Wälder sollen eigentlich CO2-Senken sein.
Das Gleiche gilt für Moore.
Nun haben Experten geschätzt, dass die Wälder in Deutchland lange Zeit keine Senken mehr sein werden. Der weiterführende Link in der Tagesschau-Meldung geht zu der Seite des Expertenrats für Klimafragen und die schätzen!, dass 90 Milliarden Bäume in Deutschland so geschädigt sind, dass sie kein CO2 mehr aufnehmen als sie selbst abgeben. Wie mag das wohl ermittelt worden sein?
Auch bei Mooren fällt die Analyse ähnlich aus, auch wenn die Zeiten des Trockenlegens von Moore lange vorbei sind. Heute geht es eher in die andere Richtung. Wer die Liste der zuliefernden Experten ansieht, wird viele Bekannte treffen.
Das Credo von Andreas Bolte ist ähnlich dem von Julia Pongratz. Sie hat den Lehrstuhl für Physische Geographie und Landnutzungssysteme an der LMU München inne. Sie sagt, was neben den Wäldern schon immer ein Problem im Landnutzungssektor war, sind unsere Moore:
„Moore emittieren sehr viel an CO2, dadurch, dass sie trockengelegt wurden. Kein anderes Land weltweit war, anteilig an seinen Moorflächen, so erfolgreich im Trockenlegen seiner Moore wie Deutschland.“
Um dem Trend der Klimagas-Quelle in der Landnutzung entgegenzuwirken, müsse also beides passieren: Wiedervernässung der Moore und Aufforstung der Wälder. Die Frage sei nicht so sehr, wie das funktioniert, sondern mit wem: „Erfolgsentscheidend ist, auch die Teile der Gesellschaft, die diese Maßnahmen umsetzen müssen, die Landwirte und Landwirtinnen, die Forstwirte und Forstwirtinnen, von Anfang an miteinzubeziehen.“
Nutzungskonflikte müssten also frühzeitig identifiziert, idealerweise aus dem Weg geräumt oder zumindest minimiert werden.
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Werden Wettermodelle Dank KI bald besser?
MDR:
Knackpunkt der Studie ist nicht das verwendete Wettermodell – sondern, wie die Startbedingungen für die Vorhersage verbessert wurden. Wettermodelle starten mit einem möglichst genauen „Schnappschuss“ der aktuellen Atmosphäre: Temperatur, Luftdruck, Wind, Feuchtigkeit und so weiter auf einem dreidimensionalen Gitter der Erde. Diese Daten stammen aus der Reanalyse ERA5. Doch selbst diese sehr hochwertigen Daten enthalten kleine Fehler und Unsicherheiten, weil das Messnetz nicht überall auf der Erde gleich dicht ist.
Idee der Studie war nun, diese Startdaten mit Hilfe von KI leicht zu verändern, um das Modell in die „richtige“ Richtung zu lenken – und damit eine Prognose zu erzeugen, die dem realen Wetter näherkommt. Die gemachten Veränderungen waren dabei nur klein, typischerweise in der Größenordnung der natürlichen Unsicherheiten in Wetterbeobachtungen. Sie zeigten aber klare physikalische Muster: stärkere Aufwinde in der Innertropischen Konvergenzzone, trockenere Luft in den Subtropen oder kühlere Temperaturen über bestimmten Meeresregionen. Im Mittel entsprachen die Änderungen einer verstärkten Hadley-Zelle – einem Zirkulationsmuster innerhalb der Troposphäre zwischen dem subtropischen Hochdruckgürtel und dem Äquator –, was laut Studie plausibel und meteorologisch sinnvoll sei.
Die Forscher nutzten ein Verfahren aus dem KI-Bereich: den Gradientenabstieg. Dabei wurde geprüft, wie sich kleine Änderungen am Startzustand auf den Vorhersagefehler auswirken – und dieser Fehler wurde mittels maschinellen Lernens Schritt für Schritt minimiert. Das Ergebnis: leicht veränderte Anfangszustände, die bei 10-Tages-Vorhersagen im Durchschnitt 86 % weniger Fehler verursachten. Der Wettertrend blieb sogar bis zu 33 Tage statistisch signifikant, wenn man sogenannte Anomalie-Korrelationen berechnete – ein Maß dafür, wie gut sich Abweichungen vom Mittelwert vorhersagen lassen, das auch von führenden Wetterdiensten wie dem ECMWF verwendet wird. Praktisch brauchbare Vorhersagen (im Sinne von „der Trend stimmt“) waren laut Studie im Schnitt bis zu 27,5 Tage, also nahezu vier Wochen möglich.
