Höllensommer-Check

Wir haben fast 1/3 des meteorologischen Sommers herum. Zeit, sich noch einmal an die Prognose des Kriminalbiologen Marc Benecke zu aus dem Frühjahr 2024 erinnern. Er hatte “einen Höllensommer und zwar mit fast völliger Sicherheit” vorhergesagt. Wir berichteten. Schon im März 2024 meldeten einige Meteorologen Bedenken zu dieser Prognose an.

Kurz nachdem Benecke seinen Vortrag hielt, erstellte Kachelmannwetter ein Erklärvideo, welche Wetterlagen benötigt werden, für einen warmen oder gar heißen Sommer. Das passiert sehr unaufgeregt und in dem Video ist man entsprechend vorsichtig mit Prognosen. Es ist dort aber gut erklärt, dass die Sommer in unseren Breiten seit Jahren wärmer werden. Deutschland steht tatsächlich eine warme Woche bevor, die zum Wochenende aber schon wieder enden könnte, wenn sich eine Kaltfront aus Nordwesten durchsetzt. Wie die Monate Juli und August werden, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Der Juni 2024 war nach Angaben von Wetterkontor bisher leicht zu kalt in Deutschland gegenüber dem statistischen Mittel.

(Abbildung: Screenshot Wetterkontor.de)

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Das LNG-Terminal auf Rügen hat seine Arbeit immer noch nicht aufgenommen. NDR:

“Die ReGas teilte auf NDR-Anfrage wiederholt mit, man arbeite weiter an der Inbetriebnahme des Flüssigerdgasterminals “Deutsche Ostsee”. Da die ReGas den Beginn des Regelbetriebs mindestens zwei Wochen im Voraus beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt anzeigen muss und auch die Behörde noch Zeit braucht, die neuen Unterlagen nach Fristablauf zu sichten, wäre der Regelbetrieb frühestens Anfang bis Mitte Juli möglich. Das Unternehmen war zuletzt in die Kritik geraten, weil Arbeiten im Hafen zu Lärmbelästigung für die Anwohner geführt hatten. Dafür hat sich die ReGas in einem Schreiben an die Anwohner entschuldigt, aber betont, dass es zu einer erlaubten, kurzzeitigen Überschreitung der Grenzwerte gekommen sei. Das Ministerium drängt darauf, dass sich das nicht wiederholt, bzw. die Lärmbelästigung im zulässigen Rahmen bleiben.”

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“Klima: Sieben gute Nachrichten, die dir Hoffnung machen sollen – und nur drei schlechte”

So titelt t3n und listet gute und schlechte Nachrichten auf beim Klima.

“Wärmster Monat, erschöpftes CO2-Budget, Temperaturanstiege: Klima-Nachrichten haben selten einen positiven Twist. Trotz – oder gerade wegen – der schlechten Aussichten will das Weltwirtschaftsforum mit sieben guten Nachrichten Zuversicht verbreiten.”

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Der österreichische Schauspieler Arnold Schwarzenegger kritisiert die deutsche Energiewende.

Die Welt:

“Er begann seine Ausführungen zu Österreichs Nachbarland wörtlich: „In Deutschland haben sie sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Umweltverschmutzung bis 2030 um 65 Prozent zu senken. Das ist ein riesiges, unglaubliches Ziel.“ Aber viele Windenergie-Projekte verzögerten sich aufgrund langwieriger Genehmigungsprozesse. „Und obendrein haben sie die Kernkraftwerke geschlossen, die sechs Prozent der sauberen Energie geliefert haben. Wie wollen sie die denn ersetzen?“, fragte Schwarzenegger. „Sie wissen es wirklich nicht, sie müssen die Kohle am Brennen halten. Und sie investieren 16 Milliarden Euro, um vier riesige Erdgasanlagen zu bauen.””

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Der geplante Kauf von Tennet, dem Übertragungsnetzbetreiber, durch den Bund ist gescheitert. Offenbar war das nach den Worten von Wirtschaftsminister Habeck ohnehin nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Käufen. ZDF:

“Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich enttäuscht gezeigt über das Scheitern der Verhandlungen. Er bedauere, dass es nicht gelungen sei, erst einmal die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz, Amprion und TransnetBW in einer Gesellschaft zusammenzufassen, sagte der Politiker am Donnerstag am Rande einer Ostasien-Reise in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.”

