Wie wird der Winter?

Nachrichten, wie eine bevorstehende Jahreszeit in Bezug auf das Wetter wird, gibt es viele. Beliebt sind der Sommer und der Winter. In den wenigsten Fällen werden die Prognosen aber später überprüft. Einer der Prognosen, bei der das passierte, war die des Kriminal-Biologen Marc Benecke. Der lehnte sich im Frühjahr sehr weit aus dem Fenster und sagte einen “Höllensommer” voraus. Nun ist “Höllensommer” kein Begriff aus der Meteorologie, aber vielleicht wurde er genau aus diesem Grunde benutzt? Wir haben in diesem Blog die Prognose analysiert und kamen nicht zum Schluss, dass der deutsche Sommer 2024 ein “Höllensommer” war. 

Schon im Frühjahr 2024 rümpften Mitarbeiter von Kachelmannwetter die Nase über Benecke und seinen “Höllensommer”. Sie wissen, dass solche Prognosen Monate vorher immer mit großer Unsicherheit behaftet sind. Wie eine seriöse Berichterstattung über das Wetter einer Jahreszeit hingegen aussehen kann, zeigt der Kanal von Kachelmannwetter in einem aktuellen Video. Dort geht es um den bevorstehenden Winter.
 
Kein Wort von “Höllenwinter”. Es gibt überhaupt keine Prognose, denn das ist für Zeiträume, die Monate voraus liegen, auch nicht möglich. Es gibt dafür aber viele Informationen, wie sich die Winter seit den 2000er Jahren entwickelt haben.  Stattdessen wird lieber aufgeklärt, welche Bedingungen herrschen müssen, damit es ein kalter oder ein milder Winter wird. So geht gute Aufklärung, ohne große Aufregung und Warnung vor Katastrophen, die Monate im Voraus liegen.  
 
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Der Gaspreis wird die nächsten Jahre noch massiv den Strompreis beeinflussen. Der Grund dürfte die steigende Verstromung von Gas sein. Montel:

Die starke Korrelation zwischen Gaspreisen und Strompreisen wird in den nächsten drei Jahren anhalten”, fügte die Beratungsfirma in einem neuen Bericht hinzu. Den möglichen Anstieg sah Icis von 530 TWh in diesem Jahr bis auf 588 TWh im Jahr 2027. Auch in den Jahren 2026 und 2027 dürften die Gaskraftwerke weiterhin zu 57% der Zeit die europäischen Strompreise bestimmen, verglichen mit 56% in diesem Jahr, so Icis. Der Anteil von Gas an der gesamten Stromversorgung soll in den nächsten zwei Jahren konstant bei 17-18% bleiben. 

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Der Klimafond, den die Ampel aufgelegt hat, schmilzt, und zwar dramatisch. Der Münchener Merkur nennt Mitnahme-Effekte als einer der Gründe.

Doch auch unabhängig vom Finanziellen sehen die Rechnungsprüfer Probleme. Zum einen seien die Mitnahmeeffekte hoch. Der Fonds sei deshalb um fast die Hälfte – 45 Prozent – wirkungsloser. Viele Unternehmen sichern sich demnach Fördergelder zum Klimaschutz, die sie eigentlich gar nicht brauchen, weil sie die Maßnahmen ohnehin planten. Beispiele seien etwa Firmen, die ihre Gebäude auch ohne Zuschuss saniert hätten. Zudem werde auch nur selten geprüft, ob und wie stark die Fördergelder tatsächlich dem Klima nutzen, also etwa zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes beitragen. Das sei nur in 26 Prozent der Fälle der Fall, zitierte die Bild aus dem Gutachten. An sich soll für alle Maßnahmen angegeben werden, wie sehr sie den Ausstoß senken. Die Angabe sei „für die Bewertung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Klimaschutz-Maßnahmen eine zentrale Kennzahl

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Die Kuh als Klimakiller? Nein sagt Professor Windisch bei Topagrar.

Der Wissenschaftler sieht die Nutztierhaltung künftig vor allem auf Grünland. So gebe es keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung und gleichzeitig sorge die Grünlandnutzung für mehr Biodiversität und verbesserten Hochwasserschutz.  Zudem werde künftig nicht für die Ernährung nutzbare Biomasse verstärkt für die Fütterung verwendet. Windisch denkt hier etwa an Kleie aus der Getreideproduktion oder Trockenschnitzel von Rüben aus der Zuckerherstellung. Die Verfütterung solcher Reststoffe an Nutztiere sei effizienter als ihre Verwertung in Biogasanlagen. Es brauche eine Kreislaufwirtschaft mit Gesamtschau der Biomasseströme und eine Begrenzung des Leistungsniveaus von Nutztieren auf die Futterleistung unter Verzicht auf importiertes Futter. 

