Der Tag, als die CO2-Pipeline explodierte

Sie finden keine Meldung über dieses Unglück? Das ist kein Wunder, denn die Explosion gab es nicht.
Es gab sie nur in der Phantasie einer deutschen Journalistin. Die Journalistin heißt Annika Joeres und sie war hier schon einige Mal Thema in diesem Blog. Joeres schreibt u. a. für die Zeit, wo man einen Artikel hinterher korrigieren musste, weil sie bei Zahlen gern schon mal um den Faktor 300 falsch liegt, oder ihr Auftraggeber kassiert Niederlagen vor Gericht wegen falscher Aussagen wie im Fall von Anna Veronika Wendland.

Anika Joeres mag keine Kernenergie. Sie mag aber auch keine Kohlenstoff-Abscheidung.
Und weil das so ist, hat sie ein Stück in bester Correctiv-Manier verfasst. Natürlich bei Correctiv. Wo sonst, vielleicht hat die Zeit ja keine Lust auf einen weiteren fehlerhaften Artikel?
Für sie zählt nicht, was ist sondern was gewesen sein könnte. Das gilt auch für die Mitautoren des Artikels. 
Und so wird aus einem Erdrutsch mit Riss in einer CO2-Pipeline in den USA halt eine Explosion.
Chemisch schwer vorstellbar, denn eigentlich gilt CO2 nicht als brennbar. Das wäre aber die Voraussetzung für eine Explosion. CO₂ (Kohlenstoffdioxid) kann nicht explodieren. Es ist wie geschrieben ein nicht brennbares, chemisch stabiles Gas. 
Hier ein paar Fakten:

Nicht entzündlich: CO₂ kann keine Flamme nähren und wird sogar zur Brandbekämpfung verwendet (z. B. in Feuerlöschern).

Nicht explosiv: Es reagiert nicht spontan mit Luft oder anderen Stoffen so, dass eine Explosion entsteht.

CO₂ wird oft als Schutzgas genutzt, z. B. beim Schweißen, gerade weil es so reaktionsträge ist.
Vielleicht hatte sie auch einfach nur die vorher ordentlich geschüttelte Mineralwasserflasche vor dem geistigen Auge, die beim Öffnen dann übersprudelt? 
Wie es sich für einen guten Correctiv-Artikel gehört wird auch gleich noch eine Verschwörungstheorie gebastelt. Eine Lobby, die niedrige Standards bei CO2-Pipelines durchsetzt. 
Befragt hat Joeres konsequenterweise nur Kontakte, die CO2-Abscheidung auch schlecht finden. Blasenbildung in reinster Form oder auch Garbage in – Garbage out.
Der X-Account Stefanolix hat sich den Artikel angesehen und die ganzen Fehler aufgelistet.
Er wartet bis heute auf die Richtigstellung des Artikels.

Was machen Journalisten wie Joeres nur, wenn das Verbreiten falscher Tatsachen eine Straftat wird in Deutschland? 

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Energiewende: Warum grüner Strom in Deutschland weggeschmissen wird

Der NDR hat einen TV-Beitrag zweitverwertet und noch einen Podcast daraus gemacht.
Bei 11Km geht es um das Verklappen von Strom.
Die üblichen Probleme der deutschen Energiewende werden beschrieben (Wetterglück und wenig Last) und flexible Strompreise als Lösung angepriesen. Konsumenten sollen gefälligst dann Strom verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist. 
Also den Geschirrspüler anschalten, obwohl er noch gar nicht voll ist oder die Maschine Wäsche anstellen, auch wenn die Trommel noch reichlich Platz hätte. In Dänemark würde das schon sehr gut funktionieren, das Land hat allerdings auch eine andere Durchdringung mit Smartmetern als Deutschland. So weit so gut bzw. schlecht. 

