Alarmstufe Rot

Müsste man das Video von Spektrum der Wissenschaft in zwei Worten zusammenfassen, das wäre wohl die Lösung. In 15 Minuten rattert der Präsentator von einer Katastrophe zur nächsten. Hersteller von Hanfseilen müssten solche Videos gefallen, dürfte sich ihr Umsatz doch erhöhen bei den vielen Menschen, die sich nach dem Ansehen direkt aufhängen. „Wir haben es verkackt“, resümiert der Präsentator.
 
Vielleicht ist es der Kürze des Videos geschuldet, dass viele Punkte im Grunde nur weitergebetet wurden. Der Redaktion ist z. B. nicht aufgefallen, welche Diskussion rund um das Thema AMOC herrscht (wir berichteten), es wird trotzdem in die Liste der Kipp-Punkte aufgenommen. Auch beim Titelbild wird es haarig. Es zeigt eine Überflutungskarte für Nordwest-Deutschland. Schon kurz nach der Veröffentlichung der seinerzeitigen Studie kam Kritik an den Berechnungen.

Die Autoren hatten nämlich vergessen, dass es an Küsten Deiche gibt, die sich zudem aufstocken lassen. Das wird bereits seit Langem gemacht. Man hat stumpf Wasserstände weitergerechnet. Alles zusammengenommen ein nicht sehr wissenschaftliches Video. Sonst wären solche Sachen aufgefallen. Wie man als Wissenschaftsmagazin bei Zukunftsprognosen von „gesichert“ sprechen kann, ist ein weiteres Rätsel.
 
Was ist dann aber der Sinn solcher Videos? Ganz am Ende wird aufgelöst. Das Video ist eine Werbesendung für Planet Wild. Marketing by panic. Echt jetzt? 

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Diplom Klimakleber? Ja das geht! BZ:

Fast war die sogenannte „Letzte Generation“ in Berlin von der Bildfläche verschwunden. Doch im Hintergrund arbeitet sie weiter. Und bietet neuerdings sogar ein Studium an! In einer internen Chatgruppe laden die Klima-Kriminellen zur „Weiter-Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ein und stellen dafür einen „Lernplan“ vor. Die Bildung einer kriminellen Vereinigung ist in Deutschland strafbar – die Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte deshalb im Mai Anklage gegen 5 Mitglieder der „Letzten Generation“ erhoben.  Sie waren unter anderem für Stör-Aktionen bei der Ölraffinerie PCK in Schwedt, beim Flughafen BER und im Barberini-Museum in Potsdam verantwortlich.

In den Seminaren könnten die Aktivisten auch gleich lernen, wie die Gebühren für das Ablösen bezahlt werden können.  Ebenfalls BZ:

Dies hat zur Folge, dass die Aufwände der Polizei bei Blockaden von Aktivisten rechtssicherer und wirksamer den betreffenden Personen auferlegt werden sollen. Die Gebühr liegt zwischen 249 Euro und maximal 3900 Euro. Dazu komme eine Kostenpauschale von 66 Euro je Einzelfall. Im September urteilte das Berliner Oberverwaltungsgericht, dass die Berliner Polizei von Klimademonstranten, die sich bei Blockaden an der Straße festgeklebt haben, keine Gebühren mehr für deren Ablösung verlangen darf. 

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Deutschland in der Transformationsfalle. Ein Kommentar im Handelsblatt.

Der Irrtum liegt in einem Zirkelschluss der Politik: Die Vorreiterrolle in der Dekarbonisierung würde bedeuten, selbst führend in Dekarbonisierungstechnologien sein zu müssen, um die Kosten der Dekarbonisierung mit dem Wachstum aus ihnen zu bezahlen. Das erklärt, warum man vermeintliche Zukunftstechnologien subventionieren will. Man kann sich aber im Aggregat einer Volkswirtschaft nicht selbst subventionieren. Eine „Klimarendite“, die ja erst aus der (erfolgreichen) Internalisierung externer Kosten entsteht, gibt es nur dann, wenn entweder die Klimapolitik global koordiniert wird und keine einseitigen Wettbewerbsnachteile entstehen oder aber klimafreundliche Technologien selbst wettbewerbsfähig werden. Beides ist heute nicht der Fall, sodass die politische Hoffnung auf mehr Investitionsdynamik noch nicht zu einer glaubwürdigen Annahme der Kapitalmärkte geworden ist 

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Die Produktion von Strom durch Kohle erreicht einen neuen Höchststand. Mehr dazu auf Yahoo.

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Schleppnetzfischerei schadet dem Klima. Ingeneur.de mit einem Artikel, der sich auf eine Studie vom Helmholtz-Zentrum Hereon beruft.

Die Nordsee ist ein wichtiges Fanggebiet vor allem für Plattfische und Garnelen. Gefischt werden sie mithilfe von Schleppnetzen. Bei dieser Fangmethode lassen Fischkutter die Netze bis tief auf den Meeresboden absinken, um sie dann darüber zu ziehen. Dieses Verfahren hat jedoch weitreichende Auswirkungen auf die Ökosysteme am Grund des Meeres, wie eine aktuelle Studie zeigt. Forschende des Helmholtz-Zentrums Hereon haben in Zusammenarbeit mit Partnern des Projekts APOC herausgefunden, dass die intensive Schleppnetzfischerei die Fähigkeit des Meeresbodens erheblich beeinträchtigt, Kohlenstoff zu speichern. Indem Schleppnetze die Sedimente aufwirbeln, wird vermehrt Kohlenstoff freigesetzt. Dieser gelangt am Ende in Form von Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre und verstärkt den Klimawandel.

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In der Schweiz verlieren immer mehr Gemeinden ihr Mitbestimmungsrecht bei Windkraft-Projekten. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter aufgezeigt, wo die Probleme liegen (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/10/st-galler-gemeinden-haben-nichts-mehr-zum-bau-von-windraedern-zu-sagen).

Stromversorgung
St. Galler Gemeinden haben nichts mehr zum Bau von Windrädern zu sagen

Die Fakten: Die St. Galler Regierung hat einen Richtplan für Windkraft verabschiedet, der den Gemeinden das Recht nimmt, über Windanlagen abzustimmen. Auch die Gemeinden im Kanton Luzern können keine Abstimmungen über Windräder mehr abhalten, falls das Volk im November das neue Bau- und Planungsgesetz annimmt.

Warum das wichtig ist: Vor der Abstimmung über das nationale Stromgesetz im letzten Juni versicherten die Befürworter, dass die Gemeinden weiterhin das letzte Wort beim Bau von Windkraftanlagen hätten. Sie unterliessen es zu erwähnen, dass unabhängig vom Bund die Kantone die Möglichkeit haben, die Mitbestimmung der Gemeinden zu streichen. Bei den Windkraftgegnern fühlt man sich düpiert.

Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/10/st-galler-gemeinden-haben-nichts-mehr-zum-bau-von-windraedern-zu-sagen). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.



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