Daumendrücken für die E-Autohersteller

Wer sich so ein Gefährt zulegt, der sollte dem Hersteller zukünftig beide Daumen fest drücken. 
Wenn nämlich eine permanente Verbindung des Fahrzeugs zum Server des Herstellers erforderlich ist, kann es zu Problemen kommen, nämlich dann, wenn der Hersteller diese Server abschaltet. Das kann nach einer Insolvenz passieren. Chip.de über die Pleite des Hersteller Fisker.

Die Insolvenz des Elektroautoherstellers Fisker im Jahr 2024 hat drastische Folgen für Autobesitzer. Die Fahrzeuge sind ohne funktionierende Server nicht mehr nutzbar. 

„All Electronics“ berichtet, dass viele der betroffenen Besitzer ihre Autos als wertlose Objekte betrachten. Ein Besitzer beschreibt seine Lage mit den Worten: „Mein Auto ist jetzt nur noch ein teures Rasenornament.“ Fisker setzte auf ein „softwarezentriertes Fahrzeugdesign“, das eine ständige Verbindung zur Hersteller-Cloud erforderte. Nach der Abschaltung der Server durch die Insolvenz sind die grundlegenden Funktionen wie Batteriemanagement und Türsteuerung nicht mehr verfügbar. 

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Der ADAC hat sich die Abgaswerte von Fahrzeugen angesehen, die mit E-Fuels betankt wurden. Zu den getesteten Fahrzeugen gehörte ein VW Golf 2.0.

Der getestete Golf 2.0 TSI gehört zur aktuellen Benzinergeneration mit Turboaufladung, Direkteinspritzung und Ottopartikelfilter. Er erfüllt die finale Euro-6d-Abgasnorm. Alle Messergebnisse bestätigen die sehr geringen Schadstoffemissionen des Motors. In allen Zyklen werden die Grenzwerte weit unterschritten, selbst im sehr anspruchsvollen Autobahnzyklus des ADAC Ecotests. Die Partikelemissionen sind mit beiden Kraftstoffen ausgesprochen niedrig. Der NOₓ-Ausstoß sinkt durch den strombasierten Kraftstoff sogar um etwa 40 Prozent.

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Ursache und Auswirkung negativer Strompreise. Dr. Björn Peters erklärt beim Forum Wissenschaft, Wirtschaft und Politik den Sachverhalt.

Bei weiterem Ausbau von Solar- und Windkraft steigen die Zeiten mit Überschüssen immer weiter an. So wurden für das EEG zehn Milliarden Euro für 2024 budgetiert, die tatsächlichen Kosten werden deutlich über 20 Mrd. Euro liegen. Ein weiterer Anstieg ist unvermeidliche Folge des Ausbaus von Wetterabhängigen und hat nach Peters das Potenzial, die Leistungskraft des Bundeshaushalts zu überfordern. 

Auch eine Regelung in §51 EEG schafft laut Peters keine Abhilfe. Nach dieser lassen negative Preise von bestimmter zeitlichen Dauer zwar den Vergütungsanspruch für Großanlagen entfallen, allerdings fällt nur etwa eine Hälfte der PV-Anlagen darunter. Beim derzeitigen Boom von Balkonkraftwerken steht zu befürchten, dass nicht abregelbare Produktionsspitzen sogar bis hin zum Blackout führen könnten, während alle größeren Kraftwerke vom Netzbetreiber bei kritischen Lastsituationen aus der Ferne abgeschaltet werden können. 

Am Ende, so zeigte Peters anhand von Ergebnissen aus seinen Energiesystemmodellierungen, ist es der Ausbau der Wetterabhängigen, der unvermeidlich das Stromversorgungssystem strukturell immer weiter verteuert. Dabei steigen die sog. Integrationskosten der Wetterabhängigen mit dem Marktanteil exponentiell an. Die teuersten Schritte haben wir in Deutschland also noch vor uns. 

