Studie: Geografische, klimatische und landschaftliche Einflüsse auf die Vornamen von kleinen Mädchen

Heute wieder ein paar Klima-Geschichten, auf die wir alleine auch trotz intensivsten Nachdenkens vermutlich nie gekommen wären.

Stuttgart. Öfter mal das Auto stehen lassen, um den Klimawandel zu bremsen. Zumindest im Sommer scheint das keine gute Idee zu sein. Denn laut Matthias Schuster von der Architektenkammer Baden-Württemberg heizen Autos das Klima auf, selbst wenn sie nur parken. Denn unter den parkenden Autos auf Straßen und Gehwegen sammeln sich im Sommer Hitzepolster. Der ruhende Verkehr fürt zu mehr tropischen Nächten. Schuster hat daher eine grandiose Idee: Wenn man die Parkplätze in der Stadt in Grünflächen umwandelt, wird das zusätzliche Aufheizen vermieden. Also an die Presslufthämmer, fertig, los. In Berlin plant man derzeit das klimafreundliche Nachtleben. Mithilfe von Wärmepumpen soll die auf der Tanzfläche erzeugte Körperwärme eingefangen, gebündelt und gespeichert werden. So wird die Disco zum Öko-Kraftwerk.

Im November titelte der Stern: “Südkalifornien: Klimawandel verschlingt Eisenbahnstrecke und Luxusvillen am Pazifik”. Was war passiert? Eine 140 Jahre alte Eisenbahnstrecke führt teilweise dicht am Pazifischen Ozean entlang. Durch die normale Küstenerosion bleibt immer weniger Puffer zwischen Meer und Bahn. Ein ganz normaler Prozess. Der Stern macht hieraus eine Klimawandel-Geschichte. Grund der Erosion seien durch den Klimawandel verursachte Stürme. Das ist gleich doppelt falsch: Denn Küstenerosion ist das Normalste von der Welt. Und Stürme hat es auch schon immer gegeben. Mit oder ohne Klimawandel. Bleibt die Frage, weshalb der Autor des Sternbeitrags, Till Bartels, so einen Quatsch schreibt. Ein Studium der Naturwissenschaften hat er nicht vorzuweisen. Nach einer Lehre im Buchhandel folgte ein Studium in Literatur, Ethnologie und Publizistik. Reicht dies aus, um fachlich fundiert über den Klimawandel schreiben zu können?

Früher musste man einen Studienabschluss oder eine Lehre nachweise, um in einem bestimmten Berufsfeld unterwegs sein zu können. Heute hat sich dies geändert. Da kann ein Zugschaffner die Nachbarn steuerlich beraten. Oder ein Rechtsanwalt backt Brötchen. Oder ein Kinderbuchautor wird Wirtschaftsminister. Wäre es nicht sinnvoll, dass ein Wirtschaftsminister zumindest einen Abschluss in Betriebswirtschaftlehre beziehunsgweise Volkswirtschaft oder einen “Master of Business Administration”, kurz MBA besitzt? Immerhin geht es bei diesem Amt um komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge und die Verantwortung für hunderte von Milliarden Euro. Da wären einige Grundkenntnisse sicher ganz nützlich. Am 6. September 2022 erlebten die Zuschauer eine Sternstunde des deutschen Fernsehens. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versuchte in der ARD-Talkshow Maischberger ein Thema seines Ressorts zu erklären, das in seinen Kinderbüchern offenbar noch nicht vorgekommen ist:

Au weia. Ziemlich peinlich. Habecks Kollegin, Außenministerin Annalena Baerbock, ist da schon näher an ihrer echten Expertise eingesetzt. Denn wie wir alle wissen, kommt sie ja vom Völkerrecht:

Schluss jetzt mit der Politik. Kommen wir nun zur letzten Ruhestätte. In Kalifornien soll das Kompostieren menschlicher Körper legalisiert werden. Dabei wird der Verstorbene in einen isolierten Behälter gelegt, zusammen mit weiterem organischem Material, das die Kompostierung stimulieren soll. Eine gute Gelegenheit, Bananen- und Kartoffelschalen loszuwerden. Bei solch ökologisch optimierten Beerdigungen entstehen weniger Treibhausgase als bei konventionellen Verfahren. Im Gegenteil, es wird sogar Kohlenstoff im Friedhofsboden sequestriert. Auch in Deutschland werden die Friedhöfe für den Klimawandel fit gemacht. In Wiesbaden testen Friedhofsgärtner, welche Pflanzen mit wenig Wasser auskommen. Dabei interessieren sie sich vor allem für die Pflanzengruppe der Bodendecker.

Leioa, Spanien. Eine Forschergruppe um David López-Idiáquez von der “Universität des Baskenlandes” untersuchte Blaumeisen in der Region von Montpellier und auf Korsika. Konkret interessierten sie sich für den blauen Kamm und die gelbe Brust der Vögel. Dabei stellten sie fest, dass sich die Intensität des Blau und Gelb in den letzten anderthalb Jahrzehnten verringert hat. Grund hierfür soll der Klimawandel sein: Der Anstieg der Temperatur und der Rückgang der Niederschläge. Die Forscher sorgen sich nun um das Liebesspiel der Blaumeisen. Denn Vögel mit intensiveren Farben haben auf dem Heiratsmarkt bessere Chancen als die farbärmeren Konkurrenten. Es gibt schon wirklich spannende Forschungsthemen. Demnächst werden sicher auch klimatisch bedingte Veränderungen bei der Zebra-Musterung untersucht werden. Die Welt hat ja auch sonst keine drängenderen Themen.

Bleiben wir noch kurz bei den Farben. Der Weltklimarat warnt in seinem jüngsten Sachstandbericht erstmals vor einer bevorstehenden Bräunung von Seen und Flüssen. Ursache soll die Zunahme von organischem Material und Mikroorganismen sein. Der “Blaue See” im Harz muss daher wohl mittelfristig in “Brauner See” umbenannt werden. Auch die “schöne blaue Donau” wird dann zur “schönen braunen Donau”.

Genf. Der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie, Petteri Taalas, sieht den Ukraine-Krieg als einen Segen für die Klima- Bewegung. Denn hierdurch würden die Investitionen in grüne Energien beschleunigt. Der Mann hat wirklich Fingerspitzengefühl. Beim nächsten Flugzeugabsturz wird er dann vielleicht die dadurch eingesparten Emissionen hervorheben.

Die australische Botschafterin für Frauen und Mädchen ist sich ganz sicher, dass der Klimawandel Vergewaltigungen fördert. Da war er wieder, der Universalschurke CO2. Im Juli 2022 berichtete die österreichische Zeitung “Der Standard” über eine ähnliche Studie von Forschern rund um Kim van Daalen von der Universität Cambridge. Auch hier die These, dass der Klimawandel zu mehr Gewalt gegen Frauen führt. Wie funktioniert’s? Der Standard schreibt hierzu:

“In einer Analyse der vergangenen zwei Jahrzehnte hat sich gezeigt, dass Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werden, zu einer Zunahme von Gewalt gegen Frauen führen. In der Folge von Dürren, Wirbelstürmen oder Überflutungen kam es demnach verstärkt zu körperlicher, sexueller und häuslicher Gewalt gegen Frauen und Angehörige von sexuellen Minderheiten.”

Oder kurz gesagt: Nach Extremwetterereignissen drehen die Männer laut dieser These durch. Was dies mit dem Klimawandel zu tun haben soll, bleibt unklar. Laut IPCC sind die meisten Extremwetterarten noch gar nicht spürbar vom Klimawandel beeinflusst. Eine Steigerung außerhalb der natürlichen Bandbreite ist nicht erkennbar. Die Ursache der Gewalt ist daher nicht der Klimawandel, sondern allein bei den Gewalttätern zu suchen. Es wäre vollkommen falsch, den Tätern hier mildernde Umstände durch den Klimawandel zu bescheinigen.

