Die Waldbrandstatistik 2023 ist da!

Die FAZ mit einem Artikel über die Entwicklung von Waldbränden. Dort geht es aber mehr um die internationale Entwicklung.

Die Häufigkeit und die Intensität extremer Waldbrände haben sich einer Studie zufolge in den vergangenen 20 Jahren weltweit mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung sei auf die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zurückzuführen, hieß es in der am Montag in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution“ veröffentlichten Untersuchung. Mithilfe von Satellitendaten untersuchten die Forscher zwischen 2003 und 2023 fast 3000 besonders große Waldbrände. Dabei stellten sie fest, dass sich ihre Häufigkeit in diesem Zeitraum um das 2,2-Fache erhöht hat. Auch die Intensität der 20 extremsten Brände pro Jahr habe sich mehr als verdoppelt, hieß es in der Studie weiter. Diese Entwicklung scheine sich „zu beschleunigen“.

So weit, so dramatisch. Vielleicht hatte man bei der FAZ keine Lust zu recherchieren, wie die Situation in Deutschland ist, dabei gibt es sehr gute Daten, die in der Regel im Juli für das vorangegangene Jahr zur Verfügung gestellt werden. In Deutschland sieht die Entwicklung allerdings etwas anders aus. Es ragen drei Jahre heraus, das war die Jahre 2018, 2019 und 2022. Drei sehr trockene Jahr. 2023 ging sowohl die Zahl der Brände als auch die verbrannte Fläche zurück.

Die Statistik des Landwirtschaftsministeriums gibt auch Auskunft über die Ursachen. Diese liegen in den meisten Fällen aber im Dunklen. Allerdings braucht jeder Waldbrand einen Idioten, der ihn verursacht. Egal, ob willentlich oder aus Fahrlässigkeit.

Wir haben das Thema eigentlich regelmäßig am Wickel, weil es sehr gern für alles Mögliche missbraucht wird. Wälder zünden sich fast nie von selbst an, es sind fast immer Menschen, die das machen. Ohne Zündung kein Waldbrand. Aus den Zahlen geht auch hervor, welche Bundesländer besonders betroffen sind. Im Jahre 2023 waren es Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Auch hier der Hinweis, dass es sehr oft Brände auf ehemaligen Truppenübungsplätzen sind, die die Löscharbeiten enorm erschweren. Mit anderen Bränden wird die Feuerwehr offenbar recht gut fertig. Löschen unter Lebensgefahr ist ein Problem. Man sollte daher immer etwas hellhörig werden, wenn das Thema Waldbrand in der Klimadebatte gespielt wird. Für Deutschland lohnt es sich die Zahlen zu hinterfragen. Das ”Es wird alles immer schlimmer” greift bei dem Thema nicht.

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Fast im Wochentakt gibt es Neuigkeiten bei der Batterieforschung. Von vielen Durchbrüchen hört man aber später nichts mehr. Sabine Hossenfelder hat sich auf Ihrem YouTube-Kanal mit dem Thema beschäftigt, allerdings auf einer Meta-Ebene. Es geht um den Hype-Cycle, einem Tool zur Bewertung von Technologien und deren Reife und Weiterentwicklung.

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Axel Bojanowski über eine neue NGO in der Welt (Bezahlartikel).

“Der Handel sollte auf die gesamte Wirtschaft ausgeweitet werden, empfiehlt Ökonomie-Professor Joachim Weimann von der neuen bürgerlichen Denkfabrik „Republik21“. Verbraucher und Unternehmen würden allmählich steigende Kosten spüren, sodass sie sich CO₂-armen Technologien zuwenden dürften. Das Vorgehen wird seit Jahrzehnten von Ökonomen empfohlen, aber weil sich der Zertifikate-Handel politisch nicht ausnutzen lässt, hat die alte Klimabewegung die Option bekämpft – mit Erfolg. Als marktwirtschaftliches Instrument ist der Emissionshandel nicht wohlgelitten, denn er würde die Klima-Lobby überflüssig machen: Die meisten Klimaschutz-Maßnahmen könnten eingestellt werden, etwa Gesetze und Vorschriften, Abgaben und Steuern, Forderungen nach Verzicht und Einschränkungen, und auch für die Klimakatastrophen-Einpeitscher gäbe es keinen Bedarf mehr – gigantisch hohe Summen würden frei für andere Vorhaben. Ökonom William Nordhaus, für seine Klimaschutz-Rechnungen mit dem Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet, fordert seit langem, große Staaten sollten mit dem Emissionshandel in einem „Klimaklub“ den Anfang machen, der an seinen Außengrenzen CO₂-Abgaben verlangte, was die Aufnahme in den Klub für weitere Länder attraktiv machen könnte.”

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Frankreich hat Meinungsverschiedenheiten mit der EU über den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Energynews:

“Despite the criticism, France persists with its energy strategy. The updated version of the Pniec, recently published by the European Commission, shows that France is maintaining the same targets for the development of renewable energies. The French government prefers to insist on a “decarbonized” objective, including nuclear power, which is low in greenhouse gas emissions. Under the plan, France aims to achieve a 58% share of decarbonized energy in itsfinal consumption by 2030. Paris maintains that this will contribute fully to European climate objectives. The government stresses that the 23% renewable energy target set for 2020 will finally be reached in 2024.”

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Science is settled? Im Fall des Klimas auf dem Mars offenbar nicht. Merkur.de:

“Heute ist der Mars ein kalter und unwirtlicher Planet, dessen Temperaturen zwischen -150 Grad Celsius und 20 Grad Celsius schwanken. Doch wie war das in der Vergangenheit? War der rote Planet damals auch eiskalt oder hatte er ein eher gemäßigtes Klima, wie die Erde? Da es auf dem Mars nachweislich flüssiges Wasser in Form von Seen und Flüssen gab, liegt die Vermutung nahe, dass der Planet einst warm war. Doch das stimmt möglicherweise gar nicht, wie eine neue Studie zeigt.”

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Martin Schlumpf berichtet am 8. Juli 2024 im Nebelspalter: 

Flatterhafter Windstrom – Schlumpfs Grafik 118

Baudirektor Martin Neukom hat vor kurzem bekanntgegeben, dass der Zürcher Regierungsrat 20 Regionen des Kantons als sehr gut geeignet für Windräder ausgewählt hat. Insgesamt könnten auf diesen Standorten rund 70 Anlagen gebaut werden. In den meisten Fällen wären diese über 200 Meter hoch, was einer massiven Industrialisierung bisher unberührter Naturlandschaften gleichkommt.

Die Begründung für diesen radikalen Schritt: Bessere Versorgungssicherheit im Winter wegen des Stroms aus Windanlagen. Das entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aber als äusserst fragwürdig.

Was wichtig ist:

– Deutsche Onshore-Windanlagen erzeugen fast zwei Drittel ihres Stromes im Winter und kompensieren damit scheinbar die Winterschwäche der Solaranlagen.

– Das ist aber nicht viel wert, weil die Stromerzeugung aus Wind sehr unberechenbar ist und massive Schwankungen aufweist.

– Produktionsdaten zeigen: Auch im Winter gibt es immer wieder Perioden, wo der Wind über mehrere Tage fast ganz ausfällt.

Meine folgende Analyse der Windstromerzeugung bezieht sich auf das deutsche Stromsystem, weil Windstrom bei uns erst eine marginale Rolle spielt: Die 44 laufenden Schweizer Windenergieanlagen erzeugten 2023 170 Gigawattstunden (GWh) Strom. Damit haben sie nur gerade 0,2 Prozent zu unserer Landeserzeugung beigetragen.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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