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Zu den Besonderheiten der deutschen Energiewende gehörte bisher, dass Regionen mit besonders hohem Ausbau an Wind und Solarstrom als Dankeschön auch besonders hohe Netzentgelte zahlen durften. Das wird sich nun ändern. Die Tagesschau:

Hintergrund der geänderten Entgelte ist eine Vorschrift der Bundesnetzagentur, die die finanziellen Lasten des milliardenschweren Umbaus der Energienetze auf andere Art verteilt als zuvor. Die Netze müssen vor allem dort stark ausgebaut werden, wo viel Ökostrom-Erzeugung entsteht – zum Beispiel angesichts der Windräder im Norden. 

Allerdings wird nur ein Teil des Stroms vor Ort gebraucht, der andere Teil fließt gen Süden, um Großstädte oder Industriezentren zu versorgen. Dass der ländliche Teil von Bayern entlastet wird, liegt daran, dass dort viele Photovoltaik-Anlagen neu installiert wurden und die Netze deswegen aufwendig ausgebaut werden mussten. 

Für den Ausbau der Netze mussten dünn besiedelte Regionen mit vielen Windrädern und Photovoltaik-Anlagen bislang mehr zahlen als Regionen mit relativ wenigen Windrädern und wenig Solaranlagen – obwohl diese Regionen von dem Stromzufluss profitierten. „Wir wollen faire Netzentgelte für die Menschen und Unternehmen, die in Regionen mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren leben beziehungsweise wirtschaften“, begründet der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, das neue Regelwerk, das nun erstmals Anwendung findet. 

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40% der Ausgaben der EU für das Klima zeigen keine Wirkung. Bauernblatt:  

Zwar flössen im laufenden Mehrjährigen Finanzrahmen zwischen 2021 und 2027 wiederum mindestens 26 Mrd. € in die Anpassung an den Klimawandel, und viele der geprüften Projekte verbesserten durchaus auch die Anpassungsfähigkeit der Betriebe. Aber immerhin 40 % aller Projekte brächten nur wenig oder gar keine Anpassungswirkung. Die Anpassung an den Klimawandel wird in der EU bekanntlich bereichsübergreifend finanziert; das Geld stammt also aus mehreren EU-Fördertöpfen wie Landwirtschaft, Kohäsion oder Forschung. Das macht es nach Darstellung der Rechnungsprüfer schwierig, den Weg der Fördergelder in jedem Projekt exakt nachzuverfolgen. Bei der Nachverfolgung des Mittelabflusses gebe es ebenso Nachbesserungsbedarf wie bei der die Berichterstattung über geplante und durchgeführte Anpassungsmaßnahmen. 

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Martin Schlumpf berichtet am 14. Oktober 2024 im Nebelspalter: 

Solar- und Windstrom brauchen mehr Ressourcen als Atomstrom – Schlumpfs Grafik 128

Unter den kohlenstoffarmen Technologien Wind-, Solar- und Kernkraft hat der Atomstrom den mit Abstand besten Ressourcen-Fussabdruck. Das heisst, Kernkraftwerke brauchen gegenüber Solar- und Windanlagen weniger Materialien, weniger kritische Mineralien und erzeugen weniger Bergbauabfälle. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des amerikanischen Think Tanks «Breakthrough-Institute», die im April dieses Jahres erschienen ist (siehe hier).

Was wichtig ist:

– Gemessen am Stromoutput ist der Materialbedarf eines Kernkraftwerks kleiner als derjenige von Solar- und vor allem von Windanlagen – und das, obwohl diese aufgeholt haben.

– Bei den kritischen Mineralien brauchen Kernkraftwerke sogar nur 8 bis 22 Prozent von dem, was Solar- und Windanlagen benötigen.

– Der Bergbau-Fussabdruck eines Kernkraftwerks liegt pro Stromeinheit bei 30 Prozent einer Solarfarm und bei 23 Prozent eines Onshore-Windparks.

Der Titel «Aktualisierter Bergbau-Fussabdruck und Rohmaterialbedarf für saubere Energie» (siehe hier) weist auf die zwei Hauptpunkte hin, die in der Studie behandelt werden: Einerseits geht es um den benötigten Materialbedarf für die Erzeugung von sauberem Strom, und andererseits um das Gestein aus dem Bergbau, das zur Gewinnung dieser Materialien benötigt wird.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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