Wir erinnern uns. Der Eisbär war die Symbolfigur für den Klimawandel.
Seine Prognosen waren ähnlich schlecht wie die für das Eis der Arktis.
Eisschwund und damit auch weniger Jagdmöglichkeiten nach Robben.
Das Schicksal war besiegelt.
Oder etwa doch nicht? Schätzungen über die Population sind schwierig, es könnten 25.000 Tiere sein, die 2021 noch auf der Welt lebten. Aber Eisbären weigern sich auszusterben, jedenfalls in der prognostizierten Zeit.
Irgendwie hat der Eisbär aber ausgedient und da taucht das nächste Tier auf, das gefährdet ist, es ist der Pinguin.
Diese beiden Tierarten begegnen sich in der Natur nicht. Sie leben im nördlichen Bereich der Erde (Eisbären) oder im südlichen Bereich (Pinguine).
Außer man heißt Claudia Kemfert. Die sah für die Pinguine am Nordpol 2023 schlechte Zeiten aufziehen.

Nordpol, Südpol, wer kennt schon den Unterschied wird sie sich gedacht haben, Hauptsache den Drama-Button drücken. Vielleicht waren es Perlen wie diese hier, die den MDR zum Aus des Podcasts von Claudia Kemfert bewogen haben?
Nun erscheint eine Studie, die die Pinguine immerhin geographisch richtig verortet, aber auch deren Aussterben 2100 vorhersagt.
Nerilie Abram, Forscherin an der Australian National University und eine der Hauptautorinnen der Studie, sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Antarktis zeigten sich „beunruhigende Anzeichen für Veränderungen in Bezug auf das Eis, den Ozean und die Ökosysteme“. Die Veränderungen könnten den globalen Klimawandel verschärfen. Wenn weniger Packeis vorhanden wäre, würde weniger Sonneneinstrahlung reflektiert. Das würde die Erderwärmung weiter verstärken, hieß es.Die Entwicklungen in der Antarktis haben auch Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt, hieß es. Vor allem Kaiserpinguine benötigten stabiles Meereis für ihre Brut. Doch seit 2016 verzeichnen rund 30 der etwa 60 Kolonien in der Region vollständige oder teilweise Brutausfälle, weil Eis immer früher wegbreche. Falls die Entwicklung so weitergehe, könnten die Tiere bis 2100 ausgestorben sein, warnten die Forschenden.
Der Konjunktiv ist der Freund der Wissenschaft und die Zeit sowieso, denn wer wird in 70 Jahren die Prognose überprüfen?
Möglicherweise kommt es auch anders, denn auch die Arktis hat Überraschungen dabei, wie wir erst kürzlich berichteten. Al Gore werden vermutlich die Ohren klingeln in Sachen Eis der Arktis.
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Der Großmeister des Clickbait-Ordens hat wieder zugeschlagen.
Es ist erstaunlich, dass Zeitungen die Prognosen von Dominik Jung immer noch publizieren. Der FR ist es egal, dass Jung mit seinen Prognosen regelmäßig falsch liegt. Es fehlt eigentlich nur das Wort Höllenwinter.
Die Mechanismen sind komplex, aber die Grundidee ist verblüffend einfach: Verändert sich die Temperatur im tropischen Pazifik, verschiebt sich die gesamte Zirkulation der Atmosphäre. Das hat zur Folge, dass der Jetstream über dem Atlantik seine Lage und Stärke ändern kann. Für Europa bedeutet das die Möglichkeit völlig gegensätzlicher Szenarien. Ein stabiler Polarwirbel, begünstigt durch bestimmte ENSO-Phasen, könnte uns einen milden und regenreichen Winter bescheren. Kommt es dagegen zu einer Abschwächung, steigt die Wahrscheinlichkeit von Kälteausbrüchen und Schneefällen bis weit nach Mitteleuropa. Schon in der Vergangenheit waren extreme Winter oft mit auffälligen ENSO-Mustern verknüpft. Ein Beispiel ist der Winter 2009/10, als weite Teile Europas unter Dauerfrost litten, während im Pazifik eine ungewöhnliche Konstellation herrschte.
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Dürfen beim Focus jetzt Praktikanten Artikel schreiben?
Es scheint so, wenn man sich den über die Wirtschaftsministerin Reiche durchliest.
Der Autor scheint im Kopfrechnen nicht besonders bewandert.
Eine Gasheizung, die vor 1991 eingebaut wurde hat mittlerweile 34 Jahre auf dem Buckel. Die Zahl solcher Anlagen dürfte sich in Grenzen halten, selbst bei guter Pflege und Wartung sind Heizungen nach 20-25 Jahren selten funktionsfähig und selbst wenn, sind 34 Jahre in der Technik Welten, was Verbrauch und Komfort angeht.
1. Gasheizungen statt Wärmepumpen
Im Koalitionsvertrag haben CDU/CSU und SPD sich darauf geeinigt, das Gebäudeenergiegesetz von Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) zu überarbeiten. Zur Erinnerung: Das Gesetz schreibt vor, dass in Neubauten und bei Sanierungen keine Öl- oder Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen – außer in bestimmten Ausnahmesituationen – und stattdessen neue Heizanlage zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Praktisch läuft das meist auf Wärmepumpen hinaus, theoretisch sind aber auch alle anderen denkbaren Heizanlagen erlaubt, die das Ziel erfüllen. Das Wichtige: Keine fossilen Brennstoffe sollten mehr verbrannt werden, denn diese erzeugen die meisten Emissionen.Reiche sieht das anders: „Es gibt de facto ein Betriebsverbot für Gasthermen, die vor 1991 eingebaut wurden“, sagte sie im Podcast Table.Today, „zunächst müssen wir dieses Betriebsverbot abschaffen, um wieder Ruhe in den Markt zu bekommen.“ Im nächsten Schritt solle die Energiewende „hybridisiert werden“. Reiche will ein Heizungsgesetz, das „technologieoffener“ ist, noch dieses Jahr ins Kabinett einbringen.
Das Dilemma setzt sich fort. Reiche will Gaskraftwerke bauen.
Schrecklich. Dass Robert Habeck das auch wollte, wird mal eben unter den Teppich gekehrt.
Es zieht sich durch den ganzen Artikel.
Nein, lieber Chef-Redakteur, das war Arbeitsverweigerung.
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