Vor einem Jahr hatten die Politiker eher die Sorge, dass die Infrastruktur für die 3.000 Fachkräfte, die die geplante Batteriefabrik von Northvolt benötigt, nicht rechtzeitig steht.
Für die Orte rund um Heide wäre das ein gewaltiger Zuwachs. Handwerksbetriebe hatten schon Angst, dass ihnen die Fachkräfte abgeworben werden. Kindergärten, Schulen, Wohnungen – vieles hätte da sein müssen.
Möglicherweise waren diese Überlegungen überflüssig.
NDR:
Die ländliche Idylle bleibt vorerst auch auf den Flächen erhalten, die direkt an die geplante Batteriefabrik angrenzen. Das zuständige Amt Heider Umland wollte eigentlich damit beginnen, ein großes Industrie- und Gewerbegebiet für Northvolts Zuliefererbetriebe zu schaffen. Weitere Steuergelder setzt das Amt aufgrund der aktuellen Lage dafür aber zunächst nicht mehr ein. „Wir wissen nicht, wie es weiter geht mit Northvolt. Das betrifft alle Bereiche des Ansiedlungsprojektes“, sagt Amtsleiter Björn Jörgensen. Er und sein Team haben das Thema Northvolt seit drei Jahren auf dem Tisch. „Das ist eine Achterbahnfahrt mit den ständigen Auf und Abs in Sachen Northvolt. Wir würden jetzt nach der langen Planung gerne umschalten in den Umsetzungsmodus.“ Das sei aber nicht möglich, weil man nach dem Insolvenzantrag des Mutterkonzerns auf die Entscheidungen des schwedischen Insolvenzverwalters warten müsse, so Jörgensen.
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Stefan Spiegelsperger erklärt auf seinem Videoblog die Geschehnisse am 22.03.2025. An dem Tag gab es einen ersten Vorgeschmack auf die künftigen “Hellbrisen” mit viel Sonne und viel Wind.
Insgesamt hat der Tag die Deutschen 160 Millionen Euro gekostet, rechnet er vor.
Das sind EEG-Kosten und die Kosten der Redispatch-Maßnahmen.
Wenig Last am Wochenende kam mit viel Sonnenschein zusammen.
Spiegelsperger wünscht sich Ostern schlechtes Wetter, idealerweise Regen.
Ansonsten haben wir niedrige Last und hohe Erzeugung – und noch größere Probleme.
Wir hatten dieses Szenario hier schon mal beschrieben. Mittlerweile warnen immer mehr Verbände, die Bundesnetzagentur und Übertragungsnetzbetreiber.
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Wir hatten erst kürzlich über eine Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung berichtet. Darin wurde die Prognose von dramatischen Temperatursteigerungen auf der Welt aufgestellt, die aber erst in 1.000 Jahren wirken werden.
Das ZDF nimmt das Thema (wie erwartet auf):
Der Hauptunterschied ist der lange Zeitraum, auf den die Studie blickt. Fast alle Simulationen reichen nur bis ins Jahr 2100 oder bestenfalls bis 2300. Der maximale Temperaturanstieg werde aber erst später erreicht werden. Man könnte sagen: Um alle Folgen des momentanen Geschehens abschätzen zu können, hilft der erweiterte Blick. Denn:Was wir heute tun, wird das Leben auf diesem Planeten für Jahrhunderte prägen. Darüber hinaus beziehen die Forschenden in ihren Simulationen „alle wichtigen Rückkoppelungen im Kohlenstoffkreislauf“ gemeinsam mit ein und simulieren, welche Einflüsse diese auch auf lange Sicht haben könnten.
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Vattenfall plant einen riesigen Windpark in der Nordsee.
Der Baubeginn für die Windparks Nordlicht 1 und 2 ist für das Jahr 2026 geplant. Die Windparks sollen 2028 in Betrieb genommen werden, wobei Nordlicht 1 das größte Offshore-Windprojekt Deutschlands werden soll.
„Der Offshore-Windcluster Nordlicht ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe. Durch die Beschleunigung der Energiewende in Deutschland und die Unterstützung der industriellen Dekarbonisierung wird er saubere, zuverlässige Energie liefern und zugleich Innovation und Nachhaltigkeit in der Branche fördern. Wir freuen uns darauf, dieses wichtige Projekt in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern entlang der Lieferkette umzusetzen“, sagt Helene Biström, Head of Business Area Wind bei Vattenfall.
Vattenfall wird die von BASF im Jahr 2024 erworbenen Anteile am Nordlicht-Cluster zurückkaufen. Die BASF sicherte sich den Zugang zur langfristigen Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien und setzt damit die Zusammenarbeit fort. Diese Vereinbarung sichert die Versorgung der BASF-Chemieproduktion in Europa mit Strom aus erneuerbaren Energien – zu einem Zeitpunkt, an dem ein solcher zusätzlicher Bedarf benötigt wird.
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Die taz zweifelt an der Energiewende. Eine mutige Einsicht.
Allein mit den Erneuerbaren wird die Energiewende nicht gelingen, sagt der Autor und blickt dabei auf die gesamte Welt, wo der Stromhunger wächst – mehr wächst als Sonne und Wind es ausgleichen können, denn deren Ausbau verbraucht Ressourcen, die begrenzt sind. Die Lösung: Mehr Effizienz.
Dass diese Rechnung trotzdem nicht aufgehen kann, deutete IEA-Chef Fatih Birol in einigen Sätzen abseits der eigentlichen Energiekennzahlen an: Es würde dafür an den Rohstoffen fehlen. Kupfer, so merkte er an, werde schon um 2030 knapp werden. Kupfer jedoch ist – neben anderen Elementen, wie Lithium und Kobalt – ein wesentlicher Rohstoff der Energiewende.
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Ein Traum wird wahr: Aus Scheiße Geld machen.
In Mannheim wird aus Klärgas Methanol erzeugt, das von Schiffen genutzt werden kann.
SWR:
Die Betreiber der Anlage sprechen von einer Weltneuheit für die nachhaltige Schifffahrt. Diese werde aus ihrer Sicht einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass diese mit weniger fossilen Treibstoffen auskommt. Verkehrsminister Wissing betonte, wie wichtig es sei, dass das Projekt aus Deutschland komme und man den Treibstoff nicht aus dem Ausland importieren müsse. Konkret wird Kohlendioxid aus dem Biogas der Mannheimer Kläranlage mit Wasserstoff zu e-Methanol umgewandelt. Der Wasserstoff wird im besten Fall vorher mit Elektrolyse und grünem Strom erzeugt.
Die Anlage dafür ist auf dem Gelände der Kläranlage entstanden. Entwickelt haben sie das Mannheimer Klimatechnik-Startup ICODOS GmbH, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Eigenbetrieb Stadtentwässerung der Stadt Mannheim.
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