Das große Schweigen: Nature-Studie entlarvt Windkraft als Biodiversitätskiller

Sie erinnern sich noch an die berühmte Formel der Energiewende? Wind und Sonne sollten die Lösung für alles sein. Sauber, grün, nachhaltig. Und vor allem: gut für die Umwelt. Wie so oft bei den Verheißungen zur Energiewende ist die Realität eine andere. Eine neue Studie in Nature Reviews Biodiversity, einem der renommiertesten Wissenschaftsjournale, räumt nun gründlich mit dem grünen Märchen auf.

Und das Pikante daran: Die Autoren (Katzner et.al.) sind keine „Klimaleugner“ oder „Fossillobbyisten“, sondern Wissenschaftler vom US Geological Survey, von Universitäten und Naturschutzorganisationen. Man kann ihnen also kaum vorwerfen, eine anti-grüne Agenda zu verfolgen. Umso bemerkenswerter, was sie zu Tage fördern.

Eine Million Fledermäuse – jährlich

Die Zahlen, die die Forscher präsentieren, haben es in sich. In den Ländern mit der höchsten Windkraftdichte werden jährlich etwa eine Million Fledermäuse durch Windturbinen getötet. Eine Million! Zum Vergleich: Als die BP Deepwater Horizon-Katastrophe im Golf von Mexiko geschätzte 600.000 Seevögel das Leben kostete, war die Empörung der Umweltschützer grenzenlos – und das völlig zu Recht. Bei den Fledermäusen durch Windkraft? Betretenes Schweigen. Ist ja für die gute Sache.

Aber die Fledermäuse sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Studie beschreibt minutiös, was an Windkraftanlagen geschieht: Direkte Tötung von Vögeln, Fledermäusen und Insekten. Veränderung des Verhaltens von Wildtieren. Verlust, Veränderung und Fragmentierung von Lebensräumen. Und das während des gesamten Lebenszyklus der Anlagen – vom Bau über den Betrieb bis zum Rückbau.

Das vergessene Massensterben: Insekten

Während über tote Greifvögel und Fledermäuse zumindest gelegentlich berichtet wird, bleiben andere Opfer völlig unsichtbar. Die Studie weist explizit darauf hin, dass Windturbinen auch als „Biodiversitäts-Senken“ für Insekten fungieren. Die genauen Zahlen sind schwer zu erfassen, aber die ökologischen Konsequenzen sind verheerend.

Denn Insekten sind nicht nur irgendwelche Krabbeltiere. Sie sind die Basis funktionierender Ökosysteme. Sie bestäuben Pflanzen, zersetzen organisches Material und dienen zahllosen anderen Arten als Nahrungsquelle. Die Studie dokumentiert, dass Fledermäuse, die an Windkraftanlagen sterben, große Verluste an trophischen Interaktionen – also Nahrungsbeziehungen – verursachen. Anders gesagt: Wenn die Fledermäuse fehlen, gerät das gesamte System durcheinander.

Aber auch terrestrische Säugetiere werden in Mitleidenschaft gezogen. Rehe, Füchse, Hasen, selbst Wölfe und Rentiere meiden Windkraftanlagen. In Portugal wurde dokumentiert, dass Wölfe ihre Bauten in deutlichem Abstand zu Windfarmen anlegen. Rentiere in Skandinavien ändern ihre Wanderrouten. Die Autoren berichten von „Verhaltensänderungen, die die Nahrungssuche-Effizienz verringern und zu Verschiebungen in der Populationsdynamik führen können.“

Kurz: Die gesamte Fauna – von den kleinsten Insekten bis zu den größten Säugetieren – ist betroffen. Nur redet niemand darüber.

Kaskadeneffekte: Wenn das Ökosystem kippt

Besonders interessant wird es bei den sogenannten Kaskadeneffekten. In tropischen Waldgebieten verändern Windturbinen die Populationen von Spitzenprädatoren wie Jaguaren, Wildkatzen und Goldschakalen. Die Folge? Das gesamte Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht. Wie in einem Kartenhaus, bei dem man eine Karte herauszieht, stürzt alles ein.

