Vorbild China?

Die Monopol-Kommission will mehr Wettbewerb im Strom-Markt.

Und, die Kommission beklagt das Bestreichen von Brandblasen mit Brandsalbe, statt die Ursache der Verbrennungen zu eliminieren. 
Gemeint sind weitere Subventionen für einen Industriestrompreis statt die Ursache der hohen Stromkosten anzugehen. 

rnd:

Nach Einschätzung von Experten dürfte es auf einen Zuschuss von 5 Cent pro Kilowattstunde hinauslaufen – der Durchschnittstarif für die Unternehmen liegt aktuell bei etwa 18 Cent. Die staatliche Unterstützung wird seit geraumer Zeit von der Industrie, aber auch von mehreren Gewerkschaften gefordert. Mit dem Hinweis, dass es anderswo solche Subventionen längst gebe und die elektrische Energie hierzulande so teuer wie in kaum einem anderen Land sei.

Das bestätigt auch die Monopolkommission. Für die Regierungsberater liegt aber der Fehler im System: Der Strommarkt und der Ausbau der Erneuerbaren passten nicht mehr zusammen. „Langfristig könnte schlimmstenfalls die Versorgungssicherheit gefährdet sein“, heißt es im Gutachten. Mit dem Bau von 30 bis 40 neuen Gaskraftwerken will Reiche für Stabilität sorgen – doch dieses Vorhaben wird im Gutachten überhaupt nicht erwähnt. 

Stattdessen schlägt die Kommission vor, die Mechanik der Netzentgelte komplett umzubauen. Diese werden von den Stromkunden gezahlt, für private Haushalte sind es derzeit im Schnitt knapp 11 Cent pro Kilowattstunde.

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Yin und Yang beim Solarstrom 

Ein Vertreter vom Fraunhofer ISE höchst euphorisch im Interview im Handelsblatt.

Herr Wirth, warum ist es wichtig, dass wir Solaranlagen nicht nur auf Dächern errichten?

Das hat mehrere Gründe: zum einen Geschwindigkeit. Dächer kann man mit Photovoltaik bestücken, wenn sie gebaut oder saniert werden. Bis das große Potenzial für Solarerzeugungen auf Gebäuden gehoben ist, wird es deshalb Jahrzehnte dauern. Die Klimakrise drängt aber; wir haben nicht mehr viel Zeit. Also müssen wir parallel auch andere Potenziale erschließen.

Was sind weitere Gründe?

Die Ausrichtung der PV-Module beeinflusst, wann sie wie viel Strom erzeugen. Module an Südfassaden liefern Strom beispielsweise gleichmäßiger über das Jahr verteilt als Aufdachanlagen. Und wenn sich die Module automatisch zur Sonne drehen, verteilt sich die Produktion besser über den Tag. Außerdem kann man wunderbar Synergieeffekte erzeugen. Indem man – wie auf dem Dach – mit kleinem Mehraufwand Strukturen nutzt, die ohnehin bestehen, etwa Lärmschutzwände. Oder indem man Strom erzeugt und gleichzeitig einen Zusatznutzen schafft, zum Beispiel für die Landwirtschaft.

Bei Haufe sieht man das Thema deutlicher kritischer.

Die Idee, jede Dachfläche in ein Mini-Kraftwerk zu verwandeln, trug in der Anfangszeit zum Ausbau der Solarenergie bei. Staatliche Förderung ermöglichte Investitionen in teure, noch unerprobte Technologie. Sonst wäre die Photovoltaik kaum so schnell gewachsen. Heute gerät die einst sinnvolle Subvention zum Hemmschuh. Technisch ausgereifte, gewerblich betriebene Solarparks produzieren längst günstiger als konventionelle Kraftwerke.

Gleichzeitig profitieren Wohneigentümer doppelt: Sie nutzen ihren Solarstrom selbst, sparen Netzentgelte und beziehen nur noch eine bestimmte Menge Reststrom aus dem Netz. Ein komfortables Modell – jedoch eines mit sozialer Schieflage. Denn je mehr Haushalte ihren Verbrauch teilweise vom Netz abkoppeln, desto stärker verteilen sich die fixen Netzkosten auf jene, die keine eigene Anlage besitzen.

Dabei kann sich eine private Solaranlage durchaus rechnen, insbesondere, wenn sie mit einem Speicher kombiniert wird. Eigentümer, die tagsüber erzeugten Strom zwischenspeichern und etwa am Abend selbst verbrauchen, reduzieren den Netzbezug deutlich und entlasten die Stromrechnung spürbar. Entscheidend bleibt dabei, dass die Eigenversorgung nicht als dauerhafte Förderstrategie missverstanden wird, sondern als betriebswirtschaftlich sinnvolle Ergänzung in einem marktgeregelten System.

Wenn Solarstrom so eine erfährt, stärkt er Eigenverantwortung, Effizienz und Systemstabilität zugleich. Trotzdem entsteht eine Schieflage und die finanzielle Entlastung einiger weniger treibt die Belastung vieler anderer – ein Paradox, das der Grundidee der Energiewende widerspricht.

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Die Klimakonferenz COP30 wirft ihre Schatten voraus.

Man merkt es spätestens daran, dass wieder eine Studie auftaucht, die das nahe Ende der Welt beschwört.

Die Zeit findet es supi, dass 50.000 Teilnehmer in den Regenwald nach Brasilien reisen.
Man könne dort so gut protestieren.

Ein Grund, warum Klimaschützer durchaus hoffnungsvoll auf die Verhandlungen blicken, ist das Gastgeberland: Nach drei Jahren in Ölstaaten findet die COP dieses Mal in Brasilien statt – einem Land, dessen Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sich ausdrücklich für Klimaschutz und Menschenrechte ausspricht. Schon auf früheren Klimakonferenzen hat Brasilien häufig eine wichtige Rolle gespielt. Auch das Verhandlungsteam gilt als stark: COP-Präsident ist der Diplomat André Aranha Corrêa do Lago, der schon 1992 an der Organisation des Rio Earth Summit beteiligt war. Dort wurde der Grundstein für die Klimaverhandlungen gelegt. 

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5 Erfolge und 5 Versäumnisse listet der Focus in Sachen Klima auf.

Bei einigen Punkten kräuseln sich die Nackenhaare.
Schon wieder wird China als leuchtendes Beispiel hingestellt.
Preise für Grünen Strom sinken mitnichten, es sind die Systemkosten, die den Grünen Strom teuer machen.
Aber das wäre ja keine gute Nachricht. 

2. Die Energiewende bricht die Rekorde

Der Ausbau erneuerbarer Energien boomt weltweit. Im Jahr 2024 machten Solar- und Windkraft mehr als 30 Prozent der globalen Stromerzeugung aus – ein Rekordhoch. In Deutschland lag der Stromanteil, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde im Mai dieses Jahres bei rund 68 Prozent. Sogar China, der größte CO2-Schmutzfink, investiert massiv in Solar und Wind und baut mit einer unvergleichbaren Geschwindigkeit die Erneuerbaren Energien aus. Dazu sind die Preise für grünen Strom gesunken und Solarpaneele kosten heute nur noch ein Zehntel im Vergleich zu 2010.

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