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Wir hatten es prognostiziert. Zahlreiche Medien übernehmen die Meldung über die interaktive Karte und den Temperaturen in 60 Jahren 1:1. Niemand hat ein Problem mit einem Standardszenario, das einen Anstieg der Temperaturen um 9 Grad Celsius bis 2080 vorsieht.

(Abbildung: Screenshot Google Suche)

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Eine Niederlage für die Deutsche Umwelthilfe. Ein vorläufiger Baustopp für Erdgasbohrungen wurde wieder aufgehoben. NDR:

“Die DUH hatte gemeinsam mit zwei ostfriesischen Inseln einen Eilantrag gegen den Bau der Förderplattform zwischen Borkum und der niederländischen Wattenmeerinsel Schiermonnikoog eingereicht. Sie befürchten Schäden im Naturschutzgebiet Wattenmeer. Diesen Antrag lehnten die Richter am Freitag ab: Das niederländische Energieunternehmen One-Dyas dürfe eine Bohrplattform errichten, heißt es im Urteil. Die Umwelthilfe nannte das Urteil aus den Niederlanden enttäuschend und eine Niederlage für den Umweltschutz. Gegenüber NDR Niedersachsen teilte die DUH mit, dass man davon ausgehe, das Projekt doch noch juristisch stoppen zu können.”

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Ein interessanter Gastbeitrag (Bezahlartikel)  in der Welt zum Deutschen Wald.

“Diese (Vor-)Geschichte wirkt nach bis in die Gegenwart. Seit den 1930er-Jahren haben wir in Deutschland anhaltend überdurchschnittliche Niederschläge, verglichen mit dem halben Jahrhundert davor. Zwischen 1880 und 1925 war es mehr als 40 Jahre ähnlich trocken wie in den letzten Jahren zwischen 2018 und 2023. Das ist der Niederschlagsstatistik des Deutschen Wetterdienstes zu entnehmen. Auf die Fichte und ihre Lebensspanne bezogen ist es somit keineswegs gerechtfertigt, für diese paar Jahre von einer außergewöhnlichen Dürre zu sprechen, die ihren Fortbestand bedrohe. Vielmehr verhält es sich umgekehrt: Die nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzten Fichtenbestände hatten bis vor wenigen Jahren unter besonders günstigen, weil niederschlagsreichen Bedingungen aufwachsen können. Deshalb sah es zu lange zu gut aus für die Fichtenforste im Flachland. Deswegen macht sie heute ein Viertel des gesamten Waldbestandes aus – und deswegen hat der Borkenkäfer heute so ein leichtes Spiel.”

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Die Schmelzsaison 202/2024 in der Arktis hat jetzt eingesetzt. Sie wird bis ca. Ende August dauern. Im letzten Jahr setzte die Schmelze ebenfalls spät ein, ging dann aber rapide los. Wir berichteten.

(Abbildung: Screenshot Polarportal.dk)

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Andy May auf WUWT:

Sorry, the Little Ice Age Does Exist

Renee Hannon (@hannon_renee) pointed out that Raphael Neukom, et al. (2019) compares the modern instrumental temperature record to the Pages2K proxy temperature record and declares that:

“… we find that the coldest epoch of the last millennium—the putative Little Ice Age—is most likely to have experienced the coldest temperatures during the fifteenth century in the central and eastern Pacific Ocean, during the seventeenth century in northwestern Europe and southeastern North America, and during the mid-nineteenth century over most of the remaining regions.”Neukom, et al., 2019

Then, they compare this to the instrumental record since about 1900AD.

“By contrast, we find that the warmest period of the past two millennia occurred during the twentieth century for more than 98 per cent of the globe. This provides strong evidence that anthropogenic global warming is not only unparalleled in terms of absolute temperatures, but also unprecedented in spatial consistency within the context of the past 2,000 years.”Neukom, et al., 2019

They are comparing sparse, poorly calibrated, disparate, poorly dated proxies with annual to centennial resolution to a global modern network of daily calibrated thermometer readings and their point relies on timing and accuracy. Global warming in the twentieth century was hardly uniform in any case, nearly all of it took place from 1920-1940 and 1980-2000, and temperatures in Antarctica and much of the Southern Ocean hardly changed at all, probably only 0.2°C since the late 19th century.

The location and type of Pages2K proxies used in the study are shown in their figure 1a, also our figure 1.

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