Green Guardians

Man kann trefflich über den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in Deutschland streiten. 
Die „Macher“ des Rundfunks dürfen sich bei manchen Aktionen allerdings nicht wundern, wenn sie anschließend in der Kritik stehen.

Ein solcher Sender ist der SWR. Der hat seinen Bildungsauftrag in besonderer Weise interpretiert und das Computerspiel „Green Guardians“ entwickeln lassen. 
Bereits darüber kann man sich bereits wundern, denn so eine Entwicklung kostet viel Geld.
Angeblich wurde das Spiel zwei Jahre lang entwickelt. 
Noch wundersamer wird es, wenn man liest, dass es sich um ein VR-Spiel handelt.
Das steht für Virtual Reality. Spielbar eigentlich nur richtig mit einer sogenannten VR-Brille. Die haben sich im Massenmarkt noch nicht wirklich durchgesetzt, man minimiert lediglich seine Zielgruppe automatisch.

Aus dem Produkttext – und platter kann man eine Story vermutlich nicht erdenken:

Knifflige und witzige kooperative Multiplayer Action in VR

Ein Mega-Konzern beamt euch als Roboter in eine vermeintlich rosige Zukunft trotz ungebremsten Klimawandels. Doch Rebellen hacken sich ins System, um dich zu warnen: Nur gemeinsam könnt ihr die Propagandamaschine durchbrechen, dem Konzern entkommen und die Welt retten!

Kurz und Knackig – 25 bis 30 Minuten

Erlebt den Hightech-Güterzug des Mega-Konzerns E.V.I.L., überwindet die Sicherheit, bekämpft fossile Drohnen und stellt euch der Boss-Battle mit dem Juggernaut.

Mit den Influencern LeFloid & ItzJaninaFür die Rolle des Vice President von E.V.I.L. wurde der bekannte Influencer und Youtuber LeFloid gewonnen. Itzjanina, bekannt von RocketBeans, hackt sich als Rebellin Alena ins Firmennetzwerk, um euch zu helfen.

Das Ziel sollte offenbar sein, PC-Spieler für das Thema Klima zu sensibilisieren oder besser Stereotype aufzuzeigen. Dort eine böse Organisation (E.V.I.L) und hier eine Rebellin, um eine Propaganda-Maschine zu stoppen. Es geht kaum dumpfer. 

Die Spieleplattform Steam gibt Auskunft, wie das Spiel Green Guardians bei den Nutzern ankommt.
Diese bewerten Spiele mit einem Daumen hoch oder runter.
Steam errechnet daraus eine Gesamtbewertung. Immer wohlgemerkt: Dieses Spiel gibt es kostenlos, aber das Sprichwort mit dem geschenkten Gaul ist auch nicht mehr das, was es mal war. In diesem Fall ist das Urteil der Nutzer eindeutig.

Noch gruseliger wird es, wenn man sich die Zahl der Spieler ansieht, denn auch darüber gibt es bei Steam Statistiken.

Zwei Dienste schätzen, dass es zwischen 250-450 Besitzer des Spiels gibt.
Das steht etwas im Kontrast zu den Spielerzahlen. Es könnten deutlich weniger sein. 

In der Spitze waren an einem Tag 3 Spieler in dem Spiel und das war kurz nach der Veröffentlichung im November 2025. Aber einen Fan scheint das Spiel zu haben und der scheint es auch regelmäßig zu benutzen.


Das Spiel ist neben Steam auch bei Meta (Facebook) erhältlich.
Dort wurde es zweimal bewertet, eine Bewertung stammt von einem Mitarbeiter des Entwicklers.
Eigentlich ein No-Go bei Spielen. Vielleicht ist er es auch, der das Spiel hochhält und täglich anmacht?
Wer das Video des Entwicklers ansieht, der kann sich ohnehin nur noch an den Kopf fassen.
Der Vortrag in dem Video wirkt, als wenn der Mitarbeiter des Entwicklers diesen sich selbst gehalten hat und sich auf einer Mission wähnt.
Die Konzeptphase dauerte demnach 9! Monate, es wurde die Zielgruppe aufwendig analysiert.
Konzepte wurden an der Zielgruppe getestet. Die fanden es super. Puhhh.
Im Spiele-Sprech würde man sagen: Epic Fail, denn es interessiert offenbar in der Realität wirklich kaum jemanden. Was sind dann solche Zielgruppentests wert? Oder versagt die Zielgruppe einfach.
Jeder vernünftige Mensch hätte schon bei der Festlegung auf VR etwas merken müssen.
Wie auch soll das ein Erfolg, das Spiel dauert etwa 30 Minuten. Dann hat man es durchgespielt.
Das klingt eher wie ein kleiner interaktiver Film.

Warum macht eine ARD-Anstalt solche Stunts?

Beim Entwickler Pixelcloud trifft man sich möglicherweise immer noch jeden Morgen zum kollektiven Schenkelklopfen. So einen Auftrag hätte es aus der freien Wirtschaft nie gegeben.

Unforced errors heißen beim Tennis die Fehler, wo man an T stehend aus dem Halbfeld den Ball weit ins Aus drischt. Das hier ist so ein unforced error, allerdings einer, der sehr viel Geld gekostet haben dürfte, damit ein Spieler in Deutschland glücklich ist. 

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Im E-Paper der Berliner Zeitung geht es um die Blackout-Gefahr in Europa.

„In Frankreich fehlen bereits mehrere Gigawatt“, erklärte Energieexperte Czyzak – das sei also „keine Bagatelle für das europäische Stromsystem“. Teile Deutschlands und Frankreichs hätten Mühe, mit der Preisvolatilität am kurzfristigen Markt umzugehen, sagte Robin Girmes, Geschäftsführer von Energy Weather, gegenüber Montel News. Diese entstehe dann, wenn morgens und abends die Solarenergie sprunghaft ansteigt beziehungsweise abfällt. In den Stunden des Übergangs müssten dann schnell teure Kohle- oder Gaskraftwerke einspringen. Laufen die Anlagen nur wenige Stunden, verteuere sich ihr Einsatz dadurch weiter.

„Jetzt, im Spätsommer zwischen 15 und 17 Uhr, sehen wir einen Rückgang der Solarproduktion um mehr als ein Gigawatt alle fünf Minuten. Das muss von konventionellen Kraftwerken kompensiert werden“, sagte Girmes. Das Stromsystem sei „am Limit“. 

Laut Pawel Czyzak sorgt auch steigender Strombedarf während der Hitzewellen für zusätzlichen Druck auf das Stromnetz – vor allem durch den Betrieb von Klimaanlagen. Letzte Woche habe der Anstieg der Spitzenlast in Frankreich und Deutschland bei fünf bis zehn Prozent gelegen. „Das ist angesichts des knappen Angebots ziemlich viel“, so Czyzak.

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Gamechanger ist eine arg strapazierte Vokabel.

Jetzt wird sie für neuartige Batterien benutzt im BR.
Schade, dass es kein Wort über die Speicherleistung der neuen Batterie gibt. 

Wie funktionieren Organic-Solid-Flow Batterien?

Im Unterschied zu anderen Flüssigbatterien setzt CMBlu auf Elektrolyte aus Kohlenstoff statt aus Metall. Unternehmensgründer Peter Geigle erklärte bereits beim Start der Firma vor elf Jahren: „Überall werden in der Natur organische Moleküle zum Speichern von Energie eingesetzt. Dieses Vorbild haben wir uns für unsere Technologie zu eigen gemacht!“ 

Constantin Eis, Geschäftsführer von CMBlu, zur Funktionsweise: „Wir haben flüssige Komponenten, das sind die Elektrolyte. Und dann haben wir einen Feststoff, der ist im Tank. Und da benutzen wir die Moleküle, die wir hier im Labor ausgedacht haben und patentieren haben lassen.“ Die Nutzung einer Kombination aus Flüssig- und Feststoff sei in dieser Form in der Welt einmalig. 

Welche Vorteile hat die organische Batterie gegenüber der Lithium-Ionen-Technologie?

Die Solid-Flow-Batterien werden fast ausschließlich mit lokal oder regional bezogenen Materialien hergestellt. Sie sind im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Batterien nicht brennbar und nahezu komplett recyclebar. 

Lithium-Ionen-Batterien enthalten Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit. Die Gewinnung und Verarbeitung dieser Rohstoffe wird kritisiert, da sie Ökosysteme bedroht und die Abbaubedingungen wie etwa von Kobalt im Kongo unter teils menschenunwürdigen Bedingungen geschieht. Hinzu kommt das Problem der Abhängigkeit von Lieferketten – insbesondere von Ländern wie China. 

Wie leistungsfähig sind die Batterien?

Genau das soll nun im Kraftwerk Staudinger getestet werden. Die Anlage soll zunächst eine Leistung von einem Megawatt und eine Kapazität von einer Megawattstunde haben. „Die 36 Batterien, die wir nun aufstellen, können drei Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Später werden es Tausende und Zehntausende sei“, so CMBlu Geschäftsführer Constantin Eis. 

Platz dafür gibt es am Kraftwerk Staudinger. Von früher fünf Blöcken sind heute noch zwei in Betrieb (Erdgas und Steinkohle). Für die Netzstabilität stehen sie als Reserve bereit. Staudinger befindet sich in einem Transformationsprozess. Das Kraftwerk kann zwei Millionen Menschen an der bayerisch-hessischen Landesgrenze mit Energie versorgen.

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