Man liest und hört immer mehr „Jubelbotschaften“ (von Spiegel oder hier von Prof. Quaschning) über hohe Anteile erneuerbarer Energien – besonders im Sommerhalbjahr – bei der Stromerzeugung. Leider wird dabei sehr oft das Ziel der Klimapolitik völlig aus den Augen verloren. Das besteht in der Minderung des CO2-Ausstoßes, der durch jede Kohlenstoffverbrennung entsteht. Insofern scheint der Ansatz zunächst richtig: Hohe Anteile EE mindern den CO2-Ausstoß. Mit den täglichen Daten von Agora ergibt sich ein sehr, sehr fester Zusammenhang für Deutschland:
Im vergangenen Kalenderjahr werden 98% der Streuung der CO2-Emissionen durch die Streuung des Anteils von EE erklärt.
Die Geradengleichung offenbart dabei ein großes Problem: Nehmen wir an, der Ausbau von EE wird weiter so vorangetrieben und wir hätten noch nie erreichte 90% im Tagesmittel von ihnen im Einsatz: Deutschland würde auch dann noch 48g CO2/kWh produzieren. Was hieße das im Vergleich zu Frankreich? Mit einer anderen Datenquelle, spezialisiert auf hochaktuelle Datenerhebung, wurde der Test gemacht.
Zum Zeitpunkt des (stündlichen) Vergleiches produzierte Deutschland mit 80% EE 197 g CO2/kWh, Frankreich 19 g CO2/kWh mit 33% EE. Das liegt daran, dass Frankreich es schafft, mehr als 98% des Stromes CO2-arm zu produzieren und NUR DAS zählt beim Klimaschutz. Der “Jubel” über im Mittel “fast 60%” EE von Prof. Quaschning (im betrachteten Zeitraum 1.6.2023- 31.5.2024 waren es genau 55,7%, der 17…83% Bereich beträgt 43…68% oder auch 230…440 g CO2/kWh im Tagesmittel) von oben bedeutet leider auch: 335 g CO2/ kWh, Frankreich leistet sich nur ca. 1/5 davon.
Woraus folgt: Auch mit weiterer hypothetischer Anhebung des EE-Anteils auf (sehr “ambitionierte“) 90% im Tagesmittel, produzierte Deutschland dann immer noch mehr als das doppelte von dem, was Frankreich heute schon erreicht.
Dem „klimabesorgten Politiker“ sollte das zu denken geben und diese Analyse erfolgen: “Mit mehr vom Gleichen” sind da Grenzen, die zu hoch liegen bei der CO2-Reduktion im internationalen Vergleich. Das ist bei der Stromproduktion besonders fatal, da auf allen Gebieten auf mehr seiner Nutzung gesetzt wird für Klimaschutz, vgl. u.a. Wärmepumpen und E-Autos. Realistisch an windärmeren Wintertagen bleiben wohl weiter nur ca. 40% EE-Anteil. Damit sind mehr als 450 g CO2/kWh fest programmiert, im letzten Jahr an 17% aller Tage.
Auch an glänzenden EE-Tagen mit nahe 80% Einsatz (selten genug, mehr als 77% EE im Tagesmittel wurden im letzten Kalenderjahr an nur 4 Tagen= 1,1 % der Zeit erreicht!) bleibt Deutschland um den Faktor 10 hinter Frankreich zurück. Die Entwicklung von gigantischen Speichern als Lösung des Problems steht am Anfang, wirkliche Erfolge werden dauern und sind nicht sicher.
Das sind die reinen Fakten und die Schlussfolgerungen daraus. Dann sollte der nächste Gedanke nicht weit weg liegen: „Was macht Frankreich anders als wir?“ Antwort: Das werden doch nicht etwa die rund 66% CO2-arme Energie aus Kernkraft plus EE in Frankreich sein, wie auch vom IPCC AR6 WGIII (“Die Wissenschaft”) empfohlen?
Der „klimabesorgte Politiker“ müsste dann handeln, gemäß dem Ruf: “Follow the Science.” Oder andersherum: Wer einfach so weitermacht und nicht handelt in verantwortlicher Position, der kann nicht wirklich klimabesorgt sein. Wer da eine Unlogik findet, gewinnt den Hauptpreis!
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Dazu passte gut ein Video von Spektrum der Wissenschaft zum Thema Erneuerbare Energien. Sind Deutschlands Pläne sinnvoll? Und da wird es am Ende interessant, denn obwohl vorher lang und breit über die Unwägbarkeiten der Erneuerbaren berichtet wird, lautet die Empfehlung am Ende: Noch mehr Windkraft und Solar. Richten sollen es Batterien, denn die sind ja so günstig geworden.
Zwischendurch wird sogar Claudia Kemfert zitiert, allerdings glücklicherweise nicht in Sachen Speicher. Negative Preise beim Strom hat der Präsentator des Videos offenbar auch nicht wirklich verstanden. Er feiert sie nämlich, weil sich damit ja Geld verdienen lässt. Au weiha. Das Video hat also Höhen und Tiefen. Neue Erkenntnisse gibt es aber nicht.
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Das hätten sich die Macher des Films “Die Geister, die ich rief” (Originaltitel: Scrooged) wohl auch nicht träumen lassen. In dem Film gibt es einen ziemlich abgedrehten Trailer für die Weihnachtsshow eines TV-Senders. Dieser Trailer arbeitet mit dramatischer Musik und Schockbildern, um die Zuschauer am Ende dazu zu bewegen, die Weihnachtsshow des Senders zu schauen.
