German Watch

Die Tagesschau mit einem langen Bericht über Schäden durch Unwetter, die – richtig geraten – dem Klima zu verdanken sind.

Es geht um eine Studie von German Watch.

Laut dem aktuellen Klima-Risiko-Index kamen zwischen 1995 bis 2024 weltweit mehr als 830.000 Menschen durch Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren ums Leben. Der wirtschaftliche Schaden betrug rund 3,8 Billionen Euro. Nach Angaben von Germanwatch wurden über die vergangenen 30 Jahre hinweg Myanmar, Honduras und der Inselstaat Dominica am stärksten von extremen Wetterereignissen getroffen. In Dominica richtete Hurrikan Maria 2017 immense Schäden an. In Myanmar tötete Zyklon Nargis 2008 rund 140.000 Menschen. Dabei forderten Hitzewellen und Stürme dem Index zufolge die meisten Todesopfer, Stürme verursachten gleichzeitig die größten Sachschäden. Ärmere Staaten und Schwellenländer stünden im Risiko-Index ganz oben, aber auch Industrienationen wie die USA und EU-Länder wie Frankreich, Italien und Spanien seien stark betroffen.

Erst ganz am Ende kommt dann ein dezenter Hinweis.
Eigentlich gibt die Datenbank das gar nicht her, aber das ist Germanwatch egal.

Germanwatch nutzt für den Risiko-Index Zahlen der Datenbank zu internationalen Katastrophen (EM-DAT) sowie Informationen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Die Organisation betont, dass die Auswertung von Opfer- und Schadenszahlen keine einfache Aussage darüber erlaube, was davon auf den Klimawandel zurückgeht. Trotzdem lasse sich ein Bild der Betroffenheit der Staaten zeichnen. In der Klimawissenschaft bestehe breiter Konsens darüber, dass viele Wetterereignisse durch die Klimakrise häufiger und heftiger werden.

Wie man solche Zahlen auch bewerten kann, das hat die Welt (Bezahlartikel)  im letzten Jahr gezeigt.
Ob auch Mitarbeiter von Germanwatch zu den Mailabsendern gehören?

Seither zeigen die Grafiken einen Rückgang der Häufigkeit von Wetterkatastrophen, was die EM-Dat-Forscher der Öffentlichkeit nur schwer vermitteln konnten. „Wir bekommen Hass-Mails, weil unsere Daten nicht zeigen, dass Katastrophen zunehmen“, berichtete EM-DAT-Forscherin Debby Guha-Sapir vor vier Jahren. „Niemand will gute Nachrichten.“

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Die Zeit feiert China in einem Podcast.

Auf der UN-Klimakonferenz in Belém zeigt sich ein gemischtes Bild: Strom aus Wind und Sonne wird weltweit zunehmend günstiger, und die Investitionen in Solar- und Windsysteme steigen. Für 2025 werden weltweit voraussichtlich 2,2 Billionen Dollar in erneuerbare Energien fließen und damit doppelt so viel wie in Projekte für Gas, Kohle und Öl. Gleichzeitig bleibt die Nutzung fossiler Energien hoch: Neue Bohrlöcher, Gasleitungen, LNG-Terminals und Kohlekraftwerke werden gebaut, die über Jahrzehnte betrieben werden sollen. China spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Land errichtet neue Kohlekraftwerke, ist aber zugleich führend beim Ausbau und Export von Solartechnologie. Experten betonen, dass die wachsende Energienachfrage in vielen Regionen fossile Brennstoffe oft eher ergänzt als ersetzt. Wie und ob da die Transformation zu erneuerbaren Energien gelingen kann, erläutert Petra Pinzler, Korrespondentin in der Hauptstadtredaktion der ZEIT.

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Another one bites the dust.

Merkur über die Insolvenz von Eno Energy.

