Winddiebstahl

Die Windräder in der Nordsee stehen immer dichter beieinander. Das beeinträchtigt zum Teil deren Ertrag. Die Niederländer werfen den Belgiern nun „Winddiebstahl“ vor. Deren Anlagen würden den eigenen Anlagen den Wind wegnehmen. Alex Reichmuth hat diese Geschichte für den Nebelspalter niedergeschrieben (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/06/die-niederlande-werfen-belgien-winddiebstahl-vor).

Erneuerbare Energien
Die Niederlande werfen Belgien «Winddiebstahl» vor

Die Fakten: Die Niederländer werfen den Belgiern vor, ihnen mit ihren Offshore-Windparks in der Nähe der niederländischen Küste den Wind wegzunehmen. Den eigenen Turbinen bleibe darum weniger Wind für eine optimale Leistung.

Warum das wichtig ist: Windräder entnehmen der Atmosphäre Energie. Darum ist die Windgeschwindigkeit hinter solchen Anlagen oft über viele Kilometer reduziert. Weil gerade in der Nordsee sehr viele Windanlagen geplant sind, werden Windschatten-Effekte zwischen einzelnen Windparks künftig wohl noch viel zu reden geben.

Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/06/die-niederlande-werfen-belgien-winddiebstahl-vor). Der Artikel kann nach 20 Sekunden freigeschaltet werden.

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Leserpost von Dr. Gerhard Reinmüller:

Sehr geehrte Redaktion,

Bei einem Blick von einem anderen Stern könnte der Eindruck entstehen, dass Deutschland von verantwortungslosen, destruktiven Gruppen in den Abgrund geführt wurde bzw. wird und ich darf einige Beispiele nennen, die solch eine Annahme rechtfertigen könnten:

1. In den KlimaNachrichten  vom 12.06.25 stellt Prof. Vahrenholt fest, dass der

    Ausbau der Erneuerbaren Energien

    *) neben den immensen Kosten die zu De-Industrialisierung und Wohlstandsverlusten 

    *) auch zu einer Zerstörung der Landschaft, der Lebensräume vieler Tierarten und zu schwer abschätzbaren Veränderungen der meteorologischen Verhältnisse führen werden

    *) sowie keine gesicherte, frequenzstabile Stromversorgung gewährleistet sein  wird, wie der Blackout in Spanien zeigte,

    *) auch an der Knappheit kritischer Metalle scheiten wird, wie dies von Simon Michaux vom Finnischen Geologischen Dienst klar berechnet wurde,

    wodurch der Pfad der Deutschen Energiewende ad absurdum geführt wird.

      2) in den KlimaNachrichten vom 29.06.25 wird eine NASA Studie zur Wolkenbildung behandelt, (vgl. Anhang1) und auch die Studie von Tselioudis mit dem Titel

          „Contraction of the World´s Storm Cloud Zones the Primary Contributor to the 21st Century Increase in the Earth´s Sunlight Absorption“ (s. Anhang2) angesprochen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit von Tselioudis et  al. eine leise revolutionäre Arbeit ist – nicht, weil sie ein neues alarmistisches Narrativ einführt, sondern weil es das vorherrschende destabilisiert.

    Er zeigt, dass Wolkenrückkopplungen, insbesondere solche, die durch Zirkulationsverschiebungen verursacht werden, enorme und bisher unterschätzte Auswirkungen auf die Strahlungsbilanz der Erde haben. Diese Veränderungen werden durch komplexe, schlecht verstandene Dynamiken angetrieben, die aktuelle Klimamodelle nur schwer nachbilden können. Politische Entscheidungen, die auf „gefestigter Wissenschaft“ basieren, wurden getroffen, ohne eine wichtige Komponente des Energiesystems der Erde zu verstehen.

    Wäre die Klimawissenschaft eine funktionierende wissenschaftliche Disziplin und keine Priesterschaft, würde dieses Papier eine große Kurskorrektur auslösen, wie dies auch schon von Judith a. Curry in ihrem Buch „Climate Uncertainty and Risk“ gefordert wurde.

