Von Frank Bosse
Wir hatten hier auch über die Stellungahme des VDE zu den nun (nach dem „Iberout“) sichtbaren Regelungsproblemen im Stromnetz berichtet. Auch er kommt zu dem Ergebnis, dass ein zu viel an herkömmlicher Leistungselektronik zu „noch zu erforschenden Phänomenen“ führt. Diese Elektronik wird durch EE (auch Windparks!) und manche Verbraucher eingetragen.
Sehr oft sind es massenhaft eingesetzte sehr einfache Zweipunktregler, die bei „schlagartigem“ An- und Abschalten Oberwellen eintragen, die sich dann auch aufschaukeln können, was zum „Blackout“ führen kann. Das sind rein sachliche Einschätzungen des Ingenieurverbandes, fernab jeder Politik. Was ist zu tun danach? Ergebnisse der „notwendigen Forschung“ und deren technologischen Umsetzung abwarten zu wollen, ist wohl keine Option, wenn Versorgungssicherheit ein Grundsatz jeder Entscheidung ist.
Man muss bis zu einer Lösung der Fragen schlicht das Verhältnis von EE („zapplige“ Leistungselektronik) zu („beruhigenden“) rotierenden Massen in großen Turbinen in einem sicheren Bereich halten. Doch was ist „sicher“?
Ein Blick auf die Verhältnisse am 30.5. 2025, dem „Brückentag“ zwischen Himmelfahrt und dem folgenden Wochenende.

Daten: Agora
Auf den ersten Blick wird klar, welche Einspeisung den Wert aus EE auf bis zu 78% der Gesamterzeugung (12-13 Uhr) trieb: Die Photovoltaik. In der Gesamterzeugung ist selbstverständlich auch der gegen Gebühren notwenige „Export“ enthalten. Damit es nicht noch mehr wurde, regelte man Windkraft ab, sobald es heller wurde.
Im Laufe des Tages nahm auch offenbar der Wind ab: Am frühen Morgen lieferte er noch bis zu 57% der erzeugten Leistung, nach 22 Uhr war es nicht die Hälfte dessen. Wo kommt dann der „Rest“ her? Richtig: Bei dem heutigen Energiewende-Konstrukt ist es Kohlenstoffverbrennung.
Der „Lohn der Angst“? Im Tagesmittel 188 g CO2/kWh. Einige Länder im Vergleich, Daten von hier:
Frankreich: 20 g (Faktor 9,4 besser); UK: 122g (Faktor 1,5); Holland: 149g (Faktor 1,25); Finnland: 52g (Faktor 3,6), Dänemark: 65 g (Faktor 2,9) usw.
Faktisch sind alle westeuropäischen Länder besser auf dem CO2-Vermeidungsgleis und damit für echten Klimaschutz da, nicht als Feigenblättchen gebraucht wie oft hierzulande
Ausweg? Man bräuchte schwere rotierende Massen („Beruhigend“ gegen die auch vom VDE zurecht gefürchteten Regelschwingungen) für ein sicheres Netz, die jedoch keinen Kohlenstoff verbrennen im Sinne von realem Klimaschutz.
Kann mal irgendjemand die Kernkraft für Deutschland neu erfinden?
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Gerichtsverfahren gegen RWE
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Anmerkungen zum Blog vom 30. 05. 2025. Ein Artikel berichtet über die Klage eines Landwirts aus Peru gegen den Energiekonzern RWE. Mit der Klage sollte RWE zu einer anteiligen Zahlung für Klimaschäden in Peru verurteilt werden, weil angeblich dadurch das Anwesen des Landwirts gefährdet sei.
Als ich von diesem Fall gelesen habe war ich entsetzt. In welcher Welt leben wir eigentlich? Mir kommt das Ganze fast vor, wie im Mittelalter. Damals glaubten die Menschen, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Die ganze Klimaerwärmung ist heute noch ein nicht klar definiertes Ereignis. Selbst der IPCC gibt eine Spanne von 1,5° – 4,5° Erwärmung bei einer Verdopplung des CO2 Anteils an. Dabei werden natürliche Ursachen ausgeschlossen oder zumindest als unbedeutend eingestuft. Doch betrachtet man die historischen Entwicklungen (römische Warmphase, Kaltphase der Völkerwanderungszeit, mittelalterliche Warmphase, Kleine Eiszeit), ist heute durchaus eine natürliche Erwärmung zu erwarten.
Das Urteil des Gerichts wurde zwar abgewiesen, doch dass ein solches Verfahren überhaupt angenommen wurde ist schon geradezu eine Schande. Gerichte können Urteile nur bei einem klaren Sachverhalt und eindeutigen Beweisen erstellen. Doch mit den gegebenen Unsicherheiten sollte doch eine solche Klage absolut ins Leere laufen. Doch es wurde Arbeit und Geld vom Gericht beansprucht, um das Verfahren überhaupt aufzunehmen. Ich habe den Eindruck, damit wird unser Rechtssystem geradezu zu einem Kasperletheater.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn
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Leserpost von Ingrid Schmall:
Betreff: Sicherungstechnik: „Turbinen, die nur an wenigen Stunden im Jahr laufen sollen“ , können doch nicht das Netz.sichern.
Liebe Redaktion,
Ich bin überrascht, dass diese Sicherungskraftwerksturbinen nur an wenigen Stunden im Jahr laufen sollen. Die puffernde Rotationsenergie muss meines Erachtens dauerhaft für Korrekturen/Puffern im Millisekundenbereich im Netz zur Verfügung stehen. Zudem müssen die Sicherungskraftwerke auch schwarzstartfähige gemacht sein. Bei Dunkelflauten sollten diese Kraftwerke auch höher gefahren werden können. Sie können aber nur soweit heruntergefahren werden, wie die rotierenden Schwungmassen, die Energie in Form von Rotationsenergie speichern, sich noch drehen. Dieser Dauerbetrieb wäre zudem sehr materialschonend. Leider wird mit Aufwertung von Kraftwerken und deren Instandhaltung wesentlich weniger Geld verdient, als mit dem Neubau von Kraftwerken. Gibt es schon einen Wasserstoffelektrolysierkomplex, der mit selbst generierten Wasserstoff über die nachts üblichen Dunkelflauten kommt???
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Schmall
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Leserpost von Denis Bzowy:
Betreff: EEG-Zahlungen aus der Bundeshaushalt 2022 – 2023
Wissen Sie wie hoch die EEG-Zahlungen aus der Bundeshaushalt in 2022 und 2023 waren ? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz hat Tabellen von Einspeisemengen (GWh) und Vergütungszahlungen (€) bis 2021, aufgeteilt nach Solar, Wind onshore … dann für 2022 und 2023: nichts.https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/20240103_SMARD.html hat TWh Zahlen für 2023, aufgeteilt, aber €€€€€ nicht. Ein Grafik TW / € wurde Trends aufzeigen — Cui Bono ? (Übrigens, witzig: die letze Fussnote 407 auf wikipedia EEG)
Ein anderer Punkt: Bürgerbeteiligung an WKA? Vorsicht, das sind oft Nachrangdarlehen; siehe z.B. https://www.beteiligung-prowind.de/faq/nachrangdarlehen.
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Leserpost von K.- H. Geiger:
Betreff: Sonnen- und Windenergieen
Ich bleibe als Dipl.- Ing. dabei, mit den volatilen Sonne- und Windenergie- Gewinnungseinrichtungen ist weder in 100 noch in 2000 Jahren eine „bedarfsgerechte“, preiswerte und sichere elektrische Energieversorgung darstellbar!!!