“Sauerer Regen, Drogensucht, Internationaler Terrorismus, Autobahnmörder. Jetzt es mehr denn je denn wichtig, sich der wahren Bedeutung von Weihnachten bewusst zu werden.”
Und 35 Jahre später greift die “Letzte Generation” diesen Trailer auf, und produziert daraus den Werbespot für die Europawahl am 09.Juni 2024. Tausche Weihnachten gegen Klimakatastrophe und der Clip ist schon fast fertig. Das kann man machen, aber während es beim Film noch lustig ist, da komplett übertrieben, meint die “Letzte Generation” es leider ernst. Ob diese Art der Wahlwerbung beim Wähler ankommt? Bei der EU-Wahl braucht man in Deutschland etwa 0,6% der abgegebenen Stimmen, um einen Sitz im EU-Parlament zu erreichen. Insgeheim wünscht man sich fast, dass es klappt, weil dann die Bewegung dann mal einen Kontakt zur täglichen realen Politik hätte. Es könnte lehrreich sein. Also, einfach mal erst den Originaltrailer schauen und dann das Remake.
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Ob es an Potsdam liegt? Jetzt ist der Klimawandel nämlich auch an Erdbeben schuld. Das Geoforschungszentrum Potsdam:
“Durch den menschengemachten Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Atmosphäre schmilzt das Festlandeis, im Wesentlichen in der Antarktis und auf Grönland. In der Folge steigt weltweit der Meeresspiegel und dieser Prozess beschleunigt sich ständig. Betrug die Rate zwischen 1901 und 1990 noch 1,4 Millimeter pro Jahr, waren es zwischen 1970 und 2015 schon 2,1 und zwischen 2006 und 2015 bis zu 3,6. Gegenüber dem Zeitraum 1986 bis 2000 wird der Meeresspiegel dem IPCC-Bericht 2023 zufolge im Jahr 2100 im Mittel zwischen 0,43 und 0,84 Meter steigen. Bei Abschmelzen allen Landeises sagen Expert:innen langfristig sogar einen Anstieg um etwa 70 Meter voraus. Ob es zu diesem Extrem-Szenario kommen wird, hängt wesentlich von der Einhaltung der Klimaziele und damit der weiteren Emission von Treibhausgasen ab. Fest steht: Auch bei strikter Reduktion werden die oben beschriebenen Effekte noch Jahrhunderte andauern. Hinzu kommt eine wachsende Häufigkeit von Extremwetterereignissen, insbesondere von starken Stürmen.
Steigendes Erdbebenrisiko
Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf das Erdbebenrisiko. Denn ein höherer Meeresspiegel bedeutet eine größere Last auf dem Untergrund, die dort zu Drucksteigerungen führt. Das beeinflusst die Erdbebenzyklen an allen von Meerwasser bedeckten und küstennahen Orten der Welt und führt dort zu einem höheren Erdbebenrisiko. Ähnliche Druckänderungen werden auch durch zunehmend stärkere Extremwetterereignisse wie Stürme hervorgerufen.
Prof. Marco Bohnhoff, Leiter der GFZ-Sektion 4.2 „Geomechanik und Wissenschaftliches Bohren“ und Hauptautor der Studie, erläutert: „Bereits Meeresspiegelschwankungen von nur wenigen Dezimetern reichen aus, um Erdbeben auszulösen. Das können wir aus einer Vielzahl von Beobachtungen ableiten, zum einen von menschengemachten, meist harmlosen kleineren Erdbeben, die bei Wasserinjektionen zur Öl-, Gas-, oder Erdwärmeförderung auftreten, aber auch durch Seismizitätsschwankungen, die unter Stauseen und durch Ebbe und Flut verursacht werden.“”
Wir halten kurz inne und suchen uns die mittleren Meerestiefen der Ozeane der Welt heraus.
Atlantik = 3.293 Meter
Pazifik = 3.940 Meter
Indischer Ozean = 3.840 Meter.
Ein Anstieg des Meeresspiegels um sagen wir 1 Meter wäre eine Erhöhung um ca. 0,025%. Passiert das durch Erwärmung (“thermosterisch”, bisher ca. 50% des Gesamtanstieges), so ändert sich die Masse der Wassersäule nicht, nur das Volumen.
Die verbleibenden 0,013% sollen demnach ausreichen, nennenswert mehr Druck auf die Erdkruste auszuüben und Erdbeben auszulösen? Erstaunlich. Wahrscheinlich rotiert Alfred Wegener gerade in seinem Grab und löst Erdbeben aus.
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Über die Schneepolster in den Alpen in diesem Jahr hatten wir kürzlich berichtet. Über Günter Aigner haben wir ebenfalls schon einige Male Artikel in diesem Blog gehabt. Der Wissenschaftler forscht über Tourismus und Schnee. In einem Video im Kanal von Kai Zorn erklärt Aigner, warum 2024 ein gutes Jahr für die Gletscher werden kann. Anfang Juni 2024 gibt es immer noch reichlich Neuschnee.
Die Aussichten sehen sogar weitere Schneefälle vor. Der Schnee aktuell ist weiß, da neu, was die Reflektion verbessert, anders als bei altem Schnee der dreckig ist, durch z. B. Sahara-Staub. Da von weiteren Schneefällen ausgegangen werden kann, wird die Zeit der Schmelze verkürzt. Es bleiben dann nur ca. 2 Monate bis der erste Schnee wieder fällt. Anfang Juni 2024 sind immer noch Alpenpässe gesperrt.