Greenpeace trommelt gegen CCS

Deutschland bewegt sich in Sachen CCS. Das passt einigen nicht. Das gehört Greenpeace.

Besonders problematisch ist, dass solche Technologien den Blick auf die wahren Ziele verstellen: Die Emissionen in Industrieländern wie Deutschland müssen schnell gesenkt werden, indem die Energiewende massiv beschleunigt und konsequent Energie gespart wird. Bereits im Februar 2024 stellte das Bundeswirtschaftsministerium seine Carbon-Management-Strategie vor, die darauf zielt, die deutschen Treibhausgasemissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Als eine der Maßnahmen wird die Verpressung von Kohlendioxid in tiefen Gesteinsschichten angeführt – ein Irrweg, wie Greenpeace in einer ausführlichen Stellungnahme darlegt. 

CCS steht für Carbon Capture and Storage – die Verpressung und unterirdische Lagerung von CO2. Doch sie kann niemals eine Alternative zur CO2-Reduzierung sein. „CCS ist eine Scheinlösung, die einem großen Teil der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht helfen wird”, meint Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. “Die überdimensionierten Pläne der Bundesregierung, bis zur Hälfte der heutigen Industrieemissionen künftig zu verpressen, gaukeln Teilen der Wirtschaft ein ,Weiter so‘ vor. Das ist klima- und wirtschaftspolitisch gefährlich.” 

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Früher galt der Blick auf das Wetter in erster Linie dazu zu sehen, ob man sich angemessen kleidet oder Veranstaltungen draußen stattfinden können. Auch für Landwirte sind die Wetterberichte wichtig. Heutzutage muss das Thema Strom immer mitgedacht werden. Es sieht nach einer weiteren Woche mit wenig Sonne und Wind aus. Montel:

Die Wetterdienste Ubimet und SMHI erwarten zu Beginn der kommenden Woche Windkraftspitzen im Bereich von 20-30 GW. Diese könnten jedoch bis zum Ende der Woche auf 5-15 GW fallen. Jedoch seien die Prognosen noch mit großen Unsicherheiten behaftet, so Ubimet. Die saisonale Norm für die Windeinspeisung in der nächsten Woche liegt bei rund 19 GW, so Daten von Montel Analytics. Die Situation könnte sich jedoch in der Woche vom 18. November verbessern, so der schwedische SMHI, der zuletzt von einer durchschnittlichen Windeinspeisung von 12-30 GW und Spitzenwerten von bis zu 40 GW ausging. Der Normalwert für diese Zeit liegt bei 18,5 GW, so Montel-Daten. Der Jahreszeit entsprechend sollte die Solareinspeisung voraussichtlich gering ausfallen, mit Spitzenwerten im Bereich von 3-10 GW für die kommende Woche, so Ubimet. Auch in der Folgewoche ab dem 18. November sollte die Wolkendecke dicht bleiben, so dass sich auch die Solareinspeisung wahrscheinlich nicht erholen werde, schätzte der DWD. 

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Die Tagesschau über Wasserstoff-Importe. Ein neues Problem taucht auf, die Länder, auch die Deutschland beim Import so stark setzt, brauchen die eigene Produktion möglicherweise selbst.

Reiner Wasserstoff sei allerdings „noch nicht schiffbar“, erklärt Frank Merten vom Wuppertal Institut. Über den Schiffsweg könnten deshalb nur Derivate wie beispielsweise Ammoniak kommen. Deshalb gilt der Import über Pipelines aus Staaten innerhalb Europas als der bessere Weg. Doch potenzielle Exportländer wie Frankreich, Großbritannien, Spanien oder die Niederlande bauten ihre Produktion selbst gerade erst auf, so Merten.

