Energie und KI

Jerome Evans, Gründer und CEO des Rechenzentrumsbetreibers First Colo ist zu Gast bei Paul Ronzheimer in dessen Podcast.
Evans erzäht einiges über ein Problem in Deutschland und das ist Energie in Form von Strom.
Rechenzentren sind sehr energie-hungrig.
Bisher konnte sich Deutschland wegen seiner geografischen Lage freuen. Der DE-Cix Knoten ist der größte Internetknoten der Welt, was den Traffic angeht. Er liegt sehr zentral und die Bündelung von vielen Firmen im Raum Frankfurt ist ein Kostenvorteil. 
Erhebliche Teile des Internetverkehrs von Europa laufen also über Frankfurt.

Doch nun droht Ungemach nach den Worten von Evans.
Wer heute ein neues großes Rechenzentrum im Frankfurter Raum bauen will, der hat Probleme den passenden Stromanschluss zu bekommen.
Noch brisanter wird es bei KI-Rechenzentren. Die Chips dort rechnen viel, verbrauchen aber auch viel Strom. Die Anschlussanbieter vertrösten die Interessenten, zum Teil auf Jahre hinaus.

Evans geht noch aus einem anderen Grund davon aus, dass Deutschland in Sachen KI ins Hintertreffen gerät, und das sind die Strompreise. Ein erheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern.

Sein Unternehmen plant nun in den Norden Deutschlands zu gehen. Ob er dort mit volatilen Windstrom besser fährt?

In jedem Fall ein spannender Podcast.

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Stichwort Wind. 

Windkraft-Fans werden Professor Sigesmund Kobe von der TU Dresden vermutlich hassen.

Der Merkur über eine Studie von Kobe.

Deutschlands installierte Leistung bei Wind- und Solarenergie wächst kontinuierlich. Doch ein genauer Blick auf die tatsächlichen Erträge offenbart ein Paradox. Laut Analysen von Prof. Sigismund Kobe von der TU Dresden stagnieren die Jahreserträge der Windkraft trotz massivem Ausbau – bei Offshore-Windkraft gehen sie sogar zurück. Die Daten sind eindeutig: Selbst unter der optimistischen Annahme, dass im Dezember 2025 noch der maximale Ertrag der Vorjahre hinzukommt, wird der Jahresertrag kaum den Wert von 2024 erreichen, erklärt Prof. Kobe gegenüber Ippen.Media. Besonders auffällig ist dabei, dass bei Offshore-Windkraft die Jahreserträge seit 2020 kontinuierlich sinken – obwohl neue Anlagen ans Netz gehen.

Nun, warum sinken die Erträge, wo wir doch permanent Erfolgsmeldungen hören?

Die Ursache für den Offshore-Rückgang liegt laut Prof. Kobe in einem physikalischen Phänomen, das in der Planung unterschätzt wurde: dem sogenannten Cluster-Wake-Effekt. Windkraftanlagen und ganze Windparks schotten sich gegenseitig ab – die vorderen Anlagen nehmen den nachfolgenden den Wind weg. Mit anderen Worten: Was in der Theorie funktionieren sollte, scheitert an den Gesetzen der Strömungsmechanik.

Kobe führt weiter aus, dass der gesunkene Stromverbrauch die Erneuerbaren Energien automatisch gut aussehen lässt.
Und sinkender Stromverbrauch ist eigentlich ein Alarmsignal, wo doch immer weitere Bereich elektrifiziert werden.

Die Hauptursache sieht Prof. Kobe in der Deindustrialisierung. Während der Eigenverbrauch durch PV-Heimanlagen und Balkonkraftwerke nur marginal zur Erklärung beiträgt, verlässt energieintensive Industrie das Land oder drosselt ihre Produktion massiv. Der Prozentsatz erneuerbarer Energien steigt also nicht primär, weil mehr grüner Strom produziert wird, sondern weil der Gesamtverbrauch sinkt. „Natürlich hat die Bundesnetzagentur mit den entsprechenden Statistik-Abteilungen die Möglichkeit, solche Ergebnisse zu berechnen und zu veröffentlichen“, kritisiert Kobe. „Da diese aber nicht so prickelnd sind, wird dies nicht getan. […] Stattdessen findet man heute wieder in den Medien Rekordwerte für Strom aus Wind und Sonne für das dritte Quartal 2025 als Bilanzgrößen.“

Zur Originalstudie geht es hier.

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Udo di Fabio, ehemaliger Verfassungsrichter, in der Welt (Bezahlartikel)  über das Klima und die Demokratie, die er gefährdet sieht.

Wenn die Gesellschaft den Weg zur Klimaneutralität nicht nur als ein hochrangiges politisches Ziel, sondern als das alles beherrschende, absolute Ziel setzt, könnte man geneigt sein, auch über Marktgesetze hinweg politische Vorgaben zu machen. Aber was ist mit der Demokratie? Dürfte man sie auch institutionell gefährden? Oder wäre eine Krise der Demokratie nicht noch gravierender als eine Krise des Klimas? Für manche Klimaaktivisten steht die Reihenfolge fest.

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Trockengelegte Moore als CO2 und N2O-Quelle?

mdr:

Die Hiobsbotschaft ist aber nur eine halbe: Der Norden und Osten sind damit besonders geeignete Regionen für zielgerichteten, effizienten Klimaschutz. Zugleich können die Ergebnisse der Studie dazu dienen, die Berichterstattung der EU gegenüber dem UNFCC zu verbessern.

Moorflächen wurden wohl in der Vergangenheit nicht korrekt erfasst

Die Forschenden sehen den Grund für die Unterschätzung darin, dass viele Moorflächen in der Vergangenheit nicht korrekt erfasst wurden. „Moorflächen, die als Weiden oder Wälder genutzt werden, werden häufig nicht als Moore gemeldet“, heißt es. Hinzu komme, dass teilweise mit unvollständigen Emissionsfaktoren gearbeitet würde. Dabei blieben einzelne Treibhausgase oder der Abfluss gelöster organischer Kohlenstoffe unberücksichtigt, was zu einer deutlichen Unterschätzung der tatsächlichen Emissionen führe.

Bei trockengelegten Mooren dringt Sauerstoff ins Torf ein. Die langjährigen Pflanzenreste werden dann von Mikroorganismen zersetzt, wodurch vor allem CO₂ emittiert wird, zum Teil auch Lachgas (Stickstoffmonoxid, N₂O), dessen Treibhauswirkung aber fast 300 mal höher ist als die von CO₂



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