Tysk energiomställning? Nej tack

Tysk energiomställning? Nej tack. Man nennt so etwas eine schallende Ohrfeige. Schweden erteilt einer weiteren Stromtrasse nach Deutschland eine Absage. Der Tagesspiegel zitiert die schwedische Ministerin Ebba Busch.

“”Wir können Südschweden, das ein großes Defizit in der Stromproduktion hat, nicht mit Deutschland verbinden, wo der Strommarkt heute nicht effizient funktioniert“, sagte Energieministerin Ebba Busch. Dies berge die Gefahr höherer Preise und eines instabilen Strommarktes in Schweden.”

Die Frage ist eine grundsätzliche. Warum sollte Schweden aus seinem Süden, der auf die Stromproduktion aus dem Norden des Landes angewiesen ist, überhaupt Strom exportieren, um Deutschland zu helfen? Viel klüger wäre es, die Industrien, die günstigen und verlässlich verfügbaren Strom benötigen, im Land zu behalten und die ausländische Industrien besser in Schweden anzusiedeln.
Genau das könnte hinter der Entscheidung stecken.

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Was wird nicht alles mit dem Klima in Verbindung gebracht. Auf die Idee, dass ein Krieg nicht klimafreundlich geführt werden kann, muss man auch erstmal kommen. Die Tagesschau.

“Die von der Initiative errechneten kriegsbedingten zusätzlichen Emissionen sollen dem jährlichen CO2-Ausstoß der Niederlande entsprechen oder der jährlichen Nutzung von 90 Millionen Autos. Auf 120 Seiten listet der Bericht Dutzende Emissionsquellen auf. Die Autoren beziehen in ihre Berechnung auch Emissionen ein, die als Folgen des Krieges heute schon absehbar sind.

So werden 32 Prozent der klimaschädlichen, kriegsbedingten Emissionen durch den Wiederaufbau verursacht. Um die zerstörten Gebäude, Verkehrswege, Industrieanlagen (bis Februar 2024 gut neun Millionen Einheiten) wieder aufzubauen oder instandzusetzen, braucht es energieintensive Baumaterialien wie Beton und Stahl, die auch transportiert werden müssen. Auch zerstörte Maschinen und Fahrzeuge, die ersetzt werden müssen, sind in der Bilanz berücksichtigt.”

Sorgen machen sich diesbezüglich auf einige SPD-Mitglieder laut taz.

“Sorgen machen sie sich dabei auch um die schlechte Ökobilanz des Krieges. So werde in der Ukraine nicht nur „hunderttausendfach am Fließband amputiert und gestorben“, auch sei die „Umweltzerstörung durch Munition, Bomben, Minen, Müll und Öl“ bereits so weit fortgeschritten, „dass alleine dadurch die Lebens- und Umweltqualität auf Jahrzehnte hinaus schwer geschädigt ist“. Entsprechend kritisieren die SPD-Mitglieder Deutschlands militärische Unterstützung der Ukraine: „Der durch die deutschen Waffen- und Munitionslieferungen verursachte CO2-Ausstoß ist so hoch, dass Deutschland seine CO2-Bilanz in die Tonne treten müsste, würde man auch diese Aktionen mit einrechnen”

Folgt daraus der Schluss, dass die Ukraine allein schon aus Gründen der Ökobilanz besser aufgeben sollte, weil deutsche Sozialdemokraten ansonsten ein schlechtes Umweltgewissen haben? Ein schlechtes Gewissen sollten in jedem Fall Fußballfans haben. Der mdr rechnet vor, was für Umweltsäue die Fans sind. Welch ein Kontrast zur WM 2006!

“Trotzdem dürfte das Großevent alles andere als nachhaltig werden: 490.000 Tonnen CO2-Äqivalent, also den Jahresausstoß einer Stadt wie Weimar, hat das Ökoinstitut vorab in einer Machbarkeitsstudie im Auftrag der Bundesregierung berechnet. Zwar gibt es durch klimaschonende Maßnahmen noch Spielraum nach unten. Ausgerechnet der größte Faktor dieser Klimabilanz lässt sich aber am wenigsten kontrollieren.

Verkehrt ist wieder mal der Verkehr

Der Verkehr macht etwa 350.000 Tonnen aus. Das sind mehr als zwei Drittel der vorab berechneten Klimabilanz. Und davon wiederum sind die internationalen Fans die größten Sünder. Ihre An- und Abreise macht fast drei Viertel der gesamten Bilanz für eben diesen Sektor Verkehr aus. Und das, obwohl sie in der Studie nur 32 Prozent der Gesamtbesucher stellen. Etwas, das sich mit den Zahlen aus der ersten Verkaufsphase der Tickets deckt (dort waren es 35 Prozent der Ticket-Bewerbungen).”

