Top-Journalist sauer über Klimapolitik

Leserpost von Peter Henne:

Liebe Redaktion

In einem Ihrer Blogartikel ging es u.a. um Zementwerke, die angeblich sehr viel Staub ausstoßen, weil sie keine Filteranlagen betreiben. Und damit die Verbrennung von alten Windmühlenflügeln zur Ferkelei werden lassen. So kann ich das nicht stehen lassen. Sehen Sie sich den Umweltbericht des Zementwerks Dotternhausen (ganz in meiner Nähe) genauer an:
https://www.holcim-sued.de/sites/sued/files/docs/zementwerk-dotternhausen_umweltdaten-2024.pdf

Auf den Seiten 2+3 findet sich die Staubmenge von 1,38mg je m3, die im Jahresmittel 2024 ausgestoßen wird. Dies ist, gemessen am Grenzwert von 10mg/m3  sehr wenig. Insgesamt hätte das Werk 19,4t Staub ausstoßen dürfen, die Emissionen erreichten nur 2,3t (S.7). 2024 wurden 83,8% Ersatzbrennstoffe verwendet, darunter Biomasse, Kunststoffe, Dachpappe und nicht anders verwertbare Abfälle. Damit sparte man große Mengen an Brennmaterial und diente damit dem Umweltschutz. Ich denke, man muss überall immer eine Relation zum Nutzen herstellen. Eine Welt ohne Zement ist definitiv nicht vorstellbar. Umsonst gibt es auf dieser Welt nichts. Man bezahlt für alles einen Preis.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Henne

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Leserrpost von Dieter Reinisch:

Anlässlich des 15- Jährige Bestehens des „Zentrums für Lehre und Weiterbildung“ an der Universität Stuttgart hielt der letzte Universalgelehrte Prof. H. Lesch vor Lehrern und Studenten einen seiner zahlreichen Vorträge.

Das Publikum vermittelt also später einmal solches Halbwissen!

Nach etwa 1:03 h behauptet er, dass der Rio Negro trocken gefallen sei.

Es stimmt zwar, dass der Pegel in Porto Manaus  mit 12.63 m einen Rekordtiefstand Anfang April 2023 erreicht hat, aber der Fluss war längst nicht trocken gefallen. Bereits 2023 gab es hier bei anderen Randbedingungen ebenfalls einen Pegelstand von 12,70 m!

Diese maßlose Übertreibung legt nahe, dass der Mann auch an anderer Stelle übertrieben und/ oder Unwahres gesagt hat.

Das sagt GPT-5 dazu:

Bis Anfang Dezember 2024 hatte der Pegel zwar wieder leicht zu steigen begonnen (auf 15,10M) – wie es saisonal üblich ist –, lag aber immer noch auf einem historisch niedrigen Niveau. „Trocken gefallen“ ist also keine wörtliche Beschreibung des gesamten Flusses, sondern eine zugespitzte Formulierung für die außergewöhnliche Niedrigwasserlage, die Schifffahrt, Fischerei und Ökosystem massiv beeinträchtigte.

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Leserpost von Dr.-Ing. Niemann:

In den KlimaNachrichten vom 11.9.2025 stehen irreführende Ausführungen zur Windenergie.  Wenn die Klimanachrichten ein wichtiges und notwendiges Korrektiv zu der Mainstream-Überschätzung des volkswirtschaftlichen Kosten- und Nutzenverhältnisses von Windenergie, insbesondere bei übermäßigem Ausbau, darstellen wollen, dann sollten Zusammenhänge nicht nur spekulativ sein. Ich zitiere:

Nur: der Ertrag eines Windrades wird von der Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz bestimmt. Bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 4,35 m/s (im Norden typisch) liefere eine Windkraftanlage 100% der Nennleistung. Wieviel liefert die gleiche Anlage im Süden (Bayern, Baden-Württemberg…) bei mittleren 2,5m/s?  

Die Antwort: Bei nur 19%. So könnte denn der Rückgang der Einspeisung gegenüber 2024 ein Hinweis sein, dass da verstärkt Windanlagen errichtet worden sind, wo sie ohnehin einen viel schlechteren Wirkungsgrad haben und man mit Kenntnis der Daten überhaupt kein Windrad hinstellen würde. Noch ein Hinweis auf „Tonnenideologie“ (Hauptsache viel!!) bei der „Energiewende“ und dem Schaden daraus.  

