Unmögliche Mission

Es ist keine einfache Mission, die die Wirtschaftsministerin Reiche in Sachen Backup-Kraftwerke hat.

Dass die Grüne Opposition gegen sie schießt, obwohl der Grüne Vorgänger sehr ähnliche Pläne hatte, geschenkt. Nun muss sie mit der Realität und der EU kämpfen. 

rnd listet aber auf, wo die Schwierigkeiten liegen.

30 bis 40 Kraftwerke zu bauen, ist eine Herausforderung – vor allem, wenn das beinahe gleichzeitig geschehen soll. Anders wäre die Zielmarke im Jahr 2030 kaum noch zu erreichen. „Wir halten den Zeitplan für sehr ambitioniert“, teilt der Energiedachverband BDEW auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) mit.Reiche will zwar noch in diesem Jahr „Leitplanken“ für Ausschreibungen vorlegen. Geplante Regelungen müssen dann aber in einem Gesetz fixiert werden – was Monate dauern kann. Danach muss die Bundesnetzagentur (BNetzA) die Ausschreibungen vorbereiten – was ebenfalls viele Wochen beanspruchen dürfte. „Konkret rechnen wir frühestens im zweiten Quartal 2026 mit dem Beginn der Ausschreibungen“, sagte ein Sprecher des Stadtwerkverbands VKU dem RND.


Ein weiteres Problem sind die begrenzten Produktionskapazitäten bei den Turbinen-Herstellern, über die wir ja bereits berichteten.

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Die Konzentration der Ewigkeitschemikalien, die unter dem Begriff PFAS zusammengefasst werden, in Tieren aus der Nord- und Ostsee ist bedenklich hoch.

Tagesschau:

Laut den Laborergebnissen wurden in allen 17 untersuchten Proben PFAS gefunden, darunter auch die toxischen PFOS (Perfluoroktansulfonsäure) oder PFOA (Perfluoroctansäure). 

Aus Sicht der Wissenschaftler ist besonders besorgniserregend, dass in 16 von 17 Proben ein „PFAS-Cocktail“ aus unterschiedlichen Schadstoffen nachgewiesen wurde.So enthielten unter anderem Schollen (Hamburg), Steinbutt (Niendorf) und Krabben (Bremerhaven) sieben verschiedene PFAS-Substanzen. Bei drei Proben (Scholle, Hering, Steinbutt) wurden die EU-Grenzwerte überschritten, so dass diese Fische eigentlich nicht verkauft werden dürften. 

In den meisten Fällen wurden die Grenzwerte allerdings eingehalten. Bei Muscheln (Hamburg) waren die PFAS-Konzentrationen am niedrigsten.

Die Umweltorganisation weist in ihrem Bericht darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr dieser Fische zu einem Gesundheitsproblem werden könne. Wer zweimal pro Woche oder noch häufiger diese Produkte esse, liege zum Teil um ein Vielfaches über den Konzentrationen, die laut der europäischen Umweltbehörde (EFSA) als noch unbedenklich gelten.

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Erst kürzlich berichteten wir über die Möglichkeit aus Klärschlamm Energie zu gewinnen.
Auch das Recycling des knappen Rohstoffs Phosphor scheint ein Thema zu sein.

Tagesschau:

In Altenstadt im Allgäu geht heute eine ganz besondere Recycling-Anlage in Betrieb. Es ist nicht nur die größte ihrer Art in Deutschland. Die Anlage, in der aus Klärschlamm Phosphor gewonnen und daraus anschließend phosphorhaltiger Mineraldünger hergestellt wird, soll auch aus ökologischer Sicht neue Maßstäbe setzen. Außerdem soll die dortige Produktion einen Weg aus der sogenannten Phosphor-Krise weisen.

Phosphor ist ein unverzichtbarer Bestandteil sämtlichen Lebens, etwa für den Aufbau von Knochen und den Energiestoffwechsel. Auch für die moderne Landwirtschaft ist er von zentraler Bedeutung. Um den Bedarf von Hochleistungs-Kulturpflanzen zu decken, muss neben der Düngung mit Ernteresten, Gülle und Kompost, die auch Phosphor enthalten, zusätzlich mit Phosphordünger aus mineralischem Rohphosphat nachgeholfen werden. Dieser Phosphor kommt aus der Natur, ist vorwiegend in Gesteinen zu finden und wird dort über den Bergbau abgebaut.

Knapp, wie oft vermutet, ist der daraus gewonnene Rohstoff Phosphor allerdings nicht. Laut aktuellen Schätzungen reichen die Phosphorvorräte aus Gesteinen, die zum derzeitigen Marktpreis kostendeckend abgebaut werden können, noch für mehrere hundert Jahre.

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Die Konzentration der Atmosphäre mit CO2 hat in 2024 weiter zugenommen.
Die Zunahme hat sich sogar beschleunigt.

mdr:

Laut dem aktuellen Treibhausgas-Bulletin der Weltwetterorganisation (WMO) nahm der CO₂-Wert innerhalb eines Jahres um 3,5 ppm (parts per million) zu – ein Rekord. Damit liegt die Konzentration nun bei 423,9 ppm. Zum Vergleich: In den 1960er Jahren betrug der jährliche Anstieg im Schnitt nur 0,8 ppm. Auch Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O) erreichten neue Höchstwerte.

Besorgniserregend: Die natürlichen CO₂-Speicher – Wälder und Ozeane – nehmen zunehmend weniger CO₂ auf. Ursache sind unter anderem Dürren, Waldbrände und die Erwärmung der Meere. Die WMO spricht von einem gefährlichen Teufelskreis: Der Klimawandel schwächt die CO₂-Senken – und beschleunigt sich dadurch selbst.

Verstärkt wurde der Effekt durch das Wetterphänomen El Niño, das 2024 für extreme Trockenheit in vielen Regionen sorgte. In Folge konnten Ökosysteme weniger CO₂ binden.

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Die Meldung in Sachen Kipp-Punkt bei den Korallenriffen ging erst kürzlich durch die Medien.

Die Welt (Bezahlartikel) hat zu den Auftraggebern der Studie geforscht und ist bei Amazon-Gründer Bezos gelandet.

Dabei hätte der Absender der Kipppunkte-Warnung einen genaueren Blick verdient: 
die Agentur „Global Tipping Points“ ist zentrales Instrument der Umweltstiftung „Bezos Earth Fund“ von Amazon-Gründer und Mäzen Jeff Bezos. Kipppunkte dienen der Stiftung als strategischer Rahmen: Sie will „positive Kipppunkte“ identifizieren und auslösen, also Schwellen, an denen sich klimafreundliche Lösungen selbsttragend durchsetzen.Die andere Seite der Bezos-PR bilden negative Kipppunkte, jene angeblichen Schwellen zur Katastrophe, welche die Mission der Stiftung mit Sinn erfüllen: Klimaschutz, um die unwiderrufliche Wende ins Katastrophale zu verhindern.

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