Konspiration

Die Frankfurter Rundschau ist auf dem Verschwörungspfad unterwegs.
Mittlerweile ist das Blatt aus dem Hause Ippen bei Verdachtsberichtserstattung angekommen. 

Die neue Wirtschaftsministerin Reiche hat ein Gutachten zum Stand der Energiewende in Auftrag gegeben. 
Allerdings nicht bei den Grünen nahestehenden Instituten sondern EWI Köln und BET Consulting.
Nun unkt man bei der Zeitung, dass das Gutachten längst fertig ist und unter Verschluss gehalten wird.
Basis dieser Verdachtsberichterstattung sind Mutmaßung vom Grünen Parteichef Banaszak. Der müsste sich mit der möglicher Einflussnahme auf Gutachten eigentlich bestens auskennen ( wir erinnern uns an die Kernenergie) und nach dem Motto „Was ich selber mach und tu, das traue ich auch dem Nächsten zu“ denkt er nun, dass das Gutachten frisiert werden könnte, weil die Ergebnisse der Ministerin nicht passen. 
Das ist eine wunderbare Verschwörungstheorie über ein Gutachten, dass noch nicht veröffentlicht wurde. 
Erstaunlich, dass eine Zeitung sich nicht zu blöd vorkommt, das auch noch als Artikel weiterzuspinnen?

Auch die SPD Politikerin Scheer mischt dort mit, stehen doch mögliche Kürzungen bei den Subventionen der Erneuerbaren Energien auf dem Spiel. 
Es klingt wie Nervosität. 

Das ebenfalls im Koalitionsvertrag festgehaltene Versprechen, die Ergebnisse bis zur Sommerpause zu veröffentlichen, wurde gebrochen. Nun werden Zweifel laut, Reiche könnte den Bericht bereits im Ministerium haben, ihn jedoch nicht veröffentlichen. „Aktuell drängt sich der Gedanke auf, dass Frau Reiche das Monitoring vorerst zurückhält – wieso? Das können wir nicht sagen“, sagte etwa der Pressesprecher des Energieunternehmens Enerix dieser Redaktion Ende vergangener Woche. Die energiepolitische Sprecherin der SPD, Nina Scheer, warnte die CDU-Ministerin vor einer Verletzung des Koalitionsvertrags und bezweifelte die Ergebnisoffenheit des Berichts. Der Verdacht: Reiche will Stimmung gegen Erneuerbare machen.

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Den Kommentar von Susanne Götze im Spiegel muss man sich genüsslich vor dem Hintergrund das Ablehnung von Kernenergie vor Augen halten.
Götze beklagt einerseits, dass die EU nicht die Vorreiterrolle spielt, agitiert aber gern gegen Kernenergie. Das passt schlecht zusammen.

Doch den Termin sagte man am Freitag kurzerhand ab, auch weil Deutschland sich dafür einsetzte, die Abstimmung zu verschieben, heißt aus informierten Kreisen. Vorerst solle nun auf höchster Ebene, also von den Staats- und Regierungschefs beraten werden. Das Bundesumweltministerium schreibt auf SPIEGEL-Anfrage am Freitagnachmittag etwas kryptisch: »Was das genaue Verfahren angeht, ist es jetzt Sache der Ratspräsidentschaft und des Ratspräsidenten, eine gute Schrittfolge für die Befassung festzulegen.« Möglich seien Beratungen im informellen Europäischen Rat am 1. Oktober. Danach, so die Hoffnung, könne die Klimaziel-Entscheidung dann wieder zurück zu den EU-Umweltministern und ins EU-Parlament gehen. Der Grund für das Spektakel: Präsident Emmanuel Macron wolle Zugeständnisse und »pokere hoch«, wie es aus Verhandlungskreisen heißt. Das hoffe man am 1. Oktober einfangen zu können.

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Der EON-Chef Birnbaum über die Politik und die Energiepolitik der Koalition in der Welt (Bezahlartikel):

Gleiches gilt für die Energiewende. Auch hier brauchen wir einen beherzten Neustart. Die Wähler bekennen sich in ihrer deutlichen Mehrheit klar zur Energiewende. Aber auch wenn sie keine Energieexperten sind, spüren sie täglich – besonders in ihrem Portemonnaie: Es ist etwas faul mit der Art und Weise, wie Deutschland die Energiewende vorantreibt. Nämlich ohne auf die Kosten zu achten, die am Ende die Allgemeinheit mit ihrer jährlichen Stromrechnung zahlt. Energiewende um jeden Preis – das war zumindest bislang das Motto. Und das Gefühl der Menschen trügt nicht: Die Art, wie wir in Deutschland in den letzten Jahren unsere Klimaziele verfolgt haben, war zu ineffizient und zu teuer. 

Es ist deshalb richtig, dass die neue Regierung Merz Wettbewerbsstärke und wirtschaftliche Erneuerung zum Kernmotiv ihrer Amtszeit macht. Es ist richtig, dass sie Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit in der politischen Planung gleichstellt mit Nachhaltigkeit. Denn alles drei muss immer Hand in Hand gehen, wenn wir die Unterstützung der Menschen für die Energiewende nicht verlieren wollen. Und es ist ebenso gut, dass sie da ansetzt, wo der Schuh drückt – bei einer effizienten und bedarfsorientierten Energiesystemplanung.

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Das andere Klimabuch, so lautet der Titel einer Neuerscheinung.
Es wird herausgegeben von Robert Benkens, Axel Bojanowski und Hans von Storch.
Verschiedene Autoren steuern sehr unterschiedliche Artikel bei. 

Aus dem Klappentext:

Aussterben der Menschheit, Ende der Zivilisation, die Erde brennt und wird zur Wüste – seit Jahren vermitteln Warnungen vor dem Klimawandel jungen Menschen das Gefühl, die Kosten und Opferzahlen würden immer weiter steigen, sie hätten keine lebenswerte Zukunft mehr oder würden sogar in der globalen Erwärmung umkommen. 

Psychologen warnen: »Klima-Angst« hat sich ausgebreitet. Umfragen offenbaren ein erschreckendes Ausmaß an Angst und Traurigkeit. Viele resignieren und wenden sich ab. Die Jahrhundert-Herausforderung der globalen Erwärmung gerät aus dem Blick. Der Alarmismus ist an seine Grenzen gekommen. 

Es geht auch anders! Dieses Buch macht Mut. International renommierte Wissenschaftler von den Universitäten Harvard, Cambridge, Stanford und Oxford sowie Energieexperten, Klimaforscher, Ökonomen, Juristen, Lehrer und Journalisten beantworten die entscheidenden Fragen: 
Was sagt die Wissenschaft wirklich? 
Was steckt hinter dem Begriff der „Kipp-Punkte“?
Welche Maßnahmen helfen besser als Degrowth oder Verzicht? 
Wie können wir die Energiewende retten? 
Warum sind Klimaurteile von Gerichten problematisch? 
Wie viele Erden verbrauchen wir? 
Und: Welche Gründe für Zuversicht gibt es? 

Die Texte in diesem Buch zeigen, welche blinden Flecken es in der Klimadebatte bis heute gibt und wie rationale Maßnahmen als Antwort auf den Klimawandel aussehen können. Das andere Klimabuch möchte den Auftakt bilden zu einem neuen, durchdachteren Umgang mit einem der wichtigsten Themen unserer Zeit – jenseits von Klima-Katastrophismus und Ignoranz.


Es kann bei Amazon bestellt werden.

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