Grund und Boden ist nicht vermehrbar. Ausnahme Niederlande, aber auch dort sind die Zeiten des Polderns, also dem Abringen von ehemaliger Meeresfläche, vorbei.
Immer mehr landwirtschaftliche Flächen werden mit Solarparks bebaut.
Sie sind für die Landwirtschaft in der Regel als Ackerflächen verloren.
Agri-Photovoltaik führt ein Nischendasein und ist nur für bestimmte Anbauten möglich.
Wer als Landwirt auf Pachtflächen angewiesen ist, für den wird es in Zukunft schwer diese zu bezahlbaren Preisen zu bekommen.
Die Pachten, die die Betreiber von Solarparks zu zahlen bereit sind, sind enorm.
Der NDR berichtet über einen Landwirt, dem 5.000 Euro Pacht pro Jahr und Hektar geboten wurden. Das ist weit über dem, was sich mit der Landwirtschaft sonst jährlich erlösen lässt. Ganz zu schweigen vom geringen Risiko.
Bei den nach wie vor üppigen Subventionen für die Stromerzeugung aus Solar zahlt der Bürger das am Ende des Tages, egal wie das Kind heißt.
Für die verbleibenden Flächen bedeutet es aber auch, dass die Pacht steigt, ein sinkendes Angebot führt zu höheren Preisen.
Auch hier zahlt der Konsument das mit, denn er Landwirt wird versuchen die höhere Pacht beim Absatz wieder zu erlösen.
Die Sonne schickt keine Rechnung, in diesem Fall mal wieder mehrfach falsch.
Der Satz der ehemaligen Kanzlerin: Die Dinge vom Ende her denken, beweist sich in diesem Fall als sehr richtig.
Alles hat auf alles Auswirkungen. In diesem Fall sinkt der Selbstversorgungsgrad an Gemüse und Obst.
NDR:
Der Landesbauernverband sieht die Politik in der Verantwortung, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Wir wünschen uns eine ehrliche und transparente Diskussion um die Zielkonflikte, die wir zwischen den Flächenbedarfen, der Ernährungssicherstellung und dem Umweltschutz haben.
Michael Müller-Ruchholtz, Generalsekretär beim Bauernverband Schleswig-Holstein
Dabei gehe es auch darum, für weniger Konkurrenz zwischen den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten zu sorgen. „Bevor man wertvolle Ackerflächen belegt, sollte man darüber nachdenken, zuerst einmal die Dächer großer Gewerbeimmobilien zu belegen, dass man Parkplätze überdacht mit Solarflächen“. Wenn das nicht ausreiche, könne man auf Ackerflächen zurückgreifen.
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Schleswig-Holstein spricht sich für eine solche Mehrfachnutzung aus. Im ersten Schritt müsse immer geschaut werden, ob versiegelte Flächen anders genutzt werden können, bevor neue geschaffen werden. Laut der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sollen zwar bis 2030 in Schleswig-Holstein nur noch 1,3 Hektar Fläche pro Tag als sogenannte Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen werden. Der BUND kritisiert jedoch, dass die Zahl zuletzt sogar auf die momentanen 3,6 Hektar pro Tag angestiegen ist.
BUND fordert strengere Regeln
Eine Absenkung sei nicht in Sicht und das liege auch an fehlenden Konsequenzen. Für Kreise und Kommunen fehlen konkrete Vorgaben, kritisiert Merlin Michaelis vom BUND. „Es wäre allen geholfen, wenn das Land klare Grenzen definieren würde. Aktuell besteht viel Unsicherheit. Dadurch wird auf Reserve Bauland ausgewiesen.“ Der BUND fordert deshalb strengere Regeln. Denn auch 1,3 Hektar bedeuten eine Zunahme der versiegelten Fläche.
Das Ziel muss natürlich sein, dass wir zu einem Netto-Null-Flächenverbrauch kommen.
Merlin Michaelis vom BUND
Dazu könnten unter anderem bereits versiegelte Flächen umgenutzt werden. Bestehende Industriegebiete könnten beispielsweise in Wohngebiete umgewandelt werden.
Die Landesregierung plant, die Flächeninanspruchnahme langfristig zu senken, heißt es aus dem Innenministerium. Erreicht werden soll das unter anderem durch flächensparendes Bauen und den Einsatz sogenannter Flächenmanager in den Kreisen und kreisfreien Städten.
Bauernverband: Landwirtschaft wird doppelt belastet
Aktuell müssen für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen sogenannte Ausgleichsflächen im Sinne des Naturschutzes geschaffen werden. Für die Landwirte bedeute das jedoch häufig eine mehrfache Belastung. Der Landesbauernverband plädiert deshalb dafür, die Regelungen für Ausgleichsflächen zu überarbeiten. Beim Autobahnausbau würden beispielsweise bis zu sieben Hektar Ausgleichsfläche für einen Hektar versiegelter Fläche verlangt. Das könne dazu führen, dass sowohl eine neue Straße auf ehemals landwirtschaftlicher Fläche entsteht als auch die neu geschaffene Ausgleichsfläche.
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Eine Meldung, die fast untergeht bei der täglichen Apokalypse.
Das Ozonloch wird kleiner.
Die Zeit:
Das Ozonloch war 2024 nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) kleiner als in den Vorjahren. Wie die WMO zum Weltozontag mitteilte, war es im zurückliegenden Jahr kleiner als in den Jahren von 2020 bis 2023. Es lag auch unter dem durchschnittlichen Wert der Jahre 1990 bis 2020, wie aus dem neuesten Ozonbulletin der WMO hervorgeht.
Zur Erholung der Ozonschicht haben laut dem Bericht zum einen natürliche atmosphärische Phänomene beigetragen, die zu jährlichen Fluktuationen führen. Entscheidend sei aber die Verringerung der menschengemachten ozonschädigenden Substanzen in den vergangenen Jahrzehnten gewesen, teilte die WMO mit. Sie wurden zuvor etwa in Kühlgeräten, Klimaanlagen, Feuerlöschschaum und Haarspray verwendet.
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Wer dachte, dass Claudia Kemferts Podcast Karriere ein Ende findet, der hat sich wohl getäuscht.
Nach dem Ende des Podcasts beim MDR schlüpft sie nun beim NDR unter.
MDR:
Nach dem Ende von „Kemferts Klima-Podcast“ startet der MDR zusammen mit dem NDR einen neuen Klima-Podcast. Die erste Folge wird im Herbst veröffentlicht. Energie- und Klimaökonomin Prof. Claudia Kemfert wird Teil des neuen Projekts und bleibt damit den Hörerinnen und Hörern als Expertin erhalten. Außerdem sind alle 84 Folgen von „Kemferts Klima-Podcast“ weiterhin auf diesem Kanal abrufbar.
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Die Zahlen der Beschäftigten in der Windindustrie waren immer sehr überschaubar.
Künftig könnten es noch weniger werden.
n-tv:
In mehr als jedem dritten Betrieb (35 Prozent) gehen die Betriebsräte davon aus, dass innerhalb des Jahres mehr Stellen ab- als aufgebaut werden. In den zwei vergangenen Jahren wurde dagegen nur in etwa jedem fünften Betrieb mit einer negativen Beschäftigungsentwicklung gerechnet. Der Leiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sagte in einer Mitteilung: „Unsere Befragung zeigt, dass die Windindustrie in Deutschland vor großen Herausforderungen steht.“
Ebenfalls n-tv zum Thema Offshore Windparks.
Dort wird eine Windkraft-Lobbyistin interviewt.
Der Kaufpreis für eine Offshore-Fläche in der Nordsee ist innerhalb von zwei Jahren von 2 Milliarden Euro auf 180 Millionen Euro gefallen. Wie kann das sein?Karina Würtz: Es gibt verschiedene Ursachen, eine ist die Inflation. Offshore-Windenergie ist stahlbau-lastig. Im Stahlbau sind die Preise seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine um ungefähr 40 Prozent gestiegen, also stärker als die allgemeinen Verbraucherpreise. Außerdem wurde bei den Ausschreibungen 2023 mit anderen Strompreiskurven gerechnet. Die Prognose war, dass die Strompreise durch die Ukraine länger hoch bleiben würden. Durch den Solarboom ist das Gegenteil passiert: Die Strompreise sind an immer mehr Stunden im Jahr niedrig oder sogar negativ. Das muss einkalkuliert werden.
Höhere Ausgaben bei sinkenden Einnahmen – deswegen bieten Unternehmen wenig oder gar nicht mehr?
Ja. Das Interesse an der Ausschreibung war anders als früher gering. Es gab nur zwei Bieter – auch, weil 2023 damit gerechnet wurde, dass man beim Bau des Windparks viel stärker auf chinesische Komponenten zurückgreifen kann.
Am Ende hat sie eine verblüffende Lösung: Noch mehr Subventionen.
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