Vor drei Jahren hat das Schweizer Parlament den sogenannten „Solarexpress“ gestartet: Mit beschleunigten Verfahren und grosszügigen Förderbeiträgen sollte der Bau von alpiner Solaranlagen vorangebracht werden, um die Probleme des Landes mit der Stromversorgung zu verringern. Die ursprüngliche Deadline für den „Solarexpress“ läuft Ende 2025 ab. Alex Reichmuth hat darum im Nebelspalter Bilanz gezogen. Sein Fazit: Es sind bis jetzt gerade mal vier Anlagen im Bau, und die zu erwartende Strommenge alpiner Solaranlagen wird viel kleiner als versprochen: http://www.nebelspalter.ch/themen/2025/11/solarexpress-der-berg-hat-eine-maus-geboren
Bilanz zu den alpinen Solaranlagen
«Solarexpress»: Der Berg hat eine Maus geborenDie Fakten: Mit der Gesetzesvorlage «Solarexpress» wollte das Parlament vor drei Jahren einen raschen Bau von alpinen Solaranlagen auslösen. Es sollte ein Beitrag sein, um die latente Stromknappheit der Schweiz im Winter zu beheben. Nun, kurz vor Ende 2025 und damit nach Ablauf der ursprünglichen Frist, sind erst vier Anlagen im Bau.
Warum das wichtig ist: Bei der Lancierung des «Stromexpress» war von jährlich 2000 Gigawattstunden zusätzlichem Strom die Rede – rund ein Viertel der Produktion des AKW Gösgens. So wie es aussieht, wird es am Ende aber nur ein kleiner Bruchteil davon sein.
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http://www.nebelspalter.ch/themen/2025/11/solarexpress-der-berg-hat-eine-maus-geboren
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Kehrt die Vernunft zurück? NDR am 11.12.2025:
Rostock: Bürgerschaft kippt Beschluss zur Klimaneutralität
Die Rostocker Bürgerschaft hat am Mittwochabend gegen einen früheren Beschluss zur Klimaneutralität gestimmt. Das Ziel der Hansestadt, bis 2035 klimaneutral sein zu wollen, ist damit außer Kraft. Die Fraktionen FDP/Unabhängige, CDU, AfD und BSW haben sich gegen das ursprüngliche Ziel ausgesprochen. Am Ende gab es mit 22 zu 20 Stimmen eine knappe Mehrheit für den Antrag der FDP.
Weiterlesen beim NDR
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Gastkommentar in „Die Presse“ von Georg Vogl:
Müssen wir die Welt denn ganz alleine retten?
Ein Plädoyer für mehr Optimismus, Bescheidenheit – und für die Abkehr von gängigen energiepolitischen Lebenslügen.
Dies schreibe ich, nachdem ich für die Österreichische Physikalische Gesellschaft in Linz eine kleine Tagung über Wasserstoff organisiert habe. Dort stellten physikalisch versierte Vertreter der Wasserstoff-Interessengemeinschaft ihre hochinteressanten Pläne für Österreich einem naturwissenschaftlich ausgebildeten Publikum vor.
Wir haben bei dieser Tagung gelernt, wie auch in Österreich in recht beschränktem Ausmaß Wasserstoff erzeugt werden kann und wie viel es kosten würde, den in sonnenreichen Ländern erzeugten Wasserstoff zu uns zu leiten.
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Dr. Rupert Pritzl und Dr. Marc-Denis Weitze im Blog der Ludwig Erhard Stiftung:
Politik simuliert Wissenschaft, Wissenschaft verspielt Vertrauen
Politik braucht in unserer komplexen Welt Rat – unter anderem aus der Wissenschaft. Wissenschaftliche Erkenntnisse können als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. Hierzu gibt es seit langem etablierte Leitlinien, die das Wechselspiel von Wissenschaft und Politik regeln.
Leider werden diese nicht immer berücksichtigt. Statt Möglichkeitsräume zu erweitern und diese für Innovationen und Fortentwicklungen zum Wohle der Gesellschaft zu nutzen, instrumentalisieren politische Mehrheiten die Wissenschaft zunehmend für ihre eigenen Zwecke, werden Denk- und Handlungsmöglichkeiten absichtsvoll eingeschränkt und gezielt für die eigene politische oder persönliche Sache umgedeutet bzw. instrumentalisiert. Diese Begrenzung und die Verringerung von Transparenz in Politik und Politikberatung haben sich sehr deutlich in der Corona-Krise gezeigt und zeigen sich weiterhin in der Energie- und Klimapolitik in Deutschland: Politik suggeriert Alternativlosigkeit mit Bezug auf angebliche Evidenz und instrumentalisiert dabei die Wissenschaft. Indem sich Wissenschaft darauf einlässt, verspielt diese wiederum Vertrauen und gibt Teile ihrer Freiheit auf. Eine (Rück)Besinnung auf die spezifischen Funktionen und Stärken von Wissenschaft und Politik könnte wieder zu einer wissenschaftsbasierten Politikberatung führen, die diesen Namen verdient. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass wissenschaftliche Wahrheiten unabhängig von politischen Mehrheiten sind.
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