Was wird aus den deutschen Wasserstoffplänen?

Keine Woche, in denen es keine Rückschläge bei den Plänen des deutschen Wirtschaftsministeriums gibt. Offenbar trauen immer weniger Unternehmen diesen Plänen und daher werden die Projekte, die Deutschland mit Wasserstoff versorgen sollten, eingestellt. Shell wirft nun auch das Handtuch.  In diesem Fall wäre es um blauen Wasserstoff gegangen, der aus Erdgas gewonnen wird. Grüner Wasserstoff ist zwar das Ziel von Robert Habeck, aber der Preis dafür ist noch so immens hoch, dass er z. B. Stahlproduktion unwirtschaftlich macht. Businessportal-Norwegen.com

In der vergangenen Woche hatte Equinor mitgeteilt, dass das von deutscher und norwegischer Seite hoch angebundene Vorzeigeprojekt, eine Pipeline für den Transport von blauem Wasserstoff nach Deutschland zu bauen, nicht realisiert wird. Diese Entscheidung dürfte auch Shell zum Rückzug aus seinem Wasserstoff-Projekt veranlasst haben. Das Unternehmen wollte gemeinsam mit Aker Horizons und CapeOmega einer Fabrik zur Herstellung von blauem Wasserstoff in großem Maßstab in der Nähe der Verarbeitungsanlage Nyhamna in der Gemeinde Aukra in Møre og Romsdal bauen. Der Wasserstoff sollte nach Europa geliefert werden und hätte den Bau einer separaten Wasserstoffpipeline von Norwegen zum europäischen Markt erfordert. Mit der Absage zum Bau der Pipeline durch Equinor ist nun auch das Shell-Projekt gestorben. 
 

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Nachklapp zum Extremwetter-Kongress in Hamburg. Auch hier keine Einordnung, dass Deutschland keine Insel ist und fast vollständig von Landmasse umgeben ist. MDR:

Zum Start des Extremwetterkongresses in Hamburg zeigen sich Fachleute aus Klimaforschung und Medizin hinsichtlich der beschleunigten globalen Erwärmung und der Zunahme von Wetterextremen beunruhigt. Wie aus einem jetzt vorgelegten Faktenpapier hervorgeht, sei die Häufung an Wärmerekordjahren seit dem Jahr 2000 „beispiellos“. Deutschland erwärme sich dabei deutlich schneller als der globale Durchschnitt. So liege das jüngste Jahrzehnt bereits 2,3 Grad über dem vieljährigen Mittel der Jahre 1881 bis 1910. Dieser besorgniserregende Temperaturtrend sei von dem überproportional hohen Anstieg der globalen Temperatur in den vergangenen 18 Monaten allerdings noch einmal zu unterscheiden, heißt es. 

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Klima-Aktivisten haben ein LNG-Terminal in Brunsbüttel versucht zu blockieren. MOPO

Die Polizei ist eigenen Angaben zufolge mit zahlreichen Kräften vor Ort und begleitet die unangemeldete Aktion zu Wasser und auf dem Land. Bis zum Nachmittag nahmen die Beamten zwei Personen in Gewahrsam und stellten bei sieben weiteren die Identität fest, wie die Polizei mitteilte. Zwei junge Männer hätten sich unerlaubt auf dem Baustellengelände aufgehalten, seien einem Platzverweis nicht nachgekommen und hätten während der Identitätsfeststellung Widerstand geleistet. Weil deren Identität so zunächst nicht habe geklärt werden können, habe ein Richter ihre Gewahrsamnahme angeordnet. 