Schuldig sollten nach dem Podcast Mission Klima auch die Besucher von Musik-Festivals fühlen. Die finden in erster Linie im Sommer statt und kommt aus dem Staunen kaum heraus, dass die Veranstalter tatsächlich die Anzahl der elektrischen Geräte einer Band bei der Planung berücksichtigen. Aber, Hilfe naht. Wenn die Solarpaneele, die bei einem Festival in Hamburg den Strom liefern nichts liefern, was ja regelmäßig ab Sonnenuntergang passiert, gibt es Strom aus grünem Wasserstoff. Das ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen mag, eine Kilowattstunde kostet satte 3 Euro. Es kommt aber noch besser, selbst Fahrräder werden eingesetzt, um Strom zu erzeugen. Vielleicht reicht das ja für eine Kaffeemaschine beim Catering?

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Wir erinnern uns an die Tränen der damaligen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks als das Abkommen von Paris beschlossen wurde. Statt Tränen in den Augen wäre klarer Verstand seinerzeit auch gut gewesen. MSN über Betrug bei Klimaprojekten, die aus der Zeit von Frau Hendricks stammten.

“Die Projektunterlagen enthielten jedoch falsche Angaben zum Standort und zur Existenz der Anlage. Drohnenaufnahmen und Satellitenbilder, die das ZDF zeigte, bestätigten jedoch, dass im Umkreis von mehreren Kilometern nur Wüstensand zu sehen ist. Obwohl behauptet wurde, dass Vor-Ort-Inspektionen stattgefunden hätten, stellte die Recherche des ZDF fest, dass dies nicht der Fall war. Die Überprüfung des Projekts muss entweder nicht richtig durchgeführt worden sein oder es wurden fehlerhafte Berichte erstellt. Die Unternehmen, die diese falschen CO2-Zertifikate erwarben, konnten dadurch finanzielle Vorteile erzielen, da sie die Kosten für die Zertifikate in die Benzinpreise einfließen ließen. Das bedeutet, dass deutsche Autofahrer indirekt für diese betrügerischen Projekte bezahlt haben.”

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Mitte Juni 2024 und die Oberflächen-Masse auf Grönland (SMB) nimmt noch zu. Laut Polarpotal.dk schneidet die Kurve gerade den Mittelwert der Jahre 1981-2010.

(Abbildung: Screenshot Polarportal.dk)

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Schade, dass niemand in der Sendung Markus Lanz auf die Aussage der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken eingegangen ist. Die musste sich rechtfertigen für die Wahlschlappe ihrer Partei bei der EU-Wahl. Mehrfach gab sie dem Moderator zu verstehen, dass er und auch die Wähler einfach nur zu dumm sind und nicht erkennen, wie genial die Strategie der SPD ist. Kurz ging es auch um die Strompreise und Esken meinte todernst, dass die Sonne ja keine Rechnung schicke und die Preise daher bald sinken. Puh….

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Wie links sind Klimaforscher? In den Augen der US-Bevölkerung stehen sie sehr weit links. Das zeigt eine wissenschaftliche Erhebung, die Alex Reichmuth im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/06/us-amerikaner-schaetzen-klimaforscher-als-sehr-links-stehend-ein) unter die Lupe genommen hat.

Wissenschaft
US-Amerikaner schätzen Klimaforscher als sehr links stehend ein

Die Fakten: Eine wissenschaftliche Erhebung zeigt, dass die amerikanische Bevölkerung Klimawissenschaftler im Vergleich zu den Vertretern von 19 anderen Fachrichtungen als am weitesten links stehend erachtet.

Warum das wichtig ist: Das Ziel von Netto-Null Emissionen, das gemäss dem Pariser Klimaabkommen bis 2050 erreicht werden soll, beruht auf den Ergebnissen der Klimawissenschaft. Deren Vertreter sollten so neutral wie möglich arbeiten und keinerlei politische Absichten verfolgen. Wenn nun zumindest die US-Bevölkerung die Klimaforscher als so links stehend wie sonst keine anderen Wissenschaftler erachtet, haben diese ein Imageproblem.

Mehr dazu gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/06/us-amerikaner-schaetzen-klimaforscher-als-sehr-links-stehend-ein). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.

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