Ist Ammoniak eine Lösung zum Transport von Wasserstoff?
Golem:
Am Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme (IMM)ist eine Pilotanlage für das dezentrale und effiziente Aufbrechen oder Cracken von Ammoniak gebaut worden. Sie gilt als wichtiger Baustein, um eine breite und kostengünstige Nutzung von Wasserstoff etablieren zu können.
Während Wasserstoff zwar eine hohe Energiedichte bezogen auf die Masse aufweist, ist seine Energiedichte pro Volumeneinheit extrem gering. Flüssiges Ammoniak speichert pro Liter die doppelte Energiemenge im Vergleich zu flüssigem Wasserstoff. Zumal die Verflüssigung von H2technisch anspruchsvoll und wiederum energieintensiv ist.
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Der NDR interviewt Axel Bojanowksi und kann es nicht verkneifen ihm einen mitzugeben. Im Eingangstext wird von steilen Thesen geschrieben, die von vielen nicht unwidersprochen bleiben.
Nein, gute Nachrichten sind nicht das, was so ein Sender braucht, eher Framing.
Herr Bojanowski, Sie befassen sich mit wissenschaftlichen Themen, haben Geowissenschaften studiert und für diverse Medien geschrieben. Ihr neues Buch heißt „33 erstaunliche Lichtblicke, warum die Welt besser ist, als wir denken“. Was war für Sie der Auslöser, sich überhaupt mal mit den Lichtblicken zu befassen?
Axel Bojanowski: Seitdem ich Kinder habe, denke ich anders über diese Dinge. Wo auch immer sie Kontakt haben mit der Welt – in Schulen, im Kindergarten, auf YouTube, im Theater, in Kinofilmen, im Fernsehen – es wird ihnen immer suggeriert, dass alles ganz schlimm werden wird. Dass sie in Wetterkatastrophen umkommen könnten. Das geschieht in einer rabiaten Weise, die ich als sehr unangenehm empfinde. Ich bin dafür, diese Ängste zu rationalisieren. Da habe ich festgestellt, dass die positiven Entwicklungen und die Vorzüge von Fortschritt, Innovation, Technologie, Industrialisierung, freier Marktwirtschaft und bürgerlicher Freiheit in den Schulen zu kurz kommen – wenn es überhaupt zur Sprache kommt. Deswegen habe ich versucht, in meinem Buch 33 Beispiele für sensationelle Entwicklungen darzustellen, in welcher tollen Welt wir letztlich eigentlich leben im Vergleich zu den Menschen früher. Heutzutage leben die meisten Armen unter besseren Bedingungen als Könige vor 200 Jahren. Das sagt man so leicht dahin, aber ich versuche, das im Buch zu beschreiben.
Geben Sie uns gleich ein Beispiel.
Bojanowski: Das betrifft alle Lebensbereiche – zum Beispiel verdoppelte Lebenserwartung. Kindersterblichkeit ist ein ganz wichtiges Beispiel: Früher war es so, dass zwei von fünf Kindern vor ihrem fünften Lebensjahr gestorben sind. Dass Kinder starben, war der Normalfall in jeder Familie. Selbst die Mutter starb mit hoher Wahrscheinlichkeit bei irgendeiner Geburt. Die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen war 24 Jahre, weil viele im Mutterbett starben. So war es in jeder Familie üblich, dass der Tod immer zugegen war. Man stellt das sich so vor, als ob das eben normal war, aber das Leid war das gleiche. Es gibt Zeugnisse, die zeigen, wie die Trauer und das Leid ein ständiger Begleiter waren.
Heutzutage ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zehnjährigen, das Rentenalter zu erreichen, größer als damals von Neugeborenen, fünf Jahre alt zu werden. Blutvergiftung, jede Art von bakterieller Infektion – das war alles sofort lebensbedrohend, und es war oft gefährlicher, zum Arzt zu gehen, als nicht zum Arzt zu gehen, weil kurioseste Therapien gemacht wurden, die dem Menschen letztlich mehr geschadet als genützt haben.
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Katharina Reiche steht eigentlich vor einem Dilemma.
Sie darf den Scherbenhaufen aufkehren, den Robert Habeck ihr hinterlassen hat.
Sie mahnt zu einer Art der Planung bei der Energiewende.
Obwohl sie wie ihr Vorgänger Gaskraftwerke bauen lassen möchte, ist ihr Spitzname bei den Energiewende-Ultras Gas-Kathi. Von Gas-Robert hat man nie gehört.
n-tv
Reiches biografische Nähe zu den großen Energieversorgern macht sie in den Augen ihrer Kritiker seit Tag eins verdächtig. Die Bundesministerin quittiert entsprechende Anwürfe mit Ironie. Als die 51-Jährige Anfang Juni beim Kongress des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft ein Grußwort spricht, sagt sie unter Bezugnahme auf die Lobbyismus-kritische Organisation: „Vielleicht darf ich auch sagen: Liebe Ex-Kollegen! Aber dann schreit wieder Lobbycontrol auf.“
Einen Aufschrei gibt es tatsächlich und er könnte noch lauter werden, denn Reiche sägt am gesetzlich verankerten Ziel der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045. Wiederholt wirbt sie für eine „Harmonisierung mit internationalen Zielen“. Sprich: Deutschland solle wie andere Unterzeichnerstaaten des Pariser Abkommens die Klimaneutralität erst für 2050 anstreben. Reiche argumentiert dabei vor allem mit den Kosten, der Umsetzbarkeit und der gesellschaftlichen Akzeptanz der Klimawende.
Unterstützt wird Reiche von der sie beratenden Wirtschaftsweisen Veronika Grimm. „Es wäre aus meiner Sicht entscheidend, das Ziel der EU – 2050 – möglichst kostengünstig zu erreichen“, sagte Grimm der „Süddeutschen Zeitung“. Deutschland sei ohnehin nicht auf Pfad für 2045 und Deutschland solle sich „für die Jahreszahl auch nicht verkämpfen“.
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