Trotz aller Euphorie sehen die Forscher ihre Arbeit nicht als Ersatz für klassische Wettermodelle – sondern als Ergänzung. Gerade weil maschinelle Lernmodelle wie GraphCast keine explizite Physik abbilden, sondern „nur“ aus bisherigen Daten die zukünftige Atmosphäre simulieren, bleiben sie bei Extremwetter-Ereignissen oder langfristigen Klimaentwicklungen (noch) unzuverlässig. Die Zukunft könnte in der Kombination liegen, denn verbesserte Startbedingungen könnten auch klassischen Modellen zugutekommen.
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Wärmepumpen sind eine teure Anschaffung. Selbst mit Förderung kommt man in einem Standard-Haus auf 15.000 – 20.000 Euro Investition.
Mieten könnte eine Alternative sein. Der Artikel in der Computerbild stellt ein Unternehmen aus Schweden vor. Etwa 1.000 Euro soll die Miete im Jahr kosten.
Springt hier das nächste Unternehmen auf den Subventionszug auf?
Das Konzept klingt zwar verlockend, dennoch haben Expertinnen und Experten auch ihre Bedenken. So betonte Ramona Mittag von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber Handelsblatt, dass ein derartiges Bezahlmodell in aller Regel nicht die günstigste Option ist, um an eine Wärmepumpe zu kommen. Solche Angebote richten sich primär an Haushalte, die eine Wärmepumpe nicht selbst finanzieren können oder dafür keinen Kredit erhielten. Auch für Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen und vom Gerät bis zur Instandhaltung alles aus einer Hand haben möchten, könnte das Modell interessant sein.
Mit seinem Wärmepumpen-Mietmodell verfolgt Aira eine ehrgeizige Vision. So möchte das Start-up innerhalb der nächsten zehn Jahre mindestens fünf Millionen Haushalte in Europa mit einer Wärmepumpe ausstatten. Die Expansionspläne gehen sogar noch weiter: In Zukunft plant Aira nicht nur den Vertrieb von Wärmepumpen anderer Hersteller, sondern auch die Eigenproduktion. Wie Business Insider weiter berichtet, möchte das Start-up hierfür nach und nach ein altes Werk des Fahrzeugherstellers Volvo im polnischen Breslau übernehmen.
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Ein Artikel der Tagesschau beschäftigt sich damit, wie ein Black-Out verhindert werden soll. Sollte das nach Expertenmeinung eigentlich gar nicht gehen?
Akkuspeicher sollen es jetzt richten:
In der Nähe von Flensburg geht gerade Deutschlands größter Akkuspeicher in Betrieb. Hunderte kleiner Schränke enthalten Akkus, wie sie auch in E-Mobilen stecken. Auf der Fläche von knapp zwei Fußballfeldern wird nun tagsüber Sonnenstrom gespeichert. Nach Sonnenuntergang kann die Anlage gut zwei Stunden lang 100 Megawatt abgeben, das entspricht einem mittelgroßen Gaskraftwerk. EcoStor GmbH hat den Speicher ohne Subventionen errichtet.
Das Geschäftsmodell: Wenn viel Strom vorhanden und daher billig ist, werden die Speicher geladen. Wenn Strom gebraucht und damit teurer ist, wird der Strom wieder abgegeben. Selbst mit dem Preisaufschlag ist der Strom immer noch günstiger als aus einem Gaskraftwerk, das sonst einspringen müsste. Denn am Anfang passiert das entscheidende, erklärt Markus Webersberger von EcoStor: „Wir kaufen die Energie ja sehr günstig ein.“
Der Bau solcher Anlagen boomt gerade in Deutschland. Aus Sicht der Netzbetreiber gibt es einen großen Nutzen: Die Netze werden entlastet und dadurch auch weniger Leitungen nötig als ursprünglich geplant. Genau den gleichen Effekt liefern private Solaranlagen in kleinem Maßstab, wenn sie mit einem Speicher im Keller kombiniert werden.
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