlich nicht der richtige Weg. Die in den letzten Jahren aufgetretenen Waldschäden sind nicht durch den Klimawandel verursacht worden (sonst wäre schon im Mittelalter oder früheren Zeiten der Wald ausgestorben), sondern ein gravierender Einfluss sind sicherlich die Monokulturen. Es hat sich bereits gezeigt, dass Mischkulturen resistenter sind. Borkenkäfer finden in den Monokulturen ein Schlaraffenland vor und können sich dort gut vermehren. Doch solche Holzplantagen sind sicherlich als Monokulturen vorgesehen. Aber auch dann sind die Mengen an Holz kaum zu beschaffen. Auch Nadelholz muss 10 -20 Jahre wachsen, um einigermaßen brauchbare Holzmengen zu erzeugen. Wo soll all das Holz herkommen, wenn nur noch mit Holz gebaut werden soll. Ein weiteres Problem beim reinen Holzbau ist die Brandgefahr. Jedes Haus muss speziell geschützt werden, damit bei einem Brand das Feuer nicht auf die Nachbarhäuser übergreift. Dafür sind erhebliche Aufwendungen erforderlich. Ganz so einfach ist die Sache mit dem reinen Holzbau doch nicht, wie sich das PIK das vorstellt.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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