Endlich ist der Monitor-Bericht erschienen, den die Wirtschaftsministerin Reiche hat erstellen lassen. Es ging um eine Bestandsaufnahmen bei der Energiewende.
Die Ministerin will einige Punkte neu justieren.
Dazu gehört die Einspeisevergütung für neue Solaranlagen.
Tagesschau:
So soll etwa die fixe Einspeisevergütung für neue Solaranlagen abgeschafft werden. Der Zubau von Ökostromanlagen und Speichern soll außerdem „besser räumlich gesteuert werden“, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. So könne der Netzausbau „bedarfsgerecht optimiert werden“.
Auch den Ausbau von Windanlagen auf See will die Ministerin offenbar drosseln: „Durch die Optimierung des Offshore-Ausbaus können Netzanbindungsleitungen eingespart und die Kosten um bis zu 40 Milliarden Euro reduziert werden“, sagte Reiche.
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Reiches Amtsvorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte in der Ampel-Regierung mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vorangetrieben. Aktuell wird der Ausbau von Solar- und Windenergie jährlich mit einem zweistelligen Milliardenbetrag aus dem Bundeshaushalt bezuschusst. Für 2025 sind dafür rund 16 Milliarden Euro vorgesehen.
Ein inflexibles Stromnetz, mangelnde Speicherkapazitäten und eine schleppende Digitalisierung führen aber zu extremen Preisschwankungen und hohen Kosten. So speisen Millionen von Solaranlagen den Strom zur Mittagszeit ein und nicht während der Bedarfsspitzen am Morgen und Abend. Die Folge sind Rekordpreise, wenn Sonne und Wind ausbleiben, und negative Preise bei einem Überangebot.Im Jahr 2024 gab Deutschland zudem rund 2,8 Milliarden Euro für den sogenannten Redispatch aus. Dabei handelt es sich um Eingriffe der Netzbetreiber, bei denen zur Netzstabilisierung Kraftwerke Geld dafür erhalten, ihre Produktion hoch- oder herunterzufahren.
Wir hatten erst gestern über einen skurrilen Artikel in der Frankfurter Rundschau berichtet, der wildestes Spekulationen von einigen Grünen Politikern weitergesponnen hat.
Hart an der Verschwörung ist allerdings auch der Spiegel, der die Unabhängigkeit der Gutachter anzweifelt.
Wie viel Strom Deutschland künftig benötige, hänge stark davon ab, wie schnell Heizungen und Autos auf Strom umgestellt werden. Diese Umstellung habe die Politik teils auch selbst in der Hand. Entsprechend zeuge es von einer insgesamt wenig ambitionierten Energiepolitik, hiermit einen niedrigeren Strombedarf zu begründen.
Außerdem gibt es Zweifel an der Unabhängigkeit der Institute. Sowohl das EWI als auch BET Consulting wird eine Nähe zu klassischen Energiekonzernen nachgesagt. Diese setzen zwar inzwischen auch oft auf erneuerbare Energien, haben aber gleichzeitig ein Interesse, mit ihren konventionellen Kraftwerken noch eine Weile Geld zu verdienen.
Reiche dagegen sagt, der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse sich stärker an Kosten und Versorgungssicherheit orientieren. Außerdem dürfe er nicht schneller laufen, als Netze und Infrastruktur es zulassen. Ziel sei es, ambitionierte Klimapläne auf Machbarkeit und Bezahlbarkeit zu prüfen und damit Planbarkeit zu schaffen.
Wir warten auf das erste zusammengepuzzelte Stück von Christian Stöcker im Spiegel, der bestimmt schon wunde Finger vom Googlen hat. Er wird uns die Verschwörung sicherlich wie gewohnt erklären.
Befremdlich sind auch Äußerungen einiger Grünen zu dem Bericht.

Vielleicht sollte Giegold bei seinem Parteifreund Müller nachfragen, der kann ihm die Notwendigkeit von regelbarer Kapazität anhand des Berichts der Bundesnetzagentur vielleicht ja erklären?!
Für Giegold hier eine Zusammenfassung des Monitor-Berichts:
· Die fixe Einspeisevergütung für neue Solaranlagen soll abgeschafft werden und durch differenzierte Finanzierungsmodelle ersetzt werden.
· Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen soll räumlich gesteuert werden nach dem Bedarf, um Überkapazitäten zu vermeiden und Netzausbau effizienter zu gestalten.
· Der Ausbau von Offshore-Windanlagen soll optimiert werden, um Netzanbindungsleitungen zu sparen und Kosten zu senken.
· Fördermechanismen und Subventionen insgesamt sollen auf den Prüfstand, Subventionen reduziert bzw. systematisch angepasst werden.
· Sicherung der Versorgung, auch durch Back-up-Kapazitäten: Gaskraftwerke, später ggf. Umrüstung auf Wasserstoff, und Ausbau von Speichern, Batterien, Biomasse etc. · Netzausbau und Netzmanagement sollen stärker berücksichtigt werden: Effizienterer Ausbau, bessere Planung, Nutzung von Freileitungen
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Den 15.09.2025 sollte man sich merken.
Dank des Sturmtiefs Zack über Europa und Sonnenschein wurden in Deutschland sage und schreibe 91% des Strommix aus Erneuerbaren um 15:30 erzeugt.
Dennoch schafft Deutschland es nicht, bei den Emissionen aus der Stromerzeugung unter 100 g CO2/kWh zu kommen.
Zum Vergleich Frankreich schafft zur gleichen Zeit 22 g, Finnland 40 g und Schweden 16 g.

Man konnte an dem Tag aber wie in Zeitraffer sehen, wie die Emissionen anstiegen.
Um 17:00 waren es 150 g (EE Anteil 85%), in Frankreich 26 g, um 18:00 168 g (EE Anteil 82%), in Frankreich zum Vergleich 20g.
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