Die Forscher sind vorsichtig formuliert, aber die Botschaft ist klar: „Die Auswirkungen von Windenergieanlagen können weitreichend sein und manchmal große und unerwartete Konsequenzen für die Biodiversität haben.“

Unerwartete Konsequenzen – ein schöner Euphemismus für: Wir haben nicht zu Ende gedacht. Genau das Muster, das wir von der Energiewende kennen. Erst machen, dann nachdenken. Und wenn es schiefgeht, sind die Kosten ja auch vergesellschaftet.

Die Mitigation-Illusion

Natürlich schlägt die Studie auch „Mitigationsmaßnahmen“ vor. Man könne Turbinen an sensiblen Standorten vermeiden, Wildtiere abschrecken, Turbinen zeitweise abschalten und Lebensräume ersetzen. Das klingt gut. Nur: Die Autoren räumen selbst ein, dass es massive Unsicherheiten über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen gibt. Und dass die regulatorischen Anforderungen von Land zu Land enorm sind und stark variieren.

Anders gesagt: Man weiß eigentlich nicht genau, ob solche Maßnahmen funktionieren. Macht aber nichts, Hauptsache die Windräder drehen sich weiter. Die gute Absicht heiligt die Mittel, auch wenn diese Mittel die Artenvielfalt vernichten.

Der amerikanische Wahnsinn: 13 Prozent der Landfläche

Ein 2021 erschienener US-Bericht über mögliche Wege zur Netto-Null-Emission schlägt vor, bis zu 13 Prozent der Landfläche für Windfarmen zu nutzen. Die Nature-Autoren kommentieren trocken: Das könnte „dramatische Konsequenzen für die Biodiversität“ haben.

Dramatische Konsequenzen – wieder so eine wissenschaftliche Untertreibung. Was gemeint ist: Ökologischer Kahlschlag. Und das alles im Namen des Klimaschutzes. Das nennt man auch Green-on-Green-Konflikte. Wenn grüne Ideologie auf grüne Realität trifft, gewinnt offenbar immer die Ideologie.

Biodiversitätsreiche Gebiete besonders betroffen

Besonders perfide: Die Studie stellt fest, dass Windkraftanlagen als „wichtiger Treiber für den Verlust und die Degradierung von unersetzlichen Lebensräumen, die für den Naturschutz wichtig sind“ gelten. Die windigen Hochlagen Schottlands werden explizit genannt. Für die Stadtbewohner gilt: Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Adler und Fledermäuse dort oben haben ja keine Lobby. Die Insekten schon gar nicht.

Das große Schweigen

Die Studie erschien im September 2025 – also vor zwei Monaten – in einem der prestigeträchtigsten Journals der Welt. Wie groß war das mediale Echo? Praktisch nicht vorhanden. Wer über diese unbequemen Wahrheiten berichtet, gilt schnell als Störenfried im grünen Narrativ.

Dabei müssten eigentlich alle Alarmglocken läuten. Wenn eine Million Fledermäuse pro Jahr keine Schlagzeilen machen, wenn Kaskadeneffekte in Ökosystemen keine Debatte auslösen, wenn Habitatverluste in Naturschutzgebieten kein Problem darstellen, wenn das Insektensterben an Windkraftanlagen niemanden interessiert – dann ist etwas grundlegend falsch.

Die Autoren der Studie fordern „szenariobasierte Modellierung“, um die Konsequenzen für die Biodiversität besser abschätzen zu können. Eine noble Forderung. Nur: Wäre es nicht klüger gewesen, diese Modellierung VOR dem massiven Ausbau der Windkraft durchzuführen?

Fazit: Ideologie schlägt Ökologie

Die Nature-Studie offenbart, was längst offensichtlich sein sollte: Die Energiewende ist kein ökologisches Projekt, sondern ein ideologisches. Biodiversität, Artenschutz, Naturschutz – all das wird dem großen Ziel der Dekarbonisierung untergeordnet.

Wie beim Wasserstoff, wie bei den Netzkosten, wie bei den Subventionen: Erst wird nicht zu Ende gedacht, dann werden Fakten geschaffen, und wenn die Katastrophe eintritt, sind alle überrascht.

Eine Million tote Fledermäuse pro Jahr, dazu unzählige Vögel, Insekten und gestörte Säugetiere sind offenbar ein akzeptabler Kollateralschaden für die vermeintlich gute Sache. Man könnte es auch anders ausdrücken: Grüne Politik ist dann grün, wenn man nicht so genau hinschaut.

Die Studie ist hier zu finden.

Teilen: