Im Sommer haben Eisdielen Konjunktur, der Absatz von Glühwein stockt hingegen!  

Von Frank Bosse

Solchen „Wunder der Natur“ ist eine Studie in „Nature“ auf die Schliche gekommen.  
Sie findet ganz neu heraus, dass der Zuckerkonsum mit höheren Temperaturen steigt.  
Noch viel atemberaubender ist die Erkenntnis, dass der Mensch mehr trinkt, wenn es wärmer wird. Dann auch zu stark gesüßte Getränke. Logischer Schluss: Wenn es wärmer wird, dann könnte es zu vermehrten Fällen auch von Diabetes führen. Nur mit dem (reinen Modellszenario) SSP5-8.5 berechnet die „Studie“ dann ein plus von 5°C und, oh Wunder, das führt zu mehr Krankheiten durch die Folgen von Zuckerkonsum.  

Warum nur das für die reale Welt unrealistisch warme Szenario?  
In den „Methoden“ wird man fündig: 

 Although other SSP scenarios are available, we used the highest emission scenario (SSP5-8.5) to test the widest possible warming range…” 

Ob das realistisch ist oder nicht, möglichst viel Erwärmung berechnen war offenbar das Ziel!  

Bei SSP2-4.5 erwartet die Studie (nur geschätzt) auch ungefähr eine Halbierung der Risiken: darauf wäre man ohne die Schrift nun wirklich nicht gekommen! Oder man dividiert schlicht 8,5 durch 4,5…  

Am Ende werten die Autoren ihren Beitrag zur Wissenschaft so:  

„Our findings also provide important implications for public health in the context of climate change adaptation. “ 

Es ist schon beängstigend, mit welch „bahnbrechenden“ Erkenntnissen ein vormals führendes Wissenschaftsmagazin im Namen des Klimas seine Seiten füllen muss!   
Wenn der neugierige Leser also aus „Nature“ die Bestätigung für die These der Überschrift brauchte: er bekommt sie hier!  

Scherz beiseite: Wir berichteten unlängst über einen ziemlichen Skandal in der Wissenschaft: ein völlig irrer Aufsatz über astronomische Klimafolgekosten. Seit November 2024 steht da auch in „Nature“: 

„Appropriate editorial action will be taken once this matter is resolved.“ 

Die ursprünglichen Autoren vom PIK sahen sich genötigt, das gesamte Manuskript neu zu schreiben, nachdem so viele Fehler durch Fachleute aufgedeckt wurden, das ist allerdings nach wie vor nicht begutachtet.  
Es ist nun auch schon wieder einen Monat her. Die Sache ist schon lange „gelöst“!  
Die Arbeit steht noch immer zum Konsumieren im Magazin. Vielleicht könnte die Redaktion von „Nature“ zunächst die Energie darauf verwenden, alten Unsinn wegzuräumen bevor neuer produziert wird?  „Nicht jede Studie in Nature ist Mist“, nur werden die Ausnahmen offenbar dünner gesät. 

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