    Das Klimasystem zeigt sich chaotischer, unvorhersagbarer und möglicherweise weniger CO₂-dominiert als das herrschende Narrativ vorgibt. Es wäre höchste Zeit für eine ehrlichere Wissenschaft jenseits politischer Vorgaben.

    • Von besonderer Brisanz sind auch die Feststellungen von Prof. Ganteföhr zur „Realität der Deutschen Energiewende“ die auf Daten von Agora aufbaut:
    • Deutschland exportierte bis 2023 Strom, seit jedoch die KKW im April 2023 abgeschaltet wurden muss Deutschland Strom importieren
    • Die Erneuerbaren allein reichen trotz des enormen Ausbaus nicht aus das Land zu versorgen.
    • Deutschland kann sich nicht selbst mit Strom versorgen. Ohne das Ausland gäbe es in Deutschland jeden Tag großflächige Stromabschaltungen.
    • Außerhalb des Fensters in dem die Sonne nicht scheint muss Deutschland Strom zu hohen Preisen importieren, um keine Stromausfälle zu haben. Bei hoher PV-Produktion muss dann der überschüssige Strom praktisch zum Nulltarif exportiert werden, womit nach Prof. Ganteföhr die Photovoltaik die teuerste Methode zur Stromerzeugung ist

    und das deutsche System letztlich eine Geldpumpe darstellt mit der Geld ins Ausland befördert wird.

    • Was Deutschland mit seiner Energiewende macht, kann nur ein Land machen, das von Ländern mit einer stabilen Stromversorgung umgeben ist.
    • In meinem Leserbrief vom2. April 2025 hatte ich bereits festgestellt:

    „Wenn man das Programm der CDU/CSU betrachtet, so findet man dort wenig Hinweise um aus dem Grünen Irrweg herauszukommen. Der von Merkel begonnene und von der Ampel fortgesetzte Niedergang des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems mit der Stilllegung von 19 Kernkraftwerken , die 30 % des Strombedarfs kostengünstig abdeckten – müsste ehest, d.h. noch 2025 durch Reformen gestoppt und eine Neuorientierung erreicht werden.“

    Nach dem Newsletter von Prof. Vahrenholt vom 13.03.2025 könnten innerhalb von 2 bis 5 Jahren sechs bis neun Kernkraftwerke zurückgeholt werden, was auch von F. Merz im Wahlkampf angesprochen wurde, als er hervorhob eine Rückholung prüfen zu wollen.

    Mit der 20 Milliarden -Subvention für Wind- und Solarenergie eines einzigen Jahres könnte die Revitalisierung von 6 zuverlässigen, preiswerten Kernkraftwerken erreicht werden. Doch nichts von alledem wird nach der Wahl eingehalten! Bei Betrachtung des energiewirtschaftlichen Irrsinns, der in Deutschland betrieben wird, muss man sich die Frage stellen, wie weit kann es noch hinunter gehen, bis die Bevölkerung aufstehen und dem Spuk ein Ende machen muss ?“

    • Am 26.April musste Herr Prof. Vahrenholt dann feststellen, dass der Grüne Irrsinn Verfassungsrang bekam und bis zum Jahre 2045 Klimaneutralität erreicht werden soll, wobei SPD und Grüne am Weg ohne Kernenergie festhalten. Die im Regierungsprogramm der CDU/CSU-SPD (+Grüne) festgeschriebene Politik wird daher zu einer Null für die Deutsche Wirtschaft führen. Auf diese Gefahr habe ich schon im Sept.2021 in meinem Schreiben am Frau Prof. Dr. Veronika Grimm hingewiesen.
    • In den KlimaNachrichten vom 30.Juni 2025 konnte man dann lesen:

    Die Energiewende überfordert den Staatshaushalt

    Das Handelsblatt rechnet und kommt zu keinen guten Ergebnissen. Es wird Geld fehlen in den nächsten Jahren. Möglicherweise ist das Einkassieren der Senkung der Stromsteuer bereits ein erster Hinweis. Es wird am Ende nicht viel zur Grenze von 50 Milliarden Euro fehlen, die jährlich aufgebracht werden müssen, damit die Strompreise für Wirtschaft und Haushalte verkraftbar bleiben. Das wären beinahe zehn Prozent des Bundeshaushalts. 