Weniger Glück hatten Klima-Aktivisten bei der Wahl eines Flughafens für den Protest. Sie nahmen den in Kassel. Dort ist nur extrem wenig los. BZ

Gaga-Aktion der Klima-Chaoten: Aktivisten der „Letzten Generation“ haben Deutschlands einsamsten Flughafen in Kassel-Calden besetzt, um gegen klimaschädliches Fliegen zu protestieren. Aber: Von Hessens zweitgrößtem Flughafen heben in drei Monaten gerade mal sechs Flieger ab. Die Wartehalle ist in Kassel-Calden nahezu leer. Kein Flugzeug am Rollfeld. So wie sich Klimaschützer Flughäfen eigentlich wünschen. Nur am späten Nachmittag wird ein einziges Flugzeug an diesem Tag landen und starten. Mittags marschieren vor dem Terminal plötzlich sieben junge Klima-Aktivisten auf, pinseln den Spruch „How dare you“ (dt. „Wie könnt Ihr es wagen“) ihrer (zur Israel-Hasserin verkommenen) Klima-Ikone Greta Thunberg (21) in metergroßen Buchstaben an die Scheiben des Terminals. Und hocken sich davor – Sitzstreik. Dass Klima-Greta zur Zeit lieber auf antisemitischen Hass-Veranstaltungen mitläuft statt bei Umwelt-Aktionen, scheint die Klimakleber genauso wenig zu stören wie der nahezu leere Flughafen. 

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Die Schweizer Weltwoche über eine Studie zum Klima der letzten 485! Millionen Jahre.   

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht worden ist, basiert auf über 150.000 fossilen Daten und zeigt, dass die Erde in ihrer Geschichte weitaus grössere Temperaturschwankungen durchlaufen hat als bisher angenommen. Die Washington Post berichtet ausführlich. Die Durchschnittstemperatur erreichte während der heissesten Perioden bis zu 36 Grad Celsius, weit über den 14,98 Grad, die 2023 verzeichnet wurden. Besonders besorgniserregend sei die Geschwindigkeit der aktuellen Erwärmung, so die Autoren. Während frühere katastrophale Klimaänderungen wie die Auslöschung von 90 Prozent aller Arten vor 250 Millionen Jahren über Jahrtausende hinweg stattfanden, geschehe die gegenwärtige Erwärmung in einer beispiellosen Geschwindigkeit. 
 

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Ein Kommentar im österreichischen tkp über die deutsche Energiewende. Dieser hebt sich deutlich ab von den sonstigen eher zweifelhaften Artikeln der Seite, das rechtfertigt allerdings einen Link dahin. 

Eine flexible, ökonomisch orientierte Strategie ermöglicht es Ländern, effizienter mit ihren Energieressourcen umzugehen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der Einstieg in neue Energieformen und Technologien sollte erst dann erfolgen, wenn dies klar erkennbare wirtschaftliche Vorteile bietet, wobei ein späterer Umstieg vorteilhafter ist als ein verfrühter, der unnötige Kosten verursacht. Um im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückzufallen, ist es für Deutschland unerlässlich, seine Energiepolitik neu zu bewerten und einen Ansatz zu wählen, der auf ökonomischer Effizienz und Flexibilität basiert. Diese flexible Strategie kann nur durch eine konsequente Abkehr von einer politisch vorgegebenen Energiewende umgesetzt werden. Nur das würde absehbar dazu führen, dass Deutschland nicht immer weiter seine internationalen Wettbewerbsfähigkeit einbüßt. Die volkswirtschaftlichen Interessen müssen in Deutschland wieder im Vordergrund stehen. 

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KI soll Klimamodelle besser machen. t3n mit einem Artikel dazu, der allerdings auch den Schluss zulässt, dass die jetzigen Modelle Ungenauigkeiten und systematische Fehler haben.

Dadurch sollen Ungenauigkeiten und systematische Fehler bei der Klimamodellierung künftig möglichst vermieden werden, die vor allem einen Grund haben: Die Menge an Daten, die zur Vorhersage herangezogen werden können, ist schon allein durch die benötigte Rechenzeit begrenzt. Basierend auf der Auswertung satellitengestützter Beobachtungsdaten soll die KI mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung lernen, wie sich bestimmte Prozesse der Atmosphäre sowie Wechselwirkungen zwischen Land und Weltmeeren auswirken. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann in das „grobmaschige“ Erdsystem-Modell einfließen und dessen Leistungsfähigkeit deutlich verbessern, schreiben die Wissenschaftler:innen in einem Bericht, der im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlicht wurde. 

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