Von Berlin ist man ja einiges gewohnt. Wir erinnern uns wie die Grüne Politikern Clara Herrmann in den sozialen Medien die Eröffnung einer Toilette feierte. Klar, für Berlin sind 5 Jahre Zeit fast Schallgeschwindigkeit.

Die Geschichte hatte allerdings kein Happy-End.
Die Berliner Zeitung:
Es ist ein Häuschen mit drei Toiletten nebeneinander, das im Schatten der U-Bahn-Brücke steht. Es ist eine Toilette nebst Pissoir ohne Strom- und Wasseranschluss. Nun sind ringsum Rattenlöcher. Wie ein Sprecher des Kreuzberger Bezirksamtes mitteilte, hat das Straßen- und Grünflächenamt eine Firma damit beauftragt, Bauzäune als „Schädlingsbekämpfungsmaßnahme“ am Kotti-Klo aufzustellen.
Wir wünschen der neuesten Berliner Errungenschaften eine glücklichere Zukunft.
Es handelt sich um einen Coolingpoint.
Sie liegt im gleichen Kostenbereich wie die Toilette.
Berlin.de
Im Schatten im Grünen sitzen und kühles Wasser trinken – im Mauerpark in Berlin-Prenzlauer Berg ist der erste sogenannte Cooling Point eröffnet worden.
Die temporäre Infrastrukturmaßnahme zum Schutz vor Hitze soll bis Mitte Oktober in Betrieb sein, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) mit. Nutzen können den «Cooling Point» alle Menschen im öffentlichen Raum.
Sprühnebel-Technologie ab 2026
Die Installation im Mauerpark ist 25 Quadratmeter groß, barrierearm und kostenfrei nutzbar. Ab 2026 plant das Lageso, den Cooling Point um eine Sprühnebel-Technologie weiterzuentwickeln, die an heißen Tagen zusätzlich für Erfrischung sorgt. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das Teil des Modellvorhabens «Urban Heat Labs – Hitzevorsorge in Stadtquartieren undGebäuden» im Rahmen des «Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus» ist. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Man mag nicht daran denken, wie viele Bäume man für 45.000 Euro hätte pflanzen können in Berlin.
Diesen Cooling Point nahm sich eine Redakteurin der Berliner Zeitung als Startpunkt einer Geschichte über Wetter und Klima.
Wir mögen besonders den Maggi-Vergleich.
Klima ist wie früher Maggi, jedes Thema wird damit gewürzt.
Ich seufze und wünsche mir einen medialen Cooling Point für Klima-Ideologen jeglicher Couleur, vor allem aber für öffentlichkeitswirksame Aktivisten und aktivistische Journalisten. Denn in Bezug auf Klimatisches ist gefühlt jeder am Start, der irgendwas mit Medien macht. Klima ist wie früher Maggi, fast jedes Thema wird damit gewürzt, um den Grundgeschmack zu verstärken: Wir sind kurz vorm Kollaps! Immer seltener melden sich Fachjournalisten zu Wort, die komplexe Sachverhalte erklären, profunde Analysen erstellen oder tiefergehende Interviews mit verschiedensten Experten führen.
Das zeigt auch die Analyse des langjährigen Wissenschaftsjournalisten Axel Bojanowski. Er hat bereits 2019 in einem Artikel für die Bundeszentrale für politische Bildung in der Klimadiskussion ein „Gut-gegen-Böse-Narrativ“ konstatiert. Wobei die Mehrheit der Journalisten hierzulande sehr darauf bedacht ist, auf der „richtigen“ Seite zu stehen, und deshalb weder die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels benennt noch dessen viel beschworene Risiken hinterfragt. Und schon gar nicht mit „umstrittenen“ Experten spricht. Laut einer Studie des Publizistikprofessors Mike Schäfer und seiner Hamburger Kollegin Irene Nerverla kommen in der Schweiz nur etwa vier Prozent der Wissenschaftler in den Medien zu Wort, und zwar immer wieder.
Eigentlich kennen wir das aus Deutschland fast genauso. Obwohl, Claudia Kemfert ist hier eine Ausnahme. Vielleicht ging der Krug aber auch einfach nur etwas zu oft zum Brunnen?! Auch Mojib Latif oder Herrn Schellnhuber haben wir lange nicht mehr erblickt in den Medien.
Die Autorin schlägt einen weiten Bogen bis hin zum Bahnunglück in Baden-Württemberg, wo noch gar nicht feststand, was die Ursache für den Erdrutsch war, der einen Zug zum Entgleisen brachte.
Es wurde ganz schnell Klima gerufen ohne abzuwarten, was die tatsächliche Ursache war: Ein verstopfter Schacht, der überlief.
Alles in allen ein lesenswertes Stück und dass die Klimanachrichten empfohlen werden, freut uns besonders.
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Selbst die Tagesschau hat den Sommerblues. Während man in der Heute Sendung in Ermangelung sommerlicher Temperaturen in Mitteleuropa lieber hitzegeplagte Menschen in anderen Teilen der Welt zeigt, bringt es die Tagesschau erstaunlicherweise auf den Punkt.
Warum sollte man den lausigen Sommer 2025 auch leugnen?
Aber besser nochmal erwähnen, dass der Juli ja eigentlich “zu warm”, was wohl besser heißen sollte, über dem langjährigen Mittel lag.
Herbstliche Stimmung kam trotz der wärmeren Temperaturen dennoch auf: Deutschland erlebte im Juli 2025 deutlich überdurchschnittliche Niederschläge. Im Bundesdurchschnitt fielen im Juli 114 Liter pro Quadratmeter Regen – fast doppelt so viel wie in der Referenzperiode 1961 bis 1990.
Auch die Sonne zeigte sich seltener mit gerade mal 189 statt 211 Sonnenstunden. Stattdessen gab es viel öfter ein Grau in Grau – für die Ferienperiode in vielen deutschen Bundesländern eine trübe Zeit.
„Omega-Hoch“ sitzt fest
Grund dafür ist unter anderem, dass zwei Hochdruckgebiete Deutschland fast umschließen und das regenreiche Wetter damit festsitzt – in Fachkreisen wird dies auch als „Omega-Hoch“ bezeichnet, da es dem griechischen Buchstaben in seiner Form ähnelt.
Martin Gudd betont allerdings auch: Der Juli und auch der August zählen in den Tälern in Deutschland zu den regenreichsten Monaten des Jahres. Und immerhin habe der Regen auch eine Entlastung gebracht, da das Frühjahr sehr trocken war.
Immerhin, der Dürremonitor de Helmholtz-Zentrums UFZ scheint sich mit dem Sommerwetter anzufreunden.
Vorbei die Zeiten, als man dachte, Deutschland verbrennt, so rot war die Karte.
Die neue Methodik tut das Übrige.
Erstaunlicherweise wird in den Medien nicht über die Nicht-Dürre berichtet.

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