Abhilfe könnte nur schaffen, wenn die Frage in den Vordergrund rücke, wie viel Sonne und Wind der deutsche Strommarkt verträgt. Es gebe ein ökonomisch bestimmbares Optimum für das Idealmaß an Solar- und Windkraftwerken. Die Politik sollte sich nach Peters Aussage schnell darum bemühen, die Stromversorgung baldmöglichst wieder anhand von Marktprinzipien auszurichten. 
 

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Windkraft auf See ist wegen der Kosten der Leitung sehr teuer. Die Welt (Bezahlschranke) interviewte Norman Gerhardt vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik in Kassel. 
Er schlägt die Produktion von Wasserstoff auf hoher See vor. Erschreckend aber die Analyse, dass die Netzknoten im Norden am Anschlag sind. Wie passt das zum Ausbau?

WELT: Wäre die Technik beim Wasserstoff nicht auch sehr teuer? 

Gerhardt: Es stimmt, die Inseln und Pipelines wären teuer, und auch die Elektrolyse würde auf dem Meer mehr kosten als an Land. Die Wasserstoffpipeline kann aber im Vergleich zum Kabel die zehnfache Energiemenge transportieren und kostet weniger als die Hälfte. Beim Strom sind neben den teuren Kabeln vor allem die erwähnten Knotenpunkte im Norden das Problem. Die sind schon jetzt ausgeschöpft. 

WELT: Inwiefern? 

Gerhardt: Die zusätzlich erzeugten Leistungen würden einfach nicht mehr in das vorhandene Netz passen. Würde man dort einen neuen Windpark anschließen, müsste man den ständig stoppen. Ansonsten würde man das Netz überlasten, es könnte zusammenbrechen. Je mehr die Windkraft auf dem Meer für die Stromerzeugung ausgebaut wird, desto mehr Knotenpunkte muss man im Süden ausbauen und die teuren Hochspannungsleitungen bis in die Mitte Deutschlands.

Die ersten Offshore-Anlagen wurden noch in Schleswig-Holstein und Ostfriesland selbst ans Stromnetz angebunden. Jetzt muss das weiter im Landesinneren passieren, teils im Ruhrgebiet oder noch südlicher am Main. Bei den derart großen Energiemengen, die im Entenschnabel der Nordsee erzeugt würden, wäre das noch extremer, die teuren notwendigen Stromtrassen wären immer länger. Unabhängig davon hätte der Wasserstoff aber noch weitere Vorteile gegenüber dem Strom. 

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Die Starkregenfälle in der Region Valencia sind nicht so singulär, wie man es momentan liest. Das Phänomen DANA tritt regelmäßig im September und Oktober auf. Dieses Jahr mit extremen Regenfällen, weil das Mittelmeer immer noch sehr warm ist. Focus:

Für die Katastrophe war der sogenannte „Kalte Tropfen“ verantwortlich, in Spanienauch als „Dana“-Phänomen bekannt. „Dana“ ist ein Akronym für „depresión aislada en niveles altos“, zu Deutsch etwa „isoliertes Tief in großer Höhe“. Vor allem in den Monaten September und Oktober tritt „Dana“ häufiger auf der iberischen Halbinsel auf. 

In seiner Intensität sei das Phänomen „vergleichbar mit einem karibischen Hurrikan oder einem asiatischen Taifun“, sagte der spanische Wetter- und Klimaforscher Jorge Olcina der Nachrichtenagentur EFE. Grob gesagt entstehen die „kalten Tropfen“, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben. Die kalten Temperaturen in der Luft treffen auf die warmen Temperaturen des Meeres – die Folge sind große, schwere Wolken, die wie ein prall gefüllter Wasserballon von wuchtigen Stürmen angetrieben werden. Die Topographie der iberischen Halbinsel mit ihren Hügeln und Gebirgen begünstigt die Entstehung der Wolken zusätzlich. 



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