DWD: Dunkelflauten ganz normal

Leser dieses Blogs wussten es schon am 17.12.2024. Dunkelflauten sind alles andere als ein Mythos, auch wenn sich Menschen wie Claudia Kemfert ganz anders dazu äußern. Sie hielt die Dunkelflaute für skandalisiert und behauptete, es gäbe genügend Speicher. 
 
Nun, Dunkelflauten sind gang und gäbe, wir haben es anhand von Daten aufgezeigt in dem Beitrag. Sie sind auch kein Skandal, wie sollte auch etwas Natürliches ein Skandal sein? 
 
Der Deutsche Wetterdienst hat nun eine Analyse nachgelegt, der zum gleichen Schluss kommt wie wir hier vorher auch schon. Es gab diese Phasen immer und es ist auch keine Tendenz abzusehen, dass sie mehr oder weniger werden. So viel zum Mythos Dunkelflauten.  

In der ersten Hälfte des Novembers 2024 trat eine Phase mit geringen Windgeschwindigkeiten in Deutschland auf, wodurch sich eine Phase mit geringer Stromerzeugung aus Windenergie ergab. Besonders ausgeprägt war dies am 6.11.2024, der sich zusätzlich durch unterdurchschnittliche Einstrahlungsverhältnisse ausgezeichnet hat. Aufgrund der Auswirkungen auf den Energiemarkt wurde die Schwachwindphase vielfach in Medien thematisiert und unter dem Stichwort „Dunkelflaute“ diskutiert.

Bereits frühere Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes haben aufgezeigt, dass das Risiko für eine solche Situation besonders dann besteht, wenn eine Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ vorliegt. Diese Großwetterlage lag auch an den windarmen Tagen am Novemberanfang vor. Konsistent zu den früheren Untersuchungen trat auch bei diesem „Hoch Mitteleuropa“ die Situation auf, dass in anderen Regionen Europas – insbesondere in Teilen Skandinaviens – überdurchschnittliche Windverhältnisse vorlagen, was auch in den Stromerzeugungsdaten der Region sichtbar wurde.

Aufgrund der deutlichen Auswirkungen auf die Stromerzeugung stellt sich die Frage, ob eine Tendenz zu Veränderungen des Auftretens dieser Wetterlagen im Kontext des fortschreitenden Klimawandels erkennbar ist. Für die Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ zeigen die Auswertungen für die zurückliegenden Jahrzehnte jedoch weder eine Zunahme in der Anzahl der Tage, noch der maximalen Andauer im Winterhalbjahr. 

Ein Skandal ist eher das Herunterspielen, dass das Stromsystem in Europa so sensibel ist, dass es innerhalb weniger Tage Preise von nahezu 1.000 Euro MWh bis hin zu fast Null erreichen kann. Und skandalös ist ebenfalls, dass deutsche Nachbarländer sich ernsthaft Gedanken machen, uns keinen Strom mehr zu liefern in solchen Zeiten, weil sie mit in den Preis-Sog gerissen werden.  

+++

Der dritte Block des Kernkraftwerks Flamanville ist in Betrieb gegangen. 
 
1600 Megawatt soll der Reaktor ab dem Sommer liefern. Die deutsche Anti-Atom-Szene wird nicht müde, die lange Bauzeit und die Kosten zu erwähnen. Leider wird vergessen, dass solche zuverlässigen Stromquellen dringend gebraucht werden, wenn in Deutschland mal wieder kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint.  
Wir müssten den Franzosen also dankbar sein, das Gegenteil passiert. 
Der Strom aus Flamanville hat übrigens einen ganz gewaltigen Unterschied zu ehemals deutschem Strom aus Kernenergie: er verstopft die Netze nicht. Das haben die Franzosen irgendwie besser drauf als die Deutschen.

+++

Axel Bojanowski im Interview mit Amardeo Sarma von GWUP. 
 
Es geht um die Debatte rund um das Klima und die Klimawissenschaften.

+++

In den letzten Jahren wurden strengere Umweltvorschriften im internationalen Schiffsverkehr eingeführt, insbesondere durch die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Seit 2020 ist die Nutzung von Treibstoffen mit einem Schwefelgehalt von mehr als 0,5 % (vorher 3,5 %) stark eingeschränkt worden. Schwefelverbindungen in Schiffstreibstoffen führten zuvor zu einer signifikanten Produktion von Aerosolen, die Sonnenlicht reflektieren und eine kühlende Wirkung auf das Klima haben. 

Mit dem Rückgang dieser Aerosole hat sich diese kühlende Wirkung verringert, was einen Beitrag zu den jüngsten Temperaturanstiegen leisten könnte. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Meteorologie schätzt, dass die Reduktion von Schwefelemissionen durch den Schiffsverkehr allein zu einer Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur von 0,05 bis 0,1 °C beitragen könnte.  
0,1 °C klingt wenig, ist aber auf die bisherige Erwärmung seit Mitte des 19. Jahrhundert ein Anteil von 8%. Nimmt man einen kürzeren Zeitraum wird der Anteil entsprechend höher.  
 
Das Max-Plank-Institut forscht derweil an Wolken.  
Die HALO-Messkampagne wurde erst kürzlich abgeschlossen

Werden die Kapverdischen Inseln in Zukunft feuchter oder trockener? Wird es in der Sahelzone mehr oder weniger regnen? Die Antworten auf Fragen wie diese hängen stark davon ab, wie sich das tropische Regenband in Zukunft verändert. In Fachkreisen als Innertropische Konvergenzzone (Intertropical Convergence Zone, ITCZ) bezeichnet, zieht sich dieses Wolkenband in der Nähe des Äquators um die Erde – es ist aber in sich erstaunlich komplex und variabel.

Die vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitete Messkampagne PERCUSION hat die vielfältigen Vorgänge in der atlantischen ITCZ mit einem Fokus auf die Mesoskala untersucht – also alles, was größer als individuelle Wolken, aber kleiner als die Skala der Großwetterlagen ist. Sie war Teil der umfangreicheren Expedition ORCESTRA und ist nun mit einem finalen Workshop in Hamburg zu Ende gegangen. 

+++

Wer Rindfleisch-Fondue oder auch Käse-Fondue zu Weihnachten ist, der sollte sich was schämen. Die Tagesschau belehrt die Leser, was man Weihnachten nicht mehr guten Gewissens essen sollte. 
 
Dabei kommen auch bizarre Tipps heraus. Wer kennt sie nicht, die deutschen Tomaten aus Gewächshäusern im Dezember. Ob die Autoren jemals Tomaten angebaut haben?

Tomaten aus Spanien, wo die Gewächshäuser nicht beheizt werden müssen, sind oft eine bessere Wahl als solche aus regionalem Anbau im Winter“, erklärt der Ökonom Springmann. Es sind also viele Faktoren, die beeinflussen, wie CO2-intensiv verschiedene Beilagen sind.



Teilen: