Störche und Klima

Der Klimawandel und trockene Jahre wie 2025 machen den Störchen zu schaffen. 
Aber zur Wahrheit gehört auch, dass es Vorteile für Störche bringen könnte. 
 
mdr:

Langanhaltende Trockenheit wie in diesem Jahr zählt zu den Klimafolgen, die im Zuge der Erderwärmung in Deutschland häufiger werden. Langfristig kann das der Storchenpopulation im Land schaden. Und das wäre bedauerlich, schließlich hat sie sich gerade erst erholt. Diese Erholung betrifft vor allem die westziehenden Störche, also jene, die sich vom Deutschland westlich der Elbe im Winter ihren Weg Richtung Spanien oder Nordafrika bahnen. Von den vor zwanzig Jahren 4000 deutschen Brutpaaren war nur ein Viertel Westzieher. Der Rest nahm die gefährlichere, lange Route in Richtung Türkei bis hin nach Südafrika. Die Zahl der Brutpaare hat sich inzwischen mehr als verdreifacht, aber nur noch ein Viertel sind Ostzieher. Durch die Verluste auf ihrer Ostwanderung stagniert die Population, die wenigen Zuwächse sind aus dem Westen rübergemacht. Ja, auch das gibt’s. 

Den Weststörchen zugute kommt auch das warme Klima, insbesondere entlang des Rheins, von dem auch Groß-Gerau nicht weit entfernt liegt. Dass es in den vergangenen Jahren noch ein bisschen wärmer geworden ist, bringt uns dazu, dass wir unser Bild vom Zugvogel wohl etwas korrigieren müssen. Zwar ziehen Störche auch im Winter noch dorthin, wo es sich von den Temperaturen her aushalten lässt und – vor allem – genügend Futter verfügbar ist. Aber für manche reichen da auch fünfzig Kilometer innerhalb Deutschlands. Und einige bleiben sogar gleich an Ort und Stelle. 

+++

Merkmale der heutigen Zeit sind schnelle Schlüsse. 
Der Bergrutsch in der Schweiz macht da keine Ausnahme. 
Die Plattform X ist voll von dramatischen Postings. 
Was genau den Absturz des Bergs in der Schweiz verursacht hat, ist für einige offenbar klar: Der Klimawandel. 
 
Ganz so einfach ist es aber nicht. Bereits früh nach dem Ereignis meldeten sich Experten zu Wort, die vor allem das Frühjahr mit stark schwankenden Temperaturen verantwortlich machen. Kommt dann Regen dazu, hat Wasser eine zerstörerische Wirkung, wenn es sich beim Gefrieren ausdehnt. 
Jeder dürfte es von Straßenschäden kennen, da sprengt Frost den Asphalt, wenn der erstmal Risse bekommen hat.  
 
Zu den vorsichtigen Experten gehört Matthias Huss von der ETH Zürich. 
Er sieht keinen zwingenden Zusammenhang.  
 
Deutschlandfunk:

 
Es habe eine ganze Kaskade von Ereignissen gegeben, meinte Huss. Begonnen habe es damit, dass ein Berggipfel oberhalb des Gletschers instabil geworden sei. Dieser Gipfel sei dann kollabiert und habe sich auf dem Gletscher abgelagert. Der Gletscher wiederrum sei durch das zusätzliche Material aus dem Bergsturz instabil geworden und ins Tal gerutscht. 
 
Die genaue Ursache, warum der Berggipfel instabil geworden sei, müsse man noch erforschen. Es sei durchaus möglich, dass dies eine Folge des Klimawandels sei; gerade in hohen Lagen würde der Permafrost die Felsen zusammenhalten. Der Glaziologe sagte weiter, es scheine, dass dieser Prozess immer häufiger geschehe. Allerdings habe es ähnliche Ereignisse auch schon in Urzeiten gegeben.

+++

Paul Ronzheimer hat in seinem Podcast Sönke Iwersen interviewt. 
Iwersen gilt als intimer Kenner von Elon Musk. 
Er schildert seine Eindrücke über Musk, seine Befürchtungen, dass Musk im Zuge seiner Aktivitäten für DOGE (Department Of Government Efficiency) möglicherweise große Mengen an wertvollen Daten abgezogen hat, die im helfen beim Training seiner KI. 
 
Sehr hörenswerte Sendung.

+++

Können Solarparks die Artenvielfalt fördern? 
 
Süddeutsche Zeitung:

Für den Artenschutz ist das ein Gewinn, meint Stoefer. „Bodenbrüter wie die Feldlerche profitieren davon, dass die Flächen das ganze Jahr über gleiche Strukturen aufweisen“, erklärt er. Positiv wirke sich auch aus, dass in Solarparks keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. „Das kommt besonders Insekten zugute, die wiederum den Vögeln als Nahrung dienen“, sagt der Biologe. Wildbienen, Tagfalter und andere Bestäuber finden Nektar und Pollen bei den Blühpflanzen, die Betreiber oft zusammen mit Gräsern als regionale Saatgutmischung unter, zwischen und neben den Modulreihen ausbringen. Aufgehäufte Gesteinsbrocken am Rand speichern Sonnenwärme, sodass sich dort Zauneidechsen und andere Reptilien wohlfühlen.

+++

Lubmin an der Ostsee könnte zu einem Wasserstoff-Hub werden – mit zusätzlichen Subventionen. 
 
ndr:

Ohne staatliche Hilfe geht beim Anschub dieser neuen Energiebranche nichts. Die Deutsche Regas erhält für die geplante Wasserstoffproduktion 112 Millionen Euro Förderung von der EU, H2Apex 167 Millionen Euro Investitionsförderung. „Im Moment ist das alles so ‚first of its kind‘, das sind Projekte, die wurden so noch nicht gebaut. Also die Risiken, die wir tragen, müssen irgendwo abgesichert sein“, sagt Rößner. 

H2Apex will Anfang kommenden Jahres die finale Investitionsentscheidung treffen. Voraussetzung seien langfristige Abnehmerverträge. Mitte 2028 könnte dann die erste Ausbaustufe der Fabrik, deren Kosten auf 300 Millionen Euro geschätzt werden, in Betrieb gehen – zunächst mit einer Erzeugerkapazität von 100 Megawatt. 

+++

Stichwort Wasserstoff. 
 
Saudi-Arabien hatte große Pläne beim Wasserstoff. 
Die scheinen zu stocken, denn selbst den Saudis geht das Geld aus. 
 
Wirtschaftswoche

Zwar wurde auch die Wasserstoff- und Ammoniakfabrik, für die Thyssenkrupp Nucera die Elektrolyseure liefert, teurer als geplant, doch sie könnte pünktlich in Betrieb gehen. Vor wenigen Wochen veröffentlichte die Neom Green Hydrogen Company eine Recruitingkampagne, um die entsprechenden Fachkräfte anzuwerben. 

Vor wenigen Tagen erlebte jedoch auch dieses Projekt einen Dämpfer: Die Finanznachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete, es fehle an Abnehmern für das ambitionierte Projekt. Bislang hat nur der französische Konzern TotalEnergies einen Abnahmevertrag unterzeichnet. Wer die anderen zwei Drittel kaufen könnte, ist unklar. Laut dem Bericht könnte die ursprünglich geplante Auslastung aufgrund der trägen Nachfrage reduziert werden. Der Wasserstoffboom ist passé. 

+++

Teilen: