Ulf Oesterlin ist Gründer von Pacifico Energy Partners. Im Focus beschreibt er fünf Probleme mit Wasserstoff. Erstaunlich an dem Artikel ist, dass Oesterlin nicht einmal auf den Preis von Wasserstoff eingeht. Der wird mit steigenden Stromkosten extrem teuer, jedenfalls in Deutschland, denn der Wirkungsgradverlust führt am Ende zu hohen Erzeugungspreisen.
“Ein erster Faktor ist die Verfügbarkeit von ausreichend erneuerbarer Energie. Für den langfristig kommerziell und ökologisch sinnvollen Betrieb bedarf es möglichst lokaler und grüner Stromerzeugungskapazität in Form von Wind- und Solarparks.
Der Ausbau der Erneuerbaren nimmt zwar mittlerweile etwas Fahrt auf und die Unterstützung aus Politik und Gesellschaft ist groß. Leider gibt es in Deutschland weiterhin nicht genügend Grünstromanlagen, was auch mit den sperrigen Genehmigungsprozessen zusammenhängt. Hier wurden bereits wichtige Weichenstellungen vorgenommen, aber es besteht weiterhin Potential für Verschlankungen und Beschleunigung.
Außerdem sollte der Markthochlauf von grünem Wasserstoff parallel mitgedacht werden. Ratsam ist auch die Kombination eines PV- oder Windprojektes mit einem Elektrolyseur. Die Akzeptanz für solche Projekte steigt in der Regel, wenn die Wertschöpfung mehrheitlich in der Region bleibt und diese durch den Zugang zu grünem Wasserstoff gestärkt wird. Insbesondere, wenn der Wasserstoff lokal für Industrie oder den kommunalen Transport verwendet wird, steigt die Akzeptanz, wenn Bürgern vor Ort die Vorteile lokaler, grüner Energieversorgung im Alltag vorgeführt werden.”
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China kauft LNG im großen Stil. Die FAZ:
“Dass in Ländern wie Deutschland nach Russlands Einmarsch in die Ukraine und den gestoppten Gaslieferungen die Energiekosten nicht noch viel stärker gestiegen sind, hat vor allem damit zu tun, dass China während der Pandemie 15 Millionen Tonnen LNG weniger importiert und geschätzt 6 Tonnen überschüssiges Gas an die Meistbietenden in Europa losgeschlagen hat. „Entscheidend“ habe Chinas verminderter Flüssiggasimport dazu beigetragen, dass Europa die weggefallenen Lieferungen an russischem Pipelinegas durch LNG kompensieren konnte, bilanzierte die Internationale Energieagentur in dieser Woche in einem Bericht.
Nun wächst im Reich der Mitte wieder der Hunger nach Energie. 15 Prozent aller Verträge, in denen die Gaslieferung in den kommenden fünf Jahren beginnt, haben chinesische Abnehmer abgeschlossen. Dies hat die Nachrichtenagentur Bloomberg ausgerechnet. Schon bald werde China Japan als weltgrößten LNG-Importeur überholen.”
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Zu warm und in Teilen zu trocken, so bilanziert der Deutsche Wetterdienst den Februar 2023. Auch im Jahr 2023 wird immer noch mit der veralteten Vergleichsperiode 1961-1990 gearbeitet.
“Nur vorübergehend winterlich mit strengen Frösten
Mit dem winterlichen Temperaturrückgang in der ersten Monatsdekade fielen die nächtlichen Tiefstwerte vereinzelt auch in den sehr strengen Frostbereich. Das bundesweite Minimum wurde dabei am 7. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -17,5 Grad Celsius (°C) festgehalten. Bald aber wechselte der Februar in den Frühlingsmodus und pünktlich zu den Karnevalstagen gipfelten die Höchstwerte bei bis zu 18 °C. Herausragend war Garmisch-Partenkirchen, wo am 18. bei 8 Sonnenstunden ein Temperaturanstieg auf 20,1 °C erfolgte – dem höchsten Februarwert 2023. Das Deutschlandmittel der Lufttemperatur betrug im Februar 3,2 °C und lag damit 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Hinblick auf die aktuelle und wärmere Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +1,7 Grad.Februar mit erheblichem Niederschlagsdefizit im Südwesten des Landes
In der Fläche brachte der Februar rund 40 Liter pro Quadratmeter (l/m²), was etwa 23 Prozent weniger Niederschlag als in der Zeit von 1961 bis 1990 (Klimamittel: 49 l/m²) entspricht. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte das Niederschlagsdefizit sogar rund 33 Prozent. Besonders groß war die Niederschlagsarmut im Südwesten. Am Oberrhein, in Rheinhessen sowie im Saarland fielen regional nur um 5 l/m². Im Sauerland, Erzgebirge, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen teils über 100 l/m². Dort registrierte Ruhpolding-Seehaus am 2. mit 52,5 l/m² den bundesweit größten Tagesniederschlag.”
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Grüner Strom aus dem Wald. In Bayern sollen Windparks in Wäldern entstehen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
“Die bayerischen Staatsforsten haben mit der Suche nach Projektentwicklern für Bayerns auf absehbare Zeit größten Windpark im Wald zwischen Altötting und Burghausen begonnen. Die Unternehmen sollen im Öttinger und Burghauser Forst 30 bis 40 Windräder planen und bauen, um vor allem die umliegenden, besonders energiehungrigen Fabriken des bayerischen Chemiedreiecks mit grünem Strom zu versorgen. Den betroffenen Gemeinden und deren Bürgern müssen die Projektentwickler die Möglichkeit geben, sich etwa über Genossenschaftsmodelle wirtschaftlich an geplanten Windpark zu beteiligen.”
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Sie haben ein Haustier? Dann sollten sie sich schämen! Eckhard von Hirschhausen erklärt den CO2-Abdruck von Haustieren in Wissen vor Acht. Aber es gibt eine Lösung. Einmal weniger nach Mallorca und Bello rechnet sich wieder. Oder ein kleineres Auto, dann geht Minka auch wieder. Die Reihe fasziniert, weil von Hirschhausen, obwohl seit Jahrzenten nicht mehr als Arzt tätig, stilecht mit Stethoskop auftritt. Warum?
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Dürre in Südeuropa. Die Zeit mit einem langen Artikel über zu wenig Niederschlag in Frankreich und Italien. Wir lernen, die Lagune von Venedig wird von Regenwasser gespeist und nicht vom Meer mit Gezeiten, die nach Stand des Mondes und der Sonne sehr unterschiedlich ausfallen können.
Recherche muss unendlich schwer sein.
“Im deutschen Winter kann man sie leicht vergessen. Aber sobald man nach Südeuropa schaut, wird die Dürre überdeutlich: In Frankreich trocknen Flüsse aus, wochenlang fällt kein Regen – im ganzen Land. In Italien verlieren die großen Seen am Alpenrand über die Hälfte ihres Wassers. Und in Venedig ist es sogar so trocken, dass Gondeln bei Ebbe im Schlamm liegen bleiben.
Die Dürre betrifft nicht nur Südeuropa. Am Ende dieses Winters hat sie den Kontinent von Großbritannien bis in die Türkei im Griff. Für mehrere Länder Europas meldet das Europäische Dürreobservatorium von Copernicus ein erhöhtes Dürrerisiko. Selbst in Deutschland sind tiefe Bodenschichten derzeit deutlich zu trocken für die Jahreszeit, wie Daten des Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen.
Dabei hätte die nasse Jahreszeit in vielen Regionen die Wasserspeicher eigentlich auffüllen sollen. Doch der Winter war ungewöhnlich warm und brachte viel zu wenig Regen und Schnee. Die Lage, betonen Expertinnen, ist damit so ernst wie schon lange nicht mehr: Der Sommer ist noch in weiter Ferne und in Europa fehlt jetzt schon das Wasser.”
Die NZZ macht es besser:
“Hervorgerufen wird der niedrige Wasserstand durch eine ungünstige Kombination von Gezeitenkräften und Wettergeschehen. Am 20. Februar war Neumond. Um diese Zeit fallen Flut und Ebbe deutlich stärker aus als sonst. Denn Sonne und Mond stehen dann ungefähr in einer Linie und wirken bei der Entstehung der Gezeiten zusammen. Ausserdem herrscht in Norditalien seit Tagen hoher Luftdruck. Er presst zusätzlich Wasser aus der Lagune von Venedig heraus.”
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Es klettert und klettert. Das neue Buch von Fritz Vahrenholt “Die große Energiekrise” hat Platz 8 der Spiegelbesteller erreicht.
(Abbildung Screenshot Spiegel.de)
Noch mal der Hinweis: In Kooperation mit der Berliner Parlamentsbuchhandlung gibt es die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar des Buchs „Die große Energiekrise“ zu beziehen. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an Service@ParlamentsBuchhandlung.de.
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University of Hawaii at Manoa:
Assessing El Niño ‚flavors‘ to unravel past variability, future impact
As with many natural phenomena, scientists look to past climate to understand what may lie ahead as Earth warms. By assessing so-called ‚flavors‘ of El Niño events in past climate records and model simulations, researchers have a clearer picture of El Niño patterns over the past 12,000 years and are able to more accurately project future changes and impacts of this powerful force. The study, by scientists at the University of Hawai’i at Mānoa and University of Colorado Boulder, was published recently in Nature Communications.
„We used a unique set of climate model simulations that span the Holocene, the past 12,000 years, and accounted for changes in the frequency of El Niño flavors, the three preferred locations in which the peak of warming during different El Niño events occur—eastern Pacific, central Pacific, and coastal,“ said Christina Karamperidou, lead author of the study and associate professor of atmospheric sciences at the UH Mānoa School of Ocean and Earth Science and Technology (SOEST). „Doing this allowed us to reconcile conflicting records of past El Niño behavior.“
El Niño is the primary factor affecting variability in water temperature and trade wind strength in the Pacific. Typically, researchers look for indicators of El Niño events in ancient, preserved material such as coral skeletons, Peruvian mollusk shells or lake sediment from the tropical Andes because locked within are indicators of past temperature and rainfall across Pacific.
„However, depending on where the samples are taken from—eastern Pacific, central Pacific, or near the South American coast—the frequency of El Niño events appears to exhibit different patterns,“ said Karamperidou. „Records from the eastern Pacific show an intensification of El Niño activity from early to late Holocene, while records from the central Pacific show highly variable El Niño throughout the Holocene.“
The new set of climate model simulations developed by Karamperidou and co-author Pedro DiNezio, associate professor at the University of Colorado Boulder, are the first to allow the study of changes in the frequency of El Niño flavors during the past 12,000 years. This enabled the researchers to test a hypothesis that Karamperidou and colleagues posed in 2015—that paleoclimate records across the Pacific could be explained by changes in El Niño flavors.
„Indeed, we showed that Eastern Pacific events have increased in frequency from early to late Holocene, while Central Pacific and Coastal events have decreased in frequency, resulting in changes in the hydroclimate in the tropical Pacific,“ said Karamperidou. „Importantly, we showed that it is not only their frequency, but also the strength of their impact that changes, which is important for interpreting records of past climate.“
Surprising impact of coastal El Niño
Additionally, this is the first study into the response of coastal El Niño events to climate changes. During these events the sea surface warming is confined off the coast of South America while the conditions in the rest of the Pacific basin are normal or colder than normal.
„These coastal events have supersized impacts with severe flooding and disasters in countries like Peru and Ecuador,“ said Karamperidou. „In fact, we showed in another recent paper that even though these events are not felt around the globe like the more widely known Eastern and Central Pacific events, a better understanding of the mechanisms that drive them is essential for understanding the drivers of the other two flavors, as well.“
Connections to Hawai’i’s rainfall, hazards
El Niño events have significant impacts on Hawai’i’s rainfall, trade wind strength, the probability of hurricane formation and drought, and the type of El Niño event matters for these impacts.
„This information is important for water resource managers among others to better prepare for Hawai’i regional climate,“ said Karamperidou. „So, it is imperative that we gain a better understanding of the mechanisms of these flavors, and also improve their representation in climate models and assess their projected changes under future climate conditions.“
This work offers new knowledge on how El Niño may respond to climate change and thus can help reduce these uncertainties in global climate models and therefore, predictions of El Niño impacts.
Christina Karamperidou et al, Holocene hydroclimatic variability in the tropical Pacific explained by changing ENSO diversity, Nature Communications (2022). DOI: 10.1038/s41467-022-34880-8