n den letzten Monaten wurden in Europa mehrere große Wasserstoffprojekte abgesagt, verschoben oder stark verkleinert, vor allem wegen hoher Kosten, unsicherer Nachfrage und verzögerter Fördermittel.
Das betrifft nicht nur Deutschland, wo es nahezu aussichtslos erscheint, aus teurem Strom noch teureren Wasserstoff herzustellen. Auch andere Länder sind betroffen.
Hier sind einige der wichtigsten Fälle:
Deutschland
LEAG (Lausitz Energie): Das geplante grüne Energiezentrum auf dem Gelände stillgelegter Kohlekraftwerke in Ostdeutschland wurde im Juni 2025 auf unbestimmte Zeit verschoben
ArcelorMittal: Die Umstellung von zwei Stahlwerken auf grünen Wasserstoff (2,5 Mrd. € Projekt) wurde trotz 1,3 Mrd. € Subventionen pausiert
Statkraft: Der norwegische Energiekonzern hat im Mai 2025 die Neuentwicklung grüner Wasserstoffprojekte gestoppt, darunter auch Projekte in Deutschland. Bestehende Projekte wie in Emden werden nur noch mit externen Investoren weiterverfolgt
Spanien
Iberdrola: Reduzierte im März 2024 seine Wasserstoffziele um fast zwei Drittel – von 350.000 auf 120.000 Tonnen bis 2030
Repsol: Senkte im Februar 2025 das Ziel für Elektrolysekapazität bis 2030 um bis zu 63 %
Norwegen
Shell: Strich im September 2024 die Pläne für eine kohlenstoffarme Wasserstoffanlage an der Westküste
Equinor: Sagte ein ähnliches Projekt ebenfalls ab
Finnland
Neste: Zog sich im Oktober 2024 aus einem Projekt zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff in Porvoo zurück.
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Die Senkenleistung von Wäldern soll sinken, laut einer Studie.
mdr:
Das Forschungsteam sieht mehrere Ursachen für die Entwicklung. Demnach habe es um 2020 einen Bruch gegeben – zuvor zeigt sich nämlich ein ganz anderes Bild. Von 1950 an hatten die EU-Wälder ihre Biomasse nämlich mehr als verdoppelt und die Kapazität der Kohlenstoffsenke damit etwa verdreifacht. Das habe vor allem an der Aufforstung nach dem Zweiten Weltkrieg, der besseren Waldbewirtschaftung und mehr Stickstoff-Eintrag gelegen.
Doch in den vergangenen Jahren führte den Forschenden zufolge unter anderem der Klimawandel zu häufigeren Hitzewellen und Dürren, die das Pflanzenwachstum störten. Auch sporadische Ereignisse wie Insektenbefall, Stürme, Baumsterben und Waldbrände würden dadurch immer häufiger und stärker. Außerdem habe die Holzernte zugenommen. Das führe dazu, dass weniger Biomasse da ist und damit auch weniger Speicherkapazität.
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Fritz Vahrenholt im Interview zur Neuausrichtung der US Umweltbehörde EPA bei TE.
Die neue EPA-Spitze unter Lee Zeldin setzt einen anderen Kurs. Zeldin sei kein ideologischer Aktivist, sondern ein pragmatischer Manager, so Vahrenholt. Er habe die seit Jahren ausgegrenzten Klimakritiker ins Haus zurück geholt – darunter so bedeutende Wissenschaftler wie Judith Curry, Roy Spencer, John Christie oder Ross McKitrick – und ihnen den Auftrag gegeben, ein umfassendes Gutachten zu den Folgen der bisherigen Klimapolitik zu erstellen. Das Ergebnis, ein 150-seitiges Papier, das zentrale Behauptungen des Weltklimarats IPCC erschüttert.
Darin wird nicht nur gezeigt, dass CO₂ keine toxische Substanz sei, sondern im Gegenteil pflanzliches Wachstum fördert und so zur Verbesserung der Welternährung beiträgt. Auch die angeblich zunehmenden Extremwetterereignisse wie Dürren, Stürme oder Starkregen würden anhand langfristiger Datenreihen widerlegt. „Was wir kritischen Medienleser schon lange wissen, steht nun Schwarz auf Weiß in einem offiziellen US-Dokument“, so Vahrenholt.
Die Frankfurter Rundschau zum gleichen Thema:
Die Institution, die diesen Kurswechsel ausführt, ist die US-Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA). Ihr werden in Trumps zweiter Präsidentschaft nicht nur seitens anderer Regierungsstellen Kompetenzen entzogen, sondern sie schafft sich unter der Leitung von Trump-Personal in großen Teilen selbst ab. Ebenfalls im Februar hatte Trump angekündigt, der neue Leiter der Behörde werde mehr als die Hälfte der Belegschaft entlassen. Zum Chef der Umweltbehörde hat Trump nach seiner erneuten Wahl den ultrarechten Republikaner Lee Zeldin gemacht.
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Ein Kommentar von Marie Luise Wolff , sie ist Vorstandsvorsitzende des Öko-Energieanbieters Entega im Handelsblatt:
Vier Schritte auf dem Weg zur Energiewende
Was muss konkret passieren?
Wir brauchen ein Kraftwerksgesetz mit integrierten neuen Kapazitätsmarktregeln. Dabei muss nicht nur die tatsächlich erzeugte Strommenge vergütet werden, sondern auch die zur Verfügung gestellten Kraftwerkskapazitäten. Nur so werden wir Versorgungssicherheit und Preisstabilität garantieren können und damit die beiden Voraussetzungen für das Gelingen und die Akzeptanz der Energiewende.Wir brauchen ein neues Gebäudeenergiegesetz, ergänzt um eine ausreichende Fernwärmeförderung, um die Wärmewende voranzutreiben.Wir brauchen gesetzliche Regelungen und ein Anreizsystem für den Ausbau der Netze.Und wir brauchen einen Industriestrompreis und eine Strompreissenkung für alle, um in Wirtschaft und Bevölkerung verloren gegangenes Vertrauen in die Energiewende zurückzugewinnen.
All das bedeutet keine Revolution: Die Ideen, sogar konkrete Gesetzesvorschläge liegen auf dem Tisch. Die Unternehmen sind bereit – sowohl die privaten als auch die öffentlichen Investitionsmittel sind vorhanden.
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Der Solarboom im Nordrhein-Westphalen schwächt sich ab,.
SZ:
Der Solarboom hat sich im ersten Halbjahr auch in Nordrhein-Westfalenabgeschwächt: In NRW wurde mit 940 Megawatt (MW) etwa 20 Prozent weniger Solarstromleistung in Betrieb genommen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dies geht aus einer Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur durch den Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hervor.
Im Bundesländervergleich rangiert NRW nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres laut LEE nach Bayern (neue Leistung: 1.943 MW) und Baden-Württemberg (neue Leistung: 1.039 MW) auf Rang drei. Bundesweit fiel der Zubau-Rückgang insgesamt geringer aus als in NRW: Laut Branchenportal Solarbranche.de lag das Minus in Deutschland bei gut 12 Prozent.
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