Der ökonomische Wahnsinn der Solarförderung

Vor noch nicht all zu langer Zeit wäre die Autorin Renate Neubäumer für ihren Gastbeitrag in der Wirtschaftswoche geteert und gefedert worden.
Sie nimmt die Erzeugung von Strom mittels Solaranlagen ins Visiern oder besser, was hier falsch läuft.

Die Anfänge:

Wie kam es zu diesem rasanten Anstieg von Freiflächen – und vor allem von Dachanlagen? Auslöser war das von der rot-grünen Regierung 2000 in Kraft gesetzte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2000). Es garantierte jedem Investor in Erneuerbare, dass er 20 Jahre lang für jede Kilowattstunde (kWh) Ökostrom, die er ins Netz einspeist, eine anfangs festgelegte, fixe Vergütung erhält. Diese Einspeisevergütung (ESV) war anfangs für kleinere PV-Anlagen sehr hoch. Mit fast 51 Cent/kWh betrug sie das Vier- bis Fünffache der Einspeisevergütung für andere Formen erneuerbarer Energien. Durch diese sehr unterschiedlichen ESV wurde bei der Ökostromerzeugung keine Kosteneffizienz erreicht.

Interessant ist sicherlich auch ihre Analyse „Free Lunch“.

Für Investoren war dies nahezu ein Free Lunch. Als Folge kam es ab 2007 zu einem massiven Zubau von PV-Anlagen, der ihren Bestand emporschnellen ließ und damit auch die zu zahlenden ESV. Daraufhin zog die schwarz-gelbe Regierung die „Notbremse“ und kürzte mit den EEG-Novellen von 2009 und 2012 die ESV für PV-Anlagen massiv. Anschließend beschlossen CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag, „beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien … der Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems … eine höhere Bedeutung zuzumessen“, und leiteten die große EEG-Novelle von 2014 ein, mit weiter fallenden Einspeisevergütungen und mehr marktorientierten Maßnahmen. Insgesamt sanken die ESV von 39,1 ct/kWh Anfang 2010 um fast zwei Drittel auf 13,7 ct/kWh 2014. 

Neubauer spricht ein weiteres Problem an und das ist der Netzausbau.
Dieser erzeugt Kosten, die letztlich die Stromkunden bezahlen müssen.
Diese Investitionen sind aber erst durch den Umbau des Energiesystems notwendig und nicht vom Himmel gefallen.
Es muss nämlich sowohl ein zentrales als auch ein dezentrales Netz betrieben werden.
Diese Externalisierung der Kosten von Solarstrom wird von Neubauer sehr gut beschrieben aber auch die Maßnahmen, die sie vorschlägt, sind interessant.

Der Artikel dürfte einer der besten im Jahre 2025 gewesen sein und ist eine absolute Leseempfehlung.

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2025 war ein kaltes Weihnachten.

Immerhin, der Tagesschau ist es eine Meldung wert.

Die drei Weihnachtstage 24. bis 26. Dezember waren im Mittel in Deutschland so kalt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das berichtet der Deutschen Wetterdienst (DWD). Der Tiefstwert sei in der Nacht zum 26. Dezember mit minus 12,1 Grad im Harz gemessen worden – konkret in Harzgerode in Sachsen-Anhalt.

Kälter als dieses Jahr war es über Weihnachten zuletzt 2010. Damals lagen die Temperaturen im Mittel sogar noch um drei Grad unter denen von diesem Jahr. Nach Angaben von DWD-Meteorologe Thore Hansen gab es zwar auch in den Jahren dazwischen zu Weihnachten einzelne, sehr kalte Tage – aber eben nicht über den gesamten Zeitraum von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag.

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Wasserstoff und Klimaeffekte.

Sollte Wasserstoff, die große Hoffnung der Energiewende, möglicherweise doch nicht geeignet sein.

Ein Artikel bei Golem über eine neue Studie legt es nahe.

Die Verbindung zwischen Wasserstoff und Methan ist der Studie nach komplexer als gedacht. Beim Abbau von Methan in der Atmosphäre entsteht Wasserstoff als Nebenprodukt.