Das gleiche gilt für Selbstmorde. Eine Studie suggeriert hier, dass der Klimawandel zu einem Anstieg der Selbsttötungen in den USA führen könnte. Hier macht man es sich sicher zu einfach. Denn die Gründe sind vielfältig. Wenn der Klimawandel wirklich eine wichtige Rolle spielen würde, dann müsste die Selbstmordrate in den wärmeren Ländern höher sein als in den kälteren Ländern. Ein Blick auf die europäische Statistik führt die Klima-Selbtsmordhypothese schnell ad absurdum: Die höchsten Selbstmordraten gibt es in den drei nordischen baltischen Ländern Litauen, Lettland und Estland sowie in Slowenien im Alpenraum. Am wenigsten Probleme haben Italien, Griechenland, Zypern und die Türkei im sonnigen Süden. Noch Fragen?

Auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, kurz PIK, versucht händeringend den Klimawandel mit der Gewalt zu verbinden. Temperaturen, die über oder unter dem Wohlfühlbereich von 12 bis 21 Grad Celsius liegen, sollen laut einer neuen Studie mit einem deutlichen Anstieg aggressiven Online-Verhaltens verbunden sein. Grundlage der Untersuchung war die Analyse von Milliarden von Tweets, die auf der Social-Media-Plattform Twitter in den USA gepostet wurden. Das PIK schlussfolgert, dass Hassrede in allen Klimazonen, Einkommensgruppen und Glaubenssystemen zunimmt, wenn es zu heiss oder zu kalt ist. Wieder so eine gewagte These. Man tut gerade so, als ob die User unter freiem Himmel twittern. Zuhause gibt es im Norden Heizungen und im Süden Klimaanlagen. Damit werden Temperaturexzesse normalerweise vermieden. Man könnte auch die Milliarde von Tweets nochmal unabhängig gegenchecken – wenn man sich die Zeit dafür nehmen wollte. Eher unwahrscheinlich. Daher bleibt die Datenbasis eine Blackbox. Würde man die Studie ernst nehmen, müsste man Twitter im Winter sowie an warmen Sommertagen in Deutschland sperren. Besser wäre es vielleicht, effektivere Regeln für ein harmonischeres Miteinander auf Twitter aufzustellen. Es gäbe viele gute alternative Ansätze. Hier einfach den Klimawandel und das Wetter vorzuschieben, um das ungehobelte Verhalten einiger User damit zu rechtfertigen, greift zu kurz. Es passt aber ins Narrativ der PIK, das seit vielen Jahren versucht, das Molekül CO2 als Universalschurken für jedes Übel der Welt aufzubauen.

Ein südafrikanisches Forscherteam um Charlie Shackleton ging der Frage nach, ob die Begrünung von Städten mit vielen Parks und Grünflächen zu weniger Kriminalität führt. Einige Städte befürchten, dass sich Kriminelle in den Parks besser verstecken könnten und daher das Problem eher verschärfen würden. Die Studie ergab, dass dies nicht generell der Fall ist – wenn man den Park einzäunt, beleuchtet und pflegt. Allerdings steigt die Einbruchsquote mit größerer Nähe zu Parks. Das erklären die Autoren jedoch mit den teureren Häusern in Parknähe im Vergleich zu anderen Lagen.

Im September 2022 wurden in der Schweiz Strafen für exzessives Heizen diskutiert. Jeder der seine Wohnung über 19 Grad heizt, sollte mit Bußgeldern belegt werden. Das Strafspektrum sollte dabei von 30 bis 3000 Franken reichen. Auslöser ist die Gasknappheit durch den Ukrainekrieg und die Energiewende, also der europäische Umstieg von Kohle auf Gas.

Im August 2022 verkündete die britische Regierung Pläne, in Yorkshire das erste kohlenstoffneutrale Gefängnis einrichten zu wollen. Das angedachte “net-zero smart prison” soll von Sonnenenergie angetrieben werden. Wie sich das Gefängnis an wolkenverhangenen Tagen und nachts mit Strom versorgt, bleibt vorerst unklar. Müssen zu diesen Zeiten die Gefangenen nach Hause geschickt werden? Außerdem sollen die Insassen mit Tablets und Laptops ausgestattet werden, um Grundfunktionen damit zu steuern. Allerdings sollen die Geräte nicht an das Internet angeschlossen werden, heißt es.

