Es gibt sehr plakative Weissagungen, wie die von Al Gore, der für 2014 schon eine im Sommer eisfreie Arktis prognostizierte. Das war eine Fehlannahme.
Mittlerweile sind wir beim Jahr 2035 und die Arktis soll im Sommer eisfrei sein.
Der Standard:
Ende September ist die arktische Eisfläche am kleinsten.
Schon ab 2035 könnte die Arktis in diesem Monat eisfrei sein, wie eine Studie im Fachjournal „Nature Reviews Earth & Environment“ zeigt. Eisfrei, das bedeutet: weniger als eine Million Quadratkilometer Meereis. So groß ist etwa die Fläche Ägyptens. Das entspricht außerdem weniger als 20 Prozent des saisonalen Minimums in den 1980er-Jahren. Gemessen wird die Meereisbedeckung seit 1978 per Satelliten.Eis am Nordpol: Bei weniger als einer Million Quadratkilometer Eisfläche hat nur mehr ein relativ kleiner Teil nördlich des Polarkreises eine hohe Meereiskonzentration.Jahn et al., Nature Reviews Earth & Environment 2024Wie Alexandra Jahn von der University of Colorado Boulder mit zwei Kolleginnen schreibt, können die frühesten Einzelmessungen einer eisfreien Arktis schon in den 2020er- und 2030er-Jahren vorkommen. Der erste eisfreie Tag in der Arktis könne damit zehn Jahre früher als gedacht kommen. Das passiert unabhängig davon, ob die Treibhausgasemissionen ab jetzt hoch oder niedrig sind.
Auch hier ist Skepsis angebracht. Wir berichteten erst kürzlich über das Rätsel des Arktischen Eises.
Aha! Es ist schlicht interne Variabilität! Das ist etwas, womit Modelle IMMER ihre Schwierigkeiten haben. Ihre innere Struktur versucht stets, die Wirkung der Antriebe auf Klimaparameter zu antizipieren, die interne Variabilität bleibt immer eine grobe Schätzung. Dabei subsummiert der Begriff “interne Variabilität” ALLE Einflüsse, die NICHT auf die bekannten Klima-Antriebe zurückzuführen sind, also z.B. Ozeanströmungen, Wolken-Variationen (nicht als Antwort auf Antriebe) usw. Die reale, aber kurze Antwort auf des “Warum” beim Stillstand des arktischen Meereises in England et al. 2025 also frei präpariert: Achselzucken! So viele Studien-Seiten dafür?
Wenn diese Variabilität auch beim arktischen Meereis solch eine große Rolle spielt, dann wären die bisher verwendeten Klimamodelle schlicht ungeeignet für den Job.
Nun kommt die Stuttgarter Zeitung und vergleicht Prognosen mit der Realität.
Dort zieht man den Joker bei jeder Klimadiskussion, die Kipp-Punkte.
Schon ein geringer Anstieg der Treibhausgase durch die globale Erwärmung kann eine Kaskade von Kippelementen im Klimasystem der Erde auslösen, die weitere Erwärmungsprozesse nach sich ziehen. Dies könnte zu einem Warmzeitalter führen, das die Erde buchstäblich in ein Treibhaus verwandelt.
Doch bereits die klimatische Entwicklung zuvor wäre für Menschen und viele andere Lebewesen und Pflanzen brandgefährlich. Steigt nämlich die globale Temperatur schon um drei Grad an, könnte bis zu einem Drittel der Erde für die Menschheit nicht mehr oder nur noch unter enormem technischen Aufwand bewohnbar bleiben.
Auch bestimmte Kipppunkte wären dann viel schneller erreicht.„Es gibt eine kritische Schwelle für diese Menge an Wasserdampf, jenseits derer der Planet nicht mehr abkühlen kann. Von dort aus läuft alles aus dem Ruder, bis die Ozeane vollständig verdampfen und die Temperatur mehrere Hundert Grad erreicht“, unterstreicht der französische Klimaforscher Guillaume Chaverot.
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Mal sehen, wer diese Studie als unseriös anzweifelt.
Das Bundesamt für Seeschiff-Fahrt und Hydrographie über Schadstoffe von Windkraft-Anlagen auf hoher See.
Wir berichteten im Frühjahr 2025 über entsprechende Studien, was Schwermetalle angeht, die aus einer Quelle stammten.
Ein Beispiel ist die Windkraft auf hoher See. Die Idee ist überaus verlockend. Auf See weht der Wind deutlich mehr und stärker als an Land. Das äußert sich auch in den Erträgen der Windkraft auf See. Sie sind zum Teil doppelt so hoch wie bei Anlangen die an Land stehen. Nun sind Meere eine äußerst raue Umgebung. Das Wasser setzt den Windkraftkonstruktionen beträchtlich zu. Aus diesem Grund werden Opferanode eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass die Stahlkonstruktionen weniger stark angegriffen werden.
Wer einen Warmwasserspeicher zu Hause hat, wird das Prinzip kennen. Selbst Trinkwasser kann einem Edelstahlbehälter im Laufe der Zeit zusetzen. Ähnlich macht man es auf hoher See bei der Windkraft. Unedle Metalle werden geopfert, damit edle verschont bleiben.
Bei diesem Prozess gelangen allerdings Schwermetalle ins Wasser. ESKP (Earth System Knowledge Platform) des Helmholtz-Gemeinschaft hat sich das Thema angesehen. Hier soll es nur um die Schwermetalle gehen, wenngleich die Forscher auch das Problem des Freisetzens von Kunststoffen ansprechen. Das wäre ein weiteres Thema, über das wir schon einmal berichtet haben.
Der NDR über eine neue Studie:
Davon gelten 62 als besonders gefährlich für die Umwelt und stehen auf Listen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) oder der Europäischen Wasserrichtlinie. Das teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit Sitz in Hamburg mit. Es führte die Untersuchung gemeinsam mit dem französischen Forschungsinstitut für die Nutzung der Meere (IFREMER) und dem belgischen Forschungsinstitut für Agrar-, Fischerei und Lebensmittelforschung (ILVO) die Untersuchung durch.
Die Substanzen stammen der Studie zufolge vor allem aus Rostschutzmitteln sowie Ölen und Schmierstoffen. Darunter sind Stoffe, die giftig, krebserregend oder schwer abbaubar sind. Auch können sie zum Teil den Körper hormonell beeinflussen und sich in der Nahrungskette anreichern.
Die Studie weist darauf hin, dass viele dieser Emissionen vermeidbar wären, wenn etwa umweltverträglichere Mittel für den Korrosionsschutz eingesetzt werden.
Wie viel tatsächlich von Offshore-Windparks freigesetzt wird und welche Auswirkungen diese Emissionen auf die Meeresumwelt haben, müsse jedoch besser erforscht werden, fordern die drei Institute. Sie schlagen vor, die Konzentration der Giftstoffe in Offshore-Windparks zu messen – und zwar vor dem Bau und während des Betriebs.Außerdem fordern sie internationale Regularien für Emissionen von Offshore-Windparks. Im internationalen Vergleich nehme Deutschland bei der Vorgehensweise eine Vorreiterrolle ein, so das BSH. So müssten Projektträger hierzulande bereits während der Planung ein Konzept bei dem Bundesamt einreichen, das mögliche Schadstoffe nennt und zeigt, wie sie vermindert werden.
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