Die ersten 4 Monate und die „Erneuerbaren Energien“ (EE) im Vergleich zum Vorjahr 

Von Frank Bosse

Zunächst der Aufwand: In einem Bericht des zuständigen Ministeriums liest man von 32 Mrd. Euro Investitionen im Laufe des Jahres 2024.   

Was wurde erreicht damit? Die Zahlen ernüchtern, sie wurden auf der Basis von täglichen Werten, geliefert von „Agora“, ermittelt. Zwar konnte 32% mehr Solarenergie umgewandelt werden in Strom, nur spielt das für den Erhebungszeitraum 1.1.- 23.4. kaum eine Rolle. Viel entscheidender ist die Windkraft, sie ging an Land auf 73 % gegenüber 2024 zurück, die „Offshore“-Anlagen lieferten gar nur 66%. Hinzu kommt ein Rückgang bei Wasserkraft (weniger Regen) auf 64% des Vorjahreswertes. So kann es nicht verwundern, dass in 2024 insgesamt 48,4% des Stromes im Erhebungszeitraum mit CO2-armen Technologien erzeugt wurden, im laufenden Jahr sind es bisher nur 37,0%. 
Das macht sich natürlich auch im mittleren Emissionsfaktor bemerkbar:
2024 waren es 307 g CO2/kWh im Zeitraum, im Jahre 2025 dagegen 397 g CO2/kWh oder 30 % mehr klimaschädliches CO2 aus der Stromproduktion!
Die jedoch ist entscheidend bei der angestrebten weiteren „Elektrifizierung“ auch anderer Bereiche wie Gebäudeheizung und Mobilität. 

Die Ursachen liegen wohl schlicht vor allem an weniger Wind in den ersten 4 Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahr.  

Da kann investiert werden, was immer man will: Die EE sind von geringer Dichte und hochgradig witterungsabhängig. 

Hilft da in Deutschland nur CO2-intensive Erzeugung durch Kohlenstoffverbrennung, so kann das Ergebnis nicht anders sein als es ist. Ob vielleicht der Hinweis des IPCC AR6 doch weiterhelfen könnte, EE durch Kernkraft und CO2-Abscheidung zu ergänzen?   

In jedem Unternehmen führte ein solcher Performance- Einbruch gegenüber dem Vorjahr zu grundsätzlichen Überlegungen was da schief läuft. Es wäre vergleichbar mit einem Umsatzrückgang um 30% und der CEO müsste um seinen Stuhl fürchten. Da gibt es nämlich eine Abteilung Buchhaltung, die rechnet nüchtern ohne “Jubel -Bias”.    

Ist es bei der deutschen Stromproduktion anders? Hier scheint nämlich nur der Weg das Ziel zu sein: mehr EE um jeden Preis! Auch um den Preis von mehr klimaschädlichem CO2? Ob den Entscheidern klar ist, was sie da tun? Auf der einen Seite der Medaille fast alles unter das Label „Klima“ zu stellen und auf der anderen bewusst zu keiner sinnvollen Lösung zu streben für das Wohl einer EE-Lobby? Ob hier auch irgendwann eine Buchhaltung den Daumen nach unten senkt? Man darf gespannt sein.          

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