Dann aber so ein krasser Logikbruch. Ein sehr großer Verbraucher von Strom in Deutschland ist die Industrie. Zwar schafft es der Podcast ein Interview mit einem Mitarbeiter von Aurubis in Hamburg zu führen und der erklärt ihm auch, was eine Unterbrechung der Produktion für Folgen hat, aber auf die Idee, dass eine Kupferschmelze kein Geschirrspüler ist, denn man mal so eben an oder ausstellt, darauf kommt der Autor des Podcasts offenbar nicht. 

Die intellektuelle Transferleistung wird konsequent verweigert. Schade. 

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Die Sektkorken fliegen bei der Windkraft-Lobby.
Der Ausbau der Windkraft im erstem Quartal wurde deutlich gesteigert. 

Die Zeit:

In den ersten drei Monaten des Jahres hat der Ausbau von Windkraftanlagen in Deutschland deutlich an Tempo gewonnen. Bereits im ersten Quartal 2025 wurde mit knapp 1.000 Megawatt an neu installierter Leistung rund ein Drittel des gesamten Zubaus des Vorjahres erreicht, teilte der Bundesverband WindEnergie (BWE) mit.

Auch bei den Genehmigungen zeigte sich ein Rekordniveau: „Im ersten Quartal wurde mit mehr als 4.000 Megawatt so viel Leistung neu genehmigt wie noch nie zuvor in einem Frühjahr“, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Damit übertreffe man bereits jetzt alle Frühjahre von 2017 bis 2022, teilte der Verband mit. Dieses Jahr habe dem Verband zufolge das Potenzial, ein Rekordjahr für Zubau und Genehmigungen in der Windenergie zu werden.

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Robert Habeck will sich nach Informationen des Spiegel aus dem Bundestag zurückziehen.

Wir erinnern uns an den Tag, an dem er Annalena Baerbock den Vortritt lassen musste.
Die Grünen waren auf dem Wege zur stärksten Partei zu werden. Baerbock vermasselte es dann aber gründlich. Ein umstrittenes Buch, bei dem unklar war, wer es geschrieben hat und das massenhaft Zitate anderer Quellen nicht als solche kennzeichnete, sprachliche Aussetzer („Wir müssen die Einheit Europa verenden“ oder auch die berühmte 360 Grad Wende) und ein eigenartiger Lebenslauf, alles das stutze die Grünen zurück.
Habeck wird sich vermutlich immer noch in den Hintern beißen dafür.
Nun hat er offenbar genug. 

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Martin Schlumpf berichtet am 7. April 2025  im Nebelspalter: 

Immer weniger Menschen sterben wegen Luftverschmutzung – Schlumpfs Grafik 144 

Jedes Jahr sterben weltweit Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Weil dabei aber das Risiko, wegen Luftverschmutzung in Innenräumen zu sterben, stark gesunken ist, fordert heute die Feinstaubbelastung im Freien am meisten Todesopfer. Energiearmut in armen Ländern ist eine wichtige Ursache für die Gefahr, wegen schlechter Luft zu sterben.

Was wichtig ist:

– 2021 starben wegen Luftverschmutzung weltweit rund acht Millionen Menschen.

– Das waren aber 46 Prozent weniger Todesfälle als 1990.

– Dabei ist das Risiko, wegen schlechter Luft in Innenräumen zu sterben, sogar um 66 Prozent zurückgegangen.

Die folgenden Zahlen stützen sich auf den soeben erschienenen neuesten Beitrag über Luftverschmutzung auf der Webseite «Our World in Data» (siehe hier). Die wichtigste Quelle dieses Berichts ist eine Studie über globale Krankheitslast (Global Burden of Disease, siehe hier), die 2024 am Institut für Gesundheitsmetrik und -bewertung der Universität Washington durchgeführt wurde. Gemäss dieser Studie gab es 2021 global gut acht Millionen Todesopfer wegen Luftverschmutzung – 2,4 Millionen davon in China, 2,1 Millionen in Indien.


Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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