Köln. Der katholische Sender Domradio.de brachte im August 2022 den Gastkommentar “Ist der Klimawandel eine Strafe Gottes?” vom Laienprediger und Journalisten Dennis Riehle. Er geht der Frage nach, was eigentlich die Bibel zum Klimawandel sagt. Riehle schreibt hierzu:

“Nachhaltigkeit wird bereits in der Bibel beschrieben. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung ist ein sich durch die Heilige Schrift durchziehender Appell, an dem wir bei genauerer Lektüre nicht vorbeikommen. Und auch wenn sich manch ein Gelehrter auf die alleinigen Worte aus Genesis 1,28 stützt, stehen auch sie nicht zusammenhanglos: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier“. Zweifelsohne: Diese Zeilen klingen wie ein Freifahrtschein für uns alle.”

Im Prinzip handelt der Beitrag mehr von einem vernünftigen Umgang mit den Ressourcen als vom Klimawandel. Sintflut und Fegefeuer sucht man hier zum Glück vergeblich.

In einem Editorial der Fachzeitschrift “Nature Human Behaviour” wird eine interessante These aufgestellt: Klimamodelle sind nur deshalb so unpräzise, weil man versäumt hat, den Rat von Psychologen einzuholen. Es geht um die Ungewissheit, wie die Menschheit bei der Dekarbonisierung weiter verfahren wird.

Abschließend noch der Hinweis auf eine Studie von Raymond Huey und Donald Miles, die im November 2022 im Fachblatt “Evolutionary Human Sciences” erschien. Der Titel lautet “Geografische, klimatische und landschaftliche Einflüsse auf die Vornamen von kleinen Mädchen”. Ein spannendes Thema. Die Autoren fassen ihre Ergebnisse in der Kurzfassung der Arbeit wie folgt zusammen:

“Eltern wägen bei der Wahl des Namens für ihr Kind oft soziale, familiäre und kulturelle Erwägungen ab. Aber der Name, den sie wählen, könnte auch durch ihre physische oder biotische Umgebung beeinflusst werden. Hier untersuchen wir, ob die Beliebtheit von Monats- und Jahreszeitennamen für Mädchen geografisch mit Umweltvariablen zusammenhängt. In den kontinentalen USA sind “April”, “May” und “June” die häufigsten Monatsnamen, sowie Autumn und Summer die häufigsten Jahreszeitennamen für weibliche Babies. “April” überwiegt in den Südstaaten (früher Frühling), während “June” in den Nordstaaten (später Frühling) vorherrscht. Ob die Beliebtheit von “April” mit der jüngsten Klimaerwärmung zugenommen hat, ist unklar. Der Herbst ist am beliebtesten in den nördlichen Bundesstaaten, wo das Herbstlaub besonders farbenprächtig ist, sowie in den östlichen Bundesstaaten, in denen viel Laub zu finden ist. Auf kontinentaler Ebene war “Autumn” in den englischsprachigen Ländern mit intensiv gefärbtem Herbstlaub am beliebtesten. Diese Analysen sind beschreibend, zeigen aber, dass Klima und Vegetation manchmal die Wahl der Eltern bei der Namensgebung ihres Kindes beeinflussen.”

LINKS:

Parkende Autos: https://web.de/magazine/wissen/klima/klimawandel-parkende-autos-tropennaechten-staedten-sorgen-37140866

Tanzen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/clubs-energieverbrauch-nachhaltigkeit-101.html

Südkalifornien: https://www.stern.de/reise/fernreisen/-pacific-surfliner–in-suedkalifornien–klimawandel-verschlingt-eisenbahnstrecke-und-luxusvillen-am-pazifik-32868464.html

Habeck: https://www.merkur.de/politik/robert-habeck-maischberger-insolvenz-baeckerei-energiekrise-talk-ard-wirtschaftsminister-gruene-zr-91773018.html

Baerbock: https://www.youtube.com/watch?v=nOMW8Kn4OLw

Human Composting: https://phys.org/news/2022-09-nature-california-legalizes-human-composting.html

Friedhöfe:

https://www.zeit.de/news/2022-07/03/wiesbaden-testet-klimawandel-stabile-friedhofspflanzen

https://www.mdr.de/wissen/friedhof-klimawandel-100.html

https://www.n-tv.de/panorama/Klimawandel-veraendert-auch-Friedhoefe-article23583016.html

Vogelfarben: