Überfordern Wärmepumpen die Verbraucher?

Wer sich eine Wärmepumpe einbauen lassen möchte, der kann von den Angeboten der Installateure verwirrt werden. 
 
Tagesschau:

„Wer eine Wärmepumpe haben will, der bekommt viele Angebote, die völlig überfordernd sind“, sagt Peter Kafke vom Bundesverband der Verbraucherzentrale. Einige Interessierte seien zwar zurzeit sehr zögerlich bei einer solch teuren Investition, weil sie abwarten wollen, ob sich Förderungen oder die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes unter der neuen Regierung ändern. Dennoch beschäftigen sich jetzt im Sommer viele Hausbesitzer mit dem Einbau einer Wärmepumpe – besonders in Regionen ohne Anschluss ans Nah- oder Fernwärmenetz. 

Die warmen Monate bieten sich an, um eine neue Heizung einzubauen. Denn bei einem Heizungstausch muss man oft mehrere Tage auf Wärme verzichten. „Bei vielen, die sich bei uns melden, herrscht Ratlosigkeit“, berichtet auch Energieberaterin Laura Vorbeck von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie startete im September 2024 als bundesweit erste den Wärmepumpen-Angebots-Check. 250 Anfragen habe es seitdem bereits gegeben. 

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Nachklapp zur Lanz-Sendung von 10.07.2025. Wir berichteten bereits über die Klopper von Maja Göpel in der Sendung.  
Es meldet sich nun Gerd Ganteför zu Wort. Er nimmt sich eine Aussage von Jochem Marotzke zur Netto Null in einem Video vor.  
Ganteför ist Verfechter einer Theorie, dass wir Menschen den Ausstoß von CO2 nicht auf Null senken müssen, denn die natürlichen Senken nehmen einen Teil der Emissionen auf. Mit steigendem Partialdruck würde diese Aufnahme sogar steigen. 
Ganz unumstritten ist diese Theorie nicht, denn wärmeres Wasser nimmt weniger CO2 auf. 
Ganteför legt aber sehr gut dar, dass die EU und auch Deutschland die Senkenleistungen der Ozeane komplett ignorieren mit einer interessanten Begründung. Anders als Landsenken hätten wir Menschen keinen Einfluss auf die Ozeansenken. Das ist verblüffend, besteht doch die Erde zu 70% aus Ozeanen. In die Berechnungen von CO2-Budgets so einen Faktor mal eben außenvorzulassen ist schon schräg. 
 
 
Ganteför benutzt eine Bezahlvariante von ChatGPT, um nachzusehen, ob KI seine These stützt. Das macht sie. Ob KI der geeignete Weg ist, ist Geschmackssache. 
In jedem Fall findet die KI sehr viele Quellen, die man sich auf herkömmliche Art und Weise mühsam heraussuchen muss.  
 
Ganteför widerspricht also Marotzke, der das in der TV-Sendung als Milchmädchen-Rechnung abgetan hatte. Insgesamt waren seine Äußerungen in der Sendung nicht ohne Widersprüche. Einerseits eine Netto-Null zu fordern, dann aber Zweifel an Kernenergie und CCS zu fordern, ist nicht stringent. 
Entweder zählt jedes Gramm CO2 oder eben nicht. Es gibt kein gutes oder schlechtes CO2. 

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Die FAZ mit einem Portrait des neuen Umweltministers Schneider.

Er ist damit der Nachfolger des umstrittensten Politikers der zurückliegenden Legislatur, von Robert Habeck. Der residierte zwar prunkvoller im kaiserzeit­lichen Protzbau des Wirtschaftsministeriums, aber polarisiert hat er mit seiner Klimapolitik. Die holte Schneider jetzt zurück ins nüchterne Gebäude des Umweltministeriums. In dem Ressort war sie schon unter Vorgängern wie Angela Merkel oder Sigmar Gabriel, die dort nach Hö­herem strebten. 

Nach all dem Getöse ums Heizungsgesetz, das die Debatte so gründlich vergiftet hat, soll und will Schneider das Land mit dem Thema Klimaschutz versöhnen, ohne dabei den Kampf gegen die Erderwärmung aufzugeben. Das jedenfalls ist der Auftrag, den ihm seine SPD gegeben, den er sich auch selbst gestellt hat – ausgerechnet als vormaliger Ostbeauftragter im Kanzleramt, wo doch zwischen Rügen und Erzgebirge die Skepsis gegenüber der Klimawende noch mal stärker ausgeprägt ist als im westlichen Teil der Republik.

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Wer hegt die Grüne Jugend eigentlich ein? 
Nach zahlreichen unglücklichen Äußerungen der Co-Chefin Jette Nietzard, will nun auch der andere Vorsitzende Jakob Blasel mit steilen Thesen nicht nachstehen. 
Er will Konzerne enteignen. 
 
Merkur: 

Die Idee: Klimaschutz soll gleichzeitig Menschen mit wenig Geld entlasten. Und da hat der Grüne auch gleich handfeste Vorschläge, wem man sein Eigentum wegnehmen sollte: RWE, Leag und Thyssenkrupp. Die drei in seinen Augen „klimaschädlichsten Konzerne“. Der Vorwurf: Sie würden sich nur an Markt- und Börsenlogik orientieren.

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Auch eine Rot-Grüne Landesregierung ist keine Versicherung gegen Initiativen in Sachen Klimaschutz im Hamburg.  
 
Die Mopo berichtet über gescheiterte Gespräche des Senats mit der Initiative “Zukunftentscheid”.

In der polarisierten Klimadebatte sei jeder Versuch einer Verständigung lohnend, sagte Finanzsenator Dressel auf Nachfrage der dpa. Er zeigte sich überzeugt, dass man sich entlang der Ziele „unseres schon sehr ambitionierten Koalitionsvertrages“ hätte treffen können. Als Ziel einer Klimaneutralität sei darin für den Konzern Hamburg – also die öffentlichen Unternehmen der Stadt – 2040 festgeschrieben. 

Im Übrigen gelte der Zielkorridor 2040 bis 2045. „Unsere Linie war, ist und bleibt, dass man Ziele auch real erreichen können muss“, sagte Dressel. „In diesem Kontext hätten uns gezielte Bundesmittel aus dem Klima- und Transformationsfonds auf einem realistischen Pfad Richtung Klimaneutralität sicher helfen können.“ Die Volksinitiative ziehe den Weg eines Volksentscheids einem breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens vor. „Das ist zu respektieren, aber ob das im Ergebnis klug ist, wird sich zeigen.“ 

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