    Konnte man am 2. April noch von 20 Milliarden sprechen, so sind es am 30.Juni bereits 50 Milliarden pro Jahr. Das ist fast ein Zehntel des Bundeshaushalts und eine respektable Summe, die aufgebracht werden muss, um einen Irrweg aufrechtzuerhalten.

    Die derzeit verfolgte Energie- und Wirtschaftspolitik ähnelt in ihrer Realitätsferne doch ein wenig an den Irrsinn eines gewissen Herrn, der noch vom Endsieg faselte als das Land schon rundum in Trümmern lag.

    Hoffen wir, dass auch diesmal Deutschland wieder auferstehen wird. Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen

    Dr. Gerhard Reinmüller
    Quito & Baden

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    Anhang 1)

    Unbequeme Wahrheiten für die Klimapolitik

    Die NASA-Studie offenbart: Das Klimasystem reagiert viel stärker auf natürliche und indirekte menschliche Einflüsse (Aerosole) als bisher angenommen. Die ausschließliche CO₂-Fixierung der Klimapolitik könnte an der Realität der Klimadynamik vorbeigehen.

    Die politische Brisanz: Billionenschwere CO₂-Reduktionsprogramme basieren auf Modellen, die offenbar einen der Hauptfaktoren der jüngsten Erwärmung übersehen haben. Wie können diese Modelle dann verlässliche Zukunftsprojektionen liefern, auf denen weitreichende politische Entscheidungen beruhen?

    Die NASA-Studie demonstriert eindrucksvoll: Unvoreingenommene Beobachtung übertrifft Modellprojektionen. Wolken erweisen sich offenbar als mindestens so wichtig für die jüngste Klimaentwicklung wie die gesamte CO₂-Zunahme seit der Industrialisierung.

    Die zentrale Erkenntnis: Wenn ein einziger, vorhergesagter Faktor binnen 20 Jahren mehr als ein Drittel des gesamten angenommenen CO₂-Strahlungsantriebs ausmacht, dann darf dessen quantitative Klima Attribution durchaus hinterfragt werden.

    Das Klimasystem zeigt sich chaotischer, unvorhersagbarer und möglicherweise weniger CO₂-dominiert als das herrschende Narrativ vorgibt.

    Zeit für eine ehrlichere Wissenschaft jenseits politischer Vorgaben.

    Anhang 2)

    • BOMBSHELL: Studie enthüllt Klimaerwärmung durch schwindende Wolkendecke

    Physik der AtmosphäreKlimawissenschaftWolken

    BOMBSHELL: Studie enthüllt Klimaerwärmung durch schwindende Wolkendecke

    https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2025GL114882

    Die jüngste Studie von Tselioudis et al. mit dem Titel „Contraction of the World’s Storm-Cloud Zones the Primary Contributor to the 21st Century Increase in the Earth’s Sunlight Absorption“ ist eine faszinierende – und zutiefst problematische – Ergänzung des Kanons der Klimawissenschaft. Es ist eine weitere Erinnerung daran, dass die sogenannte „etablierte Wissenschaft“ in der Klimamodellierung alles andere als gesichert ist. Tatsächlich zeigt es unbeabsichtigt, wie fragil die Vorhersagekraft von Klimamodellen ist, insbesondere wenn sich zeigt, dass grundlegende atmosphärische Prozesse wie die Wolkenbedeckung sowohl dynamischer als auch weniger verstanden sind als bisher angenommen.

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