„Spanien hat schon großen Bedarf, lokal den Wasserstoff einzusetzen. Die Mengen werden also erst später zur Verfügung stehen. Und auch Frankreich verfolgt dezidiert erst mal die eigene Versorgung – und auch in den Niederlanden oder Großbritannien, gibt es eigene Bedarfe.“ Der Eigenbedarf in den Ländern sei somit das größte Hemmnis für Importe in Deutschland. Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass Wasserstoff deshalb auf absehbare Zeit knapp bleibe – ungeachtet aller anderen Herausforderungen.

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Welche Qualitätsprüfung mag es beim ZDF geben? Bei Christian Scharun scheinen die neuesten Forschungsergebnisse zum Golfstrom noch nicht angekommen zu sein.

Als in dem Actionfilm „The Day After Tomorrow“ der Golfstrom zusammenbricht, versinkt die Welt in einem Chaos aus Naturkatastrophen und Panik. Auch wenn Hollywood hier erwartungsgemäß dick aufträgt, zeigt es eines doch sehr deutlich: Der Golfstrom, welcher als Teil der atlantischen Umwälzzirkulation unser gemäßigtes Klima in Europa beeinflusst, stellt einen äußerst sensiblen Kipppunkt in unserem Erdsystem dar.

Aktuelle Studien zeigen sogar, dass dieser so wichtige Meeresstrom bereits stärker abgeschwächt ist und sich damit bereits näher an einem Kipppunkt befindet, als wir das bisher dachten – vielleicht schon in diesem Jahrhundert. Die Ursache dafür ist in erster Linie das Schmelzen des grönländischen Eisschildes. Schmelzwasser gelangt dadurch in den Atlantik, verändert dort die Dichte und Temperatur des salzhaltigen Meeres und bringt somit diese große Ozeanpumpe ins Stocken.

Wir hatten erst kürzlich einen Artikel über den Stand. Die Daten sagen etwas anderes aus, vielleicht kennt Scharun einfach nicht den Stand der Wissenschaft?

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Die nächste Klima-Konferenz steht vor der Tür. Mal sehen, was Länder wie China sagen, dass sie als größter Emittent von CO2 auch zahlen sollen. RP:

Schulze betont, dass Deutschland bei der Finanzierung seinen „fairen Anteil“ leiste und dadurch die Glaubwürdigkeit habe, auch andere aufzufordern, mehr zu tun. Die Bundesregierung hat gerade Daten an die EU-Kommission gemeldet, wonach Deutschland 2023 insgesamt 9,9 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat. 5,7 Milliarden davon kommen aus dem Bundeshaushalt und fließen in den Klimaschutz ärmerer Länder. Für die Zeit ab 2025 hat die Regierung zugesagt, jährlich sechs Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln bereitzustellen. „Ich erwarte von China und den Golfstaaten, dass auch sie mehr für Klimaschutz und Klimaanpassung in Entwicklungsländern tun“, so Schulze. Diese Länder hätten die nötige Wirtschaftskraft „und gehören mit den klassischen Industrieländern zu den maßgeblichen Verursachern des Klimawandels.“

Immerhin sind diesmal auch die Taliban dabei. Tagesschau:

Erstmals nach ihrer Machtübernahme 2021 werden die afghanischen Taliban an einer UN-Klimakonferenz teilnehmen. Eine afghanische Delegation werde bei der Weltklimakonferenz (COP29) in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku dabei sein, teilte der Sprecher des Außenministeriums in Kabul, Abdul Qahar Balkhi, mit. Beamte der Nationalen Umweltschutzbehörde seien bereits in Aserbaidschan eingetroffen. Welchen Status die Delegation haben wird, ist unklar. Vermutlich dürften die Islamisten jedoch nur als Beobachter an dem zweiwöchigen Treffen teilnehmen. Aserbaidschan als Gastgeber hatte im Februar seine Botschaft in Kabul wieder geöffnet. Eine offizielle Anerkennung der Taliban-Regierung ging damit allerdings nicht einher.

Es werden 80.000 Teilnehmer erwartet. Warum solche Events nicht komplett digital stattfinden ist schwer verständlich.
Aber Baku soll ja sehr hübsch sein.

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