„Normale“ Temperaturen im Juli 2025 und viel Regen.  

Von Frank Bosse 

Die reinen DWD-Daten im Kontext der letzten 100 Jahre:  

Weder von den Temperaturen her noch beim Niederschlag war da irgendetwas Herausragendes.   

Die festgestellten 18,4°C im Deutschlandmittel sind ein „Allerweltswert“, in bisher 27 Jahren bis zurück nach 1925 sahen wir einen wärmeren Juli, davon in 8 vor 1980.

Den Trend von ca. 2°C mehr als bis zu den 80ern machen besonders wärmere Vorjahre aus, wie der 30-jährige Loess-Tiefpass (fett) im oberen Bild zeigt.
Den Rekord hält nach wie vor der Juli 2016, er war 3,4°C wärmer als der aktuelle.
2025 liegt über 0,8 °C unter dem Loess-Trend und so fühlte es sich auch an.
Dabei waren 2021 (17,6°C) und besonders 2011 (15,7°C) in jüngerer Vergangenheit noch deutlich kühler.
Der Mensch ist vergesslich.  

Beim Niederschlag ist so ein Trend nicht auszumachen, der lineare Trend (gestrichelt) seit 1925 hält.
Der Wert für den Juli 2025 beträgt deutschlandweit 114 mm und ist damit übernormal, so viel, dass er den leicht unternormalen Juni-Niederschlag mehr als ausgleichen konnte. Man beachte die große Variabilität über die gesamte Zeit seit 1925!

So sahen wir im Jahre 2021 nur 30,2 mm, in 1928 allerdings nur 22,9 mm, in 2014 den bisherigen Allzeitrekord mit 191,6 mm. Sommer und stark schwankender Niederschlag waren wohl schon immer siamesische Zwillinge. Irgendwelche Langzeittrends: Fehlanzeige. Und so bleibt es wahr: Deutschland liegt in Mitteleuropa, die Atmosphärendynamik ist sehr variabel und mit ihr das Wetter.
Manchmal wird das halt vergessen: Ein Anspruch auf wirklich warme Sommermonate mit wenig Regen besteht hierzulande nicht. Weder „versteppt“ Brandenburg (noch 2003 von der „Morgenpost“ befürchtet, es gab heurig die 2,5 -fache Regenmenge der Norm) noch verwandelt sich die Nordseeküste in eine Mittelmeer-ähnliche Badelandschaft, das Wasser ist gegenwärtig 19°C warm.

Keine Schlagzeilen, eigentlich.

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