Nun musste Eno Energy den Schritt in die Insolvenz gehen, wie zuerst der NDR berichtete. Am Dienstag, 7. Oktober, bestimmte das Amtsgericht Rostock den Rechtsanwalt Christoph Morgen zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Eno Energy selbst sieht drei Ursachen für die Insolvenz. Es seien viele Windparkprojekte genehmigt worden. Zu hohe Ausgaben seien die Folge gewesen, erklärte Unternehmenssprecher Patrick Rudolf dem NDR. Dazu gebe es ein großes Angebot für Windparkprojekte, was die Nachfrage bei Eno Energy senken würde. Der letzte Grund ist, dass ein Lieferant der Rotorblätter seinen Liefervertrag gekündigt habe, die Windkraftanlagen seien jedoch nur mit diesen Blättern zertifiziert.

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Hach, das klingt doch alles super.
Eine Ziegelbrennerei bei Münster wird zukünftig mit Grünem Wasserstoff arbeiten.
Alles gut!?

Nein. Man liest, dass das Unternehmen 60 Millionen Euro aus Topf für die Differenz Erdgas zu Grünem Wasserstoff bekommt.
Es geht offenbar nicht ohne Subvention.

Ingenieur.de:

Seit über hundert Jahren produziert das Familienunternehmen schon Ziegel und Klinker. Dabei kamen bislang konventionelle Brennstoffe wie Kohle und Erdgas zum Einsatz. 2024 unterschrieb das Unternehmen dann einen Klimaschutzvertrag mit der Bundesregierung. Darin verpflichtete sich Janinhoff, seine CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 60 % zu senken, bis 2042 sogar um 90 %. Um das zu erreichen, sollte grüner Wasserstoff die für die Brennprozesse nötige Energie liefern.„Wir haben uns schon früh gefragt, wie eine Ziegelproduktion aussehen kann, wenn wir die Klimaveränderungen ernst nehmen“, erklärte Geschäftsführerin Dr. Caroline Foyer-Clitheroe in einer Pressemitteilung am 6. November. Der Klimaschutzvertrag mit der Regierung gleicht die Differenzkosten zwischen Erdgas und Wasserstoff aus – ohne diese Förderung wäre der Umstieg kaum darstellbar.

Vielleicht sollte der Hersteller einfach mal Kontakt mit der Kläranlage in Münster aufnehmen.

Chip.de:

Das Forschungsteam testete im Rahmen der Studie, ob man den Reinigungsprozess umgehen könnte, indem man aufbereitetes Abwasser anstelle von Leitungswasser verwendet. Dazu muss das Abwasser zunächst „rückgewonnen“ werden, also so weit aufbereitet werden, dass es wieder in Grundwasserleiter eingeleitet oder für die Bewässerung oder industrielle Kühlung verwendet werden kann. Zwar ist diese Methode schon in der Vergangenheit ausprobiert worden, dem Studienautor zufolge scheiterte sie jedoch in der Regel nach kurzer Zeit. Um die Gründe dafür zu verstehen, führte Lin Du, Doktorand in Rens Labor, sorgfältig konzipierte Diagnoseexperimente in einem Protonenaustauschmembran-Wasserelektrolyseur durch, also mit derselben Technologie, bei der aktuell vorrangig ultrareines Wasser zum Einsatz kommt. 

Elektrolyse mit aufbereitetem Abwasser: Schwefelsäure macht es möglichLin Du und seine Co-Autoren nutzten eine Kombination aus elektrochemischen Tests und mikroskopischer Bildgebung, um die Leistung von reinem Wasser mit der von wiederaufbereitetem Abwasser in den Reaktoren zu vergleichen. Die Forschenden beobachteten, dass die Systemleistung mit wiederaufbereitetem Wasser rapide abnahm, während die gleiche Anlage mit reinem Wasser weiterhin stabil arbeitete. Durch experimentelle und modellhafte Analysen identifizierten sie Calcium- und Magnesiumionen – also dieselben Mineralien, die auch Kalkablagerungen an Wasserhähnen und Wasserkochern verursachen – als Hauptursachen für den Leistungsabfall. Die Ionen haften sich an der Membran an und blockieren dort nach einer Weile den Ionentransport.

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