Zutao Ouyang, Hauptautor und Professor an der Auburn University in Alabama, erklärt den Mechanismus: Wasserstoff binde natürliche atmosphärische „Reinigungsmittel“, die normalerweise Methan abbauten. Deren Fehlen lasse Methan länger in der Atmosphäre verweilen.Methan fängt Wärme kurzfristig deutlich effektiver ein als CO2. Die verlängerte Verweildauer verstärkt den Treibhauseffekt zusätzlich.



Die Studie plädiert nicht für einen Verzicht auf Wasserstoff als Energieträger. Sie unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, alle Umweltauswirkungen zu verstehen, bevor auf großflächigen Einsatz gesetzt werde.Politische Entscheidungsträger und Industrievertreter benötigten umfassende Daten über die vollständigen Klimaeffekte von Wasserstoff. Die Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft erfordere die Betrachtung des gesamten Zyklus – von Produktion über Transport und Lagerung bis hin zu potenziellen atmosphärischen Leckagen, so die Studie.

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Wem die Pressemeldung des Bundesverband Erneuerbare Energie zu lang zu lesen ist, hier ist die Kurzversion:

Bitte liebe Regierung, fasst unsere Subventionen nicht an, gebt uns stattdessen noch mehr.

Die aberwitzigste Aussage der Meldung ist allerdings diese hier:

Wirtschaftliches Wachstum braucht Verlässlichkeit – deshalb muss die EEG Novelle schnell kommen und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren mit Fokus auf Systemdienlichkeit und Kosteneffizienz sicherstellen”, so Heinen-Esser weiter.


Weiterlesen im Windkraft-Journal.

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Der Klützer Winkel ist eine Urlaubsregion in Nordwest-Mecklenburg.
Die Urlauber, die in diesen Flecken kommen, schätzen das Ursprüngliche.
Anders als Urlaubsregionen an der Ostseeküste von Ostholstein an der gegenüberliegenden Seite der Lübecker Bucht, wurde der Klützer Winkel bisher verschont von Windkraftanlagen. Man hat hier sowohl über das Land als auch über die Ostsee einen freien Blick.
Die ersten Anlage stehen erst kurz vor der Kreisstadt Grevesmühlen und in Richtung Wismar.

Das soll sich nun ändern, denn ein Investor möchte dort 12 Anlagen errichten.

Nordkurier:

Der Initiativenverbund Weitwinkel Ostsee richtet sich deshalb mit einem Appell an die Stadt- und Gemeindevertreter von Hohenkirchen und Klütz, den Windräder-Wildwuchs im Klützer-Winkel zu stoppen, auf eine kluge Energiewende mit Augenmaß zu setzen und die bedeutsame Landschaft vom Kaiser-Wilhelm-Blick über die Wismarbucht bis hin zur Klützer Kirchturmspitze zu erhalten. Die Gemeindevertreter in Warnow hätten bereits betont, dass sie nichts entscheiden, was die Menschen vor Ort nicht möchten. Und auch Grevesmühlen lehne den Bau weiterer Windkraftanlagen außerhalb der Vorranggebiete ab.

Aus der Webseite der Initiative.

In der Nähe von Parin wird derzeit ein Planungsgebiet für Windkraftanlagen (WKA) ausgewiesen (VR GVM 07/24). Dort könnten mindestens ein Dutzend weitere WKA gebaut werden, neben den schon bestehenden Anlagen in etwas weiterer Entfernung zu Parin (Rolofshagen, Santow).

Unser Anliegen: Wir vom Verbund Gesundheit Parin möchten die Weite und einmalig schöne Landschaft rund um unser Dorf erhalten, sowohl für die große Zahl unserer erholungssuchenden Gesundheitsgäste, als auch für uns im Dorf und den umliegenden Dörfern. Unser dringendes Anliegen ist, daß dieses Vorranggebiet für Windenergie aus der Planung des AfRL (Amt für Raumordnung und Landespflege Westmecklenburg) herausgenommen wird und KEINE weiteren Windenergieanlagen im Klützer Winkel oder einem Abstand von bis zu 5 km zum Dorf Parin gebaut werden.
Stattdessen möchten wir die Region weiter für Gesundheitsurlauber erschließen. Es sollen Wander- und Radwege erbaut werden, zum Beispiel zum südlich gelegenen Naturschutzgebiet Santower See. Damit soll eine Tourismus-Schwerpunktregion auch im Hinterland der Ostseeküste gefördert werden, die besonders naturverbundene, ruhe- und erholungssuchende Gäste anzieht.



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Wir wünschen allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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