Kaum ein Werkstoff ist so vielseitig wie Plastik.
Plastik bringt aber auch Probleme mit sich, eines davon ist Plastikmüll.
Der Podcast SWR Wissen beschäftigt sich mit Plastik bzw. Kunststoffen.
Dabei wird auch klar, wie schräg so manche Aktionen sind.
Die Mülltrennung in Deutschland sorgt dafür, dass etwa 1/3 der Abfälle recycelt werden, 2/3 gehen in die thermische Verwertung, sie werden verbrannt.
Nur 1% wird auf Deponien gelagert. Wenn also Prominente wie Eckart von Hirschhausen gegen Wattestäbchen oder Plastikstrohalme wettern, dann sollte man sich diese Zahlen vor Augen halten. Wir hatten erst kürzlich über die eigenartigen Aussagen des TV-Manns berichtet.
Interessant ist das angesprochene chemische Recycling. Dort werden (auch wenn das zunächst widersinnig klingt) Enzyme eingesetzt, um die Ketten der Polymere zu brechen und danach neue Kunststoffe daraus zu erstellen.
Kunststoffe, die sich biologisch abbauen, kommen bei dem interviewten Experten weniger gut weg. Bislang war der deren Performance nicht ausreichend.
Er plädiert dafür, die Kunststoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und an neuen Stoffen zu forschen, die quasi schon Sollbruchstellen haben, damit sie später besser wiederverwertet werden können.
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Klaus Müller von der Bundesnetzagentur geht spät ein (Solar)Licht auf.
Der massenhafte Ausbau der Dach- und Balkonsolaranlagen wird Auswirkungen auf die Netzentgelte haben.
Die Rechnung ist ganz einfach, wenn die Solarbesitzer weniger Strom beziehen, dann werden deren Netzentgelt sinken. Gleichzeitig erhöhen sich aber die Netz-Kosten, weil die Erneuerbaren Energien einen Ausbau erfordern. Für alle anderen steigen die Kosten. Das ist wohl auch Klaus Müller aufgefallen.
Was ist eigentlich aus dem schönen “vom Ende her denken” geworden?
Der Spiegel
Konkret stört Müller zum Beispiel, dass Netzentgelte bislang pro Kilowattstunde Strom fällig werden, die man aus dem Netz bezieht – zuzüglich eines Grundpreises, der unabhängig davon anfällt. Wer hingegen eine Solaranlage auf dem Dach hat, womöglich in Kombination mit einem Batteriespeicher im Keller, benötigt an vielen Tagen nur wenig Strom aus dem Netz – und zahlt somit weniger Gebühren. An sonnenreichen Tagen speisen solche Haushalte ihre Überschüsse jedoch munter ins Netz ein. Und wenn ihre Solaranlage mal nicht liefert, sind sie froh, den Netzanschluss in der Hinterhand zu haben.
Die Bundesnetzagentur sieht hier Reformbedarf. Die Zahl der Nutzer, die in voller Höhe Netzentgelte zahlen, werde »immer kleiner«, klagt Müller, »bei gleichzeitig steigenden Kosten«. Dabei sei gerade der Ausbau der erneuerbaren Energien »wesentlicher Treiber der Kosten im Netz«, so die Behörde.
Ein Artikel bei LinkedIn von Tim Meyer beschäftigt sich mit dem gleichen Thema.
Die neue Bundesregierung hat jetzt zwei prinzipielle Optionen:
a) extreme Beschleunigung der Flexibilisierung des Systems und des Zubaus von Batterien. Gerade bei Großbatterien, die die einfachste und günstigste Lösung des Solarspitzenproblems wären, ist jedoch aktuell wenig Handlungswille zu erkennen. Vielmehr haben sich Verteilnetz- und Speicherbetreiber bei der Frage verhakt, wie man Batterien marktorientiert und gleichzeitig nicht zu stark netzbelastend fährt. BNetzA und BMWE halten sich Lösungsbeiträgen zurück. Was auf eine Präferenz zur zweiten Option hindeuten könnte:
b) der Solarzubau wird gesetzlich massiv eingebremst. Denn ohne schnelle Flexibilisierung und Batterien verursacht zusätzliche Solarleistung für einige Jahre überhöhte EEG-Kosten. Grund: das EEG gleicht die Differenz zwischen Marktwert des eingespeisten Solarstromes und Einspeisetarif aus. Bei Großanlagen drücken gesunkene Marktwerte und gestiegene Unsicherheit ohnehin auf die Wirtschaftlichkeit. Der „Monitoringbericht“ zur Energiewende, den die Bundesregierung im Spätsommer vorlegen will, könnte also zum Schluss kommen, dass eine solare Vollbremsung angesagt ist. Ich tippe, dass das in einigen Köpfen sogar der bewusste Plan ist.
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Die Apfelblüte verführt sich seit Jahren.
Die Tagesschau über eine Entwicklung, die auf Meldungen von Privatleuten fußt.
Die knapp 1.800 Apfelblütenmeldungen, die in diesem Frühjahr übermittelt wurden, zeigen: Die Apfelblüte in Deutschland begann in diesem Jahr am 4. April entlang des Rheins. Das war etwas später als im Vorjahr, aber der Frühling 2025 ist im Vergleich aller 20 Jahre, in denen die Aktion bislang durchgeführt wurde, immer noch ein früher Apfelblütenfrühling.
Nimmt man alle ca. 50.000 Apfelblütenmeldungen, die seit dem Jahr 2006 gesammelt wurden, zusammen, so wird ein Trend deutlich und der lautet: Pro Jahrzehnt blühen die Apfelbäume um sechs Tage früher. Und es ist davon auszugehen, dass der Trend zur Verfrühung der Apfelblüte anhält. Die Apfelblüte könnte also im Westen und Südwesten Deutschlands in 20 Jahren häufiger bereits im letzten Märzdrittel beginnen.
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Der Solar-Produzent Meyer Burger stoppt seine Produktion in den USA, wie nau.ch berichtet.
Ohne Subventionen geht es auch dort nicht. Die aber werden in den USA zurückgefahren. Wenn dann noch große Aufträge storniert werden.
Meyer Buger hatte stets die US-Karte gespielt, um in Deutschland Subventionen zu ergattern. Der Plan ging in mehrfacher Hinsicht schief.
Die Aktie ist mittlerweile 0,50 Euro wert, sie kam einst von 500 Euro.
Ein gewaltiger Absturz.
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