Zu den unterstrichenen Sätzen:

  • 4,35 m/s bzw. 2,5 m/s Windgeschwindigkeit in welcher Höhe über Grund?
  • Windkraftanlagen erreichen Nennleistung erst bei 11 bis 12 m/s Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe. Die Erzeugung startet bei etwa 4 m/s. Die Leistungskurve ist nicht linear.
  • Aus dem Verhältnis von mittleren Geschwindigkeiten ein Verhältnis der Energieerträge abzuleiten ist nicht korrekt. Hier müssen die Geschwindigkeitsverteilung und Spezifika der Leistungskurve berücksichtigt werden.
  • Die laut EEG geförderte Bandbreite bei Windkrafterzeugung an Land liegt zwischen den Gütefaktoren 0.5 (Süddeutschland) und 1,5 (bester Standort), also im Verhältnis 1 zu 3 und nicht 1 zu 5 wie im Beitrag unterstellt.

In der Studie Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land, Deutsche Windguard, 2020 wurden für gute Standorte in Norddeutschland im Mittel 2600 Vollaststunden, also eine durchschnittliche Erzeugung von 2600/8760 = 29 % der Nennleistung ermittelt. Die beispielhaft erwähnten 100 % sind also realitätsfern.

Der Rückgang der Windenergieerzeugung in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 um 18 % wird vom Umweltbundesamt pauschal mit schlechten Windbedingungen, insbesondere im März, begründet. Gleichzeitig wird die starke Zunahme der PV-Erzeugung um 27%, auch wegen des PV-Anlagenzubaus, hervorgehoben. Es ist logisch, dass der weitere Zubau von nicht abschaltbaren PV Anlagen und höhere Erzeugung zu verstärkten Abschaltungen von Windkraftanlagen führen musste, um das Netz stabil zu halten. Also: Inwieweit die verminderte Windkrafterzeugung tatsächlich nur auf ein windarmes Frühjahr oder auch auf verstärkt notwendige Abschaltungen zurückzuführen ist, müsste erst noch detaillierter analysiert werden.

Einen Rückgang der Windkraftproduktion mit weiterem Windkraftzubau in windarmen Gebieten zu erklären, ist per se nicht logisch.

Mit freundlichen Grüßen
Dr.-Ing. Niemann

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Focus:

Nena und die andere Meinung: „Das ist ein Witz“: Als ich ihn auf Klimapolitik anspreche, wird Top-Journalist sauer

Wir brauchen mehr streitbare Meinungen, finde ich. Auch über die Maßnahmen gegen den Klimawandel. Ich habe mich mit Journalist Stefan Aust zum Gespräch getroffen – schenken Sie mir einen Augenblick für Widerspruch.

[…]

Brockhaus: Herr Aust, wenn man sich anschaut, wie viele Milliarden Steuergeld verschwendet werden. War das früher anders?

Aust: Verschwendung gab es schon immer. Aber ich glaube, es hat maßlos zugenommen, seitdem die Grünen in verschiedenen Regierungen sitzen.

Brockhaus: Warum?

Aust: Weil viele Politiker der Grünen in irgendwelchen NGOs sitzen. Meistens im Umweltbereich. Und dann – wenn die Grünen an Ministerien kommen – werden diese NGO-Leute Staatssekretäre und wenn die Grünen wieder abgewählt werden, wechseln die wieder zur NGO.

Ganzen Artikel im Focus lesen

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Gemma Ware auf The Conversation:

The Anthropocene epoch that isn’t – what the decision not to label a new geological epoch means for Earth’s future

For almost 15 years, scientists have debated whether the Anthropocene should be an official geological epoch marking the profound influence of humans on the planet. Then in March, an international panel of scientists formally rejected the proposal for a new Anthropocene epoch.

In this episode of The Conversation Weekly podcast, two scientists give us their different opinions on whether that was the right decision and what it means for the future use of the word Anthropocene.

The term Anthropocene was coined in 2001 by the Nobel-winning atmospheric chemist Paul Crutzen to describe the huge impact that humans are having on the planet and its environment.

“It is collectively the effects of all the things we do that are changing the atmosphere, the oceans, the biosphere,” explained Jan Zalasiewicz, a professor of palaeobiology at the University of Leicester in the UK. He says the change has been “extraordinarily rapid”, particularly since the mid-20th century, a time known as the great acceleration.

An Anthropocene Working Group was established in 2009 to explore whether the Anthropocene should be declared an official geological epoch, different to the Holocene, which began around 11,700 years ago. A new epoch would mean that a distinct change could be seen in the fossil record with geological strata distinctive from those below and above it.

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