Windparks in schwerer See

Windparks auf hoher See sind momentan keine attraktive Investition.
Der Bundesverband ruft nach Reformen, was er meint, sind noch mehr Subventionen.
Denn die Kosten zum Ausbau der Windräder in der Nord- und Oststee sind immens.
Und wenn Windkraftinvestoren eines nicht mögen, dann ist es Risiko. 

NDR:

Für zwei große Windpark-Flächen in der Nordsee gab es zuletzt keine Angebote von Investoren. Der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) fordert deshalb, Ausschreibungen vorerst zu verschieben und Reformen umzusetzen.

Die nächste Auktion sollte – statt wie geplant im Februar 2026 – erst im kommenden Herbst stattfinden, heißt es von BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. Er richtet seine Forderung an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), denn die Offshore-Flächen werden von der Bundesnetzagentur versteigert. Die letzten beiden Auktionen für Windpark-Flächen waren im Sommer ohne ein einziges Gebot geendet.

Ähnlich sieht es der BDEW und bejubelt auch noch das Schleifen des Umweltschutzes.

Die Risiken für Offshore-Windpark-Entwickler haben zuletzt vor allem durch gestiegene Projekt- und Kapitalkosten in Folge von geopolitischen Spannungen und Lieferkettenengpässen sowie zunehmend schwer prognostizierbaren Preis- und Mengenrisiken im Strommarkt erheblich zugenommen. Zudem führt die geplante hohe Bebauungsdichte dazu, dass die Volllaststunden auf den nun ausgeschriebenen Flächen durch Verschattungseffekte signifikant niedriger ausfallen. Der BDEW hatte bereits im Juli 2025 wichtige Optimierungsmaßnahmen für den Offshore-Wind-Ausbau vorgeschlagen, die auch volkswirtschaftlich Kosten senken können.

Erfreulich ist, dass pauschale Ausgleichszahlungen für den Verzicht auf artenschutzrechtliche Einzelprüfungen für Offshore-Netzanbindungssysteme nicht mehr Teil des Gesetzes sind. Diese hätten zu erheblichen Zusatzkosten geführt – bis zu sieben Millionen Euro pro Anschluss – ohne erkennbaren umweltrechtlichen Mehrwert.

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Wenn das Schule macht… In Schweden wurden Klimaaktivisten freigesprochen, sie hatten ein Bild von Monet mit Farbe beschmiert. Was mag im Kopf der Richter passieren?

Stern.de

Im Juni 2023 hatten zwei junge Frauen im Nationalmuseum in Oslo ihre Hände in rote Farbe getaucht und anschließend das Schutzglas vor dem Monet-Gemälde damit beschmiert. Das Kunstwerk – eine Leihgabe des Pariser Musée d’Orsay – blieb dabei unbeschädigt, lediglich der Rahmen bekam Farbspritzer ab. Dennoch waren die beiden Täterinnen und vier weitere Aktivisten wegen Sachbeschädigung angeklagt worden.

Die Angeklagten hatten betont, dass sie bei ihrer Tat eigens eine leicht zu entfernende Farbe benutzt und ein hinter Glas geschütztes Bild attackiert hatten. Das Gericht folgte ihrer Argumentation nun und sprach sie frei.

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Finnland will 10% des Wasserstoffbedarfs der EU produzieren.
Wohl dem, der Wasserkraft und Kernenergie hat.

Energiezukunft:

Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff ist groß. Wenn der Ausbau der Produktion in Finnland in hohem Tempo voranschreitet, könnte das Ziel des skandinavischen Landes, bis 2030 zehn Prozent des in der EU hergestellten grünen Wasserstoffs zu produzieren, erreicht werden. Die Standortbedingungen dafür sind gut: Rund 95 Prozent des erzeugten Stroms sind CO₂-emissionsfrei, die Strompreise niedrig, und Finnland verfügt über umfangreiche Kapazitäten zum Ausbau neuer Erneuerbarer Energien. Hinzu kommt eine widerstandsfähige Technologie- und Industrielandschaft mit hochqualifizierten Fachkräften sowie ein wettbewerbsfähiges, innovatives Umfeld.

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Spanien hat Probleme mit der Energiewende.
Seit dem Blackout müssen Gaskraftwerke mitlaufen und die Strompreise sind nicht mehr auskömmlich. 

Handelsblatt (Bezahlartikel)

Viel Sonne, viel Wind, viel freies Land, viel Platz für Solarpanels und Windräder: Spanien ist einer der Vorreiter der Energiewende. Doch die Aussichten verdüstern sich – nicht erst seit dem spektakulären landesweiten Blackout im vergangenen April.

Der Grund: Dem massiv gestiegenen Angebot an Ökostrom steht eine stagnierende Nachfrage nach Strom gegenüber, die aktuell auf dem Niveau von vor der Pandemie liegt. Diese Überkapazitäten drücken den Großhandelspreis für Strom und sorgen dafür, dass nicht alle erzeugte grüne Energie im Netz aufgenommen wird.

Zwar gibt es das Phänomen der niedrigen und zeitweise sogar negativen Strompreise in ganz Europa. Spanien spielt als Vorreiter bei Erneuerbaren aber eine besondere Rolle.Seit Jahren hat das Land die niedrigsten Strompreise in langfristigen Verträgen. Doch seit rund zwei Jahren haben die Großhandelspreise ein so tiefes Niveau erreicht, dass die Produktion für die Hersteller teilweise nicht mehr rentabel ist.

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Das australische Unternehmen Vulcan Energy will in Deutschland Lithium fördern – aus Thermalwasser.

Focus:

Vulcan Energy plant, jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid herzustellen – genug für rund 500.000 Batterien für Elektroautos. Die Bundesregierung unterstützt das Projekt über ihren Rohstofffonds mit bis zu 150 Millionen Euro, auch Australien steuert über seine Exportkreditagentur Mittel bei. Insgesamt umfasst die Finanzierung rund 2,2 Milliarden Euro.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) bezeichnete die Grundsteinlegung als echten „Meilenstein für die Energiewende“. „Die Lithiumgewinnung im Oberrheingraben steigert die Rohstoffunabhängigkeit Deutschlands und ist daher ein strategisches Projekt mit Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus.

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Mittlerweile gibt es nur noch Kipp-Punkte. Jetzt einen beim Gas.

T-Online:

Ursächlich für den steilen Anstieg der Entgelte ist der erwartbare Rückgang der Gasnachfrage. In den kommenden zehn bis 15 Jahren wird Erdgas insbesondere durch den CO2-Preis spürbar teurer werden; daher lohnen sich andere Heizsysteme wie die Wärmepumpe mehr. Durch den Rückgang der Zahl der Gaskunden werden die Netzkosten auf immer weniger Haushalte umgelegt – was wiederum dazu führt, dass Gas noch teurer wird und noch mehr Menschen aus Gas aussteigen. Es entsteht also eine Spirale.

Die Fraunhofer-Forscher warnen in ihrer Studie daher vor einem „Kipppunkt“: „Wenn nur noch ein paar wenige Kunden am Netz sind, müssen sie die gesamten restlichen Kosten alleine tragen. Irgendwann erreicht das eine Schwelle, an dem politisch eingegriffen werden muss“, schildert Roland Meyer, einer der Autoren der Studie, im Gespräch mit t-online.

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